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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 18.08.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191208180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19120818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19120818
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1912
- Monat1912-08
- Tag1912-08-18
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- Jahr1912
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Beilage z« Nr. 191 -es „Amts- und Anzeige-lattes." Eibtllftoil, de, 18. A-M 1912. „So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben." Röm. 8, 28. Znm 11. Trinitatissonntage. Ernst redet Gott mit uns. Kaum drang zu uns die erschütternde Kunde, daß das Grubenunglück in Gerthe über 100 Bergleute den Ihren und dein Le ben entriß, um sie entfahren zu heißen in das Land der Ewigkeit, da wird sie schon von der furchtbareren überboten: Ein Erdbeben am Marmarameer, wie noch keines war, — 3000 Verwundete, 5000 Oboachlose und 1000 Tote. Wie Donnerrollen pocht diese Gottesspra che an jedes Aufrichtigen Herz: Wenn Du nun da bei gewesen, — wenn Du jetzt, wie jene 1100 vor Got tes Angesichte ständest, — würde der heiligste Rich ter dich gerecht sprechen oder ungerecht? Würdest du ins Leben eingehen oder in ewiges Sterben? Wen spricht Gott gerecht, daß er lebe? — Die 3 Got tesworte dieses Sonntages antworten: „Der Ge rechte wird in Folge seines Glaubens le ben." 1. Diese Gerechtigkeit vor Gott kann man nicht erwerben, sondern nur geschenkt bekommen. Das zeigt die 2. Vorlesung Luc 18, 9 14, das bekannte Gleichnis vom Pharisäer und Zöll ner Der Pharisäer war gerecht vor Menschen, wi? vor sich selbst. Aber solche Gerechtigkeit besteht nicht vor Gott Im Gegenteil. Gerade weil er sich selber zum „Gerechten" erhöht hat, läßt ihn Gott nach sei nem Gebote „ungerechtfertigt" in sein Haus hinabge- hen. Gott widersteht dem Hoffärtigen, aber dem De mütigen gibt er Gnade. Der Zöllner bekennt sich als weder vor Menschen noch vw Gott gerecht, sondern als Sünder. Aber er glaubt an die vergebende Gna de Gottes, bittet darum und bekömmt sic geschenkt: „Dieser ging hinab gerechtfertigt vor jenem in sein Haus. 2. Solche Gottcsgerechtigkeit, offen bart im Evan gelio von Christo, empfan gen alle, die daran glauben, ohne Unterschied, Juden wie Heiden. So bezeugt es Panlus in der 1. Vorlesung Römer 1, 16- 25. Denn wohl wird Got tes Zorn vom Himmel geoffenbaret über alles gott lose Wesen und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten, wer aber die frohe Botschaft: Des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist — auch mich — für sich annimmt, um, Ivie der Zöllner betend, sich alles vergeben und innerlich erneuern zu lassen, wird gerettet und vor Gott gerecht, wer es auch sei 3. Vor Gott Gerechte aber leben, hirr in der Heiligung und Gnadenfreude, dort in der Seligkeit. Da höre dem Könige David zu, wie er Psalm 32 (Text) die Herrlichkeit der Sünden vergebung und empfangenen Gnaoe preist! Selber gerecht geworden vor Gott, ruft er alle Mitbeglückten auf: „Freut euch des Herrn uno seid fröhlich, ihr Gerechten, und rühmet alle, ihr Frommen! Gerthe! — Marmarameer! — Gott redet ernst mit nns: „Wer weiß, wie nahe dir dein Ende!" So laßr uns ernst mit Gott reden: „Gott sei mir Sün der gnädig!", so ernst, daß wir „gerechtfertigt" in un ser Haus gehen, und es im Herzen jubelt: „Run wir denn sind gerecht worden durch den Glaube^, so ha ben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesum Christ." Amen. k. Schicksalsfügung. Roman von Ida Großmann. (8. isortsetzung) Sichtlich erschrocken bleibt Mariele stehen. Blässe und Glut wechseln auf ihrem erstaunten Gesichtchen, unsicher bringt sie die Worte hervor. Werner sieht das zitternde Muskelspicl ihres Mun des — er sieht, wie sie leidet — wie sie leidet-um ihn ! „Ich komme von Deredingen, wo ich im Pfarrhause fürs Mutterle eine Bestellung hatte. Die Kinder lie ßen mich nicht fort . . ." nun muß ich aber nach Hause." „Bleiben Sie hier, Maricle, ich bitte Sic darum! Morgen reise ich fort, dann haben Sie Ruhe nor dem Störenfpied." Zögernd läßt sich Mariele auf die Bank nieder. Ihr Herz klopft zum Zerspringen, sie wagt nicht Wer ner anzusehen,' er soll nicht ahnen, wie weh ihr ums Herz ist. „Werden Sie mich nicht vergessen, Marie? Darf ich einmal wiederkömmeu?" Sie nickte leise mit dem Kopfe.: „Haben Sie kein freundliches Wort für mich, ein Wort, das mich weiter begleitet auf meinem Lebens weg? Langsam, als koste sie cL unendliche Mühe, hebt sic die Augen zu ihm empor, lind alles, was ihr Herz hofft und glaubt, Ivas es fürchtet und was es quält, liegt in ihrem Blick. „Marie!" Werner hat das bebende Mädchen an sich gezogen. „Marie, du liebst mich, dein Blick sagr es mir; sprich, ist es so. . . .?" „Ja!" haucht Mariele leise, ihr Köpfchen an seine Schulter legend. Ein heißer Strom durchflutet sie. Stürmisch legt er die Arme um sie, stürmisch preßt er seinen Mund auf ihre keuschen Lippen. Sic gibt sich ganz der Selig keit des Augenblicks hin und erwidert die Küsse heiß und feurig. Nun ist der Traum wahr geworden, den sie ge träumt in schlaflosen Nächten, nun haben sie.sich ge funden fürs ganze Leben- In müder Wonne lehnt sic sich an ihn. Und wäh rend er ihr erzählt von seinen Zukunftsplänen, finden sich immer und immer wieder die sehnenden L'ppen. Eine ganze Weile sitzen sie schweigend, dicht an- einandevgeschmiegt da, während die Dämmerung ihre grauen Schleier dichter und dichter um sie webt. „Marie, mein Lieb! Hast du Geduld, so lange zu warten, bis ich dir ein Heim bieten kann?" „Mir wird keine Zeit zu lang werden, in deiner Liebe bin ich stark." „Ich danke dir, diese Worte werden auch mich ge duldig machen." „Doch nun muß ich gehen, Werner, sonst ängstigt sich Mutterle. . . ." „Gehen? Ach, könnte ich dich doch mit mir nehmen, mein heißgeliebtes Mädchen." Und heißer denn zuvor reißt er sie in seine Arme und bedeckt ihre Stirne, Augen und Mund mit heißen Küssen, bis ihr der Atem vergeht. „Mein wilder Schatz! Doch sieh, ich kann auch küs sen." Dabei nimmt Mariele seinen Kopf zwischen ihre Hände und gibt ihm die Küsse herzhaft zurück Wie sie nun lachen, die zwei jungen, verliebten Menschenkinder! Der Mond, der neugierige Geselle, guckt dreist durch die Blätter der alten Lindenbüume, deren Zweige sich neigen und flüstern und kichern, als hätten sie solch Liebesgetändel heute nicht zum ersten Male gesehen. Doch nun erhebt sich Mariele energisch trotz alles Bittens. Natürlich muß sie sich erst loskaufen mit un zähligen Küssen: doch endlich ist sic frei, und selig eilt sie nach Hause. Werners Begleitung hat sie sich ener gisch verbeten. Wer weiß, ob sie der tolle Bub nicht mitten auf der Straße geMßt hätte! Werner hat die Augen geschlossen: ihm ist wonnig, so selig zumute. Welch' herrliches Weib würde ihm Mariele sein! Wie wird sie rhn mit ihrer glück lichen, gesunden Weltanschauung immer wieder empor heben, wenn er sorgenvoll, mißmutig, kleinmütig in sei nem Berufe wird! Ich habe immer sehr für die „1" geschwärmt, aber niemals mit so glühender Begeiste rung wie jetzt. Wer nun zwischen den Zeilen der Abschnitte lesen kann, dem schaut durch Zahl und Namen ein freundliche« Gesicht entgegen, auf dessen Lippen es neckisch zuckt: „Warte, du Bettelmann! Aber eure herrlichen Berge und eure unvergeßlichen Wälder habe ich wirklich " gern. Ich will euch beistehen. Ihr seid ja so bescheiden. Wünsche euch viel Glück!"' Andere Abschnitte weisen eine „2" auf; die Ursache bei einigen derselben ist die liebe Frau, die von den Spendern mit zur Anmeldung gelangt. So ist also unser Bund für immer geweiht durch gütige Frauenherzen. Einigemal wird die ,2' auch bewirkt durch den Beitritt von Vater und Sohn, von Brüdern, von Geschäftsteilhabern. Zwei Zahlkarten melden sogar ie 3 Geschwister. Die ,4* ist eine häßliche Zensur, sie kommt deshalb auch im Bielbund nicht vor, dafür aber die b, die 6, sogar die 10 und einmal auch die 20. Den Entschluß, Bielbundler zu werden, faßten die einen im Kontor, die andern am Arbeitstisch: diese auf weichem Sofa, jene stehenden FußeS; der wieder im Gespräch mit Frau und Kind, einige sogar bei festlich gedeckter Tafel. Letztere nennen sich Dop pelkopf am langen Stammtisch bei Tänzers. Fünf eifrige Spieler sind's, von einem wird uns sogar die Frau mit vorgestellt: die Kandler Liesel aus Eibenstock. Sie sen den 10 Mk., gesammelt beim Doppelkopfessen, gleichzeitig künden sie den Beitrag für 1912 an. Sei euch allen das Glück im Spiele hold! Einige, die nicht viel Zeit haben und deshalb sich Arbeit sparen wollen, schicken die Steuern gleich auf 2, 5, einige so gar auf 10 Jahre. Etliche spenden eine Summe, wollen aber nicht Mitglied sein. UnS sind diese selbstverständlich auch willkommen. Jedoch, wenn die Zahl der Jahre, die sie in Geld unS notierten, erreicht ist, soll ihnen freundlichst ein kleines ErinnerungS- zeichenzugeschickt werden. Sie bleiben unS unvergessen. Wie gesagt, haben alle gern gezahlt; daS beweist daS schnelle Erfüllen unserer Bitte. Bei manchen läßt sich's erkennen aus beigefügten Bemerkungen. Die meisten stellen sich durch schickliche, deutliche Namensnennung vor, ander« fügen noch freundlich die Bemerkung hinzu, „Für den Bielbund' oder „Jahresbeitrag für den Vielbund*. Hie und da finden sich auch „Freundliche Grüße* oder „Herzlich Glückauf!* Einer macht sogar ein Späßchen und schmeichelt: „Glückauf dem E.-Z.-V. Eimschtock und sei nem t. L.* Unser Eppendorfer Freund bittet sogar: „Die besten Grüße an alle Be kannte auSzurichten l* Ganz höflich wird der Berliner Stifter, denn er schreibt: „AIS Spende erlaube ich mir hierdurch 3 Mk. zu übersenden.' Äon einem Herrn war der ganz ernste Vorsatz gefaßt worden, „prinzipiell keinem neuen Vereine beizutreten*, doch mit unS hält der Gestrenge freundliche Nachsicht, denn er schließt: „Diesen Beitrag sende ich gern * Nicht wahr, liebe Hörer, daS ist ein herrlicher Schluß? Die Art gefällt unS. Sin holder Engel in Frauengestalt verrät sogar, daß er ganz böS geworden wäre, wenn er keine Aufforderung erhalten hätte. — AuS Hanau kommt die Meldung: „Selbst verständlich helfe ich mit. Mit bielbündlerischem Gruße in alter Treue. Pf? — Auf einem anderen Abschnitt verkündet der Schreiber, daß er auch ein Erzgebirger sei, eS würde ihn freuen, öfters einige Zeilen von dem Vereine zu erhalten. — In Großen hain wird einem sogar daS Gewissen gerührt, er legt reuiges Bekenntnis ab und ver spricht aufrichtige Buße, denn er beichtet ganz zerknirscht: „Leider kenne ich daS Erzge birge nicht, will e» aber noch nachholen. Man geht immer weiter und besucht seine vaterländischen Gebirge nicht * Ihm sei hiermit gern verziehen. — Die Glauchauer Zahlkarte meldet: „Der Ihrem Wunsche gern entspricht.' Ja, durch einen Leipziger wird uns Kunde vom allerersten BielhäuSli, einem luftigen Bretterwerk. Sogar eme Zeichnung nach dem Gedächtnisse sendet er unS mit einem vierseitigen Briefe. — Meh rere danken bestens Zür die Aufforderung' oder „für die freundliche Zuschrift'. Ja, aus dem Chemnitzer Bahnhofe wartet einer sehnsüchtig auf den angekündigten FrühjahrS- bericht. Ein Niederländer dankt für die schöne Postkarte, und ein Zwickauer verrät, daß er 1861 in Schönheide, also nabe dem Biele, daS Licht der Welt erblickte. Kaufmän nisches Talent bekunden verschiedene durch Hinweise auf ihr Geschäft. (Fortsetzung folgt.) Druck und Birla, von « »tl Hannedohn in Eidenstock. — MrlRe für Eibenstock rmd Umgebung: Wildenthal, Carlsfeld, Steinbach b. Johanngeorgenstadt, Sosa, Blauenthal, Wvlfsgrün, Burkhardtsgrün, Muldenhammer, Hundshübel, Lichtenau, Ober- und Unterstützengrün, Schönheiderhammer, Rautenkranz und Steinheidel b. Br. Krattsveitage zum Amts- und Anzeigevlatt. Einzelnummer 5 Pfg. Erscheint während der Saison wöchentlich l Mal Sonntags. Beiträge werden, so weit der Platz reicht, gern angenommen. - - > 7- ? » -- Eibenstock, de« t«. August Name. Stand. Heimat. Zahl. Eibenstock mit vtelhauS, WaldschLnke und Zimmersacher. Stadt Eibenstock. Dr. med. Unger mit Frau Leipzig Fritz Würfel Gymnasiast August Friedrich Kaufmann Landshut i. B. 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 1 1 1 1 1 1 2 3 2 1 l l 1 1 4 ivcax yueoruy „ Pauline Zeumer Lili Kockel Prosessorstochter Sophie Schiele Hertha Schiele Elise Weiße Marie Uhlig Otto Keßler mit Frau Kapitain Max Liebenow mit Frau Kaufmann Ida Frank Emmy Boljahn Martha Pommer Frau Kraichen Rentiere Zimmersacher. Johanna Bretschneider Elsa Näser Johanna Lummer m. Tochter Frau Haase mit Sohn und Tochter PfarrerSehefrau , Krauße mit Tochter Ella Klöden Martha Colditz Theres« Bochmann Martha Schneider Rudolf Schubert Kaufmann Martin Kannegießer m. Frau Kind und Bedienung Zahnarzt rzranisurk a. wc. Dresden Leipzig Berlin Bautzen Dresden Potsdam Falkenstein Plauen Altenburg Zwickau Crimmitschau Wendischbora Leipzig Chemnitz Aue Zwickau Niederplanitz Aue
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