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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 25.08.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191208259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19120825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19120825
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1912
- Monat1912-08
- Tag1912-08-25
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Beilage zu Nr. 1N7 des „Amts- und Anzeigeblattes. Eibenstock, den 25. August 1912. Besieh! dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird« wohl machen. Pf. 87, 5. Zum 12. Sonntag nach Trinitatis. Gibt es einen Zufall? Wie oft begegnet man diesem Wort im Gespräch — auch mit Christen. Und doch sollte es nicht so sein; denn Zufall ist etwas willkürliches. Aber damit findet ein Christ sich nicht ab Gott hat alle Haare auf unser:» Haupte gezählt, wir sind seine erlösten Kinder, seine Liebe und Allmacht, seine Barmherzigkeit wachen über uns - wäre es da nicht lächerlich, wenn man vom Zufall spräche? Er ist widersinnig und unvernünftig; erst im Walten und Willen Gottes aufgehend, würde er vernünftig. Gottes Tun und Schickungen sind immer ein Ausfluß seiner Liebe, sein Wil le ist nie ohne bestimmte gnädige Absicht über uns. Das will der heutige Sonntag uns wie der nahebringen. 1. War es Zufall, daß der Taubstumme, von dem die 2. Vorlesung erzählt (Ev. Mark. 7, 31—37), viel leicht schon lange an diesem Leiden trug? Der Glaube antwortet: welche Gott lieb hat, die züchtigt er. War es Zufall, daß der Herr Jesus in seine Nähe kam und ihn heilte? Gnädige Führung Gottes war es, daß er nun den Kranken von seinen Fessel» löste, weil er wohl innerlich sein Ziel mit ihm erreicht hatte. Das Voll lobt und preist diese Wege Gottes: „er hat al les wohl gemacht!" So steht auch über aller unse rer Krankheit und Leibesnot kein blinder Zufall, son- dern wir glauben es, auch unter Tränen: „er wiros wohl machen" ; denn „denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum besten dienen". 2. Ebenso kommen uns auch alle inneren Anfech tungen und Kämpfe nicht von ungefähr, sondern der barmherzige Gott schickt sie uns aus lauter Liebe, weil er noch viel mit uns vorhat: siehe den Text 1. Kön 19, 7—13. Wenn wir mit unserer Kraft zu Ende sind und an der Erreichung unseres Zieles ver zweifeln wollen, da erweist er sich als der allmächtige und trem Helfer. Sturm und Erdbeben und Feuer, die Wetter des Gerichtes, sind nur seine Boten — er selbst kommt nach ihnen im stillen, sanften SausendesSegensunvderVergebnng,der Gnade und der Kraft. 3. Vom Zufall kann darum nicht mehr reden, wer davon etwas bei sich erfahren hat, sondern der glaubt an diese wunderbare Macht und Liebe seines Heilan des und der ist als „Christi Diener und Haushalter über Gottes Geheimnisse" (1. Vorlesung: 1. Cor. 4, 1-5) von Herzen bestrebt, ihm Treue zu beweisen in solchen, festen Vertrauen in allen Lebenslagen, weil er weiß, alles kommt aus dieser gnädigen Hand zu ganz bestimmtem Zweck, ja er betet: Herr, schicke, was du wtllt, Ein Liebe« oder Leide«: Ich bin vergnügt, daß beide« Au» deinen Händen quillt. Die Hauptsache ist für ihn: t ch bi n e r l ö st d u r ch Jesus — und alles andere, Schmer z und Glück in meinem Leben, soll mir helfen, fest und reif zu werden für die Ewigkeit. Zufall ist ein Menschengebild, Roh gehauenes Felsengeftein, Zufall ist Willkür, ist Unvernunft — Schätzt du dein Leid so geringe ein ? Gotteswille ist vorbedacht, Zielbewußte, erlösende Tat, — Herz und Leben, Freude und Not Umschließt sein heiliger Liebe«rat. Amen VV. Schiüsalssügung. Roman von Ida Großmann. (14. Fortsetzung ) Freudestrahlend kam sie nach Hause; ihr war nicht bange um das Geld, Tante Riekele würde es ihr sicher vorstrecken. Doch da hatte sie sich gründlich getäuscht Tante Riekele hielt fester denn je die Tasche zu, und als Mariele sie inständig bat, ihr doch nicht ihr ganzes Lebensglück zu rauben, lachte sie boshaft und meinte, da sie mit Gottlieb kein Erbarmen gehabt, sehe sic nicht ein, wozu sie ihr nun aushelfcn sollte, und dazu gehöre es sich gar nicht, daß ein unständiges Mädchen wie eine Fabrikarbeiterin oder gar ein Mann auswärts ihrer Arbeit nachgehe; sie sollte stopfen und stricken, das sei auch Arbeit. So gutherzig Mariele sonst auch war, das könnte sie Tante Riekele nicht verzeihen, und als die Kinder schule in die Hände einer anderen Lehrerin überge- gaugen, hatte sie nur noch den einen Wunsch, eine Stelle anzunehmen. Frau Professor Keller, welche Mariele kannte und von ihrer Absicht hörte, fragte sie dann auch nach kurzer Zeit, ob sie gewillt sei, eine Stelle als Kinder fräulein in Berlin anzunehmen. Da die lange Frau leidend sei, habe sie ganz und voll für die zwei Kinocr zu sorgen. Mit freudigem Herzen griff)Mariele zu. Frau Kanz leirat war eine zu wenig egoistisch angelegte Natur, um ihrem Kinde nicht von Herzen Viesen Flug in die Welt zu gönnen, und Tante Riekeies bissige Redens arten — Mutter und Tochter hatten mit den Vor bereitungen zur Reise zu tun — verhallten meist un- gehürt. IX. Nach langer, ermüdender Fahrt steht Mariele auf dem Bahnhof Friedrichstraße in Berlin. Welches Men schengewühl; wie sie stoßen und drängen! Mariele pocht das Herz zum Zerspringen. Nun war sie da - in Berlin — doch anders, als sie es es sich ausgedacht hatte — allein, ohne seine stützende Hano ' „Bitte, sind Sie Fräulein Hops?" Mariele sieht erschrocken in oas Gesicht einer ele ganten Dame. „Ja, die bin ich." „Das ist schön, daß ich Sie gefunden habe! Sie werden sehnlichst erwartet und fühlen sich wohl auch bald heimisch hier. . . Freundlich streckt ihr die alte Dame die Hand ent gegen und geleitet sie durch das Gedränge an den Wagen, an welchem Friedrich bulv mit dem Koffer er scheint. Mariele ist wie im Traume. Häuser, Paläste, freie Plätze mit Denkmälern huschen an ihr vorüber. So groß und meuschenreich hatte sie sich Berlin voch nicht gedacht. Kaum hört sie, was Frau Geheimrat Stein mit ihr spricht; doch Plötzlich schlägt ein Name an ihr Ohr, der ihr das Blut in die Wangen treibt. Wie hatte die Dame gesagt? Sie habe Mariele für Frau Dr. Schul ze, ihre Nichte, engagiert? Mit einem Male wird sie wach, doch sofort sagt ihr auch ihr Verstand, daß damit nicht die Frau Werners gemeint sein könnte, da sie doch von Frau Apotheker Müller erfahre» hatte, daß Dr. Werner Schulze in Nauheim mit seinem Freunde ei ner Klinik vorstehe. „Ich dachte, es wäre für Sie gleichbedeutend, ob S.e zu Frau Schulze oder Frau Stein kämen und wollte keine großen Auseinandersetzungen herbeiführen. Mei ne Nichte, welche leider leidend ist, hat zwei süße Ge- schöpfchen, welche Ihnen gewiß Freude machen werden, nur siud sie in letzter Zeit durch den Wechsel der Fräu leins etwas verwildert. Doch nun sind wir da: ich hoffe, es gefällt Ihnen bei meiner Nichte, sie hat eine zuverlässige Stütze sehr nötig." Ter Wagen hält, Friedrich öffnet den Wagenschlag. Die Villa Dr. Schulzes liegt in einem hübschen Garten. / - Das mattrosa farbene Licht, das im Vestibül die herrlichen Pflanzen beleuchtet, wirkt magisch. Mariele und viel zum guten Rufe unseres Hauses beitrug. An seine Stelle beriefen wir Herrn Guido Uscher. Wir hoffen von ganzem Herzen, daß es ihm und seiner Frau Gemah lin gelingen möge, den Ruf unseres Bielhauses nicht nur zu erhalten, sondern auch Mehrer desselben zu sein. Die äußere Ausgestaltung des Platzes wie der Jnnenräume beweist Herrn Fischers reges Bemühen um unser Heim. Bänke, Wegweiser, Markierung, Wegebau. Es muß uns alle mit besonderer Freude erfüllen, daß wir keine besondere Klage zu erheben brauchten über irgendwelche Schädigungen unseres Eigentums draußen m Wald und Flur. Nur noch ein Wunsch bliebe übrig, der, daß daS hochverrhrliche Pub likum sich gewöhnte, Wald und Wiese, Weg und Steg als geheiligtes Eigentum zu be trachten, nicht zu beschädigen und nicht zu verunreinigen durch Papier, Eierschalen, Glassplitter usw. Wollte doch jeder und jede das abgedankte Papier nicht dem Winde und der Straße überlassen, sondern zusammenfalten und daheim oder sonstwo dem Pa pierkorbe übergeben oder wenigstens zusammenballen und in iraend ein Loch versenken. Wie häßlich steht oft die Umgebung von Bänken aus. Welche Gefabr können die Glas splitter den Kindern bringen, die ahnungslos nach Beeren suchen oder Holz lesen! Zur Aufstellung gelangten 11 neue eiserne und 4 hölzerne Bänke, 2 Tische, sowie ein Bielhausschild. An den bestehenden Bänken und Wegweisern mußten Erneuerungen vorgenommen, die Markierung aufgesrischt bez. neu ausgeführt werden wegen der neuen Kammwege. Der Aufwand betrug 308,°» Mark. Ortsgeschichte. Das vergangene Jahr mit seinen mancherlei Anforderungen ließ zum Studium alter Akten recht wenig Zeit übrig. Immerhin war es möglich, zeitweilig zu den Berg leuten hinabzugehen, sie auf ihren Wegen zu begleiten in die stille Einsamkeit oder im Beraamte den mancherlei Sitzungen beizuwohnen, die Nöte und Sorgen zu schauen, den Verfall des Bergbaues nahen zu sehen. ES wurden nahe 1000 weitere Notizen auS den umfänglichen Bergakten gesammelt und über 400 Seiten Auszüge angefertigt. Klara Angermann-Denkmal und Adlerselsen. Weder das Klara Angermann-Denkmal, noch der Adlerfelsenschmuck konnten zur Ausführung gelangen, denn für beide find die vorhandenen Beträge noch zu schwach, um etwas Gediegenes zu schaffen. Wenn nicht namhafte, unvorhergesehene Kapitalien zufließen, muß die Verwirklichung beider für spätere Zeiten aufgehoben werden. Na mentlich soll das Angermann-Denkmal ein würdiges DankeSzeichen und eine prächtige Zierde unserer Stadt werden. Wintersport. Wohl hatte uns der Rat der Stadt eine Ruschelbahn im Bielwalde anlegen lassen, sodaß wir mit frohen Hoffnungen dem Winter entgegen sahen. Leider aber bescherte er uns so wenig Schnee, daß wir an eine Eröffnung der Bahn gar nicht denken konnten. Die Pflege des Wintersports wird uns erfreulicherweise abgenommen durch den hiesigen Snklub, der unter seiner zielbrwußten Leitung energisch und erfolgreich seine Aufgabe erfüllt. westliche Veranstaltungen. B i e l f e st. Eine regelrechte, leichte Tilgung unserer Schulden ist nur möglich durch Veran staltung eines großen Volksfestes auf dem Biele. Wir hielten im vergangenen Jahre daS zweite Bielfest ab. Wir können mit vollster Befriedigung auf dasselbe zurückblicken. Wunderbares Wetter und reicher Besuch waren uns beschert. Durch 300 Plakate machten wir die ganze Umgebung bis Zwickau und Chemnitz aufmerksam auf unser Fest. Der Fremdenzuzug war ein ausgezeichneter. Wieder fanden sich freundliche Helfer und Hel ferinnen, die uns zu gutem Gelingen halsen. Eine Verlosung fand ebenfalls statt. Die 30 Gänse und 8 Hetdeschäfchen lockten besonders zum Ankäufe von Losen. Die GAll- chaft Elektra legte kostenlos die elektrische Leitung nach dem Biele. Herr Georg Keß er spendete uns gütigst das Licht. Der pekuniäre Erfolg war recht befriedigend, er be- ief sich auf ca. 600 Mk. Es war dadurch uns möglich, eine erste Rate von unseren Schulden zu tilgen.(Fortsetzung folgt.) " Mrliste für Eibenstock und Umgebung: Wildenthal, Carlsfeld, Steinbach b. Johanngeorgenstadt, Sosa, Blauenthal, Wolfsgrün, Burkhardtsgrün, Muldenhammer, Hundshübel, Lichtenau, Ober- und Unterstützengrün, Schönheiderhammer, Rautenkranz und Steinheidel b. Br. Kratisveitage zum Amts- und Anzeigevtatt. Einzelnummer 8 Pfg. Erscheint während der Saison wöchentlich 1 Mal Sonntag«. Beiträge werden, so weit der Platz reicht, gern angenommen. , — -- 7. Aatzrga», ----- Eibenstock, de« SS. Angnst Name. Stand. Heimat. Zahl- Eibenstock mit vielhauS, Waldschänte und Zimmersacher. Villa Waldhausen. Martha GanSaug Helene Wickmann Privat« Martha Streller Anna Tallart Aug. Roscher mit Frau und Enkelin Paul Heidel Kaufmann Kurt Klaus Kurt Prügel Handlungsgehilfe Otto Streller mit Frau und Kind »tldenthal. Hotel Drechsler. Prof. W. Stein mit Frau Ed. Ranft mit Frau Max Quell mit Familie Grete Göle Tiara Günther Curt Müller mit Frau Elisabeth von Wehren Ella Schröder Joh. KWer Frieda Meisch Ferd. Wertheimer mit Familie 8. Pietzsch mit Familie H. Wohlrab Kaufmann Kaufmann Kaufmann id Oberingenieur Bildhauer Kaufmann «arlbfeld. Leipzig Chemnitz 1 Leipzig 1 Leipzig-GohliS 3 Leipzig Dresden 1 Chemnitz 3 Leipzig Berlin-Weißensee Chemnitz Dresden Plauen Chemnitz Dresden Berlin Leipzig Zwickau Friedenau Leipzig Deuben 4 1 1 2 1 1 1 1 4 5 1 1 1 2 2 Druck und Verla- von E «tl hannedohn tu Etdenstock. Hermine Gerber mit 2 Enkeln Groß-Lichterfelde 3
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