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Intelligenz- und Wochenblatt für Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend : 21.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786992124-186003214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786992124-18600321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786992124-18600321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungIntelligenz- und Wochenblatt für Frankenberg mit Sachsenburg und ...
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-21
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nicht nur zu verschaffen. wie eS um deS jungt« Ketter« Hetz -ehe, sondern auch Andeutungen falle« zu lassen, dir Hugo dtr Augen öffnen muß- tr« Sie wußte «S so zu lenke«, daß Hugo'« Blödigkeit rind Gebey endlich von ihm vefiegt wurde, Und er sein Innere« ihr offen varlegt«, mit alle dem vollen, kindlichen Zutrauen, da« er in die treffliche Frau zu setzen gewohnt war, die di« sich de» Aelternlvsea treu und liebevoll von jehtr wie eine Mutter angenommen. Sie erkannte ein lautere« Herz, da« ihr Kind innig liebte. Sie erwog, wie Bertha nur mit ei« nem so sanften Gatten glücklich werden könne, und Has Wohlwollen für Hugo, im Bunde mit diesen Erwägungen de- mütterlichen Herzen«, lei teten sie, al« sie ihm von Bertha'S stiller Herzens ergießung Mittheilung machte und ihn ermuthigte, mit seiner ehrlichen und offenen Bewerbung rück haltlos hervorzutreten. Das geschah, nachdem in einer stillen Stunde Bertha ihm ihr Herz erschlossen und sie Beide den Bund der Seelen, der so lange still und heim lich bestanden, vor Gott besiegelt hatten. Der Vater war überrascht ; aber Hugo war sei nem Hause ebenbürtig, ihm wrrth seit' langer Zeit, kannte Bertha's Leiden und Hugo gab mehr Denn irgend ein Anderer Hoffnung, daß er sie he gen würde an einem treuen Herze«, tragen in treuer Liebe und so des Kindes Glück gesichert sein würde. Die Mutter halte das Vaterherz be, Wogen, ehrgeizigen Rücksichten zu enlsagen. Er war froh , der Wahl überhoben "zu sein, und als Bertha auch ihm ihr Herz unter Thränen und Er- röthen erschlossen, gab er seine Einwilligung und seinen Segen zur VerlobuNg. Als dies unerwartete Ereigniß in dem Kreise be ginnt wurde, der um die bisher so still« und zu rückgezogene Familie in letzter Zeit sich gesammelt, da gab es lange Gesichter, unangrnthme Enttäusch, »ngen, zertrümmerte Hoffnungen; aber man war klug genug, sich das Nicht merken zu lassen, ja man sprach es, sich wichtig machend, aus, daß man das geahnet und längst vermuthet habe. Man Wünschte Glück mit allen süßen Versicherungen der innigsten Freundschaft und pries die herrlichen Ei genschaften des Bräutigams, der so recht für Bertha geschaffen sei und lobte ihre glückliche, besonnene Wahl. ES ging hier, wie rS wieder in allen andern LebenSschichten auch geht, nur klüger, heuchlerischer, glatter, unb wer es nicht gewußt, hätte eS nicht geahnt, daß das Alles nur rin glänzender Firniß sei, der Manche« übertünche, wa« — nicht eben glänzend und schön war. Zm stille« Schloss« kümmert« man sich «m de« Gehalt der Glückwünsche nicht. Man nahm fir als rin« g«se0schaftlich« Form hi« und genoß im eigene« Kreise da» harmlose und ächte Glück, das «vri treu« Herze« erfüllte und dessen verklärender Widerschein auf und i« dir Herzen der Arltern fiel. Da der Bräutigam im Haus« d«r Braut lebte, so trug man der Rücksicht auf das Gerede Ande rer in so weit Rechnung, als man di« twchliche Trauung möglichst beschleunigt«. Bertha's Gesundheitszustand schien sich ohnedem befestigt zu haben. Nur die Mutter bewachte sie mit Augen liebevoller Angst und Sorge, denn sie glaubte «in ungewöhnliche Aufregung ihr«r Nerven zu be obachten, namentlich je näher der Tag kam, da des Herrn Segen dem Bund« der Herzen die hei lige Weihe geben sollte. Dennoch beruhigte sie sich wieder, oder eS waren vielleicht auch die tausend Sorgen und Anordnungen, welche der Mutter an heimfallen, welche den Hochzeitstag der Tochter nahen sieht, und alle die mancherlei Einrichtungen zu machen hat, welche mit einem solchen Familien- ereigniß näher oder entfernter verbunden sind, wa« ihre Gedanken von dem Gegenstand« geheimer Svrgrn ablritrte. Endlich nahte der Tag der Trauung. Vom frühen Morgen an rollten die Wagen in den Schlvßhof, welche die Gäste brachlen, di« zum schönen Feste häuslichen Glückes geladen waren. Am Abende sollte di« Trauung sein, in dem Familiensaale, wo auch «inst die Aeltern den Se gen deS Herrn empfangen zu ihrer glücklichen Ehe, derselbe kostbare Teppich war auSgebreitet, der zu allen ähnlichen festlichen Veranlassungen seit alten Zeiten verwendet und in der Familie alS «in theures Erbgut war aufgehoben worden. Flü sternd stand der weite Kreis der Gäste bei einan der, der Stunde harrend, wo sie Zeugen der Trau ung und dansi Genossen der Freuden «iner rrich und kostbar besetzten und geschmückten Tafel sein sollten, die Vielen mehr gelten mocht«, als die Feiet selbst. Die Braut, mild und sanft wie immer, war heute von einer ihr« Seele erfüllende» Freude be wegt. Man mußte e« sagen, fi« war, wenn auch keine blendende Schönheit, doch eine anmuthige, liebliche Erscheinung. Der sonst so zurückhaltende, schüchterne, ja blöde Hugo, war «in schöner und in mehr als in Beziehung auf die reichen Güter, «in beneidenswerther Mann. DaS Muttcrherz war beklommen, weil von einer ängstlichen Sorge um die Tochter erfüllt. Sie fürchtete dir schlimme« Folgen einer unvermeid lichen, außerordentlichen Erregung und da», Luge
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