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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 24.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188007243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-24
- Monat1880-07
- Jahr1880
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1880. Sonnabend, den L4 Juli. ^««k-"b-Kr ^Hirksav^^ Amtsblatt -er Königl. Amtshauptmannschaft Flöha, des Lönigl. Amtsgerichts und -es Sta-traths M Frankenberg. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag. — Jnseraten-Anuahmc für die jeweilige Abend-Nummer bis Bormittags la Uhr. Zu beziehen durch alle Pvstanstalten. Preis Vierteljahr!. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Inserate werden mit 8 Pf. für die gespaltene Corpuszeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratcnbetrag so Ps. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Ucbereinkommen. Bekanntmachung. Im Lieferungsverbande der unterzeichneten Amtshauptmannschaft (Haupt marktort Frankenberg) betrug im Monat Juni 1880 der Durch schnittspreis für 1 Centner Hafer 8 Mk. 25 Pf., für 1 Centner Hen 3 Mk. — Pf. und für 1 Centner Stroh 2 Mk. 75 Pf. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 19. Juli 1880. von Weiffenbach. Dch. zugehörige HauSgrundstück Nummer 156 des Katasters, Nummer 113 6 des Flurbuchs, Folium 151 des Grund- und Hypothekenbuchs für Niederlichtenau, welches Grundstück am 13. Juli 1t<80 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 2100 Mark - - gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was un ter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden An schlag hierdurch öffentlich bekannt gemacht wird. Frankenberg, den 16. Juli 1880. Königliches Amtsgericht. Wiegand. Wse Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll den 11. October 1880 das dem Maler Carl Ehregott Morgenstern in Niederliöbtenau Wochenschau. Auch die Politik ist auf Reisen gegangen. Sie hat auf den üblichen Sommerschlaf verzichtet, sie lebt und regt sich sogar mehr als sonst, nur hat sie ihren Wohnsitz in das Eisenbahncoupee verlegt und versieht amdulunäo ihre mannig fachen Geschäfte. Die Reisen unseres Kaisers hatten an sich zwar keinen politischen Character, aber abgesehen davon, daß die Person des allverehrten greisen Monarchen die Bevölkerung genugsam interessirt, um die Aufmerksanikeit zu erklären, mit welcher der Telegraph dem Kaiser von Station zu Sta tion folgt, abgesehen davon, daß die Zeichen außerordentlicher Verehrung, die unserem Reichs oberhaupte im Auslande zu Theil werden, eine nicht zu unterschätzende politische Bedeutung ha ben, sehen wir auch den Kaiser während seiner Badereisen fleißig mit Regierungsarbeiten sich be schäftigen. Er hört regelmäßig die gewohnten Vorträge, erledigt die unaufschieblichen Arbeiten und hat am 14. d. M. nach längeren Infor mationen über die parlamentarischen Geschäfte des kirchenpolitischen Gesetzes und die Art der Anwendung das Gesetz genehmigt. Auch Fürst Bismarck begiebt sich dieser Tage auf die Reise nach Kissingen. Inzwischen beräth er in Fried- richsruh mit seinem Hausfreunde und demjenigen, der ihm von allen College» im Ministerium am nächsten steht, mit Minister Lucius, über vieler lei innere Angelegenheiten der preußischen Politik. Frankreich verdankt der Reisesaison merk würdige, interessante, aber auch gefährliche Gäste. Die amnestirten Communards rücken allmählich ein und werden in Paris jubelnd begrüßt. Die Republik nimmt zwar keine Notiz von dem Trei ben der staatsfeindlichen Radikalen, läßt Roche fort und Genossen ruhig gewähren — möge ihre Lebenskraft wirklich so groß sein, wie sie es stolz behauptet, möge der Fels der Republik den zähen Nagern wirklich und dauernd widerstehen! Das Nationalfest vom 14. Juli ist in glänzendster Weise verlaufen und die befürchteten Demonstra tionen der Communarden haben dabei nicht statt gefunden. Die am 15. d. geschloffenen Kammern treten erst im October wieder zusammen. Un terdessen beschleunigt die Regierung die Ausfüh rung der Märzdecrete und will bereits am Ende dieses Monats gegen die übrigen Congregationen vorgehen. An Festen sind die jüngsten Tage überhaupt sehr reich gewesen. Die Hauptstadt Oester ¬ reichs beging mit unerhörtem Glanz ein inter nationales Schützenfest und am 17. d. M. hat Kaiser Franz Josef in Wien die niederösterrei- chifche Gewerbeausstellung eröffnet. Oesterreichs Orientpolitik geht immer noch darauf hin, die Türkei am Leben zu erhalten. Belgien hat zur Feier seines Unabhängig keits-Jubiläums eine lange Reihe von Festlich keiten eröffnet, wie man sie glänzender kaum jemals gesehen hat. Der König von Griechenland — das ei gentlich zugleich mit Belgien sein Jubiläum feiern müßte, denn es gewann gleichfalls vor 50 Jah ren seine staatliche Existenz — reist indeß in Eu ropa umher, um für sein armes Land die Un terstützung Europas zu erbitten. Es fehlt nicht an gutem Willen, wohl aber an der praktischen Möglichkeit, ihm durch die That zu helfen. In England hat man dem König Georg zwar einige Versprechungen gemacht, diese haben aber um so weniger Werth, als das Cabinet Gladstone jetzt auf sehr schwachen Füßen steht. In der auswärtigen Politik wird es vom Par lament mit indiscreten Fragen überhäuft, in den inneren Fragen stößt es ebenfalls auf lebhaften Widerstand und Afghanistan bleibt auch für das Cabinet Gladstone eine wunde Stelle. In Af ghanistan war vor einigen Tagen wieder eine Meuterei ausgebrochen, die indeß mit der Niederlage der Meuterer endigte. Rußland erfreut sich im Innern einer, voll ständigen Ruhe, doch erregt sein Auftreten in deEOrientfrage einiges Mißtrauen. Der Con- flict mit China ist noch nicht zum Ausbruch ge kommen und wird sich vielleicht noch gütlich schlichten lassen. Die italienische Deputirtenkammer hat das Gesetz wegen Abschaffung der Mahlsteuer und die damit verbundenen finanziellen Maßregeln erledigt, die Berathungen über die Wahlreform dagegen bis zum November vertagt. Der Senat hat die BudgeHerathung zu Ende geführt. Die Türkei scheint nicht entfernt daran zu denken, die Conferenzbeschlüsse durchzuführen, um aber Europa freundlich zu stimmen, macht sie durch die Berufung deutscher Beamter An stalten zu Reformen. Die Gährung in Bulgarien und Ostru- melien dauert an und es steht über allem Zweifel, daß die panbulgarische Agitation nur auf ein gegebenes Zeichen wartet, um die Ver einigung der beiden Länder herbeizuführen. Sächsisches. Frankenberg, 23. Juli 1880. — Von der vogtländisch-böhmischen Grenze kommen laute Klagen über die dort immer mehr zunehmende Unsicherheit. Wiederholt wurden jetzt größere Einbrüche verübt und hat es geradezu den Anschein, daß eine förmliche Räuberbande daselbst ihr Wesen treibt. — Ferner wird von der Grenze gemeldet, daß die Verhaftungen we gen der Anfertigung resp. Verbreitung von falschen Zweimarkstücken und Zehnguldennoten noch im mer fortdauern, so daß in dieser Angelegenheit ein wahrer Monstre-Prozeß in Aussicht steht. — Nach dem vorläufigen Abschluß der stati stischen Erhebung der deutschen Turnerschaft ge hörten derselben am 1. Januar d. I. 1953 Ver eine und 178 Gaue mit einer Gesammtzahl von 167125 Mitgliedern über 14 Jahre (einschließ lich der Zöglinge) und 7463 Vorturner an. Während im verflossenen Jahre 52 Vereine ein gingen, sind deren 211 neu erstanden. Auffal lend ist die geringe Zahl der eigenen Vereins- Turnhallen und Turnplätze, denn die ersteren be ziffern sich auf 387 die letzteren auf nur 150. — Vor einigen Tagen zeigten sich in Zittau größere Mafien von Wallfahrern, deren Ziel der vielgenannte, hart an der sächsischen Grenze bei Neugersdorf gelegene böhmische „Gnadenort" Philippsdorf war. — Ein auffälliger Reiter sprengte vor einigen Tagen durch die Straßen von Blasewitz und er regte weniger durch die Tollkühnheit seines Rit tes, als vielmehr durch den Mangel jedweden Kleidungsstückes das allgemeinste Aufsehen. Es war ein Knecht, der mit seinem Pferde in die Elbe zur Schwemme geritten war und sich dort selbst zu baden beabsichtigt hatte. Durch irgend welchen Zufall war das Noß scheu gemacht wor den und ohne zu bedenken, in welcher Verfassung sein Reiter sich befand, galoppirte dasselbe durch Blasemitz. — Unglücksfälle und Verbrechen. Bei einem heftigen Wortwechsel schoß am Sonnabend der Grund stücksbesitzer Mittasch in Beiersdorf bei Nmsalza auf seine grau mit einem mit Vogeldunst geladenen Gewehre, des sen ganze Ladung ihr ins Gesicht ging, sodaß sie wahr scheinlich ums Augenlicht kommen wird. — In Bennewitz bei Oschatz erhing sich eine zu Schwermuth geneigte 66- jährige Wittwe, Mutter von 4 Kindern. — Durch Ueber- schreiten der Grenze des Baderaums ertrank in Strehla ein 10jähriger Knabe in der Elbe.
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