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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 28.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188008286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-28
- Monat1880-08
- Jahr1880
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M 202 Sonnabend, dm L8. AuM. 1880. ^irksa Amtsblatt der Königt. Amtshauptmannschaft Ftöha, des Lönigt. Amtsgerichts und des Stadtraths M Frankenberg. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Mends für den folgenden Tag. — Jnferaten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Bormittags l» Uhr. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis Vierteljahr!. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 4 Inserate werden mit s Pf. für die gespaltene Corpuszeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratenbetrag 20 Ps. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Ueberetnlommen. Bekanntmachung. Das Baden in den sog. Vogelstana^mchen ist verboten und wird als grober Unfug bestraft werden^^^ Frankenberg, am 27. LusM 1880. ' Der S t a d t r a t h. Kuhn, Brgrmstr. Bekanntmachung. Auf Grund der Registratur vom 23. August 1880 ist heutigen Tags die auf Folium 148 im Handelsregister für hiesigen Amtsgerichtsbezirk verlautbarte Firma: Gruhl St Kästner in Frankenberg gelöscht worde-i. Königliches Amtsgericht Frankenberg, am 26. August 1880. Wiegand. Seidler. Des deutsche« Bolles Natioualtag wird hier in gewöhnter Weise festlich begangen werden und sind hierzu folgende Veranstaltun gen in Aussicht genommen : Glockengeläuts am Vorabende des Festes — Abends 7 Uhr — in der Dauer von einer halben Stunde. Am Festtage, Donnerstag, a bei günstigem Wetter: Vorm. 9 Uhr: Umzug sämmtlicher Schulkinder unter Mitsolge des Stadtmnsikcorps von den Schulen aus durch einige Straßen der Stadt bis auf den Marktplatz, woselbst Herr Bürgermstr. Kuhn eine Ansprache halten wird, d. bei ungünstigem Wetter: Vormittags 9 Uhr: ^«8tv»rtr«A« der Realschule im Rath- haussaale, sowie der Bürgerschule in der Aula des Schulgebäudes. Nachmittags von 3 Uhr ab Volksfest auf der sog. Pfarrwiese, be stehend " in Fretcoucert, Reigen mehrerer Knaben- und Mädchenklafsen der Bürgerschulen, Freiübungen und Turnspiele hiesiger Turnver einsmitglieder, sowie Vorstellung deS dramatischen Verein- in der zu diesem Zwecke errichteten Theaterhalle. Abends von 8 Uhr an CommerS, verbunden mit Bocal- und In- strumentalconeert, sowie mit Festvorstellung des hiesigen dra matischen Vereins im Benedix'schen Saale. Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Abends von 9 Uhr an: Beleuchtung des Marktplatzes durch die GaSsterne. Die Schmückung der Häuser mit Fahnen und Flaggen wird erbeten. Frankenberg, den 26. August 1880. » v r I^«8t»»88vl»»88. Franz Eckelmann. Diejenigen, welche während des am 2. Septbr. d. Js. aus hiesiger Pfarrwies'e stattfindenden Volksfestes mit Eßwaaren und Getränken feil zu halten beabsichtigen, haben vorher Erlaubniß, welche unentgeldlich ertheilt wird, an Ralhsstelle einzuholen. Die Anweisung der Stand orte erfolgt durch Unterzeichneten Montag, den 30. August d. Js., Nachmittag 6 Uhr. Frankenberg, am 27. August 1880. . Der F e st a u s s ch u ß. Franz Eckelmann. Italien und Frankreich haben sich gleich falls sehr menschlich geirrt, als sie sich für Freunde auf Leben und Tod hielten. Der Ge danke, der Bey von Tunis könnte einer fran zösischen Gesellschaft die Concession zum Bau einer Eisenbahn geben, hat genügt, um die ver meintliche dicke Freundschaft als sehr brüchig zu erweisen. Das ist nun zwar nicht sehr schön — aber wir können es recht gut aushalten. In Rußland ist Graf Loris-Melikoffi der Dictatur müde geworden. Er hat sich zum Mi nister des Innern, allerdings mit sehr weitgehen den Befugnissen, ernennen lassen. Es muß sich sehr bald zeigen, ob er geirrt, als er die Dicta tur so schnell für überflüssig hielt. Früher noch dürfte sich der Jrrthum der Tür- kei herausstellen, welche immer noch glaubt, durch Zögern die Geduld Europas auf neue Pro ben setzen zu dürfen. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 27. August 1880. f Auf dem Rückmärsche »ach Dresden passirte heute das Schützenregiment Nr. 108 unsere Stadt, während das 5. Infanterieregiment Nr. 104 nach einer Mitthcilung aus Chemnitz heute von dort zu Hebungen nach der Peniger Gegend aus gerückt ist. Die Vermuthung, daß die Absagung der für letzteres Regiment für heute hier bestell ten Quartiere mit einer Aenderung des Manö verplanes infolge der. bekannten P.-titionen aus der Meißner Pflege zusammenhänge, erweist sich nach einer Mitteilung des Dr. Ä. als begrün- Zedeltktage aus großer Zeil. 28. August. In der französischen Kammer macht die Regierung die erste Mittheilung, daß der Feind auf Paris marschirt. Die Stadtbehördc von Paris fordert die Einwohner auf, sich für die Belagerung zu verproviantiren. Ausweisung aller Deutschen au» dem Seine-Departement. — Sächsi sche Jäger, Cavallerie und Pionniere zerstören nach vor herigem Gefechte den Bahnhof von Chauvency. Wochenschau. Irren ist menschlich, und selbst die größten Staatsmänner können in dieser Beziehung die menschliche Natur nicht verleugnen. Das Be- kenntniß menschlichen Irrens freilich ist überaus schwer, und es müssen schon besondere Umstände einireten, um solchem Bekenntniß freien Lauf zu geben. — Die Nordd. Allg. Ztg., von welcher man oft annimmt, daß sie in höherem Auftrage spricht und deren Auslassungen deshalb beson dere Beachtung finden, hat jetzt ein Beispiel ge geben für bas offene Zugeständniß fehlgegange- nen Urtheils. Sie unterzieht die Rede, welche der „Dauphin der Republik", Gambetta, in Cher bourg gehalten, einer nachträglichen Kritik und bekennt dabei, daß diese Rede Gambetta in einem ganz andern Lichte sehen lasse, als in welchem er neun Jahre hindurch erschien. Neun Jahre lang hat sich Gambetta verstellt, galt er als Friedensapostel, als das verkörperte Streben narb ruhiger Freiheitsentwickelung, und dieser Maske hatte er es zu danken, daß er in Deutsch- and sehr bemerkenswerthe moralische Unterstü- ung erhielt. Plötzlich zeigt er in schwacher Stunde sein wahres Revanche-Gesicht. — Er hat uns getäuscht, das ist ihm wohl gelungen,- aber sich hat er betrogen, der edle Gambetta, der seit dem Tage von Cherbourg unmöglich ge worden ist für jede active politische Rolle. Seine Berufung auf den Präsidentenstuhl von Frankreich würde die Bedeutung einer Kriegserklärung ha ben und die Kriegserklärung wäre Frankreichs Verderben. Vorläufig freilich ist es noch nicht so weit; vorläufig muß sich Gambetta noch von dem Präsidenten Grevy und dem Conseilpräsi- denlen Freycinet desavouiren und mit „Trun kenheit" entschuldigen lassen. Eine gerechte Strafe bleibt es immerhin, daß Gambetta sich selbst ein Bein stellen mußte, indem er seinem Ehrgeiz alle anderen Rücksichten unterordnete und in dem Streben nach persönlicher Gewalt mit den schlimmsten Leidenschaften einer berausch ten und urtheilslosen Menge kokettirte. - Irren ist menschlich — das erfährt jetzt auch das englische Cabinet. Von London aus wollte es den afghaüischen Krieg leiten, uüd das Re sultat dieser Wirkung in die Ferne ist ein Rück zug, der im günstigsten Falle komisch-kläglich ist. Das Komische bei der ganzen Angelegenheit be steht darin, daß Rußland, dessen Einfluß in Afghanistan zu brechen der Krieg unternommen wurde, jetzt seinen Einfluß geltend macht, um Englands Rückzug aus Afghanistan zu decken. Dem Ministerium Beaconsfield wäre» die Nie derlagen in Afghanistan schwerlich erspart ge blieben, aber sicherlich hätte es eine solche De- mülhigunq nicht hingenommen, wie sie jetzt über das Ministerium Gladstone ergeht.
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