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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188009142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-14
- Monat1880-09
- Jahr1880
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M 216 Dienstag, den 14 September. 188V. Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und -es Stadtraths zu Frankenberg. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag, — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags tv Uhr, Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljährl. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Inserate werden mit S Pf. für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratenbetrag so Pf. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Ueberetnlommen. vom 12. August 1876, wonach Gesuche um Gewährung einer StaalS- beihilfe zur Begründung und Unterstützung von Volksbibliotheken bis zum 1. October anher einzureichen sind, mit dem Bemerken in Erinne rung, daß später eingehende Gesuche in diesem Jahre nicht berücksichtigt werden können und daß den Gesuchen ein Nachweis über den Umfang der Benutzung der betreffenden Bibliothek beizufttgen ist. Königliche Amtshauptniannschaft Flöha, am 9. Septbr. 1880. von Weiffenbach. G. Donnerstag, den Iv. September 188V, findet von Nachmittags Uhr an öffentliche BezirkSanSfchuß- sttznng im hiesigen Verhandlungssaale statt; Tagesordnung ist im Canz- leigebäude angeschlagen. Königliche Awtshauptmannschaft Flöha, am 11. Septbr. 1880. ' von Weiffenbach. Dtch. Bekanntmachung. Die unterzeichnete Amtshauptmannschast bringt andurch ihren Erlaß wurde dem Jubilar als sichtbares Angebinde überreicht. f Die für Arme und Bedürftige bestimmte Cymbeleinlage bei dem gestrigen außerordentlich zahlreich besuchten Vormittagsgottesdienste des Erntedankfestes hat die Summe von 79 M. er geben, welche mit 73 M. zur Vertheilung an diesem Tage bestimmten Stiftungszinsen nach dem Vormittagsgottesdienste in der Sacristei an 180 Empfänger aus Stadt und Land überwie sen wurden. — In Chemnitz fand am Freitag eine Ver sammlung solcher Bürger statt, die sich für das mehrfach angeregte Project einer Passage durch das Grundstück „Stadt Gotha" und Verbreite rung, sowie Neubebauung des Zuckergäßchens, wodurch ein directer Verkehr von der König straße nach dem Markt erzielt würde, lebhaft interessiren. Allem Anschein nach dürfte das Project seiner Realisirung baldigst nahe geführt werden. Die Besitzer der in Frage kommenden Häuser in dem Zuckergäßchen und dessen Um gebung waren bis auf einen oder zwei sämmt- lich erschienen und erklärten, ihre Grundstücke einem den Durchbruch in die Hand nehmenden Konsortium für einen mäßigen Preis zu verkau- en, sich auch an der Zeichnung des Actienkapitals zu betheiligen. — Der „Leipziger Zttz." wird aus Chemnitz > berichtet: Berlin hat seine Dampskalesche, aber wir dürfen wohl darauf aufmerksam machen, daß Chemnitz, und zwar länger schon, seinen Dampffrachtwagen hat, daß der sich, in aller Stille, gar trefflich bewährt und seinem Herrn seit Monat Juli, wo er erbaut ward, bereit- 184395 Äilogr. Güter in 44 Fahrten bequem und leicht und — billig befördert hat. Er geht leicht auf allen Straßen, überwindet jede Stei gung, lenkt in den schwierigsten Curven sicher nm und folgt seinem Lenker so sicher und pünkt lich, daß er z B. nicht blos in den Hof der sächsischen Maschinenfabrik, wohin er Guß lie fert, glatt im Bogen ein-, sondern auch, wie am Lineal abgemessen, auf die große Waage auffährt. Der Erbauer und Besitzer ist Hr. Mi chaelis. Die Construction ist außerordentlich sinnreich, namentlich auch insofern, als die ei gentliche Last über den Hinteren Rädern aufge schichtet ruht und so den Druck auf den Stra- ßenkölper mit vermehren, dadurch aber die Fort bewegung erleichtern hilft. Der Wagen. arbei tet ohne sonderliches Geräusch und ohne große Rauchentwickelung. Er weicht begegnendem Zuhrwerk leicht und sicher aus und stört weder fieses, noch sonst Jemanden. Sachverständige versichern, daß der Wagen eine Zukunft haben önne. Bisher durchfuhr er ca. 220 Kilom. in den verschiedensten Straßen der Stadt. — Dem- OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 13. September 1880. -f- Als ein Voractus zu dem nächster Tage abzuhaltenden „Abschuß" der Scheibenschützenge sellschaft fand gestern durch eine Deputation der selben die Begrüßung eines Schützenjubilars statt: Herr Webwaarenfabrikant Carl Friedrich Rüdi ger, welcher im Sommer 1830 der Gilde beige- treten war, feierte sein goldenes Mitgliedsjubi läum. Herr Rüdiger, welcher während dieser langen Zeit ein treues Gesellschaftsmitglied war, die Interessen der Corporation warm vertreten hat und auch eine Reihe von Jahren als Haupt-, mann die Gilde führte, ist seit einem Jahrzehnt schon Ehrenmitglied und hat — obgleich nicht mehr activer Schütze — noch immer lebhaft theilgenommen. Eine Votivtafel mit bez. Texte! Gedenktage au8 großer Zett. 14. September. Die deutschen Heere rücken trotz der von den Franzose« bewirkten Zerstörung allerUeberbrückungSbauten aufBahnen und Straßen in immer engerm Kreis um Paris heran. Mobilgarden und Franctireurs setzen das Abbrennen der Wälder um Paris fort. — Vorgehen der italienischen Truppen im Kirchenstaat bis vor Rom; Borpostengesecht zwischen italienischer Reiterei und päpstlichen Zuaven. Eine Slranffblume. Von Brigitte Klein. (Fortsetzung.) Lena sah, wie der Schmerz über sein Gesicht bebte, und das löste ihre Rede, die sanften LiebeS- gruß an sein Ohr trug. „CS ist gut, daß du kommst; länger könnt' ich's nicht tragen, dich nimmer zu sehen!" „Ich komme, dir Lebewohl zu sagen." „Du gehst! — Wann?" „Morgen, mit dem Frühesten." „Schon morgen; aber warum, Oskar?" „Lena! CS ist doch um dich allein!" „Glaubst du denn nicht, daß ich dir gut bin?" „Ja, Lena, ich glaub'S; aber deine Mutter mag mich nicht." „Ach ja, versteh' tch'S doch nimmer; aber wenn du bliebst, könnt' sie dich kennen lernen, und sehen, daß du brav und treu bist." „Lena, eS ist nicht daS — ich hab' nicht« dir zuzubringen." „Haben wir denn nicht 'ne Wirthschaft, die für Drei einträgt, und zu schaffen giebl'S auch genug." „Drum meint sie eben , ich wollt' dich nur auS Lust nach der Habe; nr>L. ich will fort und selbst waS erwerben, da nimmt sie mich wohl besser auf." Lena erschrak; mußt's so sein, weil die Mutter am Gelbe hing? Sie meinte wohl oft, sie sei genau, aber gab sie nicht stets mit voller Hand? — sollte eS Ihr denn wirklich um die Mitgabe zu thun sein? Aber sie konnte dem Gedanken nicht weiter nachhängen, denn die Minuten waren kostbar, und der OSkar hatte sanft einen Arm um si, gelegt und sprach zu ihr mit bewegter Stimme: „Lena, denkst du auch, daß ich dich um HauS und Hof begehre?" „Nein, OSkar, gewiß nicht." „Ich glaub's dir; aber wenn ich nun fort bin, willst du mir dann treu bleiben?" „Ja, daS will ich — aber du mußt wiederkommen." „Ich komm« wieder, Lena, aber nicht so bald" — „Ueb.rS Jahr?" „Nein, ich glaub's nimmer; wohl frühestens in zwei, in dreien — daS ist lange. CS werden dich Viele gewinnen wollen, denn du mußt ja Allen gefallen, aber eS « kann dich Keiner so treu lieben als ich — und ich ertrüg'S nimmer, wenn du mich verließest." „Zwei — drei — vier Jahre, OSkar, das ist nicht zu lang«, und st«h, virll«icht werden die Alten aut mit einander, und wir r»k«n dick, «N» ich hoffe immer darauf, daß du kommst und warte schon geduldig. Nur mußt du nie meinen, daß ich dir nicht treu blieb; daS wäre mein größter Schmerz. Sieh, ich kann ja nimmer einen Andern gern ha ben; denn wenn du auch fern bist, eS ist mir doch, al- wärest du dicht bei mir, well ich dick so tief, so fest tn'S Herz geschloffen habe, daß eS erst zer- brechen müßt', wollt' eS sich frei machen." „Lena, du bist mein auf ewig, meine Braut!" „Za, deine Braut." Innig hielten sie sich umschlungen und tauschten seligen Kuß reiner vertrauender Liebe. Die letzten warmen Strahlen der Herbstsonne glitten über ihr Haupt und spielten in der lockigen Fluth. „Schei den" flüsterte die Natur; aber eS war ein Scheiden, das Frieden athmete, versöhnt mit der Hoffnung auf kommenden glänzenden Tag und neu lachenden Lenz. Hand in Hand gingen sie heim; furchtlos vor schelem Blick und »orwerfendem Wort, geweiht durch daS heiligende Bewußtsein, daß Keiner sich selbst, nur dem Andern zugrhöre, und daß ihr HerzenSbund Zeit und Trennung «nikräft«. So war auch der Abschied nicht bitter. - Noch lag Lena in friedlichem Schlummer, al» au« treuem Äug' der letzte segnende Blick auf daS DünenhäuS- a.«
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