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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 23.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188109239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18810923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18810923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-09
- Tag1881-09-23
- Monat1881-09
- Jahr1881
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tim» ezrrksanz deren zu Michaelis laufenden Jahres fällig >8V< (Fortsetzung folgt.) Erscheint tügltch, Mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abend» sür den fol genden Tag. Preis vierteljährlich, l M. so Pfg., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. s Pfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de» Tage blattes an. Inserat« werb«« mit s Pfg. für di« gespaltene Svrpu»- Me berechnet. Aletnster Inseraten^ betrag ro Pf». Komplizierte und ta bellarische Inserat« . nach bes-nterem Tarif. Inseraten- ilnnahm« für die jeweUtg« Abend-Nummer btt vormittag» so Uhr. kleinen Ansiedelung entfaltete es sich zu einer großen, prächtig gelegenen Kolonie, die jetzt ca. 2000 Kolonisten zählt. Die Gründer hatten sich gegenseitig gelobt, nicht zu heiraten, was sie auch alle gehalten haben; von ih nen leben jetzt vielleicht noch zehn und geht nach deren Tode die Kolonie an die Vereinigten Staaten über. Von vielen Seiten sind ihnen Millionen, die Economy wert ist, geboten worden, sie sind aber durchaus nicht zu bewegen, dasselbe zu verkaufen. Die echten, biede ren, alten deutschen Gestalten treten einem hier entge gen, die ebensowenig ihre altmodische Kleidung, als ih ren Charakter abgelegt haben. Sie schreiten ebenso noch wie früher in ihren langen blauen Röcken mit gelben Knöpfen und breitkrempigem Hut einher. Sie - sind äußerst fromme und friedliche, dabei aber auch sehr wohlthätige Leute. Wohl hatten sie früher die Pflicht gehabt, keine verheirateten Männer auf- und zur Arbeit zu nehmen. Selbstverständlich hatte sich dies bei dem stetigen Wachsen der Kolonie nicht durch führen lasten. Jeder der Neuaufgenommenen hatte sich verpflichten müssen, sonntäglich in die Kirche zu gehen, keine geistigen Getränke zu sich zu nehmen und nicht Tabak zu rauchen. — Ich habe, die Herrnhuter ausgenommen, nie ein so friedliches und arbeitsames Völkchen gesehen, wie in Economy. Möge dieser stille Ort, in dem wahrhaftig der Friede Gottes wohnt und von dem man sagen möchte: Hier laßt uns Hütten OEN, hier laßt uns begraben sein! weiter wachsen und Inserat-Aufträge übernehmen außer der Verla« Haasenstein L Vogler — G. L. lastenbeiträge sind von den betreffenden Grundstücksbesitzern spätestens bis zum 8. Oktober ds. IS. an die Stadtkasse (Rathaus, 2 Treppen) abzuführen. L» n-r"b/Mknaen auf -aS 4. Quartal unserS Mattes ligst bald bei den betreffenden Postanstalten erfolgen zu lassen. LxpeMion äes krankenberKer Vaxebl»1t«8. Frankenberg, am 21. Septbr. 1881 jmten i des —SA» rtra, evoll- den, treter Milder aus Amerika. Bon John Just. XXIII. Diese Neisemanier, in den Vereinigten Staaten schon seit langem bekannt und seit den, großen Krache unter den arbeitslosen Leuten, die das Land durchstreif ten, noch viel allgemeiner geworden, wurde ost mit der größten Tollkühnheit angewendet; so wurde vor einigen Jahren von den Zeitungen berichtet, wie ein junger Bursche auf dem Stangenwerk, das die Vorderräder eines Wagens mit den Hinterrädern verband, liegend entdeckt wurde. Durch seine Angaben stellte es sich heraus, daß er in dieser Stellung schon mehrere Hun dert Meilen als blinder Passagier gemacht hatt^ Der selbe war fest entschlossen, seine unterbrochene Reise bei der ersten Gelegenheit weiter sortzusetzen . , , Dieses Reisen, das man „Mxine tds ears (auf die Wagen springend) nennt, machte ich denn auch nm bald zu nutze und bei der ersten Gelegenheit, als 'ch auf dem Hinteren Vorsprung eines Güterwagens Platz nahm, kam ich zwanzig Meilen, ehe ich abgesetzt wurde. So viel Meilen fahren die Güterzüge, die von Westen nach Osten durchgehen, ehe sie halten und Wasser für die Lokomotive einnehmen. Ich machte weitere Versuche und entdeckte bald, daß die Kondukteure und Bremser durch eine kleine Entschädigung häufig dahin gebracht wurden, von einem „blinden" Passagier keine Notiz zu nehmen. Einmal wurde ich jedoch bei einen» solchen Hästdel schmählich betrogen. Staatseisenbahnen Hat, wie dem "^ipz. Tgbl/' aus Dresden geschrieben wrrd, seit einiger Zeit derartige Dimensionen angenommen, daß die Transportmittel un zureichend geworden sind und alles aufgeboten werden muß, um Stockungen zu vermeiden. Der Kohlenversand ist im steten Steigen begriffen, so daß die Bestellungen der Kohlenwerke auf leere Wagen kaum zu befriedigen sind Ebenso hat der Braunkohlenversand aus Böhmen einen erfreulichen Aufschwung genommen und können demselben nicht genug Fahrzeuge zugeführt werden. Verschiedene Eisenbahnverwaltungen haben deshalb auch schon vom 8 5 des Wagenregulativs, der die Ablenkung leerer Wagen von der Rücktour verbietet, Gebrauch machen müssen. Was den übrigen Güterverkehr anlangt, so hat auch dieser bedeutend zugenommen, was am besten durch den konstanten Mangel an Packwagen illustriert wird. Kurz, der Verkehr bietet zur Zeit ein erfreuliches Bild und man kann nur wünschen, daß derselbe recht lange anhalten möge. — Welchen umfänglichen Verwaltungsapparat die sächsische Landes-Jmmobiliar-Brandverstcherungs-Anstalt darstellt, erhellt aus dem Personal- und Besoldungs-Etat dieser Anstalt, welcher dem Landtage auf die Jahre 1882 und 1883 vorgelegt worden ist. Es sind darnach an gestellt 1 Vorstand, 3 Räte, 1 Kanzleisekretär, 2 Regi stratoren, 1 Rechnungssekretär, 15 Kalkulatoren, 7 Rech nungskanzlisten, 6 ständig- Hilfsarbeiter als Planzeichner, 1 Kassierer, 1 Buchhalter, 3 Kassenassistenten, ferner 1 Bureau-Inspektor, 5 Expedienten und 8 ständige Hilfs arbeiter in der statistischen Expeditton, dann 29 Brand- versicherungs-Jnspektoren (einschließlich 4 Ober-Inspekto ren) und 26 Brandversicherungs-Jnspektorats-Afftstenten, außerdem das nötige Aufwärterpersonal. Die gesamte Verwaltung der Anstalt erfordert einen jährlichen Auf wand von 407780 M. Der franzöfische Feldzug in Afrika. Es steht wieder einmal schlecht um „la sloirv"; die erwarteten Lorbeeren in Afrika sind nicht so leicht und billig zu pflücken, wie Grevy und Gambetta und mit ihnen die Republikaner aller Farben jenseits des Rheins geglaubt haben. Der Versuch, die neu organisierte Ar mee, ehe sie sich einst wieder mit Deutschland messen könnte, in Algier und Tunis zu erproben, ist kläglich gescheitert. Was aber soll man von einer Armee den ken, welche mit unglaublichen Geldmitteln neu ausgerü stet, mit allen Erfahrungen der modernen Wissenschaft neu organisiert, mit einem angeblich trefflichen „General Staff" nach preußischem Muster beglückt worden ist, und nicht einmal die Beduinenscharen zu meistern vermag?! Da hat man nun kaum zwei Jahre vorher eine ele gante Probemobilisierung in ganz Frankreich veranstaltet, welche damals als musterhaft und vollkommen geschildert wurde, jedenfalls^nur auf dem Papiere der Berichte an den Kriegsminister, denn sonst wäre es doch wahrlich unmöglich, daß sich schon bei der Mobilisierung der er sten 10OO0 Mann ein Mangel an allerlei notwendigen Ausrüstungsgegenständen zeigte. Da hat man großartige Manöver abgehalten, um die neue Verproviantierungs methode zu erproben, und in Frankreich selbst litten die Truppen, wenigstens nach offiziellen Berichten, nicht eine Stunde Mangel, wahrscheinlich aber nur, weil mitleidige Französinnen ergänzten, was an der schon damals man gelhaften Lieferung fehlte, — denn sonst muß es doch als ein Rätsel erscheinen, daß schon die ersten Truppen in Algier und in Tunis am Notwendigsten, ja sogar an einem Trunk Wasser, Mangel litten. Ganz so wie früher hat man auch den Feind in Afrika unterschätzt; die Soldaten mögen ja recht brav sein, aber die republikanischen Führer sind ebenso nach- »edition auch deren Zeitungsboten, auswärts sämtliche Bureaus und MliE-il-n der Annoncm-Srpedittonen: Jnvalidendanl — Rudolf Mosse ' L T°. außerdem m Auerswalde Buchbinder Rudolf Vogel, in Niederwiesa Hr. Matmalwarenhändler Tittmann en Wasserzinfen und Real- lässig und leichtsinnig wie einst die kaiserlichen Generäle. ' Man hat einen neuen Mechanismus konstruiert, aber die - alten Räder greifen nicht ineinander. Frankreich besitzt > heute nur noch vierzig intakte Regimenter; die vierten - Bataillone von 100 Regimentern sind bereits in Afrika, > aber das Geschrei nach Verstärkung dauert fort, die Truppen sind in übler Lage. Ein Sturm der Entrü- > stung tobt gegen den von Gambetta protegierten Kriegs- ' Minister Farre, der zunächst das Opfer der Entrüstung - werden wird. Die Armee wird aber dadurch nicht bes ser; die „Organisation" ist mißlungen und muß von neuem angefangen werden. Sächsisches. Frankenberg, 22. September 1881. — Der von Sr. Maj. dem Könige bei seinem vor wöchigen Besuche in Waldenburg zum Sekondeleutnant ernannte Prinz Otto von Schönburg-Waldenburg ist L la 8uite des Karabinierregiments gestellt worden. — Einer durch das kgl. Ministerium des Innern bekanntgegebenen Anordnung des Reichskanzlers gemäß soll im deutschen Reiche bis zum 1. Oktbr. d. I. eine Zählung derjenigen Personen stättfinden, welche im Jahre 1880 der Armenpflege der Ortsarmenverbände anheimgefallen sind, und zwar ist diese Zählung dadurch veranlaßt worden, daß bei den Beratungen des Unfall versicherungsgesetzes und des Antrags auf Revision des Unterstützungswohnsitzgesetzes im Reichstage wiederholt auf den Mangel an einschlägigem statistischen Material hingewiesen worden ist. Das kgl. statistische Bureau zu Dresden hat an die sämtlichen Gemeindebehörden Sachsens Zählkarten gelangen lassen, nach Maßgabe welcher die Zählung gegenwärtig bewirkt wird. — Der Güterverkehr auf den sächsischen In Weeling im Staate Virginia, wo es, es war im Juni, fürchterlich stürmte und donnerte, hatte ich einem Bremser einen Dollar gegen das Versprechen ge geben, bis Pittsburgh, etwa 100 Meilen weit, nicht mehr belästigt zu werden. Bald darauf aber kam der Kondukteur des Zuges und -verlangte ebenfalls einen Dollar als seine Gebühren. Da ich nun dazu nicht zu bewegen war, wurde ich in der brutalsten Weise in ei nem dichten Walde abgesetzt, wo ich die Nacht bei ei nem großen Feuer, das ich mir aumachte, kampierte. Dieses Mißgeschick war übrigens eine Ausnahme, was sich schon daher denken läßt, daß mich die ganze Reise von Cincinnati bis New Uork nur 5 Dollar kostete. Recht störend war eS für mich, daß Sonntags nie Ge legenheit war, auf solche Weise fortzukommen, da an diesen Tagen keine Güterzüge, überhaupt nur Schnell züge auf den verschiedenen Bahnen abgelassen werden. Da in diese Zeit auch der schon erwähnte Etsen- bahnstrike fiel, so hielt es oft äußerst schwer, einen nach New-York gehenden Zug zu benutzen. Ließen ja die Strikenden durch Pittsburgh, Altoona und Harrisburgh mehrere Tage nicht einen einzigen Zug passieren! In der Nähe von Pittsburgh fand ich in einem Kloster, Latrobe mit Namen, bei den dortigen Brüdern, worunter viele Deutsche, die freundlichste Aufnahme, worauf ich mich nach einer großen Kolonie, Economy bei Pittsburgh, wandte, um mich von dem, was ich un terwegs davon gehört, zu überzeugen. Economy, jetzt ein lebhaftes Städtchen, wurde vor vielen Jahren von einer Anzahl Württemberger gegründet. Von einer
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