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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 25.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188108257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18810825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18810825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-08
- Tag1881-08-25
- Monat1881-08
- Jahr1881
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Tarif. Inseraten- «nnahche Referat über die geologische Sektion Hainichen - Frankenberg. (Schluß.) 2. Der Erz bau. Der Text zur Karte enthält am Schlüsse eine historische Darstellung des Erzbergwesens in der Schellenberger, Mittweidaer und unserer Sektion, verfaßt nach eigenen Untersuchungen und archivalen Nach richten des Freiberger Bergamtes von Herrn Oberberg rat H. Müller. Wir müssen uns auf das beschränken, was unser Revier angcht, und erfahren zunächst, svaß der)( Frankenberg-Mittwcidaer Bergbau nach UeberliesNungen von Klotzsch und Freiesleben schon im 10. Jahrhundert regsam und seinerzeit in solcher Blüte gewesen sein soll, daß die Knappschaft des Bergamtes Mittweida 5500 Köpfe gezählt und innerhalb eines Zeitraumes von 100 Jahren 4,473145 Kübel Erze gefördert habe. Inwie weit hier auf mündliche Tradition aus frühester Zeit gefußt wurde, läßt sich mit Bestimmtheit nicht leicht fest stellen; doch alte Halden, Bingen, Stollen und Schächte sind sicher Zeugen eines einstigen lebhaften Bergwesens. Ein langes Verzeichnis alter Gruben aus der Zeit vom Jahre 922 — 1462 innerhalb der Strecke Biensdorf- Schönborn ist noch vorhanden, von denen wir Alte Fund grube, Heerzug, Alter Hoffnung Gottes Zug, Hermänner Fundgrube bei Biensdorf, Quittenhayns Zug, Linns- grube, Dachsloch, Diebs Häußgen, Hoffnung bei Schön born, Joseph Marien Zug im Hengstbusche, Wildemann am Wolfsberg, Goldner Prinz bei Neusorge, Trappen auer nennen. Der Bergbau ging auf Silber, Kupfer, Blei, Eisen, zu welchen noch verschwindende Quantitäten Kobalt, Nickel, Antimon, Mangan rc. kamen. Ob Goldseifen bei Seifersbach und Grumbach ertragsfähig waren, läßt sich bestimmt nicht erweisen; ebenso unsicher sind die Berichte von Quecksilber- und Zinnfunden. Heerzug oder Fundgrube bei Biensdorf und Alte Hoff nung bei Schönborn haben noch im 1. Viertel des 15. Jahrhunderts Ausbeute gegeben. Seit dieser Zeit ging der Bergbau zurück. Der Hussitenkrieg, verheerende Seuchen und der dreißigjährige Krieg, mehr, aber noch der Umstand, daß man bei zunehmenden Teufen mit den , damaligen Hilfsmitteln die Wässer nicht mehr bewältigen konnte, sind die Ursachen des Rückgangs. Alle in neurer Zeit versuchten Wiederaufnahmen alter Gruben oder An legung neuer Werke bei Frankenberg und Mittweida ha ben zu keinen erheblichen Resultaten geführt, ebenso die bei Langenstriegis in den fünfziger und sechziger Jahren unternommenen Bauversuche auf Eisen.^Am Gange ist im ganzen Distrikte nur noch Alte Hoffnung in Schön born, von der wir weiter unten reden werden. Was die Güte der bekannten Erzgänge anlangt, so gehören der edlen Quarzformation, von 80—-8^ streichend, 2 Gänge im Granulit bei Neusorge, der Goldne Prinz Flache und der unbenannte Spatgang, an ; der alte Stölln und ein jetzt zugemachter Schacht sind die Reste des Baues hier. Arsenkies, Rotgiltigerz und Silberglanz hat der schon von den Vorfahren bebaute Quarzgang gezeigt. Die in neuerer Zeit (1854—1860) erneuerten Arbeiten sind wieder eingestellt worden. Bei Moben- dorf und Cunnersdorf sind Quarzgänge mit Antimon glanz, Bleischwcif, Rotspießglaserz durch die Gruben Glückssonne, Hoff auf Gottes Segen und Neuer Segen Gottes untersucht, aber wieder verlassen worden. Von Reicher Segen Gottes zu Sachsenburg sind in der Frei berger Reviersammlung auch Gangstücke der edlen Quarz formation. Die nun im Range folgende kiesige Blei formation ist vielleicht durch Neue Hoffnung Gottes bei Scifersbach vertreten. Die meisten Erzgänge unserer Sektion gehören der barytischen Bleiformation nach dem Typus Halsbrücke bei Freiberg an. Bei verschiedenem Fallen streichen sie von 80 —8lV und treten in einem Gebiet auf, welches bei Lauenhain (Mittweida) beginnt und über Schönborn, Biensdorf, Sachsenburg, Langen- striegis, Schönerstadt bis Oederan fortsetzt, nur vom Kulm und Rotliegenden unterbrochen. Wir nehmen nur die wichtigeren und zur Sektion gehörigen Gänge her aus. Bei Grumbach und Ottendorf streicht der Bald Glück Spatgang, der schon in alter Zeit betrieben wurde. In den Jahren 1790—1825 lieferte er 104 Zentner silber- und kupferhaltigen Bleiglanz im Werte von 242 Thaler. Der damalige Betrieb geschah in der Nähe des alten Kunstschachtes und des oberen Stöllns. Vom Jahre 1852—60 ward der untere Stölln, nicht weit Gebäude ein. Der Zufall hatte uns in eine Nigger kirche geführt. Ich hatte die Nigger in ihrem Treiben zu Hause, bei ihren Tänzen und Gesängen beobachtet und benutzte gern die Gelegenheit, sie auch bei der Aus übung ihres Gottesdienstes kennen zu lernen. Unschein bar wie sein Aeußeres ist auch das Innere des Gottes hauses. Innerhalb vier kahler Wände befinden sich zwei Reihen Bänke, denen gegenüber sich eine einfache Rednerbühne erhebt ; nach einem Chore mit Orgel sieht man sich vergeblich um. Von dem großen Prunke, wie ihn sonst der Amerikaner liebt, ist hier nichts zu erblicken. Die Kirche beginnt sich zu füllen (man hat überhaupt in Amerika nie den traurigen Anblick eiyeS schlecht oder wenig besuchten Gotteshauses, wie eS lei der bei uns jetzt der Fall ist). Geputzte, reich mit Rin- S*n und Ketten behangene Nigger, in Glacehandschuhen und mrt Spa,lerstock, treten an der Seite ihrer Gatynnen oder Geliebten mit den frischen roten Lippen und den weißen Zähnen, in Seide gekleidet, mit «rißen Hüten U W Unwillkürlich dacht« ich bei diesem Anblick an die Zeiten, «o de^Niager mjt den neuen geschenkten Lederschuhen in der Hand zur - snni^ s - Bekanntmachung. W^Knlshauptmannschaft zu Zwickau hat dem Holzschleifer Fried- Lichtenwalde für die von ihm am 16. vorigen Monats Unerschrockenheit bewirkte Rettung der l 3jährigen Martha Schrör wm Tode des Ertrinkens eine Geldbelohnung von 30 Mark — - gewährt, was hierdurch verordnungsgemäß zur Veröffentlichung gelangt. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 20. August 1881. —— von Weiffenbach. Z. ( schon jetzt ein Fußsteig aus starkem, geflochtenen Draht zur Bequemlichkeit des Publikums hinüber. — Hunderte hatte daS schöne Wetter gleich mir hinausgelockt, sie alle benutzten den herrlichen Tag, sich von der harten, anstrengenden Arbeit der Woche zu erholen, sich zu er heitern mit Weib und Kind oder allein, nicht durch den Besuch der Bierstuben, die überhaupt diesen Tag nicht geöffnet sind, nein, durch einen Gang in die freie Natur, heraus aus der an Sonn- und Festlagen so stillen, nach dem Lärm der Wochentage fast unheimlichen Stadt. Ich traf mit einigen Bekannten verabredeter- maßen am Brooklyner Fährhause zusammen und wan derten wir gemeinschaftlich die schönen, breiten Straßen entlang, zwischen Marmor- und Eisenpalästen^meistenS Geschäftshäuser mit Firmen, wie sie in Deutschland noch nicht ans Tageslicht gekommen. Die Oed« und Leere in den Straßen erklärt sich auch hier durch das eine Wort: „Eunday". Da horch — eben läutet zur Seite ein Glöckchen, eS ruft zum Gottesdienste in einer der vielen Kirchen Brooklyns (Kirchen und BierhLuser aiebt es in Amerika bekanntlich wie Sand am Meere). Wir treten in das kleine, vor andern kaum bemerkbar« von der Fabrik, bis an den Erzgang geknebm, der aber hier unedel befunden wurde. Ebenso ist ^ue Hoffnmig Gottes Stölln an der ober« Grumbacher Mühle mehr mals ohne Erfolg (1804-1808 und 1850-18^) be- fahren worden. Ueber den Bembau bet Biensdorf wetß man verhältnismäßig wenig. Wer aber dte große Zahl von kleineren und größeren Halden und Bingen besucht, wird sich überzeugen, daß hier in frühester Zeit viel ge schürft und reger Bergbau getrieben worden ist, der vielleicht nur wegen Wafferüberhandnehmens aufgegeben wurde, wie dies u. a. bei Hilfe des Herrn Fundgrube Ende des vorigen Jahrhunderts geschah. Ob bei Auf bringung großer Geldmittel die Erfolge günstiger wer den, muß abgewartet werden; zu wünschen wäre es. Aehnlich liegen die Verhältnisse in und um den Trep penhauer, der vielleicht den ältesten Bergbetrieb mit auf weisen könnte. Neuere Wiederaufnahmen alter Gruben gaben keine achtbaren Resultate oder mußten ebenfalls wegen sich steigernder Betriebsschwierigkeiten wieder fah ren gelassen werden. Daß aber die Gegend von Schön born bis Sachsenburg reiche Lagerstätten besaß und viel leicht noch besitzt, zeigt das Gangsystem von Alte Hoff nung Erbstolln in Schönborn mit seinem Hauptgange, dem Klementine Spat, wie überhaupt dieser Bezirk auch in geologischer und oryktognostischer Beziehung zu den kompliziertesten und interessantesten der ganzen Sektion und noch weit über seine Grenzen hinaus gehört. Schon - in alter Zeit betrieben, wurde das Werk vor einigen Jahrzehnten wieder begonnen und hat von 1847—1879, allerdings bei ganz rationellem und opferreichem Betriebe, 357482,« Zentner Erz, vorzugsweise silberhaltigen Blei glanz, im Werte von 4,548902,,» Mark geliefert. Bei Langenstriegis und Mühlbach sind ebenfalls Gänge der barytischen Bleisormation auf Blei und Silber, sowie iw Wer sich eines Weitern und Bessern über diesen wichtigen Stoff orientieren will, kaufe sich Karte und Ausstattung zu den verhältnismäßig billigen Preis von 3 Mark. In Frankenbera ist beides in der Roßbergschen Buchhandlung zu haben. ^Glück auf! L. 2323 2b!* werden aus dem Ärar Kirchencapitalien können mit 1. October 6. neu ausge y der Stiftskirche zu Ebersdorf. - »«urstand das. Der Ktrchenvor, Ar. Spranger, Mtder aus Amerika.*) Von John Just. I. Ich benutzte einen schönen H.srbstsonntag zu einem Ausfluge nach dem nahen Brooklyn, der großen Vor stadt New-Jorks, das von diesem nur durch den breiten Ostfluß getrennt ist. Brooklyn, aus Long Island (der „langen Insel" von ca. 100 englischen Meilen) gelegen, wird den Lesern dieses Blattes infolge des großen Thea terbrandes im Jahre 1876, der so vielen das Leben kostete und wo in einer Nacht so viele zu Witwen und Waisen gemacht wurden, noch erinnerlich sein. Auf einer der großen und elegant eingerichteten Dampffäh- ren gelangte ich für ein geringes Entgeld hinüber. Für später wird eine Brücke von so kolossaler Höhe, daß unter ihr di« Segelschiffe, auch mit den höchsten Masten, passieren können, beide Städte verbinden. Die ganze Ueberbrückung wird aus Drahtseilen, auf zwei Pfeilern ruhend, di« schon lange vor der Einfahrt in die New-Iorkec Bai sichtbar sind, bestehen und führt *) Nachdruck verboten. W. , Erscheint tiigltch, mit «uinahme der Sonn-und Festtage, abend» für den fol genden Tag. Preil diertelsährltch > t M. so Pfg., monailich so Pfg-, Einzel-Nrn. sPfg. , Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten und die AuSgabe- ' stellen de« Tage- dlatte« an. . ' 1881. DbmiMgz,««, Ä, AuM, , ' «K l M. fllr di« Frankenberger TagEt/U dt. jewMW ildend-Slummer ti» ^ezirksaE^ »inU« m SMeuderg. —^imisbtgtt-der^öntzl^imtshaiviMMHast^KM^dtt^öich^^g J-srr«l - «Ulna,, ttbeeuehmen außer der BerlagSydeditlau auch denn ZetlungSboUn, auswUrlS amtliche Bureaus uod Wmlüelleu dec Sauoue^ Rudolf Bogtl, Hassenstein L Vogler - G L Daube L To ,c —; außerdem in Auerswald« Hr. Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Awa» v» _ in Niederwiesa Hr. MaterialwarenhSnbler Tittmann. — —
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