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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 24.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188408246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-24
- Monat1884-08
- Jahr1884
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1884 188 Amtsblatt der LSnigl. Ämtsbauptmannschast Flöha, des Lönigl. Amtsgerichts imt de« Ätadtrats M Frankenberg. Ä ü n 1t 1t M L auf den Monat September werden schon ,, „7^. t V jetzt von uns, allen Postanstalten und Zei- tungsboten angenommen. Lxpvckltt»» Äs» Trfchiint löslich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abends für den fol genden Lag. Preis »iertcliährlich r M. so Psg., «nonatlich b0 Pfg., Einzel-Nrn. «Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten Sind dl« «luSgabe- stellen de« Tage blattes an. Entschlafenen auf Kosten der Kirchenkasse anbringen zu lassen. , „ „„ . — Um der heute erfolgenden Eröffnung der Garten bauausstellung zu Leipzig beizuwohnen, ist Se. Maj. der König bereits gestern abend in Leipzig emgetroffen, während Ihre Maj. die Königin sich erst heute morgen dahin zu begeben gedachte. — Der kürzlich zu Ende gegangene Streik der Mauer und Zimmerer in Leipzig war bekanntlich mit zu dem Zwecke inszeniert worden, um eine 10stündige Arbeitszeit herbeizuführen. In einer am Dienstag abend daselbst abgehaltenen Versammlung von Arbeitern der Bauhandwerkerbranche ist nun auch einstimmig eine Resolution zur Annahme gelangt, durch welche die Ver sammelten aufgefordert wurden, mit aller Energie dahm zu wirken, daß für alle Bauhandwerkcr Leipzigs und der Umgegend vom 1. April nächsten Jahres an die Mündige Arbeitszeit eingeführt werde. — Als große Seltenheit berichtet das „Osch. Tgbl. , daß auf Kreinitzer Rittergutsflur dieser Tage eine ganz weiße Krähe geschossen wurde. — Schwere Gewitter haben am Mittwoch nachmit tags und abends die Gegend von Stollberg heimge sucht und durch Blitzschlag mehrfach Schaden angerichtet. In Leutersdorf wurde eine Scheune samt der bereits ein gesammelten Ernte und in Mitteldorf das Schuppen gebäude und der Stall eines Gutsgehöftes in Asche ge legt. Bereits vor 8 Jahren ist ein an der Stelle des letzteren befindlich gewesenes Gut von einer Windhose vom Erdboden gänzlich weggcfegt worden. — In der nahe der sächsischen Grenze gelegenen böhmischen Stadt Bodenbach ist am Mittwoch unter entsprechenden Feierlichkeiten in Anwesenheit vieler Gäste aus Sachsen die protestantische Kirche eingeweiht worden. Die Beteiligung der beiden evangelischen Gemeinden Bodenbach und Tetschen war eine sehr lebhafte und selbst die katholische Bevölkerung war stark vertreten, wie denn überhaupt dort die evangelischen und katholischen Ge meindeglieder friedlich ohne Bekehrungssucht nebeneinander leben Die Opferwilligkeit seitens der Bodenbacher pro testantischen Gemeinde zu dem Kirchenbau ist eine sehr große gewesen, es sind Zeichnungen von 10000 bis 11000 fl. erfolgt, ja Fabrikarbeiter haben in kleinen Monatsraten bis 15 fl. freiwillig gespendet. schleunigst die Flucht ergriff. Sein Entkommen wurde indes durch die an der Korridorthür vorgelegte Sicher heitskette verhindert, die er nicht schnell genug freizulegen vermochte. An dieser Thür wurde der Fremde von den herbeigeeilten Familienmitgliedern, namentlich von dem Sohn des Ueberfallenen festgehalten. Inzwischen war die Kette freigelezt, die nach dem Flur führende Thür geöffnet und der gewaltthätige Besucher flog unter Nach hilfe des Sohnes vr. Löwensteins die Treppe hinunter. Ein Bediensteter eilte ihm jedoch nach, hielt ihn auf der Straße fest und veranlaßte seine Sistierung nach dem nächsten Polizeibüreau. Dort wurde die Persönlichkeit des angeblichen kgl. Beamten als diejenige des Buch druckereibesitzers und Verlegers E. A. Hager aus Chem nitz festgestellt. Einen Kommentar brauchen wir dieser Mitteilung wohl nicht hinzuzufügen; wir wollen nur be merken, daß die Auffassung des „Kladderadatsch" über den Charakter der Hagerschen Verlagswerke vollkommen mit den Ansichten der sächsischen Behörden übereinstimmt, welche einem Teile jener Machwerke wegen ihrer Zoten- haftigkeit die Erlaubnis zur Kolportage entzogen haben." — In Chemnitz wird heute ein Flugblatt des nach Fest stellung seiner Person entlassenen Verlegers Hager ver breitet, worin dieser angiebt, er habe nur das eine Ge fühl gehabt, „sich Genugthuung zu verschaffen" und dies sei in Form „einer laut schallenden Ohrfeige" geschehen, worauf er sich selbst bei der nächsten Polizeiwache de nunziert habe. — Die Sache mag liegen, wie sie will: wenn heute jede Kritik und Rezension von Preßerzeug nissen, Musik- und Theaterleistungen in der Hagerschen Manier beantwortet werden soll, wohin soll das führen? — Der Vorstand des deutsch-freisinnigen Vereins in Chemnitz teilt dem dortigen „Tgbl.", dem wir die vor gestrige bezügliche Notiz entnommen hatten, mit, daß über die Frage der Nichtaufstellung eines Kandidaten seitens der genannten Partei in Chemnitz noch keine Ent scheidung getroffen sei. — Die im Baue fast vollendete Sekundärbahn Ra debeul-Moritzburg ist gestern zum ersten Male befahren worden und zwar behufs Rcvidicrung der Strecke von einer von der kgl. Gencraldirektion der Staatseisenbahnen entsendeten Kommission, da die Linie 'demnächst vom Staate übernommen und der Betrieb derselben eröffnet werden soll. Als erwähnenswert ist dem anzufügen, daß bezüglich des lästigen Umladens von Gütern von Se kundärbahnwagen auf solche normalspnriger Bahnen in Radebeul verschiedene neue Vorkehrungen getroffen wor den sind, welche ermöglichen, daß gar nicht umgeladen, sondern der betreffende Sekundärbahnwagen gleich auf eine Lowry der normalspurigen Bahn geschoben und so an Ort und Stelle befördert wird. — Die durch den Tod des Professors Gustav Rich ter erledigte Professur in Tharandt ist mit dem Pro fessor Lehmann aus Prag, welcher sein Amt zu Michaelis antreten wird, wieder besetzt worden. Der Genannte war schon früher in Tharandt thätig, und zwar zu jener Zeit, als mit der jetzigen kgl. Forstakademie noch die Akademie der Landwirtschaft vereinigt war. — Der Kirchenvorstand zu Liebstadt bei Pirna ist in pietätvoller Weise bemüht, dem dortigen Friedhöfe ein recht würdiges Aussehen zu verleihen. Es wurde näm lich von demselben beschlossen, auf den Gräbern derjenigen, welchen durch die Angehörigen kein Zeichen der Erinnerung gesetzt wird, Täfelchen mit den Namen der betreffenden Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Die ,,-f-Ztg." kann die Nachricht, daß die Prin- essin Wilhelm von Preußen leidend sei, erfreulicherweise als falsch bezeichnen. Das Aussehen der Prinzessin ist o frisch und kräftig, wie nie zuvor. Daß sie noch still und häuslich lebt, hat seinen Grund darin, daß sie, zum ersten Male, selber den kleinen Prinzen nähren kann. 77 den Besuch Kalnokys bei Fürst Bismarck chretbt die „Pol. Korr.": „Man darf getrost annehmen, daß die emander so eng befreundeten Staatsmänner ihr mehrtägiges Zusammensein benützt haben, um alle Per- pAwen, welche in der europäischen Politik sich dem ge- lbten Blicke offnen, ins Auge zu fassen und ein gemein- Verhalten in allen in Sicht befindlichen und vor- ausstchtlich auftauchenden Fällen festzustellen. Diese Tyatsache ist an sich überaus gewichtvoll." — Was die Eongokonserenz anbetrifft, meint das Blatt, so wird diese ' Inserate wert« mit s Pf,, für U« -«spalten« Soqm» Setle terechnet. Kleinster Inserat«» tetra, so Pf». Aa mpl ti ttrt« mH ta bellarisch« Inserat» nach brsanderon Lary. Inseraten-Unaa-I» Kr die feweUt-r Abend ^ltununer dü dorrnitta,« sou-r. Bekanntmachung. Dem Fabrikarbeiter Ernst Richard Rothe zu Merzdorf ist von der Rontglichm Krelshauptmannschaft Zwickau aus Anlaß der von demselben mit anerken- nenswerter Entschlossenheit, Muth und beträchtlicher körperlicher Anstrengung am 6. Juli 1884 bewirkten Errettung eines Menschen vom Tode des Ertrinkens eine Beloh- bracht^wird bewilligt worden, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß ge- Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 22. August 1884. In Stellvertretung: vr Blase, Bezirks-Assessor. Dich. Bekauutmachung. Der Fleischer Bernhard Zeuner in Riederlichtettau beabsichtigt nach Aus weis des hier eingereichten und zur Einsichtnahme ausliegendenPlanes bei seinem Wohnhaus 8ud Nr. 21 k des dastgen Brandkatasters eine Vrehschlächterei zu errichten. Es wird dies hierdurch in Gemäßheit von 8 17 der Gewerbeordnung mit dem Bemerken zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß etwaige Einwendungen hiergegen binnen 14 Tagen, vom Tage des Erscheinens dieser Nummer des Tageblattes ab, all- hier anzubringen sind. . , -- Diese Frist ist für alle Einwendungen, soweit sie nicht auf Prwatrechtstiteln be ruhen, präklusivisch. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 21. August 1884. In Stellvertretung: vr Blase, Bezirksassessor. ' Sittiches und Sächsisches. Frankenberg, den 23. August. f Ueber die Stellung der zu einem so wesentlichen Faktor in den sozialen Einrichtungen gewordenen Kran kenkassen zu dem am 1. Dezbr. 1884 in Kraft tretenden Relchsgesetze über die Krankenversicherung der Arbeiter herrscht noch vielfach große Unklarheit, sodaß es gewiß willkommen geheißen wird, wenn sich die Möglichkeit zur Erlangung der gewünschten Aufklärungen bietet. Eine solche Gelegenheit findet sich für die Mitglieder der Turnerkranken- und Bcgräbniskasse in der nächsten Mon tag abend im Webermeisterhause stattfindenden Haupt versammlung genannter Vereinigung, in welcher Hr. Ratssekretär Metzler „über den Einfluß des Gesetzes, betr. die Krankenversicherung der Arbeiter auf die be stehenden freien Krankenunterstützungskassen" sprechen wird. Wenn hiermit besonders auf diesen Vortrag verwiesen wird, so geschieht dies auch unter Hervor- - Hebung des Umstandes, daß das Anhören des Vortrages nicht allein den Angehörigen der Turnerkasse, sondern ebenso Vorstandsmitgliedern anderer hiesiger Kranken kassen gestattet ist, von welcher Erlaubnis gewiß vielfach Gebrauch gemacht werden wird. -j- Mit aufrichtiger Trauer ist gestern in der Nachbar stadt Mittweida die Kunde ausgenommen worden, daß am Donnerstag in Schandau, woselbst er Heilung von seinen Leiden zu finden hoffte, vr. weck. Heber, Ehren doktor der medizinischen Fakultät der Landesuniversität, gestorben ist. Der Verewigte hat bis zu seinem letzten Lebensjahre immer in uneigennützigster Weise im Dienste der Menschheit gestanden. — Unter der Ueberschrift „Ein meuchlerischer Ueber- fall" bringt das „Berl. Tgbl." über einen Vorgang, dessen Held eine bekannte Persönlichkeit von Chemnitz ist, unter dem 22. d. folgende Meldung: „Heute früh 9 Uhr ließ sich bei vr. Rudolf Löwenstein, dem Heraus geber des „Kladderadatsch", ein Fremder melden und er klärte, als er vorgelassen worden war: „Ich bin kgl. Beamter (I) und komme im Auftrage meines Schwagers, des Buchdruckers Hager in Chemnitz, welcher sich wegen einer ihn betreffenden Notiz im Briefkasten des „Kladdera datsch" beschweren und nach dem Verfasser erkundigen will." Löwenstein nahm hierauf die betreffende Nummer des „Kladderadatsch" zur Hand und überlas die folgende, im Briefkasten derselben enthaltene Notiz: „Chemnitz. E. A. Hager, Buchdruckerei und VerlagSgkschäft: Die Aufsichtsbehörde schießt wohl Uber da« Ziel hinaus, indem sie einige Ihrer Liedersammlungen verbietet, weil manche m dieselben ,aufgenomme»en Volks» und Studenteniieder hier und dort eine Derbheit aufweisen. Andere Artikel dagegen, die Sie uns als Probe übersenden, wimmeln von widerwärtigen, kaum verhüllten Zoten, und diese Sachen von der Kolpoitage auszuschließen, ist die Behörde nicht nur berechtigt, sondern entschieden verpflichtet. Wenn Sie sich nun in einem gedruckten Zirkular an die Redaktionen an ständiger Blätter wenden mit der Bitte, Ihnen gegen die angel» lichc Vergewaltigung Ihres Schundromans beizustehen, so ist das eine Unverfrorenheit, die öffentlich gebrandmarkt zu werden ver» .dient." Und mit Bezug auf diese Notiz erklärte nun Rudolf Löwenstein kurz und bündig: „Ich habe diese Notiz zwar nicht selbst verfaßt, aber ich habe sie vor dem Abdruck gelesen und gebilligt und übernehme dafür die Verant wortlichkeit" . . . Kaum hatte er dies gesprochen, als der zur Seite getretene Besucher ihm einen -wuchtigen Schlag gegen den Hmterkops versetzte und . Sonntag, de« 24. August
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