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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 18.10.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189210187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18921018
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18921018
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-10
- Tag1892-10-18
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*rfq«lm Mit Lu«nahme der *omr< und gcsttaic, atnid» sür dm fol- sgcnden Tag. Prri» vierteljährlich t M. °o Psg., «nonaütch d» Psg., «Nj«l-Nrn. d Psg. Kastellungen «qmm alle Post- anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage- dlattes an. Dienstag, dm 18. Oktober 1992. Lugebt»,, er <^ezLrksa^^ Jnserat^>ebS-rm: «insdaltsg« -«pu». geile od. deren «au» 10 Wg. Eingesandt imd Prklame« unter dem Redaktion» strich »Psg- Nachweis und Offerten-Annahme Pro Inserat LS Pf», extra. Kleinster Inseraten» betrag 30 Pfg. Lomdllzlerte Inserate mich beson dere« Laris. Amtsblatt -der Lönigl. Amtshauptmannschast Flöha, -es Lönigl. Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Frankenberg. * Frankenberg Sache entweder beim LandgerichtSrat Irmscher in Chem nitz oder bei der städtischen Kriminalabteilung daselbst zur Anzeige bringen. — Das kgl. Ministerium des Innern macht zur Verhütung von Selbstentzündungen in Fabriken rc. wiederholt darauf aufmerksam, daß alle öl- und fett getränkten Putzlappen und dergleichen lediglich in metallnen, steinernen oder sonst feuersicheren Behält nissen aufzubewahren, dieselben auch, ebenso wie der gesamte Kehricht, alltäglich mindestens einmal aus den Fabriks- und Werkstattsgebäuden völlig zu ent fernen und nach feuersicheren Orten außerhalb dersel ben zu bringen sind. Zuwiderhandlungen können nach § 367,6 des Strafgesetzbuches bestraft werden. — Auch in diesem Jahre wird an der kgl. Forst akademie zu Tharandt ein Lehrkursus für künstliche Fischzucht durch den Professor vr. Nitsche abgehalten werden. Derselve beginnt Donnerstag, den 10. No vember, nachmittags 5 Uhr und schließt Sonnabend, den 12. November, nachmittags 6 Uhr. Der Kursus wird, wie früher, aus praktischen Uebungen und Vor lesungen bestehen und jedermann unentgeltlich gegen einfache Einzeichnunq des Namens in die an Ort und Stelle ausliegende Liste zugänglich sein. —U. Dresden, 16. Oktober. Der (alte) Mili tärverein in Siebenlehn hatte bekanntlich gegen das Präsidium von Sachsens Militärvereinsbund resp. den Präsidenten Anton Tanner Strafantrag wegen Beleidigung gestellt, weil er am 30. November 1891 schimpflich aus dem Bund gestoßen war. Das Schöf fengericht war zur Freisprechung T.s gelangt, da es an dem Worte „schimpflich" nur den natürlichen Aus- RLchfte« Freit«, mw S,«««,««», rc« 21. «,r 22. Mm-» Mg-N R-inig-m, der AmMdkMitt-n »ur dringlich- S-ch-n -rl-digt Drtlichcs mü> Sächsisches. . Frankenberg, 17. Oktober 1892. 's Beim hiesigen Militärverein feierte abermals von der „alten Garde" das Jubiläum feiner 50jährigen Mitgliedschaft, und zwar der frühere Han delsweber und jetzige Privatier Herr Franz Julius Naumann. Eine Deputation des Vereins überbrachte dem treuen Mitgliede die Glückwünsche des Vereins und die m einer schmucken Ehrentafel bekundete An erkennung. s Als eine Seltenheit für die gegenwärtige Jahres zeit wird uns von Herrn Schuhmachermeister G. Voigt hier ein Erdbeersträußchen mit Blüten und chöner, großer, reifer Frucht überbracht, welche der- elbe in seinem Garten aus einem diesen Sommer ge leckten Senker von einer alten Erdbeerpflanze gezo gen hat. Wie aus einer amtlichen Bekanntmachung in der Sonntags-Nummer des „Chemnitzer Tageblattes" zu ersehen ist, hat das Kgl. Sachs. Justizministerium Leschlossen, für Denjenigen 500 Mk. auszusetzen, durch dessen Thätigkeit die Ermittelung des Thaters oder der Thäter des am Nachmittage des 24. August im Zeisigwalde an dem Ofensetzer Karl Weber aus Frankenberg verübten Raubmordes herbeigeführt wird. Falls der Anspruch auf genannte Belohnung von Mehreren Perfonen erhoben werden könnte, behält sich das Kgl. Justizministerium die Bemessung der einzelnen Anteile vor. Möge endlich Licht in diese dunkle An gelegenheit kommen und Jeder, der über dieselbe etwas MähereS auszusagen weiß, seine Wahrnehmung in der ... Hausbesitzers Friedrich Ernst Hans in Krumbach gehörige Nr. 7 des Brd.-Vers.-Cat. und Folium 41 deS Grund- und Hup.-Buchs süc Krumbach, enthaltend — La 18,3 ar Fläche, belastet 5^5 Str.-Elnh. und einschließlich der Schmiede-Einrichtung ortsgerichtlich auf 10500 Mark gewürdert, den 22.. Oktober 18VS an Ort und Stelle im «achlastwohnhans^Nr^ an hiesiger Gerichtsstelle und im Gasthofe zu Krumbach aushangenden Versteige rungsbedingungen öffentlich versteigert werden. Mittweida, am 15. September 1892. . .. Königliches Amtsgericht. Kilian. Haupt, Akt. druck der Entrüstung erblickte, der umso entschuldbarer und erklärlicher sei, weil er sich auf ehemalige Sol daten beziehe, die gelobt haben, mit militärischem Ge horsam die Treue zu König und Vaterland zu pflegen. In beleidigender Absicht sei die schimpfliche Aussto ßung nicht ersolgt. Gestern hatte sich auf Grund der von dem Verein eingelegten Berufung das kgl. Land gericht mit dem Falle zu beschäftigen. Auch dieses fällte ein freisprechendes Urteil und erkannte an, daß das Präsidium in dem Verfahren des Vereins eine unerhörte Nichtachtung seiner Autorität habe erblicken können. Wie weit die Autorität des Präsidiums auf dem Wege der Disziplin gehe, habe das Gericht nicht zu entscheiden; andererseits fehle eS an dem Nachweis einer beleidigenden Absicht. Der Verein hat die Ko sten beider Instanzen zu tragen. — Am gestrigen Sonntag vormittag gegen 10 Uhr wurde im Mittelgraben der Flur Seidnitz bei Dresden ein männlicher Leichnam aufgefunden und hiervon dem Gemeindevorstand Anzeige erstattet. Der selbe stellte fest, daß ein Mord vorliege. Die kgl. Staatsanwaltschaft erschien alsbald am Thatorte und ermittelte, daß der Tote der 35jährige Maurer Leo nardo Fratte aus Italien sei, welcher in der Reicker Gasanstalt beschäftigt gewesen und am Abend vorher erschlagen bez. erstochen worden, sowie seiner Barschaft von gegen 350 M. beraubt worden ist. Der Mord selbst hat auf dem Felde stattgefunden und der Leich nam ist dann in den 15 Schritt entfernten Graben geschleppt worden. — In nicht geringen Schrecken wurde am Freitag nachmittag der Wirtschastsdesitzer M. in Gärtitz bei Königliches Amtsgericht Frankenberg, am 17. Oktober 1892. — WSHuer. Dr°«»^esteigerung in Oberwiesa. Oktober 18SS, von Vorm. ;9 Uhr an sollen in 3 Kühe, 2 Schweine, ca. 15 Schock Korn, ca. 15 Schock Hafer, ca. 7" Ctr. Grummet, ca. 50 Ctr. Kartoffeln, 1 Sopha, 1 Kleider- 1 Waschtisch, 1 Ladeneinrichtung, 1 Wäschmangel, 1 De- 2 Tafelwaagen, div. Kolonial-, Material-, Glas- und Steingut- Darren und Tabak, 15 Paar Arbeitshosen, 7 Arbeitswesten und dergl. Mehr gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werden. Sammelort: Restaurant „Zur Friedenseiche". - den 12. October 1892. Müller, Gerichtsvollzieher. Zum Gipfel des Vesuv. ^Fortsetzung.) Die Bewohner des Vesuv sind genügsame, leicht befriedigte Leute. Faulheit will ich ihnen nicht gerade nachsagen, aber ein Wunder ists nicht, wenn sie, um die hemm alles von selbst wächst, nicht mehr thun, als sie müsse». Aber die Gärten und Felder sind rem und sauber, hier lägt inan es wenigstens an dem Nötigen nicht fehlen. Sparsam und zerstreut liegen die Häuschen in all der Frucht barkeit. Wo die Feuerlava herabwogte, verschwanden die Menschen- wohnungen, und erst nach ihrem Zerfall oder neben den braunen nnd schwarzen Massen entstanden sie von neuem. So liegen die Häuser wie willkürlich hingewürfelt umher, hier und da, und dort und drüben. Langsam kommen wir aus der Gartenlandschaft heraus, und .je höher wir nach oben kommen, um so höher und unheimlicher erscheint der Gipset des Vesuv. Von unten erscheint die Besteigung ein Kinderspiel, aber man merkt am Ende doch, was 1300 Nieter bedeuten, wenn man sie vom ersten bis zum letzten zurücklegen NMß. Aber es giebt auch einen Lohn für die Schweißtropfen! Schau Dich um, hinab auf Neapel, aufs blaue Meer, aus die endlose Häuserzeile am Strande. Das «st ein Anblick, der nicht zu beschreiben, der Ausrufe des Entzückens laut werden läßt. Au diesem Punkte, unter der Zaubersonne des Südens, versteht man es, wenn der Neapolitaner begeistert rust: Neapel sehen und dann ^Jm hellsten Weiß heben sich die terrassenförmig aufsteigenden -Häuserreihe«, mit den dunklen Baumgruppen dazwischen, vom tief blauen Himmel ab, begrenzt in der Ferne vom dunklen Zug der Berge, bespült vom blitzenden und blinkenden Meer. Und über allem das »olle, unvergleichliche, den Nordländer betäubende Licht des Südens. So klar ist die Lust, wie wir im Norden nur selten sie haben, weit, unendlich weit schweift ter Blick in die Ferne. Sieh dort die Insel in Form eines gewaltigen Sargdeckels, das ist das Felsenciland Capri, das vielbesungene, mit der berühm ten blauen Grotte. Und dort Ischia, die vor einigen Jahren von einem Erdbeben so furchtbar heimgesuchte Insel. Und hinter den Hügeln, die die Brust von Neapel nach Westen hin abschließen, schweift der Blick auf ein neues silbern schillerndes Wasserbecken, den Busen von Pozzuoli. Und daim hinüber nach Bajä, dem Modebad der alten Römer und seiner Nachbarschaft. Das Auge wird trunken: Das farbenprächtigste, glühendste Gemälde, ach, es ist arm gegen diese Herrlichkeit. Und nun dort hinunter, links im Winkel, im Schatten der dunklen Berge, die den Meerbusen von Sorrent einschließen, schimmert blinkend weiß Castellamare; zwischen ihm und den dunk len Vesuv ist die Grabstätte von Pompeji, der von den Ascheregen Les Vesuv begrabenen Stadt, die in alter, unvermindeter Treue hervorgezaubert ist aus dem Schoße der Erde. Und wem es vergönnt war, abends im Mondschein in den stolzen Straßen von Pompeji zu wandeln, dem zaubert die Phan tasie längst entschwundenes Leben vor Augen. Voll fällt das Mond licht in die verlassenen Räume, umspielt es die Marmorsäule» und Statuen, leuchtet über die Wandmalerei und die Mosaik des Fuß bodens. Dann meint man, sich dort Schatten bewegen zu sehen, und durch die Straßen schreiten die Bürger der alten Stadt Es ist ein Traum, aber nahe liegt'«, ihn zu träumen. Da sind die Steine, über welche vor zweitausend Jahren Roms Bürger dahiuschritten, so wie damals fi»d die Rinnen, welcht die Wagen räder in das Straßenpflaster gezogen» in Kaufläden und Hand- werkerhäusem sind alte Gerätschaften aus jener Zeit wohl erhalte». Aus dem Marktplatz ragten die Säulenreihen der Tempel, und heute noch ergießt ein Brunnen sein Wasser. Pompeji ist die ernste Mahnung an die eutsetzliche Kraft, welche im Innern des Vesuvs wütet. Doch weiter schreiten wir. Zu Ende ist die Gartenlandschaft, niedriges Baom- und Strauchwerk kränzt den Weg. Blitzschnell huschen geschmeidige, kleine Eidechsen einher, welche der nahend« Tritt vom sonnigen Platz auf eine» Stein verscheucht. Husch, husch, geht cs alle Augenblicke, und dahin schieße» die zierlichen Dinger. Aber noch eine andere Erinnerung taucht in den Schluchten und Hängen des Vesuvs in uns auf. Hier ist die Stelle, wo eine- der edelsten, tapfersten, treuesten Germanenvölker in den Tol» ging. Hier am Vesuv, im Angesicht deS finsteren Gipfels, im Schein des Erdseuers, brach das Reich des großen OstgvteulöuigS Theoderich, des in der deutschen Heldensage so hochaeseierten Dietrich von Stern, zusammen. , Im kühnen Wagemut hatte Theoderich seine Deutschen ins gelobte Land Jialien geführt, und glänzend war seine Herrschaft ,m Lande der Römer. Ihm, den die Südländer einen Barbareo- könig nannten, verdankten sie eine sonnige Zeit, vor dem deutsche« der oströmische Kaiser im goldenen Byzanz. Doch Theodench starb m der KVuigSburg der Rebenstadh i« "strömhche Tücke und Falschheit bethörte die ehr- dn Boten"ch°"' "^Sinken kam schnell der rasch gestiegen« Stem Verrat und Lug und Trug umgaben das einsam im Südlande stehende deutsche Volk, TheoderichS Königsthron lag im Staub« vor dem ostrvmischen Feldherrn Btlisar. Doch »och einmal rang di« alt« germanische Held«« kraft sich «mpvr: Kvnig Totila führt« das Banner seiner Goten von Sieg
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