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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 16.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189706165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18970616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18970616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-16
- Monat1897-06
- Jahr1897
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einspaltig- »oqm»- L-Ue od. d-rcn «-U» pr» Inserat SS Psg. eptra. 1« Pf«. ringrsanLt und erscheint titglich, mit iluinahme der Lon»< und Jcsttage, abendt sür den sol- gcnden Tag. Vrei» vierteljährlich I M. b0 Pf«., monatlich so Pfg., «inzel-Nrn. b Psg. vesiellungen nehmen allo Post- »nstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de» Tage blattes an. ' «edattion,strich MPsg. Nachweis und Vfferten-Dniahm» und es ging nun die schwere Last von etwa 500 Zentnern über seinen Leib hinweg. Er hat nur we nige Minuten nach dem Unfall noch gelebt. — Während man in Sachsen tschechische Arbeiter und Arbeiterinnen zil vielen Hunderten beschäftigt, sodaß man in einzelnen Orten zu bestimmten Stun- den fast ebensoviel tschechisch wie dutsch sprechen hört, finden in den tschechischen Gegenden Böhmens und Mährens deutsche Arbeiter und Beamte nicht nur keine Beschäftigung, sondern seit den berühm en Badenischen Sprachenverordnungen werden sogar deutsche Arbeiter und Beamte Dort, wo sie zur Zeit noch Beschäftigung haben, entlassen und somit wirtschaftlich geschädigt. — Im Hause Merseburger Straße 7 in Dres den hat am Montag vormittag der noch nicht 23 Jahre alte Maurer Nowotny auf seine Ehefrau ge- schoßen und sie in den Unterleib getroffen. Nach der Tyat schoß er sich selbst in den Kopf. Beide wurden schwer verletzt in daS Karolahaus gebracht. — Ein plumper ErpreffungSversuch wurde am Freitag bei einem auf der Striesener Straße inBla- sewitz wohnhaften Geschäftsmann aus Dresden ver übt. Ein fremdes Kind überbrachte dem betr-ffenden einen Brief, in welchem an ihn die Aufforderung ge richtet war,, bis zu einer gewissen Zeit den Betrag von 100 Mark an einer bestimmten Stelle zu hinter legen, wogegen er andernfalls das Opfer eines Atten tates werden Würde. Der also bedrohte GeschäsS- mann besaß den guten Einfall, eine gewisse Bereit willigkeit zur sofortigen Erlegung des Geldes zur Schau zu tragen und wußte es bet dem Kinde durch zusetzen, daß es ihn nach dem Orte führe, wo der Schreiber deS Briefes persönlich zu finden sei. Die beiden machten sich auf den Weg und bald war eine Kneipe erreicht, wo — der Marklhelfer jenes Geschäfts manneS faß und beim Eintreten seines Dienstherr» alle Mitne macht.', die Flucht zu ergreifen. DaS ge lang ihm aber nicht, er wurde rechtzeitig festgenom men, gestand seine Schuld auch bald ein und befindet sich nunmehr unter guter Beaufsichtigung an einem ganz sicheren Orte, woselbst er nun auch für seinen ebenso frechen als dummen ErpresiungSversuch einer gebührenden Aburteilung entgegensetzen kann. — Ler Brandstiftung dringend verdächtig, wurde in Kleinmockritz bei Döbeln der Schneider Zim- mermann verhaftet und an das königliche Amtsgericht abgeltefert. Am letzten Freitag, gegen 2 Uhr nach mittags, entstand im Wohnhause deS Verhaftete« Feuer, welches genanntes Grundstück, sowie die dazu gehörig« Scheune in Asche legte. Auf dem Boden des Hauses, inmitten von Stroh, fanden die zur Hilfe leistung herbeigeeiltrn Leute 3 brennende Kerzen, die sofort auf Brandstiftung schließen ließen. — In der Hallefchen Straße in Möckern wurde am Sonntag nachmittag d,S 3 Jahre alte Söhnchen deS in L.-GohllS wohnhaften Tischler- Masteit von einem Motorwagen der Großen Leipziger Straßenbahn überfahren und sofort getötet. Dem Motorwagen führer soll ein Verschulden nickt betzumessen sein, in des ist daS Resultat der Untersuchung avzuwarten. — Den Schußverletzungen erlog der Soldat, wel cher in Eilenburg am Dienstag voriger Woche früh seine Braut durch einen Revolverschuß tötete. Bevor er aus dem Leben schied, hat er ausgesagt, daß er im Einverständnis mit seinem Opfer gehandelt habe. — Auf dem Schaderschachte in Oberhvhndorf bei Zwickau erfolgte gestern nachmittag 3 Uhr eine Kesselexplosion, welche daS ganze Werk in Flammen ersuchen wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unsere» Blattes gefälligst so zeitig alS möglich erfolgen zu lassen. Größere Inserat« erbitten wir bis vormittags LV Uhr, während kleinere Inserate bis 1L Uhr mittag» Aufnahme finden. Für später einlaufende Anzeigen können wir eine Garantie oe» Abdrucks in der bezüglichen Abendnummer nicht übernehmen. fitzte. DaS FörderhauS ist in sich zusammengestürzt. 8 Personen find verunglückt, davon 3 um» Lebe» ge kommen. — Infolge Genusses von fetten Wurstwaren er krankte an; Pfingstsonntag in Sparneck i. B. die Familie deS verstorbenen PostexpeditorS Hofmann — Fran, Sohn von 19 Jahren und Tochter —, sowie der Knecht und die Tagelöhnerin unter den akuten Erscheinungen von Wurstgift. Der Sohn ist am Donnerstag früh gestorben, die übrigen Erkrankte» hofft man jedoch am Aden erhalten zu können. Der älteste Sohn, welcher von dem Mahl« nicht» genossen, befindet sich gesund. TageSgeschichte. Deutsch»- Reich. — Kaiser Wilhelm wird, wie man in diplomati schen Kreisen wissen will, am 6. August in Peterhos zum Besuch deS russischen SatserpaareS eintreffen. — Einer Einladung de» Kaisers folgend, wird der König von Siam der Herdstparade des GardekorpS in Berlin beiwohnen. — Der Kaiser hat dem großbritannischen Reiter regiment „The I. Royal Dragoner»", an dessen Spitze ihn die Königin Viktoria im Jahre 1894 al» 6olo- nel in ebisk gestellt hat, auch in diesem Jahre zum 18. Juni, dem Gedenktage der Schlacht von Water loo, eine Auszeichnung zugedacht. Diese besteht au» einem Riesenkranz, der aus goldenen und grünen Lor beerzweigen, Blutenknospen und Früchten gewunden ist und zusammengehalten wird durch eine goldbe franste Schleife in scharlachroter Farbe, wie sie die Uniform des Regiments hat. Auf dem einen Ende der Schleift steht in Goldpreffung daS kaiserliche W. mit der Krone, auf dem andern liest man: Waterloo, Jane 18tb 1815. — Der langjährige C^ef deS Militärkabinett unter Kaiser Wilhelm I., General der Kavallerie v. Albedyll, ist am Sonntag früh in Potsdam ge storben. — Der preußische Finanzminister v. Miquel, der dieser Tage dringender Geschäfte halber seinen Er holungsurlaub unterbrochen hatte und zum Kaiser nach Berlin greilt war, wird Ende diese» Monat» bereits zur Fortsetzung seiner Kur in Wiesbaden ein treffen. — Daß der Direktor des Reichsversicherungsamt-, vr. Boediker, demnächst au« seinem Amte au-scheiden werde, darf als feststehend angesehen werden. Er soll, wie verlautet, nach der erfolgten Umwandlung der Firma Siemens u. Halske in eine Aktiengesell schaft den Posten eine» Direktor» und die Leitung der Organisation übernehmen. — Der diesjährige sozialdemokratische Parteitag soll bereits Anfang September in Wiesbaden statt- finden. Die Hauptpunkte der Beratungen werden diesmal Stellungnahme zu den LandtagLwahlen und die veränderte Taktik der Partei bei einer etwaigen Aeaderung des Vereinsgesetzes bilden. Auch der Pro grammpunkt: „Religion ist Privatsache" soll durch- beraten werden. — Nachdem die Börsenversammlungen im „Feen palast" in Berlin durch poli,etliche Verfügung ver boten sind und der gesetzliche Weg dagegen bereits be- schritten ist. htt der Vorstand de- Vereins dec Ber liner Getreide- und Produktenhändler einstimmig den Beschluß gefaßt, den Vereinsmitgliedern zu empfehlen. . Versteigerung. Mittwoch, de« IS. Juni d. I., von Vormittags 9 Uhr an sollen « „Bürgergarten" hier 1 G-schirrschrank, 1 Tisch, 1 eiserne Geldkassette, versch. Frauenkleidungsstücke, Frauenhemden, Bett-, Tisch- und Kin derwäsche, Klnderbetten, Tilchdecken, versch. Hausgeräihe und dergl. mehr gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werden. Frankenberg, am 12. Juni 1897. . Sekr. Müller, Gerichtsvollzieher. »rrrm Ta rg. Amtsblatt der Lönigl. Amt-h-nptmaimschatt Flöha, de, Läaigl. Amlsgerichts nab des Äadlrat« M Frankenberg. . Sittliches mü> Sächsisches. , - »Frankenberg, 15 Juni 1897 I In herkömmlicher solenner We»se beging am gestngea Tage die privilegierte Vogelschützeng-srUschaft ihr 367. Stiftungsfest und Königsschießen. Nachdem am Sonnabend im Schützenhaus die übliche Marsch- Wahl stattgefunden hatte und der bunte Adler auf hoher Stange aufgerichtet, am Sonntag vormittag die üblichen Ehrenständche» gebracht und gestern früh der Festtag durch Weckruf eingrleitet worden war, erfolgte nach feierlicher Einholung des Schützenkönigs, Herrn Bäckermeister Fischer, vormittags gegen 10 Uhr der Auszug der Schützen. Vor Eintrit in die Festfreude wurde auch diesmal das seit Jahren übliche Wohl- thätigkeitSwerk ausgrüdt und an 20 bedürftige würdig« Einwohner Brot, Fleisch und Gemüse unter herzlicher Ansprache des Vorstandes, Herrn Emil Zschockelt, verteilt. Hierauf begann die offizielle Festfeier mit dem gemeinsamen Frühstück, an welchem »eben den Mitgliedern Vertreter der kgl. und städtischen Behör- den, sowie der Scheibenschützrngrsellschast und andere Ehrengäste teilnahmen. Den Reigen der zahlreichen Trinksprüche, welche die Tafelrunde belebten, eröffnete der vom vorjährigen Schützenkönig, Herrn Bäcker meister Fischer, auSgebrachte Trinkspruch auf Se. Maj. den König Albert, worauf die Sachsenhymne unter Musikbegleitung erklang. Nachdem sodann der Vorsteher der Vogelschützengesellschaft, Herr Zschockelt, die Erschienenen herzlich begrüßt hatte, folgten weitere Toaste aus und durch die Herren Bürgermeister vr. Mettig, AmtSgerichtSrat Wähner, Justtzrat Priber, auf die Ehrenmitglieder rc. BegrüßungStelegramme gingen ein von den Ehrenmitgliedern Herren Ober- hofmarschall Graf Vitzthum v. Lckstädt, Geheimrat v Gehe und Bürgermeister vr. Kaeubler, sowie von auswärts befindlichen Mitgliedern der Gesellschaft. Gegen 3 Uhr begann das Schießen, bei welchem sich Herr Gerberelbesitzrr Hugo Rümmler die Königswürde für ein Jahr errang. Der Verlauf deS Feste», wel che» vom prächtigsten Wetter begünstigt wurde, war «in sehr animierter. An den abends gegen 410 Uhr erfolgenden Schützeneinzug schloß sich ein kleiner Kom mer» im „Roß". — Ja der letzten Sitzung de» Bezirksausschusses der AmtShauptmannschaft Freiberg gelangte der gegen de« Wiederausdau der bei der Explosion am 15. März d.- I. zerstörten Gebäude der Dresdner Dynamitfabrik in Hilbersdorf beziehentlich gegen die gleichzeitig geplante Vergrößerung dieser Gebäude er- hobene Widerspruch zur öffentlichen Verhandlung. Der Widerspruch wurde indessen abgewirsen und dec Wiederaufbau unter gewißen Bedingungen genehmigt. — E« erregt einiges Mißbehagen, daß man in Frei- berg beschäftigten Arbeitern auS Böhmen soweit ent- gegengekommen ist, daß man gegenüber dem Justiz gebäude eine Bekanntmachung deS Reich-Versicherungs- amte» über Uufallv rhütungSvorschriften auch in tsche chischer Sprache angebracht hat. — Beim Transport eines Dampfkessels für die neu zu errichtende Bellmannsche Dampfziegelri rn OberkarSdorf bei Dippoldiswalde wollten kurz vor der Einsahrt in die Ziegelei die acht Pferde nicht mehr gleichmäßig anztehen. Um nun die Pferde besser zum Ziehen anzutreiben, gingen die Fuhrleute geteilt recht» und links, plS Plötzlich ein Pserd zurückprallt«. Dabei kam der Führer Thiele au» Deuben, Vater von 8 Kindern, zu Falle, geriet unter den Wagen »»ä -.-V- j... Aezirksa«^ .SA.
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