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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 17.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189708171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18970817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18970817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-17
- Monat1897-08
- Jahr1897
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Dienstag, den 17. August »««7 Erscheint lL-Uch, mit Autnahme der Asnn- u«d geptig«, adend» für den sol- -genden Taz. PreU »iertcljiihrllch . I M. so Pf«., monatlich da Pfg., Einzel-Nrn. S ipfl. Bestellungen eiedmcn alle Post- anstalten. Postboten und die Ausgabe stellen de» Tage blattes an. ezirksL^ »ro Inserat A Pf», eztra. Kleinster Inserat«» betrag 2» Pfg. tkompltzterte Inserate nach bes»»» drrem Tarts. MkenberMr Tag<^M Nachweis und «WM "> Offerten-Unna-«« Amtsblatt der Löuigl. Amtshauptmamschafi Flöha, -es Lönigl. Amtsgerichts und des Stadtrats zu Frankenberg. Der verhängnisvolle Sturz erfolgte nicht zwischen Frankenstein und Oberschöna, sondern zwischen Oede- ran und Frankenstein. — Die anläßlich des Hochwassers entstandene Binge inDöh len bei Polschappel, die einen Teil der Petzold- schen Maschinenfabrik begraben hat, saßt nach ziemlich genauer Messung einen Flächeninhalt von 8000 Kubikmir. in sich. — Täglich lausen bei den Direktionen der Gru ben Ansragen seitens der Grundstücksbesitzer ein, ob ihre Gebäude aus Gruben stehen. Den betreffenden Direk tionen erwächst daher durch die Prüfung der Baupläne und Beantwortung der Anfragen eine nicht geringe Ar beit. Die Besorgnis der Grundbesitzer ist andererseits eine sehr erklärliche und diese Vorsicht nur berechtigt; hoffentlich bleiben fernere Unfälle aus. — Infolge der bezüglich der in Mutzschen und Umgebung stattgrfundenen zahlreichen Fleischvergif- tungen vorgenommenen gerichtlichen Erhebungen ist vor einigen Tagen der Fleischermeister Paul Hafer korn in Ragewitz verhaftet worden. Es hatte sich herauSgestellr, daß Haferkorn für einen Spottpreis eine kranke Kuh gekauft, diese geschlachtet und Teile davon an zwei Mutzschener Fleischermeister abgegeben hat, welche davon flott weiter verkauft haben und sich daS Pfund mit 65 Pf. bezahlen ließen. Die Zahl der durch den Genuß diese- Fleisches erkrankten Per- sonen betrug 90, doch sind sämtliche Patienten, dank der schnellen ärztlichen Hilfe, wieder genesen. Gegen Haferkorn liegt, wie gerüchtweise verlautet, auch noch der Verdacht vor, daß er versucht habe, den Leipnitzer Gutsbesitzer, dem« dir Kuh um 6 Pf. für daS Pfund Fleisch adkaufte, zu einer falschen Aussage über den von ihm gezahlten Preis zu bewegen. — Zur Ehrung des im nächsten Jahre stattfin denden Regierungsjubiläums Sr. Maj. de« Königs Albert haben die städtischen Kollegien zu Radeberg beschlossen, einen Kinderhort oder ein BersorghaaS für Altersschwache zu gründen und zur Beratung die ser Angelegenheit einen gemischten Ausschuß einzu setzen. — Ein Unglücksfall mit tödlichem Ausgange hat sich am Freilag vormittag in der 10. Stunde in dem Hedrich son. gehörigen Wehrgarten in Glauchau er eignet. Seil Donnerstag wurden daselbst Arbeiten vor- grnommen, um das durch das Hochwasser ruinierte User, in welches die Fluten ein drei Meter tiefes Loch gewühlt hatten, wieder in Stand zu setzen. Man hatte eine Brücke errichtet, welche über daS Loch hinwegreichte und von der aus man Steine und Schutt in das Loch hinunterwerfen wollte. Als nun gegen 9j Uhr der Maurer Weiße und der Zimmermann Wagner einen schweren Karren mit Steinen, an dem Weiße schob und Wagner zog, hinein schütten wollten, kippte der Karren nach einer unrechten Seile und die Brücke brach unter dem plötzlichen Ruck zusammen. Wagner wurde in die seichteren Stellen nach rechts geworfen und eS ge lang ihm bald, wieder herauszukommen. Weiße aber wurde direkt in das tiefe Loch geschleudert und von einem Strudel, der sich dort befindet, in die Tiefe ge rissen, fodaß er sofort vor den Augen der Umstehenden verschwand. Alle Rettungsversuche waren vergeblich. Obgleich alsbald Pontoniere an der Unglücksstelle er- schienen, gelang es erst nachmittag um 3 Uhr, die Leiche zu bergen. Der Strudel hatte derselben sämtliche Klei der vom Leibe gerissen, nur noch ein blaues Hemd hing in Fetzen auf der Brust. Der Verunglückte ist ca. 40 Jahre alt und hinterläßt «ine Witwe und 5 Kinder. — Auf der Strecke Reichenbach-Oberreichenbach wurde von einem Personenzuge ein 4jährigeS Mädchen auS Oberreichenbach überfahren und sofort getötet. Dasselbe war kurz vor dem Zuge auf das GeleiS ge gangen, sodaß der Lokomotivführer nicht mehr im stände war, die Maschine rechtzeitig zum Stehen zu bringen. — Die im Juli in Aue bei einem Stubenbrande verunglückte Frau Wagner ist im städtschen Kranken haus« ihren schrecklichen Brandwunden erlegen. Die 2 ebenfalls verletzt gewesenen Kinder der Ftau, welche Drlliches ma> SUMschts. . ^«berg, 16. August 1897 Chemnitz II mit einem Chemnitzer Der Kirchenvorstand h" «nem diesbezüglichen Wun- zugestimmt; der Stadtrat Teil des Parterres in der neben dem Pfarrhause an der Salzstraße gelegenen sogenann- en alten Schule vom 1. April 1898 ab zu Expedt- t,onSzweck-n mietweise überlassen und so wird Herr daS von ihm seit genau 18 Jahren ver- waltete Pfarramt Oberwiesa im Laufe des nächsten Oktober niederlegen, um das Schloßpfarrayit in Chemmtz zu übernehmen. Gleichzeitig hat daS ev.- tuth. Landeskonsistorium im Einverständnis mit Sr. Exzellenz dem Herrn Kirchenpatron, Oberhofmarschall Grafen Vitzthum von Eckstädt auf Lichtenwalde, und Sup Fi)cher seine Bereitwilligkeit er- klärt hatte, mit Rücksicht auf die besonderen jetzt in der Parochle Oberwiesa obwaltenden Verhältnisse ge- daß bis zu der für die Kirmes im September 1898 in sichere Aussicht genommenen Einweihung der neuen K'rche das dortige Pfarramt durch einen Vikar verwaltet, durch Herrn Sup. Fischer aber von Chemnitz auS der Vorsitz im Kirchenvorstande weitergeführt, ins besondere also der Kirchenball zu Ende gebracht werde, f- Da trotz aller Warnungen immer wieder Verbren nungen infolge Petroleum-Explosionen vorkommen, sei hier ein einfaches und praktisches Mittel angegeben, wie man die Flammen schnell löschen kann. Man nehme Milch, sei eS süße oder saure, und gieße dieselbe auf die Flammen, welche sofort ersticken. Wasser in die sem Falle anzuwenden, ist nicht ratsam, da hierdurch die Flammen nur noch weiter um sich greifen. — Am Sonnabend früh gegen 4 Uhr brach in dem an der Ecke, der Zimmerstraße und des AntonplatzeS in Chemnitz gelegenen Gasthaus „Auerbachs Hof" Feuer auS, welches schon vor der Ankunft der schnell «tngetroffenen Feuerwehr an der Ecke des DachwerkeS zum Durchbruche gekommen war, sodaß die Flammen hell emporschlugen. DaS Feuer erfaßte dann mit gro ßer Schnelligkeit auch noch daS Dachwerk des am An- tonSplatz gelegenen Flügels. Die auf den allgemeinen Alarm hin in kurzer Zeit erschienenen Kompanien der städtischen freiwilligen Feuerwehren, sowie die Feuer wehr der jächs. Maschinenfabrik setzten noch weitere Schlauchleitungen in Betrieb und war man deS FeuerS bald Herr geworden. Diesem Feuer ist leider ein Men schenleben, und zwar schon vor Ankunft der Feuerwehr, >zum Opfer gefallen. Ein Frauenzimmer, welches sich bereits im Erdgeschoß bekunden haben soll, hatte sich, vermutlich um noch einige ihr gehörige Gegenstände zu retten, nochmals nach ihrer Kammer begeben und mußte so durch den stark entwickelten Qualm den ErstickungS- tod erleiden. DaS Feuer soll dadurch entstanden sein, daß ein Mädchen in der Schlaftrunkenheit das bren- «ende Licht in einer Kammer umgeworfen hatte. — In Oberfrohna wurde am Sonntag die Frau «iurS Gutsbesitzers beerdigt, die einer Petroleum- «rvlosion zum Opfer gefallen ist. Die Frau hatte beim Feueranmachen Petroleumvenvandt, mit demselbeu explodierte, sodaß die Unglückliche im Nu völlig in Flammen stand, Ane daß ihr Hilfe gebracht werden konnte, da ihr Diann und ihre An- ««hörigen sich auf dem Felde befanden Nach ri^ Stunden ist die Verunglückte den erlittenen schweren Brandwunden erlegen. . , — Zu dem Bericht über daS Radfahrerunglück eines Freiberger Studenten wird derselbe rumänischer (nicht russischer) Nationalität ist. wieder genesen sind, werden von dortigen Familien an KindeSstaU angenommen. - — Wegen deS verhältnismäßig selten zu ahnden den Verbrechens der Doppelehe wurde ein au« Poss eck i. V. gebürtiger Oekonomieinspektor auf dem Felde verhaftet und in da« kölligl. AmtSgrrichtSgefängni« zu Adorf gebracht. Der Geuanute führte vor wenigen Monaten ein junge« Mädchen au« OelSnitz zu« Al- tar, während er in Frankfurt bereit« eine Battin mit mehreren Kindern besitzt. — Neben den vogtläodtschrn Geldmännelu, die ihr lichtscheue« Gewerbe wahrscheinlich di« zu einem günstigeren Zeitpunkte eingestellt haben, find in der letzten Zeit dort auch verschiedene RateuloShäodler ausgetreten. Siner der letzteren, der 36jähr. „Agent" Johann Georg Wilhelm Künzel, ist nun endlich vom Geschick ereilt worden, nachdem er in der OelSuitzer Gegend nach und nach gegen 100 Personen mit frag würdigen SerienloSanteilscheinen beglückt hatte. K. wurde wegen Betrug» zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. — Die Professor Falb betreffende Nachricht deS „Riesaer Tageblattes" wird jetzt von zwei zur Zeit in Teplitz weilenden Chemnitzern dementiert. Diesel ben schreiben dem „Eyrmn. Tgbl.": Teplitz, den 13^ August 1897. Sehr geehrte Redaktion! Wie wir aus dem Tageblatt Nr. 193 ersehen, soll dem „Rie- saer Tageblatt" zufolge Professor Dr. Falb, welcher zur Zeit deS Unwetter« in Teplitz anwesend war, be droht und in Gefahr, gesteinigt zu werden, gewesen sein. Hier in Teplitz ist davon nichts bekannt; iM Gegenteil ist Professor vr. Falb in großem Ansehen gewesen und es hohen sich BolkSmassen angrsammelt, um den berühmten Mann kennen zu lernen und wo möglich seine Photographie zu erlangen." — Ermordung eines Deutschen durch Tschechen. Die Feuerwehr deS OrteS Herrlich bei Ossegg hatte ' am vorvorigen Sonntag am Feurrwehr-Gautage zu Loosch teilgenommen und befand sich abends gegen j9 Uhr auf der Rückfahrt. Die Herren fuhren auf einem Leiterwagen. Als sie in Neundorf in die Nähe des Nürnbergschen GasthoseS kamen, sprang plötzlich ein tschechischer Bengel auf da» Gefährt zu und fiel den Pferden in die Zügel, um den Wagen sy gegen einen Ziegelhaufen zu drängen. Zugleich stürzte eine Horde Tschechen auf den Wagen zu, um ihn ju um ringen. Da sprang der Kommandant-Stellvertreter Franz Richter oUS Herrlich, der die Lage mit einem Blicke übersah, mit seinem Bruder hinten vom Wagen, im selben Momente aber gingen die Pferde durch and vie beiden Herren waren daher von ihren Kameraden abgrschnitten. Sofort umringt sie die tschechische Meute, die mit Knütteln und Ziegelfteiuen bewaffnet war, und im Nu hatte einer der Mordbuben den Franz Richter mit einem Ziegelsteine dermaßen gegen den Kopf geworfen» daß der Getroffene besinnungs los zu Boden stürzte. Al» er lag, schlugen ihm Via Tschechen mit einem Ziegelsteine die Hirnschale ein. Umsonst suchte der Bruder Richter» die Tschechen ab zuwehren — nach kurzem Kampfe wurde er mit einem Ziegelsteine mit solcher Wucht gegen die Brust ge schlagen, daß auch er die Besinnung verlor. Die tschechischen Bluthunde blieben Herr des Kampfplatz«-, ihr Opfer aber, ein verdienstvoller Veteran, drr Vater einer kinderreichen Familie, schloß nach unsäglichen Schmerzen am zweiten Tage darauf die Augen für immer. Er hatte nicht« gethan, um die Tschechen zu reizen, harmlos kehrte er mit seinen Kameraden nach Hause zurück, bald sollte er Weid und Kinder wieder in die Arme schließen — da überfielen sie ihn meuch lings und schlugen ihn tot! Ein gemeiner, brutaler Mord! Die Untersuchungen wurden von der Behörde sofort eingeleitet und die Anführer der tschechischen Horde, die Arbeiter Hrdlicka, Bure«, sowie des letz, teren Vater von der Gendarmerie verhaftet und dem Bezirksgerichte Dvx eivgeliefert. Alle drei Angeklagte leugneten die ihnen zur Last gelegte That, wurden
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