Delete Search...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 11.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189703115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18970311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18970311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-11
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Erscheint lüglich, nnt Nuenahme der Lsnn- und Jcsliage, adent-z sür den sol- genden lag. vrei« vierteljährlich I M. so Pjg., monatlich K0 Psg., Einzel-Nrn. d Pfg. Bestellungen nehmen alle Post, anstaltcn, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage- blaltcs an. Donnerstag, den I I Mär; L«»7 Pro Inserat 26 Pf-, ezirksanA kleinster Ins,ratet»» tetrag 2ll Psg. Konchlljlerte Inserate nach beson derem »aris. Inserat-Gebühren! §r»nkc»verger Sages,i,,„ Eingesandt und »klamen unter de» ' Redaktlontstrlch »Pfg. Nachwelt «n» Offerten-Annahntr Amtsblatt -er Lönigl. Amtshauptmannschast Flöha, -es König!. Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dankender-. « Zufolge Generalverordnung der Königlichen Kreishauptmannschaft zu Zwickau vom 2. vorlgen Monats wird wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß alle ferchen, an welchen deutliche Zeichen der Fäulniß wahrnehmbar sind, nicht über "^„24 Stunden) von der Stunde des eingetretenen Todes an im Sterbehausr zu belassen, sondern aus dem letzteren spätestens mit Ablauf der ae- cA v" zu entfernen sind, um entweder beerdigt oder in die Todtenhallen überführt zu werden. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen sind^mit Geldstrafe bis zu >10» Mutt - Ps. b-zlehentUch im Unvermögen mit mttpcechender Haststrafe zu bestrafen. .. OctSbehü cden deS diesseitigen Verwaltungsbezirks werden hiermit angewiesen, dre Durchführung dreser Bestimmung streng zu überwachen und die Leichenfrauen noch mit besonderer Bescheidung zu versehen. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, den 4. März 1897. Frhr. von Teuber«. Ldgf. Bekanntmachung. ^Einem Beschlusse der BezirkSvrrsammlunq zufolge soll auch in diesem Jahre unbemittelten, dem hiesigen Bezirke angehörenden Eltern die Unterbringung serophulöser Kinder im Älter von 3 bis 14 Jahren in die Heilanstalt Toolbad Fraukenhansen auf Kosten des Bezirks zur ersten, vermuthlich gegen Mitte Mat diefeS Jahres beginnenden Kurzeit ermöglicht werden. Diesbezügliche Gesuche sind unter Beifügung emeS von der Gemeindebehörde auszustellenden ArmuthSzeugnisseS und eines von dem das betreffende Kind be handelnden Arzte auszustellenden Fragebogens, zu dem daS Formular an hiesiger Canzleistelle in Empfang genommen werden kann, bis zum 1. April dieses Jahres "h Zu weitrttn"ÄuSkunftsertheilungen 'st die überzeichnete Behörde gern bereit. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 6. Mürz irwo " Hrhr vo« Teuber«. Ldgf Generalversammlung der OrMrankellkaffc Attenham, BramSdors, Lichknwaldc mit Nittergutsbezirk Touuabend, de« ilt März 18S7, Abends 48 Uhr i« Herr« Lohse'S Restauration zu Braunsdorf. Tagesordnung: 1. Ablegung der JahreSrechnung von 1896. 2. Kassenangelegeaheiten. , _ „ . Um zahlreiches Erscheinen der Herren Arbeitgeber, sowie Kassenmitglieder Wird gebeten. DerBorstand. G. Frauke, d. Zt. Vorsitzender. örtliches »n» Sächsisches. Frankenberg, 10. März 1897 In aller Stille beging heute die hierorts be stehende Zweigniederlassung der alten, seit nahezu 100 Jahren »n Westfalen ihren Sitz habenden Firma Mo» ritz Vibbert das Jubiläum des 25jährigen Be» stehens. Aus der einstigen Woüdruckerei T. F. Schmidt- Sühne entstand unter Umwandlung ihres Industriezweiges in Blaudruckerei zu Neujahr 1870 die Firma Schmidt u. Ribbert. Im März 1872 übernahm das mit dem einen Firmaträger in Ver- wandtschaft stehende Geschäftshaus Moritz Ribbert zu Hohenlimburg die Weiterführung des Geschäftes unter Uebertragung der Leitung an Herrn Ludwig Backhausen, welcher bereit- am 27. Februar 1871 mit der Prokura der Firma Schmidt u. Ribbert betraut worden war. Das hiesige Ribbertsche Ge- schäft nahm unter den neuen Besitzern allmählich an Ausdehnung zu und der Betrieb erweiterte sich auf die jetzige ansehnliche Leistungsfähigkeit. Der heutige Judiläumstag gab den Firmeninhavern und dem hie- sigen Betriebsdirektor willkommene Veranlassung, treuen Mitarbeitern, welcke 25 und mehr Jahre im Dienste deS hiesigen Hauses Ribbert stehen, Ehren- erweisung zu bereiten. Es wurden durch Beglück wünschung und entsprechend gewählte Erinnerungs gaben die Herren Kaufmann NirliuS, Werkführer Wilhelm Thomas (oer vor 1872 schon 23 Jahre lang im westsälifchen Stammhause thätig wai), Färberei- Arbeiter Friedrich August Anke, Drucker Julius Ger lach und Drucker Heinrich Helfricht ausgezeichnet. Wenn daS hiesige Zweiggeschäft bei einem Personal bestände von gegen 50 Mann in deren Reihen fünf Jubilars von so lange bewährter Anhänglichkeit an daS Geschäftshaus verzeichnen kann, so spricht die» am besten dafür, daß sowohl die Firmeninhaber als auch deren hiesiger Vertreter, Herr Backhausen, in ihrem Wirkungskreise allezeit die r-chte Humanität auSgesäet haben, um dafür aus den Reihen der Ihri gen wiederum Treue zu ernten! Ein ,,Glückauf" der ehrenfesten Firma auch für künftige Zeiten! Die im Restaurant „Reichskanzler" jetzt täglich stattfiudenden Vorführungen von Kinematograph (le ben e Photograph,en) und Phonograph (Sprechma- schinr) staden großen Beifall und befriedigenden Besuch. Wie wir hören, werden die Vorstellungen diese Woche hindurch noch fortgesetzt, und zwar: Nachm 3 bis abends 7 Uhr für Kinder bei ermäßigtem Eintritt und abends 7 bis 10 Uhr für Erwachsene. Am Sonntag soll unwiderruflich der Schluß der Vorstellungen er folgen. Es seien daher die Bewohner unserer Stadt und Umgebung nochmals auf das empfehlenswerte Unternehmen aufmerksam gemacht. — Am Montag fand in Roßwein eine gemein- schastliche Sitzung der beiden städtischen Kollegien zur ' endgiltiqen Beschlußfassung über die Erbauung eim- Stadtbades statt, nachdem in einer früheren Beratung über diese Angelegenheit die Beschlußfassung darüber, ob das Bad mit oder ohne Schwimmbassin zu er» bauen sei, mit Rücksicht auf die Kostenfrage ausgesetzt worden war. Nach den nun vorliegenden Kostenan schlägen ist ein Bad mit Schwimmbassin in Roß wein für 45507 M. (34000 M. Gebäude und 11507 M. innere Einrichtung und Errichtung eine» Schwimm- baisin inkl. Legung von Kupferrohren) zu schaffen. Nach längerer Aussprache wurde einstimmig beschlossen, für den Bau eines StadtbadeS in Roßwein die Summe von 46000 M. zu bewilligen; diese Kosten mit 12 OM M. aus den gesammelten BadesoudS und mit 34000 M. durch etne bet der Versicherungsanstalt für daS Königreich Sachsen zu Dresden aufzuneh mende und mit 3j Proz. zu verzinsende Anleihe zu bestreiten und die zu gemeinnützigen Zwecken verfüg baren Sparkasienüberschüsse, soweit sie alljährlich die Summe von 18 000 M. überschreiten, zur Verzinsung und Tilgung dieser Anleihe zu verwenden. — Der Verein Sächsischer Berufs-Journalisten verhandelte in seiner am Sonnabend im „Deutschen Krug" in Dresden abgehaltenen MonatSversamm- lung über daS Urheberrecht an Zeitungsartikeln. Die von den Redakteuren Härtwig-Meißen und Gröschel- Löbtau erstatteten Referate beleuchteten eingehend da» in dieser Angelegenheit dem im Juni d. I. in Stock- Bis wir zur Einheit kamen. Von Lro»oli -Im». (Nachdruck verboten.) (Schluß.) Der Winter kam und der Winter ging. Bom KriegSgeschrei ward eS immer lauter und lauter: die Zeitungen rm Auslande witzelten freilich über die Deutschen, die sie noch lange nicht sitr würdig hielten, einen Krieg zu führen. „Was will denn diese Gesellschaft eigentlich?" So Höhme man in Bom Winter ging« in den Frühling, vom Frühling zum Sommer. Immer mehr und immer mehr ward vom Krieg gesprochen, und die österreichischen Kroaten bildeten in Len Gesprächen «ine sehr bemerkenswerte Nolle. , „ Es waren Teufelskerle, und welche Erzähler wußten nicht ganz genau, ob sie nicht auch Kinder fraßen! Was wollten wohl dagegen die Preußen machen? lind unten in Bayern sagte man: „Immer bloß kommen, wir wollen uns schon rausen.' Und ehe es dann recht bedacht ward, war der Krieg da! Wozu seine Einzelheiten schildern? jeder kennt sie, jeder weiß, was der Krieg brachte. An Tapferkeit fehlte eS nirgends, aber Benedek war nun einmal kein Moltle und die alten schwcrsauigen Schießprügel der Oesterreicher keine Ziinbnadelgcwehre. Der Krieg war aus, und «S war, als habe inan in Deutsch land nun erst die Augen nach einem langen, unendlich langen Schlafe geöffnet. . » Mussi« soviel Blut im Kampfe von Landsleuten vergossen werden ? Und wenn der Streit nicht anders zu schlichten war, als durch Blut und Eisen, mußte dann nicht wenigftens daraus geachtet werden, daß dieser Bruderkrieg der letzte gewesen war? So klang es von vielen Lippen, lauter Beifall erklang zurück;. eS trat wieder zurück der Gedanke, daß der Preuße etwas ganz anderes sei, als der Sachse oder Hesse, und die gemeinsame Zu sammengehörigkeit zum deutschen Volle wurde mit besonderem Nach drucke hervorgehoben. Freilich mischten sich in diese harmonischen Klänge auch an dere, die des Hasses. Ein Krieg kann nie vorübergehen, ohne Wunden zu schlagen, wo das der Fall gewesen, da brannten und schmerzten sie, und es fehlte nicht an giftigen, haßerfüllten Worten gegen den Sieger im Streit«. Die alte Eifersucht der deutschen Stämme auf einander war noch immer nicht erloschen; kurz war der Krieg gewesen, aber er hatte großen Ruhm und Höhe Ehre gebracht. Das weckte auch bitteren Neid. Unsicher waren die Verhältnisse und erst die Zeit konnte Aus gleich und Milderung schaffen. Doch, bestand auch zunächst noch manche politische Abneigung, der gordische Knoten war zerhauen, di« Schranken, welche bisher die einzelnen deutschen Staaten getrennt, zerfielen mit einem Schlage, zu Ende waren die Belästigungen und Schikanierereien, die früher Lem harmlosen Bürger das Leben erschwerten. Und unter der neuen Stellung, welche die deutschen Stämme errungen, regten sich auch Eifer und Unternehmungslust; Gewerbe und Industrie dehnten sich aus, und die Bllrger der einzelnen deutschen Staaten traten in regen Verkehr. Da erkannte man denn, daß ja wohl mancher deutsche Stamm feine Eigenarten habe, und daß nicht alle diese Eigenarten lobens- werte seien; aber «S wurde doch erkannt, daß überall eiu wackereS Mannesherz in der Brust schlag« und man nicht zu besürchte» brauche, Leuten in die Hände zu fallen, vor welchen man sich hüte« müsse. In diesen Tagen leruten sich die deutschen Bürger erst kennen, und manche Vorurteile, dir lang« Jahre gehegt worden waren, verschwand««. Und m d«r Brust regt« sich mehr und mehr der Gedanke: Warum habt Ihr nun eigentlich «inen blutigen Krieg mit einander geführt? Euer Eigensinn war schuld daran, Ihr wäretza nicht anders zu kuri«r«n. , mit einem einzigen Schlag« geändert war auch die Stel- 'ung Deutschlands m ganz Europa; wir hatten uns die Achtung au» derjenigen errungen, die bis dahin über un« gelacht und ge- -r^f,"..h"ben, und «in Pariser Blatt schrieb in jenen Tage«: nm m ßl"^ Volk, mit dem fortan jeder europäische Staat rech- Und sie ist wahr geworden diese Prophezeiung derer, di« dann späterhin unsere Feinde geworden und eS auch bis auf heute trotz aller deutsch«« V«rsöhnlichkcit und Friedensliebe geblieben sind. Und weil die deutschen Bürger nun wirklich wußten, daß sie unen Namen in der Welt besaßen, dessen sie sich nicht zu schämen brauchten, den sie mit stolzer Äcnugthuung nennen konnten, wuchs auch ihr NationalNolz, der so tief, so lief in den vergangenen klägli chen Zeiten gesunken war, es wuchsen Arbeitslust und Schaffens freudigkeit. ES war, als wenn nach langem Winlcrschlafe plötzlich, un angemeldet der Frühling h-reindricht, überall Schaffen und Regen, überall Interesse und Teilnahme für daS Vaterland und sein« Angelegenheiten. Deutschlands Bolt war nun ausgewacht und
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview