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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 04.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189703045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18970304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18970304
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-04
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 04.03.1897
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hat dort seitdem die dortige» Gewäffer besucht. Fast drei Jahre h,»durch find demnach die südamerika- Nische« Stationen verwaist gewesen, werde» aber voa diesem Jahre ab eine dauernde Besetzung er halte», zumal bereits im April die »tuen Kreuzer »Ersatz Freya", ,L" und „1," vom Stapel laufe« and innerhalb Jahresfrist zur Brrfüguug stehen werde». I« Ostasteo, wo bi» zum Untergänge de» »Iltis" sechs Schiffe kreuzte», werden künftig nur vier Schiffe, der Kreuzer erster Klaffe »Kaiser", der Kreuzer zweiter Klaffe„Irene", de, Kreuzer dritter Klaffe „Arkoua" und der Kreuzer vierter Klaffe „Cormorau", stationiert sei». Doch erfolgt noch im Laufe diese» IahreS eine Verstärkung durch Entsendung d«S Kanonenboote» „Wolf". Augenblick lich «st die Zahl de, in außerheimischen Gewässern stationierten Kriegsschiffe ein« recht große; e» weilen nicht weniger als achtzehn deutsche Schiffe im Aus lände. Bon diesen kreuzen sechs im Mittelmeer, vier auf der afrikanischen, fünf auf der ostastatischen Station und drei in der Südsee. A Die „große Orientfahrt", di« daS Stangen'sche Reisebureau unter zahlreicher Beteiligung ausführt, hat einen Teil ihres Programms der Politik opfern müsse». E» war eine Landung deS Dampfers i« Piräu» und daun eine Besichtigung von Athen und seinen Kunstschätzeo vorgesehen. Die feindselige Stimmung, die aber jetzt in Griechenland gegen die Deutschen herrscht, machte eS ratsam, hiervon abzu- sehen. Z Zeitz, 2. März. Verschwunden ist seit dem 14. Januar der Privatmann Erwin Fiedle« aus Lützkeritz im Kreise Zeitz, zuletzt hier wohnhaft. Ueber seinen Verbleib fehlt bi» jetzt jeder Anhaltspunkt. Er hatte im Verein mit dem Agenten Holbruan, der flüchtig ist, eine Wein-Agentur und dabei ziemliche Verlust«. Auch «in Bruder Fiedlers soll «ine erheb liche Summe einbüßen und nicht minder geschädigt soll ein Schänkwirt sein. 8 Sangerhausen, 2. März. Die durch unsere Stadt fließende Gonna, die seit einigen Tagen vollufrig war, hat ein Menschenleben gefordert. Der 13jährtge Paul Janke, Sohn eine» Schneidermeister-, sah, wie in dem Wasser eine Holzkugel geschwommen kam. Er wollte sie herausholen, wurde dabei aber von der Strömung ergriffen und in die Tiefe ge- zogeu. Eine Rettung war nicht möglich. 8 Posen, 2. März. Ein Insasse de» Zucht hauses zu Rawitsch, der noch acht Jahre Zuchthaus zu verbüßen hatte, versuchte auf der Fahrt nach hier, wo er alS Zeuge vor Gericht erscheinen sollte, aus dem Zuge zu entfliehen, obwohl seine Hände gefesselt waren. Er stürzte dabet so unglücklich, daß«, bald verstarb. § Köln, 2. März. AuS Athen wird de, „Kölnischen Zeitung" gedrahtet, daß btstimmt ein Aufstand in Makedonien erwartet werde. Die Rüst ungen werden eifrigst fortgesetzt und mehrere Ba taillone erhielten Befehl, sich marschbereit zu halten. Die Diplomaten äußern die Ansicht, die Entscheidung für den Weltfrieden liege darin, ob die türkische Mo bilmachung und die Truppenzusammenziehuug schnell und stark genug erfolge. Unter den Mohamedanern herrscht große Erregung. Dieselben durchziehen «o einzelnen Trupps unter der Führung von Bey'S die Straßen. Die Nachricht von der Einnahme Sta- veros durch die Christen wird bestätigt. Die Auf ständischen haben da» Fort nach ihrer Bereinigung mit den Truppen der regulären griechischen Armee mit Kanonen angegriffen. 8 Saarbrücken, 2. März. In einer Bau hütte sind gestern abend 3 Arbeiter durch die Ex plosion eines Stubenofens getötet worden. Die Ur sache der Explosion war nicht festzustelle». 8 Swi»,münde, 1. März. Am Bollwerke wurde in der Swine die Leiche der Mustkersfrau Rabe aufgefischt. E» liegt ei» Mord vor. Eine zweite Franruleiche wurde aa der Westmole aufgefuudeu. ES soll die Gatti» «ine- Gutsbesitzer» Elert au» de, Danziger Gegend sei». Ausland. ** Pari», 2. März. Ueber Athen sind hier Depeschen auS Kaoea etng,gangen, nach welchen sich dort gestern vormittag eine türkische Abordnung in da» griechische Konsulat begeben hat, um den Vize- konsul zu fragen, ob er im Stande sei, di« in Kau- danos eingeschlossenen Türken zu schütze», fall» sich dieselben den regulären griechischen Truppe» ergeben wurden. Die Abgesandten erklärten, daß sie den Schutz GriechenlaudS anvehmeo würden. Der Vize- konsul versprach, volle Sicherheit gewährleisten zu wolle», und betonte, Griechenland sei von den wohl wollendsten Gesinnungen gegen die Türken in Kreta beseelt. Die türkischen BeyS statteten auf mehreren anderen Konsulaten Besuche ab und baten dort um Schutz für die türkische» Frauen und Kinder in Kan- danoS. Aus türkischer Quelle verlautet, die Christen hätten da» Fort Stavro» zerstört, welche» ei» noch festerer Platz al» KandanoS sei. "Benedig, 2. März. Auf der Station Mestro der Linie Mailand Benedig ist ein Postbeutel mit über 200,000 Lire in Wertbriefen spurlos ver schwunden. ** Die kretensische Angelegenheit ist noch immer einem versiegelten Buche vergleichbar, trotz dem die Mächte nun schon seit Wochen mit Hoch druck an ihrer Lösung arbeite». Im Gegenteil, die Dinge haben sich wieder stärker verwirrt und au» dem Wust zum Teil diametral entgegengesetzten Nach richten ist kein klare« Bild über die widerliche Lage der Dinge zu gewinnen. Besondere» Vertrauen in die Lage hatte ein anscheinend amtliche-Communique aus Petersburg erweckt, in dem der russischen Re gierung eine sehr entschiedene Sprache gegenüber Griechenland in den Mund gelegt worden war. Mehr und mehr haben sich aber Zweifel an der Authenticität dieses Schriftstücke» herouSgkstellt, und die Haltung Rußlands ist wieder unklarer geworden. Der Zweck der viel besprochenen Kundgebung au» Rußland, die immerhin vom dortigen Auswärtigen Amte inspiriert worden war, soll nach Mitteilungen aus Wien der gewesen sein, die noch zurückhalten den Mächte, England und Italien, zum Entschlusse zu drängen und zu verhüten, daß noch im letzten Augenblicke die eine oder die andere ihre» Entschluß ändere. Thatsächlich hat England erst nach der Kundgebung aaL Petersburg seinen Anschluß an die Maßnahmen der Mächte erklärt. Mau hofft nun, daß bet der Ausführung deS russische» Projekt» keine Macht zurückbleiben wird, da Rußland keinen selbständigen Schritt unternehme», sondern nur ge meinsam mit de» Mächten vorgehen wird. Die Ver treter der Mächte haben in Athen die Hoffnung aus gesprochen, daß mau Angesichts der Einmütigkeit der Mächte betreffs der Autonomie Kreta-, sowie über die Unmöglichkeit seiner Vereinigung mit Griechen land, die griechischen Truppen und Schiffe zurück- ziehen wird. Gleichzeitig haben sie den unwiderruf lichen Entschluß zu Zwang-maßregeln angekündigt für den Fall, daß die Zurückrufung nicht innerhalb vier Tagen geschieht. Trotz dieser Hoffnung der Kabinette sind sämtliche Konsul» auf Kreta, die doch die Verhältnisse au» eigener Anschauung kennen, der Ueberzeugung, daß zur Herstellung de« Ordnung mindesten- die Verhängung de« Belagerungszustan des über die Insel notwendig sei. Diese Notwendig keit stände nun schon im Widerspruch mit einer friedliche» Lösuug. AuS Athe» selber ist auch «icht» Zuverlässige» zu erfahre», während der König Georg zu« Nachgiebigkeit bereit zu sein scheint, drä»gt da» Ministerium, unter de« in diesem Fall« da« ganze griechische Volk steht, zu energischem Widerstande. Daneben erhält sich auch fortgesetzt das Gerücht von der Absicht de- SönigS, zu Sausten de« Kronprinzen Konstantin auf den Thron zu verzichten, fall« Grie chenland zum Verzicht auf Kreta gezwungen würde. Endlich spricht noch die Thatsache, daß man grie- chischrr- wie türktscherseit« mit eiliger Hast Krieg»- vorbereituogen trifft und sich auf Kreta massakriert, wo man nur auf einander stößt, weaig dafür, daß sich die bestehende» Berwickelunge» allein durch die Künste der Diplomatie werden lösen lassen. Eine entscheidende Wendung müssen die allernächsten Tage bringen; bi» dahin heißt eS: abwarten. "Athen, 2. März. Nach amtlichen Mit- teilungen ist Kantona, worin 3000 Mohamedaoer eingeschlossen waren, um Mitternacht genommen worden und die ganze Besatzung in die Hände der Christen gefallen. ** Odessa, 2. März. Ja mehreren südlichen Gouvernement» haben die Wintersaaten schlecht über wintert. Man hegt große Besorgnis für die künftige Ernte. Vermischtes. * Neue» von de« Farben-Photographie. Au- London wird der „Bosfifchen Zeitung" berichtet: Bon zwei Seiten wird gemeldet, daß «S endlich ge lungen sei, den Stein de« Weise» der Photographen, die Farbenphotogrophie, zu entdecken. In der De- zemdernummer deS „Optleai I-atorn Journal" giebt «in Artikel Auskunft über die vo» W. Bennetts in New Quay, Cornwall, gemacht« Erfindung, die e» ermöglicht, mit einer gewöhnliche» Laterua «aglca auf ein Tuch farbenreiche, photographische Bilder — Landschaften, Seebilder, Fische, Bögel, Laubwerk usw. — zu werfen. Die gegen da« Licht gehaltenen Photographien zeigen deutlich schon die natürlichen Farben. Sie wurde« nur 1^/» Minuten lang dem Lichte ausgesetzt und die im Frühjahre aufgeuomme- nen nur 16 Sekunden. Da« Verfahren ist noch ein Geheimnis, aber da eine Truppe von Finanzmännern die Erfindung gekauft hat, darf mau annehmev, daß sie wenigstens kaufmännischen Wert hat. Ueber ein zweite- von Billedieu-Chaffagne in Pari» entdeckte» Verfahren giebt Sir Henry Trueman Wood, der Sekretär der „Socieiy of Art»", in einer Zuschrift an dir „Times" Auskunft; allerdings ist «S ihm nicht möglich, Über die Zusammensetzung der Salze, mit denen die Telatinplatte behandelt wird, Mit teilungen zu machen, denn das ist ein Geheimnis. Da« Positiv, da» genau wie eine gewöhnliche Auf nahme aussieht, wird mit drei farbigen Lösungen, blau, grün und rot, gewaschen und nimmt der Reihe nach die passende Farbe an. DaS allgemeine Aus sehen de» Bildes ist daS einer bemalten Photogra phie, aber wenn man e« unter einem starken Ver größerungsglas betrachtet, sieht man, daß di« Farbe» den Umnssen in einer Weise folgen, die Handarbeit auSschließt. Herr Chaffagne hat im Kling« Kollege eine Probe seine« Verfahren- gegeben, in Gegenwart de« Sir H. T. Wood, de» Professor« Thomsen und wenige« etngeladene» Gäste. Trotzdem da- Licht außerordentlich schlecht war, wurden ein Blumen strauß, eine bemalte Base und ei» indischer Metall topf ausgenommen und Sir Henty bezeugt, daß die erzielten Bilder die Färbung mit völliger Genauig keit zeigten, drückt sich aber über den wissenschaft lichen Wert deS Verfahrens vorsichtig auS. Säule geben. ES sind zwei junge, gesunde Tiere, sehr leistungsfähig für die landwutschaftlicben Ar- „Ich will wege« der Pferde lieber morgen wic- derkommen, Herr Major", entgegnete Körner, „denn ich hörte schon vorhin, daß Sie Besuch hätte« und da will ich nicht stören". „O, da störe« Sie an» heute gar »icht. Unser Besuch ist ei» jüngerer Freund von mir, ist auch Rittergutsbesitzer und war früher Offizier, er ge denkt uns auch auf vielleicht noch acht Tage die Ehre seine» Besuche« zu erweisen, er würde also morgen auch noch hier sein. Sie störe« un« that- sächltch gar nicht, unser Besuch weilt jetzt mit meine« Frau and Tochter im Pa«ke. Bitte, treten Sie also in'S HauS und wir wollen dort den Handel fertig machen. Wa» bieten Sie für die Pferde, Sie sind ja Kenner und zahlen doch den geforderten Preis mcht, wenn er Ihne« zu hoch dünkt". „Die Pferde sind gut", erwiderte der Admini strator mit schlauem Lächeln, „doch müssen sie immer erst die übliche Probe bestehen, ich maß sie vor dem Pfluge u»d im schweren Zuge sehen, und wenn die Pferde dann den Lrwartungeu entsprechen, so zahle ich Ihne» für dieselbe» 1500 Mark". „Gut, gut, ich bin einverstanden", antwortete der Major. „Ich schicke Ihne« morgen die Pferde nach Kroustedt und Sie könne« dieselbe» erproben, ich bin überzeugt, Sie werden mit denselben zufrie den sein". Säh«e»d diese« Gespräche» wäre» die beiden Herren i» da« herrschaftliche Wohnhaus getretev und de« Major lud de« Administrator za einem Glase Wein ein. Sie saßen bald traulich bei einer Flasche Rheinwein am Eckfenster ein«S behaglichen Zimmer» und plauderten über die ErnteauSsichten und die große BtehauSstellung, welche demnächst in der Kreis stadt stattfinden sollt«, als plötzlich de« Major zu seinem Gaste sagte: „Ich lade sie Übrigen» ein, Herr Administrator, auch den Abend bei uns zu verbringen, den« vor Abends kommen Sie nun doch nicht wieder nach Hause." „Aber, waS soll ich alter Manu in einer Abend gesellschaft.'" rief Körner erstaunt. „Es ist ja gar keine große Gesellschaft bei uns," bemerkte der Major liebenswürdig, „außer Ihnen und unserem Besuch, dem Rittmeister a. D. Baron Brunner, würde unS Niemand die Ehre erweisen. Sie «sie» bei un» zu Abend und nach Tisch spielen wir «och eine Stunde Skat. Es wird Baron Brun ne, gewiß auch freuen, Ihre Bekanntschaft zu machen. Si, sind «in sehr erfahrener Landwirt, Herr Admi nistrator, und wir können vo« Ihnen lernen." „Da» ist ein zu große» Kompliment für mich," gab Körner zurück, „Sie und der Herr Baron werde« meiner landwirtschaftlichen Belehrungen «icht bedür fen «vd sich schließlich in meiner Gesellschaft lang weilen." „O bitte sehr, da» kann niemals der Fall sein. Sie nehmen also meine Eiuladung an und ich führe Sie da»« t» den Park, um Sie dem Baron vorzu- stellen." Da de« Administrator diese Einladung ganz in seinen Pla» paßte, so nahm er dieselbe nach einigem Zögern lächelnd an, und eine Viertelstunde später begaben sich die beiden Herren »ach de« Parke um die Damen de» Hause» und Baro« Bruuuer auszusucheu. Freundlich empfingen Frau von Katten und deren blühende Tochter Hedwig, den biederen, den Damen schon längst bekannten Administrator Körner, und auch Baron Brunner freute sich sichtlich, die Bekanntschaft Körners gemacht zu haben, «ar der Baron doch dadurch ganz unerwartet seinem Ziele näher grkommen, denn mit Hilfe der Bekanntschaft de- Administrator» der gräflich lindberg'schen Güter konnte es dem Baron nun nicht mehr schwer fallen, auf Schloß Kronburg einen Besuch zu machen und dort das Glück zu haben, der Komtesse Bertha vor gestellt zu »erden. Baron Brunner bräunte förmlich vor Begier, die Komteß kennen zu lernen, den« er hatte vo« dieser Dame, welche ihr Vetter, der leichtlebige Baro« Lindberg nicht leide» mochte, so viel Gute» und Schöne» au» dem Munde der Frau von Katten ge hört, daß ihm viel daran gelegen war, die irrtüm liche Anschauung de» Varon» Lindberg über sei«« vornehme Koufine zu berichtigen. Bruun» selbst dachte nämlich fast gar «icht «ehr daran, sich um die Hand der Komteß zu be werben, denn die hübsche, sanfte Hedwig, dte eiuzige Tochter d«S Major» voa Katte«, hatte e» Bruuuer angethan, und er hatte bereit» am dritte» Tag« sein» Anwesenheit in Ladwtg-thal im Stille« be schlossen, mit dem Freunde zu reden und um Hed wig» Hand anzuhalten. sFortsetzuna folgt.)
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