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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189704083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18970408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18970408
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-08
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.04.1897
- Autor
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reißen lassen »erde«. Ich bin überzeugt, daß meine Befehle »erden befolgt werden. Konstantin." ' Athen, 6. April. Der türkische Befehl». Haber an der thessalischen Brenz« hat, wie hierher gemeldet wird, eine dem Befehle de» Kronprinzen entsprechende Verordnung erlassen, durch welche die Statio«»chef» sür jeden Zwischenfall verantwortlich gemacht werden. Da» Sbfeuer« von Kanonenschüssen anläßlich de» Nationalfeste» ist selbst in weit ent fernt liegenden griechischen Orten verboten, um un erwünschte Zwischenfälle zu vermeiden. * * Athen, 6. April. Man erfährt, daß die Blokade de» Golfes von Athen sicher ist. — Nach Meldungen auS dem Lager de» Oberst BassoS be gaben sich am Sonnabend zwei europäische Offiziere in da» Lager, um über die Freilassung der bet Ma laxa Gefangenen zu unterhandeln. Bassos erklärte, er könne die gefangenen Türken nur unter der Be dingung ansliefern, daß ein auswärtige» Schiff sie nach einem Hafen außerhalb Kreta» bringe. Da« betreffende Protokoll soll durch den Oberst Bassos und einen Delegierte» der Admirale unterzeichnet «erden. Dir Entscheidung der Admirale ist noch mcht bekannt. * * Athen, 6. April, Da» Nahen von 15 Kriegsschiffen wird gemeldet. Die Blokade de» Piräa» und Bolo soll unzweifelhaft be- vorstehrn. Die Gesandten bereiten ihreAb- reise vor. Der türkische Gesandte überreichte der Regierung eine energische Protestnote gegen die griechischen Fretscharen, welche bereit seien, in da» türkische Gebiet einzufallen. Der „Skrib" versichert, am Donnerstag werde die Einbe rufung der beiden letzten Jahrgänge der Reserve erfolgen. — Sämtliche Blätter bringen Bilder der Freiheitshelden und Gedichte zur Nationalfeier. * * Athen, 6. April. Anläßlich deS Unab- hängigkritsfeste» ist die Stadt festlich geschmückt. Die königliche Familie, welche sich tu die Kathedrale begab, um dem Tedeum beizuwohnen, wurde auf der Fahrt von der zahlreich versammelten Menschenmenge lebhaft begrüßt. Die Truppen bildeten Spalier. Die Pferde eine» Wagen», worin die Prinzessin saß, wurden derartig unruhig, daß der Wagen um!chlug; die Prinzessin setzte hieraus die Fahrt im Wagen de» Könlg» fort. Die Herren de» diplomatischen Korps wohnte« ebenfalls dem Tedeum an. Nach dem Tedeum begab sich die Menge unter Kundge bungen mit Fahnen und anderen Abzeichen noch der Universität, wo patriotische Ansprache» gehalt-n wur den. Während der Auffahrt der königlichen Familie wurden von der Menge au» den Fenstern Zettel mit der Inschrift: „ES lebe der Krieg" in den Wagen geworfen. Bei der Kathedrale wurden wie derholt Rufe laut: „ES lebe Kreta! ES lebe der Krieg! ES lebe der König!" * * Griechenland. Im Falle eine» Kriege» Werden die Königin und die Kronprinzessin bestimmt au die Grenze gehe», um die Thätigkeit de» Roten Kreuzes au» nächster Nähe zu leiten. * * Bon den Greuelthate» in Arme nien gebe» die französischen Konsuln in einem der französischen Kamme, vorgelegten Gelbbuch über Armenien ergreifende Schilderung. Konsul M yrier beziffert die Zahl der Toten in Diarbekir auf 2191. In der Uwge^tng wurden 119 Dörfer zerstört, deren 30000 Einwohner teils getötet wurden, teil« vermißt werden. In Diarbekir wurden 50 Märchen geraubt. Auf dem Lande sei die Zahl der geraubten Mädchen nicht zu bestimmen. Die Konsuln griffe» mutig und erfolgreich bei der Rettung der bedrohten Christen ein Bei fast allen Metzeleien traten die türkischen Behörden teil» als Anstifter auf, teil» Ei« stolzes Herz. Roman von Robert Byr. stil (Nachdruck »«Lote».! (Fortsetzung.) Am raschesten hatte sich der Professor gesaßt; eine Umwandlung war mit ihm vorgegangen, die nicht giößrr hätte sein könne». ES klang fast ein Lachen au« seiner Stimme, al« er endlich da» all gemeine Schweigen brach. „Da also, Magda — die Eisige — Unzugäng liche! Prudential" Sie sprang auf, eine Entgegnung lag auf ihren Lippen, aber sie schlossen sich, ehe ihnen noch da» unwiderbringliche Wort entflohen war; fest und trotzig schlossen sie sich und ihre Arme kreuzten sich über der wallenden Brust, als ob so besser in der selben verschlossen bliebe, waS da» Herz so zornig und ungestüm pochen machte. Noch immer sprach niemand. Fischer aber, der sich nun ganz in die Situation gesunden, und e» mißlich empfand, daß er mitgeholfen, siezuschaffen, mußte nunmehr auch darauf bedacht sein, sie zu lösen. Wohl hätte er gewünscht, die Zeugen nicht mit hergebracht zu haben, nun waren sie aber ein mal da und ihm lag e» ob, das Mittel zu wähle«, durch welche« das verletzte HauSrecht gesühnt werden mußte. Alle«, was sein Gemüt durchwühlt hatte, schwand jetzt vor dem Bedürfnis, die ihm durch die Umstände aufgezwnugeoe Rolle al» Schützer der Familtenehre so durchzuführe«, daß er de» Beifall» auch jene» größern Publikum» gewiß sein konnte, de« sicherlich dies, Szene kein Beheimni» blieb. übten sie eine wohlwollende Duldung; in vielen Fälle« beteiligten sich auch noch die türkischen Sol- baten an der Ermordung der Christen. De» Konsul in Aleppo berichtete über die Metzelei von Orfa. Nach Mitteilungen ein,« Augenzeuge« flüchteten 3000 armenische Christen in ei«e Kirche. Die Fa natiker erbrachen die Thüreo und mordete» nach Herzenslust, und nm ihr Werk rascher zu vollende», gossen sie Petroleum auf di, Unglücklichen, zündeten e» an, uvd wer nicht durch Eisen umkam, endete im Feuer. Die Zahl der armenischen Opfer vom 16. unb 17. Januar 1896 betrug 10000; die Leichen blieben tagelang aufgeschichtet in de» Straßen der Stadt. Endlich mußten die Juden die Leichen weg räumen. De« Handel mit Frauen und Mädchen dauert in Orfa fort. Wer dem Tode entriunnen wollte, maßte den muselmanischen Glauben annehme». * * Zum Raubmord im Postwagen wird au» Bern berichtet: In einem der Postsäcke, auf denen Angst eingeschlafe» war, befand sich eine Geldsen dung von 100 000 Fr. Vermutlich hatte der Räuber von dieser Sendung Kenntnis; sie blieb aber vom Körper Angst'» bedeckt, völlig unversehrt. Ja Genf hat die Polizei einen ehemaligen, vorbestraften Post schaffner verhaftet; er steht unter dem Verdacht, d^ß er den Raubmord begangen haben könnte. Er hatte s. Z. auS einer einem Deutschen gehörende» Post sendung zwei wertvolle Manschettenkoöpfe gestohlen. In Untersuchung gezogen, traf e» sich, daß er die Knöpfe gerade trug. Er wurde zu 4 Monaten Freiheitsstrafe und 20jähr. Entzug der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. * * Lissabon, 6. April. In einer Fabrik für Feuerwerkskörper am südlichen Ufer de« Tajo, Lissabon gegenüber, wurden durch eine Explosion zwanzig Personen getötet und viele verwundet. * * Liverpool, 6. April. In den letzten Tagen sind hier mehrere von Aerzten chloroformiert gewor dene Personen gestorben. Die Justizbehörde hat eine Untersuchung eingeleitet zur Feststellung der Verant wortlichkeit. * * Lo » don, 6. April. Da» „Reutersche Bureau" meldet auS Petersburg: Die Mächte Haden den Vorschlag des Grafen Murawjew angenommen, so wohl Griechenland als die Türkei zu benachrichtigen, daß, wenn einer der beiden Teile zu einem angriffs w eisen Handel» a» de» Grenze übergehe, der angreifende Teil verant wortlich gemacht und ihm nicht gestattet werde, den geringsten Vorteil au» einem s olchen Vorgehen zu ziehen. Eine diese» Be schluß enthaltende Note ist an die Regierungen beider Länder gesandt worden; inzwischen soll die Blokade nicht sofort durchgeführt werden. * * TemeSvar, 5. April. Infolge anhalten den Regenwetters sind der TrmeS-Fluß und der Bega-Kanal bedenklich gestiegen und haben bereits in einzelnen Gegenden weite Strecke» überschwemmt. ! In Kosona ist der Eisevbahndawm von de» Fluten fortgerissen. Die Behörden machen die größten An- ! strengunaen, um die Dämme vor dem Andrängen de» Wassers zu schützen. Reichstagsbericht vom 6 etpril. Die Beratung deS Handelsgesetzbuch« wird fort gesetzt bei 8 238, der vom AufsichtSrat bei Aktien gesellschaften handelt. Der letzte Absatz deS Para graphen ist erst von der Kommission eingefügt wor den und lautet: Die Mitglieder des Vorstandes und die Beamten der Gesellschaft dürfen an der Wahl deS AufsichtSrat« nicht teilnehmen. Abg. v. Stumm (Reich-P.) beantragt, die Bestimmung diese« letzten Absatzes zu beschränken Er gab also seiner Haltung wie seine« Worten eis kalte Gemessenheit, au« der die verhaltene Entrüstung nur in etnzelven Blitzen der Ironie hervorbrach, die um so einschneidender wirklen. „ES thut mir leid," sagte er, „daß uns eine solche Ueberraschung bereitet worden; sie ist wohl eine gegenseitige. Vielleicht sollte «h um Entschul digung bitten, daß ich so unerwartet und störend eingedrung«, aber ich kann nicht finden, daß die» zur Unzeit geschah und mein Bebauer« trifft viel mehr die Form al» den Anlaß dieser Unterredung, welcher, soweit ich weiß, nicht» im Wege stand, wenn eS meiner Schwägerin beliebt hätte, ihren Besuch in unserem Salon zu empfangen, statt an vielem Orte und unter solchen — etwas auffallenden Um ständen. " Er warf dabei einen bezeichnenden Blick auf ihren Anzug, der ihr aber da« Blut nicht ins Ant litz zu treiben vermochte, da» wie auS Marmor ge formt schien. „Mein Herr —!" fuhr Waltram auf. Er wollte für sie erwidern, aber da» Wort erstarrte jetzt auch auf seiner Lippe. Eine gebieterisch« Be- weguug Magda» machte ihn zum Schweigen. „Wenn ich e» verschmähe, «ich zu verteidige«, so —" sprach der Angeschuldigte stolz, ohne de» ihm nur zu wohl verständig« Gatz zum Schluff« zu führen. Er neigte da» Haupt. Sie hatte recht. W«u sie nicht sprech« wollte, durfte daun er eS in diese« Momente? Und doch »ar diese Lage, die Rolle, die er gezwungen spiel« mußte, Peinlich bi» zur Uner träglichkeit. auf die Gesellschaften, „deren Aktie» nicht auf Ra«« lauten", denn bei Gesellschaften, deren Aktien a»f Nam« laut« und im wesentlichen im Besitz einer und derselben Familie sind, bedeutet jene Bestim mung eine unnötige und sogar schädliche Erschwerung de» Geschäftsbetrieb». Werde an jener Bestimmung unverändert festgehalt«, so würde gerade da» die Mobilisierung von Aktien, dir im Besitz einer be stimmte« Familie seien, nur in unerwünschter Weise fördern. Abg. Gamp (Reich-p.) befürwortet den Antrag Stumm und beantragt ferner Streichung der Be stimmung im 3. Absatz, wonach ei» Generalversamm lungsbeschluß durch welchen eine AufstchtSratSwahl vorzeitig, d. h. vor Ablauf der Frist, auf welche derselbe gewählt worden ist, widerrufen wird, einer Dreiviertelmehrheit bedürfen soll. Redner führt au», die einfache Mehrheit müsse genüg«, um ein« AufsichtSrat wieder abzusetzen, der sich vielleicht allerlei Manipulationen zu« Nachteile der Gesell schaft habe zu Schulden kommen lasse». Staatssekretär Nteberdtug spricht sich für den Antrag Stumm, aber gegen den Antrag Gawp auS. E» liege im Interesse der Thätigkeit einer Gesellschaft, daß nicht ein AufsichtSrat jederzeit so leicht wieder abgesetzt werden könnte. Abg. Lenzmann (sreis. BolkSP.) ist für Streichung deS ganzen von der Kommission neu be schlossenen Absatzes, während Abg. S p a h n (Centr.) denselben befürwortet. Der Antrag Gamp wird abgelehnt, der Antrag Stumm im letzten Absatz angenommen, dann aber der so umgeftaltete letzte Absatz ganz abgelehut. 8 240 handelt von der Tantisme de» Aufsicht«- ratS. Besteht dieselbe in einem Anteil am Jahre»- gewinn, so soll nach dem Beschluß der Kommission der Tantisme-v-rechnung nur derjenige Jahresgewtnn zu Grunde gelegt werden, der nach Abzug eine» 4proze«tigen Aktienve^insung verbleibt. Abg. v. Stumm (RetchSp.) beantragt, da zu streichen. Staatssekretär Nieberding tritt für diese« Antrag ein, den» andernfalls würde der AufsichtSrat gar keine Vergütung erhalten, wenn de» JahreSrein- gewinn nur 4 Proz. Dividende oder weniger au«» mache. Der AufsichtSrat werde alsdann, um nicht ganz leer auSzugehev, zu sehr geneigt sein, zur Er höhung deS JahreSgewinne» Risikos einzugehen zum Nachteil de» Unternehmen«. Inzwischen geht »och ein längerer Antrag hierzu ein von dem Abg. Trimborn. Bis zur Drucklegung dieses Antrag» wi»d die Weite,beratung dieses Para graphen ausgesetzt. 8 260 handelt von den Ansprüchen der Gesell schaft an die Gründer. Die Kommission hat be schlossen, daß dergleichen Ansprüche schon geltend gemacht w« den müssen, wenn da« von den Besitzern von 10 Prozent des Aktienkapitals verlangt wird. In der Vorlage stand „20 Prozent". Abg. v. Stumm beantragt die Wiederherstel lung der Vorlage. Die Abgg. v. Strombeck (Centr.) und Haha (fraktionslos) ersuche.» dringend, an dem Kommission»« Vorschlag festzuhalt«, widrigenfalls e» selbst einer Minorität zu schwer sein würde, selbst die begrün detsten Ansprüche an die Gründe» der Gesellschaft geltend zu machen. Der Antrag Stumm wird abgelehnt. 8 261 spricht dem beklagten Gründer, gegen den solche Au« spräche geltend gemacht werden, da» Recht zu, wegen der ihm drohenden Nachteile von der gegnerischen Minderheit eine Sicherheitsleistung nach freiem Er messen deS Gerichts zu verlangen. „Ich bitte, beendige» wir die Szene!" sagte er dumpf, dabei aber mit scharfe« Nachdrucke. „Da» ist auch mein Wunsch," entgegnete Fischer mit würdevolle, Entschiedenheit. „Ich halte Sie nicht zurück, sich zu entfernen; Sie werden aber be greif«, mein Herr, daß e« nur einen Weg giebt, der hinausführt von hier, wo Sie sich eingeschltch«, einen offenen, ehrenhaften. Sowohl ich, besser» Schutz diese Dame anve,traut ist, al- auch Jh» Vater und wohl auch Sie selbst habe» ei» Recht, einer Erklärung entgegenzuseheo." Waitra« stutzte. Er wollte heftig antworte«, abermals jedoch senkte er schließlich den Kopf. „Ich weiß eS, Herr Professor," erwiderte er nach einem sekundenlangen Schweigen, und ich werde — diesen Weg gehen." Fischer nickte befriedigt: „Morgen, weu» ich bitte» darf," schnitt er mit Bestimmtheit jede» wei tere Wort ab, „für heute kann ich Sie nicht in mein Hau» etnladen, daS man durch die Borderthür be treten muß, um ein willkommener Gast zu sein. Ich glaube auch, daß e» a»S alle« eine Erleichterung sein wird, wenn wir diese» Zusammensein nicht ver« länger«." Saltram schien noch über etwa« nachzusinn«, doch bemeifterte er alsbald, wa» sich in ihm regte. Ohne «in Wort zu sag«, ging er plötzlich auf Magda zu, ergriff ihre Hand und zog st« an die Lipp«. Dann stand er noch eine« Mow«t vor ihr und sah ihr ernst und tief in die Sug«, bi» i« deuselb« est» seiudseligrr Blitz aufzuckte u»d die fefigehalt«« Mager sich gowaltsam au» seiner Hand za befreie« strebte«. Darauf wandt« er sich kurz ««» «acht«
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