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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189704083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18970408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18970408
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-08
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.04.1897
- Autor
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außer der Fabrik beschäftigt waren, durch dkN Brand beschäftigungslos. — Freiberg, 5. April. Am Montag vormit tag ereignete sich auf hiesigem Bahnhöfe ein schwerer Unfall. Die beiden mit TletSreparaturen beschäftig ten Streckenarbeiter Oswald Grimmer aus Friede burg und Robert Schmutzler aus Fürstrnthal wurden durch die Maschine eines einfahrenden ZugeS erfaßt, wobei Grimmer sofort getötet und furchtbar ver stümmelt wurde, während Schmutzler schwere Quet schungen am Hinterkopf und am linken Ober-Arm erlitt. Beide sind verheiratet und Familienväter von je 4 Kindern. — Ein merkwürdiger Fund wurde dem „Sei- der.berger Anz.* zusolge am Dienstag inTschern- hausen gemacht. Beim Grundgraben stieß man auf Mauerwerk. Da dasselbe eine Höhlung ver muten ließ, wurde eS erbrochen. Man drang in einen kellerartigen Raum ein, der Reste von Waffen, Geräten und Knochen enthielt und wahrscheinlich das Verließ des früheren Edelsitzes in Tschernhausen bildete. Beim weiteren Nachforschen entdeckte man, halb vergraben, eine wohl mehrere Zentner schwere eiserne Truhe. Mit großer Mühe ans Tageslicht gebracht and geöffnet, bot sie einen überraschenden Anblick, da sie fast ganz mit Münzen und edlem Geschmeide gefüllt war. Der Deckel trug eine nicht mehr ganz wohl erhaltene Inschrift. Der Fund wird mit dem berüchtigten Raubritter Nickel von TschirnhauS, der dort gehaust hat und von den Tör- lttzern gehangen wurde, in Verbindung gebracht. (Bestätigung bleibt abzuwarteu.) — Waldkirchen. In hiesiger Flur wird im Laufe d. I. ein Stück Urwald abgeschlagen wer de« ; die Stämme sind älter als 150 Jahre, der Wald besteht auS Kiefern und Fichten mit Pechrissen, welche an die Vorzeit erinnern. Das Stück Wald bestand umfaßt acht Acker, gehört dem Gutsbesitzer Hermann Simon und ist von Herrn Zimmerweifter JunghanS auS Reichenbach käuflich erworben. Ta xiert war dasselbe mit 19000 Mark. — Meiße«, 4. April. Bon einem schweren Schicksalsschlag« ist die Familie deS in Musiker- kreisen wettbekauuten diesigen Stadlmusikdirektor» Stahl betroffen worde«. Der älteste, 18jährige Sohn desselben hat gestern, Sonnabend früh, bei einem Fallsuchtavfall den Tod in der Elbe gefunden. Der junge Mann hatte jetzt zu Ostern die Reife prüfung in der hiesigen Realschule bestauben. Deutsches Reich. 8 Berlin, 6. April. Urber da» Befinden de» Staar-sekretär» von Stephan erfährt daS „Kl. I.", daß Prof, von Bergmann noch gestern spät abend» de» Kranken besucht hat und feststellte, daß der Zustand sich nicht verändert habe. ES sei kaum zu zweifeln, daß auch die letzte Operation de« weiteren Umsichgreifen kein Ziel gesetzt habe. Der Kräftever- fall fet ganz ungeheuer und eine Katastrophe dürfte alle» Anschein »ach nicht ausgeschlossen sein. 8 Berlin, 8. April. Ein ausfallender Leich««» fand ist gestern in der Spree bei Wilhelmineuhof gemacht worden. E» wurde der Körper eine« etwa 30jährige» Maune» gelandet, der an der Echädel- decke eine klaffende Wunde zeigte, während um de« HalS ein Strick geschlungen war, an welchem eine schwere Thonröhre befestigt war. Die Leiche hat an scheinend schon mehrere Monate im Wasser gelegen. Die Vermutung eines Verbrechen» liegt sehr nahe. 8 Mainz, 5. April. Am Sonnabend vergiftete sich ein zwanzigjähriges Dienstmädchen mit Karbol säure. Noch lebend wurde sie in das Hospital ver bracht. Eine Kartenlegerin hatte der Unglückliche» „geweissagt", daS Leiden, mit dem sie behaftet sei, wäre unheilbar. ß Darmstadt, 5. April. Der Amtsrichter Bu» - von Herbstein hat sich in Weinheim erschossen. 8 Greiz, 6. April. Wie die „Greizer Ztg." meldet, ist der Vertreter de» Landrates in Greiz seines Amte» enthoben worden. Derselbe hatte be kanntlich am Tage der Hundertjahrfeier eine preußische Fahoe, die von einem preußischen Staatsangehörigen auSgesteckt war, entfern eu lassen. 8 Greiz, 6. April. Die „Greizer Ztg." ver zeichnet das Gerücht, daß vom Kaiser ein Hand schreiben an den Fürsten Reuß älterer Linie gelangt sei. Diese Meldung wird auch von anderer Seit« bestätigt. § Als eines der „sieben Wunder JenaS" galt da« Weigelsche HauS in der Johannisstraße, daS jetzt in de» Besitz eines Geschäftsmannes über» gegangen ist, der e» vollständig umbauen will. Da« HauS wurde von dem berühmten Professor der Mathematik, Weigel, um 1670 erbaut. Die Fassade trägt lateinische Inschriften bis ins vierte Stockwerk. Die Treppe im Hause läuft um einen hohlen Raum durch die Stockwerke bi» za« Dach. Vom Keller au» soll ma» durch die hohle Röhre bei voller Ver dunkelung de» Raumes am Tage die Sterne gesehen haben. Mit einem tu dem besagten Raume befind liche» Flaschenzug konnte man sich selbst bi» io da» oberste Stockwerk hinaufziehen. Auch konnte vermöge einer Art hydraulischer Maschine Wasser in die ver schiedenen Stockwerke und durch den Druck einer bi» zu einem Doppelfasse im Keller reichenden Wasser säule Wein aus letzterem direkt in Weigel» Zimmer befördert werde». Ausland. ** Petersburg, 6. April. AuS dem Sefäug- ui» i» JrkutSk sind 15 Sträflinge «ntsprunge». Auf der Flucht durch die Steppe sind zwölf im Schnee umgekom«en, die anderen drei wurden von den Wöl fen zerrissen. Verfolgende Kosaken fanden die Leiche». ES befanden sich darunter ein Advokat, zwei Stu denten und ei» junger Traf; Verwandter eioe» hoch gestellten Beamten. "Lüttich, 5. April. Sämtliche Direktor« und BerwaltungSräte de» Kohlenbergwerks Iemappe wurden wegen Veruntreuung vou zwei Million« verhaftet. "Larissa, 6. April. Der Kronprinz erließ gestern nachmittag 2 Uh» folgenden Befehl an di» Truppen gelegentlich eines NationalfestoS: „Offi ziere und Soldaten! I« Hinblick auf den morgen de» Feiertag befehle ich, daß all« unter »ei»e» Kommando stehenden Truppen au diese» Tage eine seh» zurückhaltend« Haltung zeigen und sich nicht durch die Erinnerung an de« glorreichen Tag hia- 172 3 Rr. 81. 1897 799 8 5 ;iavd.) ägen. dim erem !ge»: rächst 179 617 900 206 267 982 u,u! hell. ähren e. (9 )) >6 )0) 151 00) 60 ;2 392 n 233 93 360 80 786 1) 308 9 294 12. ,9 572 28 851 -5 679 3 928 !5 116 ) 308 )) 498 1 132 94058 rin, twoch chln Solf, lein, aran« , echt 07 183 1 (300) 3 406 )) 815 82790 0(300) 83268 6 (300) SOMA» 1711379 2b 811 79417 26 741 Sk in. r«I«O»aM«»Gd»«ff<t L «««»»«»«. (300) > 529 5 367 98315 445 3 754 - 826 Beka»«tm<ch»«g, das diesjährige Musterungsgeschäft betreffend. Die iu der Stadt Lichtenstein wohnhaften Militärpflichtigen werden hiermit vorgeladen, sich »7. Jahrgang. Donnerstag, den 8. April Aus Sjadt und Land. *— Lichtevstein. Durch alle Zeitungen wachte jüngst ein Artikel die Runde, daß vom 1. Apiil d. I. ab eine Neuerung auf militärischem Gebiete in Kraft trete. ES sollten nämlich alle Mannschaften des Beurlaub tenstandes den Termin deS Eintreffen» iw Mobtl- machungSfall in ihren Militärpässen verzeichnet er halten. Wie man von authentischer Seite erfährt, ist dem nicht so, e» ließe sich eine solche Einrichtung gar nicht durchführen. — Aus den 17 sächsischen Gymnasiv« ward Ostern 1897 431 Schülern das Reifezeugnis erteilt, gegen 443 im Jahre 1896. — Zu besetzen: Die 4. ständige Lehrerstelle in St. Eg »dien. Kollator: Die oberste Schulbe hörde. Einkommen: 1000 Mk, 120 bez. 180 Mk. Wohuungegeld und 72 Mk. für Turnunterricht. Gesuche mit sämtlichen Zeugnissen sind bis zum 26. April 1897 bei dem Königlichen BezirkSschulinfpektor Schulrat Lötzsch in Glauchau einzureichen. — Im Ober PostdirektionSbeznk Leipzig werden demnächst Postageniuren zur Einrichtung gelangen in AntonSthal bei Ella (Ergeb.), Cuns dorf bei Reichenbach (Bogtl), Kriebitzsch bei Meusel witz, Lindenthal bei Leipzig-Eutritzsch, Richzeuhaiu bet Waldheim. Romschütz bei Altenburg (S.-A.), Trünzig bei Teichwolframsdorf, Weißenborn bei Klosterlausnitz, Zschocke» bei Hartenstein. — Chemnitz. Zwei studierte Aerzte zeigen im hiesigen Tageblatt an, daß sie sich mit einander verlobt haben, nämlich Herr Assistenz arzt Or. wecl. Hummel hier mit Fräulein Dr. M6Ü. Grünberg. Beide sind an der hiesigen v. Zimmer- mannschev Naturheilanstolt thätig. — O e l S »i tz (Erzgeb.), 5. April. Ein schwerer Unglückssall hätte sich hie» ereignen können. Beim Male» der Decke de» hiesigen RatSkellersaaleS brach plötzlich da» Gerüst zusammen, so daß die darauf befindlichen Personen, ein Malermeister mit 2 Ge hilfen und ein hiesige: Restaurateur, mit dem Gerüst über 6 Meter herab in den Saal fielen, während noch ei» anderer Zuschauer sich an einer Leiter er halten konnte. Glücklicherweise stand unten im Saal Niemand, und auch die Herabgestürzten kamen mit unbedeutenden Verstauchungen, bez. mit dem Schrecken und einigen Farbeflecken an den Kleidern davon. Der wertvolle Saalleuchter aber >st bedeutend be schädigt worden, da die Arme sämtlich nach unten gebogen sind. Wen die Schuld an dem Unfälle trifft und wer den angerichteten Schaden zu ver güten hat, da» ist bi» jetzt noch nicht entschiede«. — Frankenstein, 5. April. Am Sonntag »acht» 12 Uhr wurde der Streckenarbeiter Schmidt am» Wegefarth von einem Zag« überfahren und so fort getötet. Letzterer befand sich auf dem Heim- »ege vom Gasthofe und benutzt« verbotener Weise di« Bahnstrecke. Schmidt hinterläßt eine Witwe mit fünf Kindern. — v»rkhardt»dorf, 6. April. Heute «orge» t» der dritte» Stunde brauste hier die große Utrmnpffubrik von Martin «nd Werner bi» auf die Umfaß»npSmauerv «jeder. J« Ganze» werden etwa L40 Arbeiter, die zu« größte» Teile in, zum Teile Sonnabend, den 10. April dieses Jahres, früh 8 Uhr, behufs ihrer Gestellung vor der Königlichen Ersatz-Kommission im hiesigen neuen Schützenhause bet Vermeidung der für den Nichtgestellungsfall festgesetzten Strafen und Nachteile rechtzeitig einzufinden. Wer durch Krankheit am Erscheinen zum MusterungStermine behindert ist, hat ein Arzt-ZeugniS anher einzureichen. Eine Ei»zel Borladu»g der Militärpflichtige» erfolgt nicht. Lichtenstein, am 3. April 1897. Der Stadtrat. Lan ge. tilge id. f. lM- l M. rn. ! M. M.. cht- ! M. ar- sl-n- iad.. D,««sprech - «»schltttz «r. 7. Die Aufnahme der neueiutretenden Schulkinder findet Montag, den LS. April in folgender Ordnung statt; Abteil«»g 9'/» Uhr, Abteilu»g » Mädchen 10 Uhr und Abteilu«g » Knabe» 10'/, Uhr. Lichtenstein, den 7. April 1897. Die Schuldirektion. Poenicke. Wochen- und NachrichMlatt zugleich HWsk-InzM für Mndorf, Mlitz, KemSorf Mors, St. Wim, MnrWorl, Umem md Mm. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. itag, ichex si - de» en. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag») abend» für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. - I n s e r a t e werden die viergespalte« KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätesten» vormittag 10 Uhr.
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