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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189707034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18970703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18970703
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-03
- Monat1897-07
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.07.1897
- Autor
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str Mndorf, Aödlitz, Imirdorf, Mors, Kl. Wim, Keimilhsort, Kariemu md Mm. Amtsblatt für den Stadtrat zn Eiehteirstein. — L7. Jahrs««-. Nr. 151. «.»«-* Sonnabend, den 3. Juli 1897. «es«» »latt erscheint t La l ich (außer Son», und Festtag») abr»d« fLr den folaenden Tag. MerteljLhrlichrr Bezr^Spret« 1 Mark 28 Pfemüge. - Einzelne Nummer 10 Pfennig. - «estelluugeu nehmeu außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postaustalten, Postboten, sowie die Au»träger entgegen. — Inserate werde» die vieraesvalttm Sorv«»»«Ue oder deren Raum mit 10 Pfennige« berechnet. — Annahme brr Inserate täglich bi» svÄesten« vormittag 10 Uhr. Laudrenten für 2, Termin fällig. Vekaotwach««». Wege» Reinigung der hiesige« Ratslokalitätrn bleiben Montag, de« S. Juli 18S7, die Polizeiexpeditio« und da» Standesamt und Dienstag, de« «. In» 1887 die Sparkaffen-Expeditivn und die Stadtstener-Einnahme geschloffen. Lichtenstein, am 1. Juli 18S7. Der Gtadtr«t. In Vertretung: Beyerlein. WtHm-KMeM Toseilatt Amtsblatt -es Stadtrates z« Lichtenstein bringt LnMmlhtt -er Lchriser WßMß und enthält täglich die neuesten Telegramme. Abonnement pro Quartal nur I SS M. Inuoent« Kester» Drtolx. Aus Stadt und Laud. *— Lichtenstein. Sm 1. Juli d. I- ist eine Reichsverordnung in Kraft getreten, »ach welcher sich die Beschäftigung von Kindern unter 13 Jahren und von jugendlichen Arbeitern zwischen 14 und 16 Jahren vom genannten Zeitpunkte an auch auf Werkstätten, in welchem die Anfertigung oder Be arbeitung vou Männer- und Koabevkleidero, Frauen- und Kiuderkletder», sowie vou weißer und bunter Wäsche im Großen erfolgt (Kleider- und Wäsche- Konfektion), wesentlich ander» al» früher gestaltet. Darnach dürfen Kinder unter 13 Jahren überhaupt nicht, Kinder über 13 Jahre aber nur beschäftigt werden, wenn sie nicht mehr zum Besuche der Volks schule verpflichtet find. Dir Beschäftigung von Kin dern unter 14 Jahren daif die Dauer von 6 Stun- deu täglich nicht überschreiten. Junge Leute zwischen 14 und 16 Jahren dürfen nicht länger als 10 Stun den beschäftigt werden. Die Arbeitsstunde« dieser jugendlichen Arbeiter dürfen nicht vor ö^/r Uhr mor gen» beginnen und nicht über 8V» Uhr abend» dauern. Au Sonn- und Festtagen, sowie während der vom ordentlichen Seelsorger für den Konfirmanden-, Beicht- und Kommunion-Unterricht bestimmten Stun den dürfen jugendliche Arbeiter ebenfalls nicht be schäftigt werden. — AuS den Kreisen deS Publikum» heran» sucht man dafür Stimmung zu mache», daß die Bahn- behördeu vorläufig einmal versuchsweise die Billig keit der Rückfahrkarten auf die Dauer der allgemeinen Schulferien aus dehnen möchten. Man weist dabei auf ähnliche Dispositionen hin, wie sie von den sächsischen und preußischen Bahnverwaltungen zur Zeit der Oster- und Pfiagstferten bereit- getroffen und durch- geführt worden find. Mau kann diesen Bestrebungen nur glückliche« Erfolg wünschen. — Nach einer Ministerialverordnung find, wie schon mehrfach erwähnt wnrde, Gewerbetrei bende, die ei««« offenen Laden haben, oder Bast- oder Schankwirtschaft betreiben, ver pflichtet, vom 1. Oktober d. I. au ihren Fami liennamen mit mindesten- einem ausgeschriebenen Borname» an der Außenseite oder am Eingänge deS Laden» oder der Wirtschaft in deutlich lesbarer Schrift anzabringen. — Die Gefährlichkeit der Insektenstiche, den« «an mit Eintritt der wärmeren Jahr«,z,st wieder ausgesetzt ist, scheint »och immer "'^^»rmügend be- kanut z« sein. Die Insekten, die sich a«f unsere Haut setz«, nähr« sich nicht nur von de« Säften leb«d«r, sonder» auch toter Tiere, sangen als, leamtlich sogenannt« kich«M- »Ach di, I«. sett«stiche kann derartiges «ist aus °en Menschs übertrage» u»d Blutvergiftung *8"^ w«rd«^dt« aft deaLech zur Folg e hat. Da Hilst uns Ebest« Salmiakgeist, d« man i» die Wunde reibt, «nn- pfiehlt sich daher, auf Spaziergängen stet» ein Fläschchen mit Salmiakgeist bei sich zu tragen. — Ermäßigung der Fernsprechgebühr»» im Verkehr mit Bayern. Vom 1. Juli ab finden für den Ferusprechverkehr zwischen dem ReichS-Postgebiet und Bayern dieselben Gebührensätze als i« inländischen Berkehr Anwendung. Demnach werden fortan er hoben: für da» einfache Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten im Sprechverkehr zwischen Orten, deren Hauptvermittelungsanstalten in der Luftlinie nicht mehr als 50 Ian von einander entfernt sind, 25 Pf. und auf weitere Entfernungen 1 Mk. — Mit welch' bescheidene» Ansprüchen vor 50 Jahre» eine Tur «fahrt auSgesührt wurde, erhellt daraus, daß damals für einen Turne, ein täglicher Reiseaufwand wie folgt festg»setzt wa,: 1 Ngr. 2 Pf. für Brot, 2 Ngr. 4 Pf. für Bier und 3 Pf. für Nachtlager, in Summa also 3 Ngr. S Pf. — I» der Dresdner Gegend hofft wa» bei fortdauernd heißer Witterung nächste Woche mit de« Roggeuschnitt beginn« zu können. — Chemnitz, 1. Juli. Im Gebäude deS ehemaligen Hotels Reichold, auf dessen First die Reichspostflagge weht, während der Vorderfront Flaggen in den Reichs- und den Sächsische» Landes farben ein festliches Gepräge verleihen, wurde heute früh die Kaiserliche Oberpostdirekttou eröffnet. — Crimmitschau, 29 Juni. Der Zwickauer ärztliche Bezirksverei» wacht bekannt, daß die Mit glieder desselben in Zukunft de» Krankenkasse» gegen- über eine Mindesttaxe in Svwrnduug zu bringen haben. Danach find bet Berechnung der Eiozel- letstung zu fordern: 75 Pf. für RatSholung in der Wohnung de» Arzte- und 1 Mk. für Besuch de» Arzte- in de, Wohnung de» Kranken. BetPauschal- bezahlung sind zu berechnen: 3 Mk. jährlich Pro Mitglied, bei Familieoverficherung 9 Mk. pro Fa- milie; für außerhalb der Stadt wohuende Kaffen- mitgliedrr ist außerdem eine Wegegebühr vou 1 RI. für dar an gefangene Kilometer pro Jahr zu be rechnen. — Sicherem veruehmeu nach wird König Albert da» zweite sächsisch» Kreisturnfest i» Plauen durch Besuch beehren. Se. Majestät wird am Sonntag dort «eilen u»d den Festzug, sowie die Freiübungen de» Kreise» in Augeaschei» nehmen. Aa de» Frei- Übungen werde» sich voraussichtlich gegen 4660 Turner beteilige». Die Herren KreiSoertreter Direktor Bier- Dresden, sowie der Ehrenvorsitzende H»rr Oberbürger, meist«, Dr. Dittrich und der Vorsitzende de» Feft- auSschuste» vooz sind in dieser Augelegeuheit zur Audieuz beföhle». — Während der Abwesenheit der Eltern spielten kürzlich die Kinder der WirtschaftSbesitzer« Löffler tnFrtedrtchSgrü» mit Zündhölzchen, wobei die Kleider eine- 5jährtgea Mädchen» Feuer fingen. Zu sei»er Angst lies das Kind auf die Wiese za t em dort beschäftigten Bater, welcher aber leide« die ver braunten Kleiderfetzeu schon mit Hautteilen vom Leibe ziehe» mußte. Da» arm» Kiud »ar derart verbräunt, daß «» abend» 10 Uhr schon sein« Geist aufgab. — I» Gasthofe zu Elbersdorf bei Stolpe» wurde ei» schwarze- Huhu ausgebrütet, welche« vier Flügel und vier Beine ha». Es ist vollständig amuter. Die hinter« zwei Flügel und Beine find verkehrt angewachs«, und da» Tier hat da» Ansehen, al» wär« e» zwei Hühnchen, welche hinten zusaou»«- gewachsen find, uu, mit dem Unterschiede, daß bloß «in Kopf Vorhand«» ist. _ — A»«ab«rg, 30. Ami. Gia fchre«tcher «vrsall hat sich -epnn in der sechst« Abendstunde in dem benachbarten GeyerSdorf zugetrag«. Der Bütgerschullehrrr Otto H. von hier, der, am 9. De zember 1868 in Lucka iw Altenburgischen gebor«, seit ungefähr acht Jahren an unserer Schule amtiert, zeigte schon seit einiger Zett Spuren von Verfol gungswahn. H, desseu Vater und Schwester, wie verlautet, durch Selbstmord endete», befand sich m ärztlicher Behandlung uud hielt seit Montag keine Schule. Am gestrig« Nachmittag »u» unternahm H. in Begleitung seine« Gattin und seine» 3jährige» Kindes, sowie eine» Kollegen zur Erholung einen Spaziergang uud kehrte in Laug» Restaurant eiu. Hier wögen ihn die quäleud« Wahnideen, die ihn schon in den letzten Tagen von Schaffot und Hin richtung reden ließe», in verstärktem Maße befall« habe», er stand plötzlich auf, «tlieh sich in der Küche de» Restaurant» rin große» Messer uud be gab sich nach dem vyd« di» Hause», wo er flch den Hal» abschnitt. AIS man »ach einigen Minuten »ach ihm sucht«, fand man ihn in nahezu verblute tem Zustand, aber noch Leben-zeich« von sich ge bend, vor, doch verschied er schon i» kürzester Zeit, ohne daß sofort herbeigeholte ärztliche Hilfe ihm Rettung augedeihen lasten konnte. Die untröstliche Gatti» fiel bri dem Anblick de» Unglücklichen in eine tiefe Ohnmacht uud mußt- mittelst Geschirr nach ihrer Wohnung überführt werden. — In Penig wurde am Dienstag ein erst kürzlich von Amerika zarückgekehrter Mann verhaftet, der vor ca. 6 Jahren seine in Chemnitz wohnende Gattin verlassen hatte. In Amerika hatte er znm zweiten Male geheiratet. Jedoch auch die zweite Frau verließ er unter Mitnahme einer namhastea Geldsumme. Der Man» suchte sich seiner Verhaftung durch Flucht zu entziehen, er ward aber vom Schutz mann eiogeholt. Eine größere Summe Gelder wurde »och bei ihm vorgefuudeu. — Ein Opfer der Schundlitteratur ist die sieb zehnjährige Auaa Heidrich au» Wellsdorf, welche sich gegenwärtig in Elsterberg bei Berwandteu aufhielt, geworden. Infolge viel« Lesen» schlechter Romane ist die Phantasie de» Mädchen» derart krankhaft erregt worden, daß e» d« Tod in dem Forellenteich bei Uuterchrochlitz suchte und fand. — Im König!. Staat-forttrevier Ho Hw alb wurde,ine vom Tanneurüsfelharzkäfer befallene Tanne gefällt, die unterhalb de» Schnitte» rin« Umfang vou ca. 3'/, Meter hat und nach de» Ring«, die dieselbe aufweist, ca. 200 Jahre alt sein dürste. — Meißen, 1. Juli. Gestern abend ver suchte hier eia 17jähriger Schueiderlehrling sei«« 15jährig« Ritlehrling durch Messerstiche zu töt«. Er hatte vorher seinem Meister eine groß« Summe tu Wertpapiere» entwendet und darauf seine» Mit lehrling ein« Brief schreiben laste», worin dieser sich deS Diebstahls beschuldigte. Der jünger» Lehr- liag verriet jedoch die Sach«, und aas Rache voll führte der ältere den Mordanschlag gegen ihn. Als ihm de, Mord nicht gelang, flüchtet» der Ueb»lthäter und wurde heute früh al» Leiche im Mühlgraben aufgrfund«. Die gestohlenen Wertsach» hatte er auf de« Boden versteckt. Der jünger« Lehrling ist schwer, ab«r nicht lebruSgefährlich vrrlrtzt. -Pirna, 28. Juni. Ein« unerwartet schnell« Tod fand am vergangen« Sonnabend die 42 Jahre alte Ehefrau des WtrtschaftSbefitzerSH«- maan Große au» Neugraupa, welch« auf hiesigem Wochemnarkte Butter zum Verkaufe feilhielt. Ja den Vormittagsstunden wurde di» Frau plötzlich von eine, U»belkeit befall«» und sank alsbald bewnßtl» zu Boden. Ei« schnell herbeigeholte, Arzt ordnete ost Uebnführuvg de« Bedauernswerten »ach dem
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