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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189710027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18971002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18971002
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-02
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.10.1897
- Autor
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HeWr-DzeiM flr KeWorf, Avdktz, Jemdsrs, M:rs, St. Wien, KeinriHrnrt, Nmemu und Mm. Amtsblatt für den Sterdtrat zu Lichtenstein. »7. Jahrgang. — Rr. 229 Sonnabend, den 2. Oktober »elt«ramM»«dr»fs»r 1897 Nr. 7« »Ze» Blatt erscheint t äg l ich (außer Sonn- »ndFeAagr) abends für den folgenden Lag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Ein,eine Nummer 10 Pfennige. — Mstellungen nehme« autzer der Erpeditiou tn Lichtenstein, Markt es, alle Kaiser!. Postanstalten, Postbote«, sowie die Austräger eotgegen. - Inserate werden die oiergespaltem ... : . , Korpurzetle oder deren Ran« mit 10 Pfennige« berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. . Bekan»t«aH«ng, die Wahl eines Abgeordneten im IS. städtischen Wahlkreise betreffend. Die Wahl eine- Abgeordneten der 11. Kammer der Ständeversammlung im 15. städtischen Wahlkreise (Glauchau. Lichtenstein, Callvberg) findet Tonnabend, de« 9. Oktober 1897, nachmittags 3 Uh» in der Aula -er Bürgerschule z« Glaucha«, Schalplatz Nr. 2, statt. An die Wahlmänner ergeht noch besondere Einladung. Glauchau, den 30. September 1897. AmtShauptmann Eb meier, Wahlkommissar. Einkommensteuer pr. 2. Termin, Landrenten pr. 3. Termin und Brandkaffenbeiträge Pr. 2. Termin 1897 fällig. Städtische Sparkasse Lichteaftei«. Gparetulage» werden an alle» Wochentage» angenommen und Mückgezahlt. Gxpeditionsffunden: Bormitt. 8 bis 12 Uhr. Nachmitt. 2 bis 4 Uhr. Ans Stadt und Land. *— Lichtenstein, 1. Okt. Wiederum konnte man gestern daS wirklich gute und echte Wirken deS hiesigen Naturheilverein» wahrnehmen, indem der. selbe behufS weiterer Verbreitung der Naturheilkunde unter allen Schichten deS Volke» wiederum einen Vortragsabend im Ratskeller veranstaltete und dazu Herrn Oberlehrer Eichler aus Reichenbach gewonnen hatte, welcher einen Bortrag über die Berdauung»- organe, deren Ba« und Verrichtungen hielt. Leider war trotz eines so wichtigen Themas nur ein schwacher Besuch vorhanden. In wahrhaft sachlich und leicht begreiflicher Weise erstreckten sich die Erläuterungen de» Herrn Vortragenden an der Hand verschiedener kartographischer Abbildungen deS Menschen zunächst über den Bau deS inneren Körper» bez. der Ber. dauungSorgane, sowie über den Verdauung-Prozeß selbst. Indem der Vortragende auf die verschieden sten Gefahren der Ernährungsweise für den Magen usw. aufmerksam machte, gab derselbe noch so manche Lehre, wie und auf welche Weise man seine Ser- dauungSorgane in gesundem Zustand« erhalten könne und somit vor schweren örtlichen und chronischen Krankheiten bewahrt bleibe. Allgemeiner Beifall lohnte den geschätzten Redner für seine wohlwollen den Ausführungen. II-. *— Die Schalterräuwe d-s hiesigen Postamtes werde» von heute, den 1. Oktober an erst um 8 Uhr geöffnet; auch der Fernsprechdtenst nimmt von da an erst um 8 Uhr seinen Anfang, worauf aufmerksam gemacht sei. — Mit dem uuamehr eingetretenen Monat Ok tober hält der Herbst seinen vollen Einzug. Die frischen Oktobermorgen mahnen au deS Winter- Kommen. Schon kommt der Reif und knickt die letzten Blumen, und raffelnd fliegen die dürren Blät ter die Wege entlang, »m dann manchem Insekt al- Bett zu dienen, während deS langen Winterschlafes. Da» Grün der Wälder wird fahl, das Ackerland draußen, soweit das Auge reicht, die Wiesen, alles graa in grau, daS Leben ging gahin, die Ruhe deS Tode» herrscht darin überall. Die Grasmücken, die Käfer, die Unke» habe» ihr Geschrei eingestellt, der unermüdliche Gesang der Grille verstummt, nur wenu die Sonne r» im Oktober seh» gut weint, dann hört mau daS Zirpen aus irgend einem Erdhaufen her- Vordringen. Schon »acht der Landmann die Axt und Säge scharf, der Specht ruft und hämmert im Walde, der Fuchs fühlt, daß feine Zett glommen Und durchschwetft spähend seinen Wirkungskreis. Der Jäger hat begonnen, dem edlen Waidwerk zu huldigen, die Jagd auf Hase» wird eröffnet und da» Damwild wird gut. De, Oktober ist der eigeqtliche Weiumonat, doch uennt »au ihn auch ia verschiedenen Gegenden „Reismooat" oder „Nebelmouat". — Größte Vorsicht «st jetzt geboten bei der An- «ahme von Zwei- und Einmarkstücken, voo denen FalsMck« jetzt stt fast ganz Deutschland kn «ertzh, gebracht worden sind. Die Falschstücke find ziemlich Wt stachgeahmt, «an erkennt sie aber leicht an ihrem bleiernen Glanze, auch ist ihr Gewicht etwa« geringer. — Die Labakschnupfer tu Sachsen stehen vor de» zweihundertjährigen LandeS-Jubiläum ihres NasenschmauseS. Di, eigentümliche» Wirkungen be im Jahre 1496 vom spanischen Münch Roman Pane aus Domingo als Srzenei nach Europa gebrachten Tabaks hatten zur Folge, daß nach längerer Be- Nutzung desselben zum Rauchen er 1697 alS Mittel gegen Kopfschmerz zuerst am sächsischen Hofe ringe- führt wurde und bei de» höheren Ständen bald im ganzen Lande Eingang fand. Die erste Post Schnupf tabak kaufte, nach noch vorhandener Quittung im HauptsiaatSarchiv zu Dresden, Kursürst August 1697 für fünf Thaler von Battista Durriez. Besonders befleißigten sich Damen seines Gebrauch». Die be rüchtigte Gräfin Cosel ließ sich 1726 mit der Tabak dose tn der Hand malen, welches Portrait noch vor handen ist. Die Mode des TabakschuupfenS hatte die Einführung kostbarer Dosen zur Folge, die, au« Gold und Edelsteinen besetz', bis ia die neuesten l Zeiten als Gnadengeschenke von Fürsten verliehen I wurden, gleichviel ob der Empfänger ein Tabak- I schuupfer war oder nicht. — Bei der in Dresden tagenden General. Versammlung deS Allgemeinen Sächsischen Lehrer- Vereins wurde u. a. folgender Vortrag gehalten: „Die neuen Militärdienstbestimmungen für Volks- schullehrer und ihre Konsequenzen". Die deutsche Lehrerschaft hat eS endlich errungen, daß den Abi turienten der Lehrerseminars der Berechtigungsschein zum einjährig-freiwillige» Militärdienst zuerkannt wird; doch nun gilt eS, die für die Ausübung dieses Rechter notwendigen pekuniären Mittel zu beschaffen. 1) MtlitärdienstversicherungStabellen nebst Erläute rungen in Druck zu geben und zur Verteilung an die Semtnarzöglinge zu bringe», 2) eine» Fonds zur Unterstützung unbemittelter Einjährig Freiwil- liger zu gründen, deshalb auS der BereinS-Kasse einen Beitrag zu gewähren und alljährlich Samm lungen innerhalb der Lehrerschaft zur Gründung und Stärkung dieses Fonds zu veranstalten, 3) soll auch der Pestalozziverein ersucht werde», seinerseits geeignete Maßnahmen zur Unterstützung unbemittel ter einjährig dienender Lehrer zu treffen. Weiter soll 4) bei Lehrerspar- und -Borschußvereineu dahin gewirkt werden, die Kreditgewährung an die Ein- jährigen in ihren GeschäftSkreiS zu ziehen und die Lehrer- und Lehrerwirtschaftsvereine der Garnison- städte zu bitten, die ihnen gewährten wirtschaftlichen Erleichterungen auch den in den betreffende» Orten dienenden Kollegen zukommen zu lassen. 5) Man möge beim Könrgl. Ministerium darum ««kommen, daß die im Militärdienste verbrachte Zeit dem Dienst- alter eingerechnet werde. — Die Ansichten über diese Anträge waren geteilt, die Debatte ließ begeisterte Anhänger und energische Gegner erkennen, ma^ sprach sogar von einem „Götzendienst vor dem Re serveleutnant" und befürchtet« eine Zersplitterung de» Eintracht unter den Lehrer». — DaS Ergebnis war: Punkt 1 der Anträge wird angenommen, über di« Punkte 2—5 setzt man dir Beschlußfassung au», «sie Erwägung dieser Frage» wird nochmals den Bezirk-Vereinen zugewiesen und die Abstimmung soll in der nächstjährigen Delegierteuversa»mlung vor- genommen werden. — Leipzig, 29. Sept. Die Redakteure bez. Berichterstatter einiger hiesiger Zeitung«» haben für morgen vormittag eine „Einladung" zur StaatS- uu»altschaft «halten, um sich über den Inhalt ber Rede» Hofer« gelegentlich der Sedanfestfahrt der Deutschen der Ostmark nach Leipzig zu äußern. Di« Vernehmung geschieht auf Ersuchen der österreichischen Staatsanwaltschaft. — Zwickau, 29. Sept. (Oeffentliche Ber- Handlungen vor dem Königlichen Landgericht, Straf kammer II.) 1) Wegen fahrlässiger Körperverletzung, begangen unter Außerachtlassung der ihm vermöge seines Berufs obliegenden besondere» Aufmerksam keit, erhielt der Färbrreibesitzer Max Albin Keilberg in Lichtenstein, geb. 1865 in Werdau, ein« Geld strafe von 100 Mk. auferlegt. Durch sein ver schulden hatte sich einer seiner Arbeiter Ende Juni d. I. im Betriebe mit heißem Dampf Brandwunden zu- gezogen. — 2) Gegen die 1866 io Hohenberg iu Bayern geb. Dienstmagd Anna Margarethe verehel. Schneider geb. Schwarz, zuletzt tn Lichtenstein, mehr fach vorbestraft, erkannte man wegen im Februar d. I. begangenen Rückfallsbetrug«, wodurch sie eisen Gutsbesitzer tn Helmsdorf um 3 Mark und eine hiesige Dienstvermittlerin um 30 Pfg. schädigte, auf 10 Monate Gefängnis, sowie wegen Führung eine» falschen Namens auf 1 Woche Haft. Letzter« wurde für verbüßt erachtet. — Seine Majestät der König hat bei der Kam mer für Handelssachen inGlauchau die Kaufleute Stadtrat Gustav Rueff, Bernhard Bößneck und Karl Brinkmann in Glauchau, sowie Karl Graber iu Hohenstein zu Handelsrichtern und die Kaufleute Ludwig Glißmann und Edwin Thomasius iu Glau chau, sowie Spinnereidirektor Karl Schütz io Mee rane zu stellvertretenden Handelsrichtern auf die Dauer von drei Jahren, vom 1. Oktober an gerech net, ernannt. — OelSnitz lTrzgeb.), 29. Sept. Eio be dauerlicher Unglück-fall, bei welchem aber nur de» Verletzten die Schuld trifft, «reignete sich vorigen Sonnabend auf einem hiesigen Kohleowerke. Der Zimmerling Ftckevwirt von hier war beauftragt, eine Pumpe anzulaffev. Er drehte zu diesem Zwecke die Lust auf; da die Pumpe aber auf dem toten Punkt stand, hob sie nicht an. Als er nun mit einer Grubenschiene am Schwungrad wuchtete, ging die Pumpe plötzlich loS and dir Schiene schlug ihm au Len Unterleib. Der Verletzte wurde iu seine Woh nung gebracht, wo er zwölf Stunden nach de« Un fälle verstarb. F. ist 34 Jahre alt, verheiratet uud hinterläßt Frau uud 7 noch unerzogene Kinder. — Am 28. September ds. I». morgens gegen 4 Uhr ist in dem zum Hammerwerk iu Thalheim gehörigen Fabrikgebäude ein Schadenfeuer auSge- brache», welche« da« Gebäude etngeäschert hat. lieber die Entstehung-Ursache deS Feuer- ist nicht» Sichere» bekannt. DaS Feuer hat beträchtlichen Schaden au- gerichtet. Etwa 36 Maschinen, auf deueu die Strumpfwirkerei betrieben wurde, wurden vernichtet, dazu Waren- und nicht unbeträchtliche Garnvorräte. Zwei Familie», welche im abgebrannten Gebäude wohnteo, verbräunte» fast sämtliche Möbel und Kleidungsstücke Die Kalamitosen sollen versichert habe». — Ein« scherzhafte Szene hat sich am Rontittz bei der Wahlmäunerwahl in der 3. Abteilung tu Reichenbach zugetrageo. In de» zweite» Bezirk, der im Rathaus wählte, erschien eine Fra« mid
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