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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189711035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18971103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18971103
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-03
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.11.1897
- Autor
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NGlMMMLgM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HWfis-SnzeM für Kshndvrs, AödH, Imvdsrs, Md:rs, Sl Wm, LtimiHsnl, Amem M MlskN. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. — —— »7. Sahrgavg. Rr. 356. Mittwoch, den S. November —NTTtklw" 1897. Liese» Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag») abend» für den folgenden Tag. Bierteliährltcher Bezugsprei« 1 Mark 2b Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Nestellungen nehmen außer der Erpedtttov in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postaustalten, Postbote«, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werde« die viergrs-alk» Korvuszetle oder deren Raum mit 10 Pfennige» berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. Aus Stadt und Laud. * — Lichtenstet«, 2. Nov. Gester» abend feierte die hefige Freiwillige Feuerwehr im schön geschmückte» Saale beS goldnen Helm hier ihr 36 Stiftungsfest, bestehend auk Cvvccrt, Theater und Ball, bei zahlreicher Teilnahme von Mitgliedern und geladenen Gästen. NachBorirag mehrerer Concert- stücke »om Stadtorchestcr hielt Herr Kommandant Zahnkünstler Emil Lademann die Begrüßungran, spräche und brachte ein dreimaliges Hoch auf Se. Mas. König Albert, den hohen Protektor der sächs. Feuer wehren, auS, welches brausenden Beifall fand. Dann folgte unter entsprechenden belobigenden Worte» durch Herrn Bürgermeister Lange die Uebergabe der Diplome, vom Landeöausschuß sächsischer Feuerwehren für 20jährige treue Dienste gestiftet, an die Herren Bernhard Rothrr, LouiS Meißner, Wilhelm Seidel, Otto Metzner, Gustav Kunz und Ernst Petermann. Ferner wurden die s. Z. von der Stadt Lichtenstein gestiftete» Auszeichnungen für je 10jährige treue Dienste durch Herr» Kommandant Lademann an di« vorgenannten Herren für 20jährige Dienstdauer die 2. silberne Litze und an die Herren Hermann Stäger, Otto Schwalbe, Emil Richter und Paul Held für 10jährige Dienstdauer die 1. silberne Litze überreicht, unter d<akenden Worten aa die Stadt und einem 3fachen Hoch auf Herrn Bürgermeister Lange. Ein laktigeS Theaterstück „Ach diese Feuerwehr", welche» gut zur Ausführung gelangte und großen Beifall fand, sowie allgemeiner Gesang deS LiedeS „Die Feuer- wehr" bildete den Schluß des offiziellen Teiles dirseS schön gelungenen Festes. * — Mit heute ist für Frl. Gläntzer, die zunächst bi« Weihnachten beurlaubt ist, Frl. Simm ich in- hiesige Lehrerkollegium eirgetreten und durch Herrn Schuldirektor Poenicke in ihr Amt eingewiese» worden. * — Der gestern durch ein Geschirr in der Nähe der Centralhalle hier überfahrene 81jährige Johann Michael Härtig auS Bernsdorf ist heute früh 3 Uhr Infolge der erlittenen Verletzungen im hiesigen Stadt krankenhause verstorben. * — Wie unS mitgeteilt wird, sollen gestern abend in Hohenstein im oberen Pfarrhai» sechs Wohngebäude durch Feuer zerstört worden sein. — DaS schöne Wetter der letzten Tage haben wir einer gewaltigen Luftbewcgunz zu danken, die man in der Wetterkunde eine» „Anticyklon" nennt. ES giebt auf der Erdoberfläche eine Anzahl von Gegenden, die große Veränderlichkeit im Luftdruck zeigen oder wo dieser größer ist, als ringsumher. Nimmt man nur auf den Luftdruck Rücksicht, so heißt jeder solcher Punkt ein „Barometrisches Maxi mum" (ein Meist), zieht man alle Begleiterschei nungen in Betracht, so heißt dieses Maximum ein Anticyklon, deshalb, weil der Cyklon zuweilen einem Minimum, dem geringsten Drucke, entspricht. Der Anticyklon besteht aus sehr trockenen Luftwaffen, die deshalb schwer wirken, weil sie sich langsam niedersenken und von dem Punkte des größten Druckes au« aa der Erde sich strahlenförmig verbreiten. Die Strahlen gehen aber nicht gerade au«, sie biegen sich spiralförmig und drehen sich bei uns »ach rechts. Im Sommer sind solche Antlcyklone mit trocken heißer Luft selten; treten sie in gewissen Gegenden «in, so erzeuge» sie gewöhnlich furchtbare Hitze, da die Trockevluft die Sonoenglut leichter hiudurchläßt. In der kühlere» Zeit wird auf dem Festlande, das sich schneller abkühkt als die Meere, die Luft feuch ter, dichter und schwerer — und wir haben wieder «inen Anticyklon. Manchmal bringt uns so ein Anticyklon auch Nebel. Line solche Laftbewegung erstreckt sich oft über Hunderte von Meilen. Die Dauer eine- Anticyklon- ist ein paar Tage, manch mal aber auch mehrere Monate! Hoffen wir, daß der herrschende Anticyklon unS in die Lage versetzen möge, de» längsten „Record" eine- AnticyklonS zu verzeichne», denn nach „diesem" Sommer können wir ein paar warme, Helle Tage wirklich recht sehr ge- brauchen. — Die üblen Folgen von Karbolsäureumschläge», sogar von dünnen Lösungen derselben, bei Verletzun gen, dergestalt, daß Fingerglieder, Hautpartien rc. gänzlich absterben and zerstört werden, häufen sich immer mehr. ES ist dringend zu wünschen, daß die Kenntnis hiervon wehr in das Publikum dringt. Auch durch irrtümliches Trinken von Karbollösungen ist schon viel Unglück geschahen. Die Karbolsäure gehört von rechtSwegen in die Klaffe der starken Gifte, welche in Apotheken und Drogerien nicht ohne weitere- abgegeben werden sollte». Andererseits giebt e« eine ganze Anzahl heilsamer, billiger und unschädlicher Stoffe zu Umschläge» auf Wunde» und dergleichen, welche die Karbolsäure vollkommen über flüssig machen. — Die Meldung, daß i« Sachse» die Einfüh rung einer Vermögenssteuer geplant werde, durch welche Vermögen von mehr al« 30,000 Mk. mit einer Steuer von 1 bis 5 vom Tausend getroffen werden sollen, bezeichnet das „Vaterland" auf Grund eingezogener Erkundigungen an maßgebender Stelle als eine reine Erfindung. Weiter weiß daS ge- nannte Blatt bestimmt, daß »ach den Absichten der Regierung für die nächsten beiden Jahre eine Sen- deruvg in Bezug auf die bestehenden direkten StaatS- steuern nicht etntreten wird und also auch eine Steuer erhöhung m keiner Weise zu erwarten ist. — Warnung vor Auswanderung. Durch Schriften und öffentliche Ankündigungen sind in neuerer Zeit wieder Ansiedler geworben worden 1. für eine sogenannte Hartmann - Kolonie (Dres den") Abbeville County South Carolina, Bereinigte Staaten von Nordamerika, und 2. für eine deutsche Kolonie im nördlichen Wisconsin ebendaselbst. Von unterrichteter seite wird nun hierzu witgeteilt, daß die Begründer der Hartmann-Kolonie Wege» be trügerische» Gebührens des inzwischen gefänglich eingezogenen Kassierers endgültig als gescheitert an- zusehev ist und da« Unternehmen sich in Liquida tion befindet. Vor Beteiligung an demselben wird deshalb gewarnt. — Für die Kolonie im nördlichen Wisconsin wird Propaganda gemacht in einem Schriftchen, betitelt: „Wie man ein eigene« Heim und eine gute Farm bekommen kann, die Ländereien im nördlichen Wisconsin, ihre Zukunft und die säch sische Kolonie", unterzeichnet von Chas I. Braun 3405. Straße Milwaukee, WiS., U. S. A. Die Darstellung in dem Schriftchen ist zwar optimistisch, doch im Ganzen nicht irre führend. Allein die Gegend, um bereu Besiedelung es sich handelt, ist unurbareS Holzrand, sie ist vor 10 bi» 1b Jahren schon Gegenstand ähnlicher Unternehmungen gewesen, die zwar mit Eifer und Geschick geleitet, doch nur teilweise erfolgreich gewesen sind. DaS Klima deS nördlichen Wisconsin rst im Winter, der lange an dauert, rauh, iw Uebrigen nicht ungesund und im Sammer gut. Da e» an Kommunlkationsmittel» und Absatzmärkte» fehlt, «st der Reinertrag au« den landwirtschaftlichen Erzeugnisse» äußerst niedrig. DaS Lebe» in den Wälder» deS nördlichen Wiscon sin ist, bis ern ausreichendes Stück Land urbar ge macht ist, äußerst beschwerlich, so daß die beschei denste Existenz in Deutschland, mit diesem Leben in de, Wildnis verglichen, behaglich zu nennen ist. Ent schieden zu widerraten ist, Land zu kaufen, bevor man «S besichtigt hat. — Da der Verein für Innere Mission in Leipzig für fei» ausgedehnte- Arbeitsgebiet von den bestehende» Diakoniffen-Mutterhäusern nicht in ge nügender Zahl Schwestern zur Verfügung gestellt bekommen konnte — braucht er doch gegen 30 weib liche Kräfte als Leiterinnen und Gehilfinnen in sei nen Anstalten —, so wurden schon in de» Wintern 189W4 und 1894,95 Lehrkurse eingerichtet, um «in tüchtige» weibliche« Personal heranzuziehen. Ans dem betretenen Wege ist der Verein fortgeschritten. Er hat im Juni 1896 ein Mutterhaus in der Ord nung eine» DiakooisftnhauseS gegründet, um darin Schwestern sür Erziehungsarbeit an den Kindern, an gefallenen und gefährdeten Mädchen und Frauen au-zubilden. Viele christlich gesinnte Mädchen und junge Witwen würde» gewiß den Beruf einer Di akonissin ergreifen, wen» sie sich nicht vor der Kran kenpflege scheuten. In dem Diakonissenhaus deS Vereins sür Innere Mission bietet sich Gelegenheit, auf eiuem anderen Gebiet al-Diakonissin thätig zu sein, und eine befriedigende Lebensarbeit zu finden. Anmeldungen werden vom Brreir-Sdirektor Pastor Dr. Roch, Leipzig, Roßstraße 14, entgegengrnommeo. — Am vorige» Sonnabend entgleiste von dem abends um 11 Uhr in Chemnitz emtreffeoden Güterzuge von Aue bei der Einfahrt in Haltestelle Dittersdorf aus noch unaufgeklärter Ursache ei» be ladener Wage». Der Betrieb erfuhr durch da» Vor kommnis keinerlei Störung. — Zwickau, 1. Nov. Herr Organist Türke ist nach längerem Leiden sanft entschlaf«». AIS be rühmter Orgel- und Klaviervirtuose hat derselbe sich um das musikalische Leben in Zwickau unleug bare Verdienste erworben. Er war Begründer und Leiter der Sammermufikabende, und seine meister haften Orgelvorträge, die er allsonntäglich de« Publikum unentgeltlich bot, erfreuten sich bei allen Sachkundigen höchster Anerkennung. — ZumGeschäfiSganginTlaachau-Meerane schreibt man der Leipziger „Monatsschrift für Tex- til-Jndustrie": Erft in jüngster Zeit haben kleine und sich öfter wiederholende OrdreS vom Export markt das Geschäft wieder etwa- belebt, wozu auch das kontinentale Geschäft einen Teil beitrug; die dadurch geschaffene Lage läßt sich allerdings nicht als günstig, sondern nur als mäßig bezeichne«; eS fällt die« allerdings gegen ander« Jahre stark in Be tracht, da sonst um die jetzige Arbeitsperiode Mavgel an Arbeitskräften allerorts fühlbar war, während jetzt die vorhandenen Arbeitskräfte vollständig ge nügen und selten hier oder dort Arbeiter gesucht werde». Die Gründe hierfür sind zum Teil in der ungünstigen allgemeinen Lage deS Warenmarktes zu suchen, welche die in- und ausländischen Käufer be- einflußt, Zurückhaltung in Einkäufen zu bewahre» und sich auf kleine Ordres zu beschränke». Da die Mode k-ine bestimmte ist, wird von fast allen Ar tikeln bestellt, allerdings nur in kleinen OrdreS, da ja jeden Augenblick ein anderer Geschmack rintretea kann; wäre die Mode eine ausgesprochen-, so würde möglicherweise daS Geschäft eine bessere Wendung erfahren Haden. Der Beschäftigung in der Web warenbranche «ntsprechevd sind die Appreturen und Färbereien beschäftigt, eS giebt allerdings in Glau chau, wie auch in Meerane einzelne Etablissement-, welche sehr gutbeschäftigt sind und sogar mit Ueber- stunde» arbeiten. Ein ebenso günstiger Geschäftsstand läßt sich au« den Spinnereien berichten, welche alle ziemlich stark und auf längere Zeit hinaus belegt sind, allerdings weniger für die Kleiderstoffbranche im sächsisch-thüringischen Jndustriebezirk als für die Herrenstoff- und Tuchbranche, für welch« nach An gaben von Fachleut-» sogar noch bedeutende OrdreS vorliegen. — Reichenbach, 30. Okt. Tin bebau sicher Unglücksfall hat sich gestern im benachbo KunSdorf, wo man noch unter dem Eindruck^ noch nicht aufgeklärten Güntherschcn Angel- steht, zugrtragen. Mehrere Knabe» spielte hängen«". Der 12jährige Sohn deS Gn Reiher machte plötzlich so eigentümliche gen in d-r Schlinge, daß feine G'uvss ihm zu Hilfe zu kommen, «arsetzt bav». Ehe Hilf« hrrdeieilen ko»»te, war da! dem Körper d«S Koaben entflohen. T weckt allgemeine Teilnahme. — Plauen, 30. Okt. Seit ' befindet sich hier ei» Amerikaner, w
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