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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190606035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19060603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19060603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-03
- Monat1906-06
- Jahr1906
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127 ^Sonntag, den 3. J««i rs« Zrankenberger Tageblatt vegründet 1842. Bezirks- Anzeiger 65. Jahrgang. DMlt für die MWe Knikhmipimmflüast Mft, dar MM DkzmHt «ad dea Ktadlrat z« Impiierg i. Za. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg 1. Sa. Erscheint an jedem Wochentag abends für den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 50 monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats 5 früherer Monate 10 Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstaltcn Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungen sind rechtzeitig auszugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. Guck- 51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigenpreis: Die S-gesp. Petitzeile oder deren Raum 1b bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Aelle 40 „Eingesandt" im Redaktionsteile 30 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Ausschlag, für Wiederholunasabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b § Extragebühr berechnet. Jnseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen - Expeditionen. Die in Gemäßheit des RcichSimpfgesetzeS oom 8. April 1874 unentgeltlich vorzunehmen den öffentlichen Frühjahrsimpfungen werden 'M laufenden Jahre durch die städtischen Jmpfärzt« wie folgt vorgenommen: von dem Herrn Königlichen Vezirksarzt »r Rechholtz Montag, den 11. Juni dieses Jahres, Vormittag S bis V,1V Uhr, L. von Herrn Nr. Voigt Dienstag, den 12. Juni dieses Jahres, Vormittag 10 bis 7,11 Uhr von Briden im Ssal« UvE Wsbei'mviislei'ksWwv». Eltern, Pflegeeltern und Vormünder aller in hiesiger Stadt aufhältlichen Kinder, welche im Jahre 1905 oder in früheren Jahren geboren und noch nicht, bez. noch nicht mit Erfolg geimpft worden find, werden hierdurch aufgefordert, zu einem der oben angegebenen Termine je nach ihrer Wahl mit ihren impfpflichtigen Kindern pünktlich zu erscheinen und sodann die geimpften Kinder am siebente« Tage nach der Impfung Vormittag 9 bez. 1« Uhr in demselben Lokale zur Nachschau vorzustellen. Eltern re., deren Kinder wegen Krankheit von der Impfung vorläufig befreit werden sollen, haben die betr. Kinder behufs unentgeltlicher ärztlicher Untersuchung in den Impfterminen vorzustellen. Eltem rc., deren impfpflichtige Kinder durch Privatärzte bereits geimpft worden find, oder während der Jmpfperiode noch geimpft werden, oder auf Gmnd privatärztlicher Zeugnisse zurück gestellt worden sind oder noch zurückgestellt werden, haben Impfscheine und bez. Befreiungszeugnisse in den Impfterminen oder an Ratsstelle (Zimmer Nr. 3) vorzulegen. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, welche ihre Kinder oder Pflegebefohlenen der Impfung oder der ihr folgenden Gestellung zur Revision entziehen, oder Impfscheine und Befreiungszeugnisse obiger Aufforderung gemäß vorzuzeigen unterlassen, werden nach Z 14 des Jmpfgesetzes mit Geld strafe bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft werden. Hierbei machen wir schon jetzt auf die nachstehenden Verhaltungsvorschriften aufmerksam. Frankenberg, am 26. Mai 1906. Der Stadtrat. Verhaltungsvorschriften für die Angehörigen der Hrstimpftinge. 81- Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten wie Scharlach, Masern, Diphtherie, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termine nicht gebracht werden. 8 2. Die Eltern des Impflings oder deren Vertreter haben dem Jmpfarzte vor der Ausführung der Impfung über frühere oder noch bestehende Krankheiten des Kindes Mitteilung zu machen. 8 3- Die Kinder müssen zum Impftermine mit rein gewaschenem Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden. Auf Anordnung des Königlichen Ministeriums des JnnerS we.se« wir angesichts der in den letzten Jahren ungewöhnlich häufig und auch in diesem Frühjahre wieder ausgetretenen Wald- brande daraus hin, daß das Rauche«, Aeueranzün-en und sonstiges feuergefähr liches Hautiere« in Waldungen verboten ist. Da neuerdings unter d m Namen „Kolorit", „BUtzkonjerve mü Heizpatronr" und dergleichen vielfach Konserven in Gebrauch kommen, deren Inhalt durch eine an der Büchse angebrachte Vorrichtung ohne weiteres auch im Freien mittels Trocken- spiritus und ähnlichen Brennmitteln heiß gemacht werden kann, so unterlassen wir nicht, auf die Gefährlichkeit derartiger Brennapparate für die Wälder noch besonders aufmerksam zu machen und bei deren Anwendung, die in Waldungen bester unterbleibt, zur größten Vo ficht zu ermahnen. Gleick-zritig bringen wir in warnende Erinnerung, daß bei Aufbewahrung der AÜUVHöl-er die größt« Sorgfalt zu beobachten und darauf Bedacht zu nehmen ist, Zündhölzer den lündeen möglichst unzugänglich zu machen. Zuwiderhandlungen haben die gesetzlichen Strafen und Nachteile zur Folge. Frankenberg, den 31. Mai 1906. Der Stavtrit. Vom 5. bis 18. Juni dieses Jahre- liegt in der Staatssteuereinnahme hier der Auszug aus dem Unternehmeroerzeichniffe nebst Heberolle der land- und forstwirtschaftlichen BernfSgenoffenfchaft zur Einsicht der Be- teiligten aus. Die Einhebung der Beiträge erfolgt in den nächsten Tagen. Frankenberg, den 1. Juni 1906. Der Gtadtrat. DaS im Grundbuche für Frankenberg, Blatt 417, auf den Namen Friedrich HerNAM« Steher eingetragene Grundstück soll am 17. August 1906 vormittags 19 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuch« — Hektar 4,1 Ar groß und auf 22424 M. — Pf. geschätzt, hat 395,36 Steuereinheiten und 22170 M. Brandkaffe; «s besteht aus einem Wohn gebäude mit Zigarrenniederlage und Keller, 1 Zigarrenfabrikgebäude, 1 Seitenwohngebäude, 1 Ab» tlittgebäude. Die Einficht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen da- Grundstück be» treffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung auS dem Grundstücke find, soweit fie zur Zett der Eintragung de< am 28. Mai 1906 verlautbart«« VersteigrrungSvermerk«- aus dem Grundbuch« nicht ersichtlich waren, spätesten- im Verst«ig«rungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls di« Rechte bei der Feststellung deS geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung deS Verst«i-«UYg»- erlöse- dem Anspruch« d«S GläubigrrS und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen» die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgsfordert, vor der Erteilung de- Zuschlag» die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung de» BerfahWö ^rbei- zuführen, widrigenfalls für dar Recht der VersteigerungSerlöS an die Stelle de» versteigerten Gegen standes treten würde. Frankenberg, am 2. Juni 1906. Das Königliche Amtsgericht. Mittwoch, de« 6. Juni 1906, vormittags 10 Uhr sollen die in einer Scheun« an der Ahornstraße lagernden Heu- und Strohvorräte meistbietend gegen Barzahlung versteigert «erden. Bieter sammel« a« de« Scheunen am Schützenplatz. Frankenberg, den 1. Juni 1906. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Hoa^asss «L«srvrva/cko (gewährleistet von der Gemeinde) verzinst alle Einlagen mit 37« 7» und ist geöffnet Dienstags und Freitags nachm. 2—6 Uhr. Telephon: Amt Oberlichtenau Die Gemeinde-Sparkasse Flöha verzinst Spareinlagen mit 37» °/o- ExpeditiouSzeit: an Werktage van«. 8 bis 12, nachm. 2 bis s Nhr. Dttrch die Post bewirkte Einlage« werde« schnell expediert. — Fernsprecher Nr. 19. Politische Wochenschau. — Da» Spiel ist au» I — Der Reich-tag schloß di« Tagung. Man wird indes nicht behaupten können, daß sein Abschluß gerade besonder» ehrenvoll gewesen wäre. Mit einem Mißton «ndet« die Session. E» ist ja wahr, daß im Reichsparlament noch nie ein kolonialfreundlicheS Lüftchen wehte, daß aber Sturmgeheul die ge- witterschwüle Atmosphäre reinigen sollte, hätte niemand gedacht. Am Sonnabend voriger Woche sollte diese „Reinigung" vollzogen werden; fie wurde auch durchgeführt, nur mußte an der Form feftgehalten und infolgedessen noch eine Zusammenkunft für den Montag anb«raumt werden. Die Sitzung aber war für die Katz'. Man schied dort nur die Böck« von den Schaf«», und ihr ganzer Zweck galt bloß der Beseitigung de» Vakuums, da» durch die Ab lehnung de» selbständigen RrichSkolonialawte» im Etat entstanden war. D«r Versuch des Zentrum» vom Sonnabend, die Lück« durch die Errichtung eine» UnterstaatSsekretariat» für die Kolonien au-zufüllen, wurde — und zwar am Sonnabend und Montag — eifrig fortgesetzt, scheiterte aber an dem Widerstand der Konser vativen und Nationallibrral«», die in der Errichtung de» Unter- staatSsekretariat» ein Begräbnis der Hoffnungen auf da« StaatS- sekretariat erblickten. Da diese Parteien nun mit den Sozial demokraten zusammen die Mehrheit auSmachten, mußte der Plan scheitern, und so blieb nicht» andere» übrig, al- e» bei dem jetzi» gen Zustand zu brlaff«n, sowie da- Gehalt für den Kolonialdirek tor al» Leiter einer Kolonialabteilung im Auswärtigen Amt in den Etat besonders einzusetzrn. Dieser Zentrum-antrag lag auch b«im Beginn der Montag-Sitzung vor und wurde auch angenom men, obwohl von 272 anwesenden Abgeordneten nur 117 Ab geordnete vom Zentrum und der freisinnigen Partei dafür stimm, ten. Li« Konservativen, Reich-parteiler, Nationalliberalen und die wirtschaftlich« B«r«inigung, zusammen 91 Abgeordnete» enthielten sich namentlich der Stimme, während 64 Sozialdemokraten dagegen stimmte». Di« nationalliberalen Parteien, di« sich der Stimme enthielten, wollten damit möglichst prägnant ausdrücken, daß fie da» Writerbestehen de» jetzigen unzulänglichen Zustand«» nicht ver» antworten wollen. Sie wollten aber nur natürlich nicht die Mög lichkeit einer etatsmäßigen Kolonialverwaltung überhaupt zunichte machen, und de-halb stimmten fie nicht dagegen, sondern enthielten sich der Abstimmung. Von den Schwarzen, den Kulturfeinden der Nation, wurde trotzdem «reicht, was fie wollt««, und damit wieder eine unserer Hoffnungen mehr begrab««. Es muß ertragen werd«». Kurz nach dem Reichstag hat auch der preußisch« Landtag Schluß gemacht, nachdem von dem Abgeordnetenhaus« da» Schul« unterhaltungSgesetz unter Dach und Fach gebracht worden war. Dem Minister Studt ist der große Wurf gelungen, obwohl gerade er den geringsten Anteil an dem Zustandekommen de» Werke» hat, da sein Auftreten höchstens geeignet war, die Vorlage zu Fall zu bringen. Der Widerstand der Nationalliberalcn hat die Regierung aber doch zum Einschwenken in der Rektorenfrage bewogen und so kam es, daß Studt, der seinerzeit in der Kommission da» Ver langen der Partei auf da» Schärfste und Verletzendste zurückge wiesen hatte, auf einen Wink von oben bei der zweiten Lesung erklären mußte, daß der nationalliberal« Vorschlag «inen gang« barrn Weg biete. Da» Zentrum blieb natürlich seinem in der Kommission vertretenen Standpunkt getreu und enthielt sich der Abstimmung» weil dieser Partei eben der konfessionelle Charakter der Schule nicht scharf genug erschien. An der Annahme der Vorlage im Herrenhaus« kann kein Zweifel sein» höchstens werden einige unwesentliche redaktionelle Aenderungen noch vorgenommen. Nun zum Ausland. Da wäre zunächst die österreichische Ministetkrise zu erwähnen» aber nur zu erwähn,n, da fie ja bereit» gestern an dieser Stelle ein« Besprechung unterzogen wurde und näheres darüber auch an anderer Stelle dies« Nummer (steh« „Echo au- dem Blätterwald") zu lesen ist» ebenso wie üb« d«n Kabinett-wechsel in Jtali«». Darüber berichten wir eingehend« unt« Jtali«n. Mit einem umfassenden Programm tritt da» französisch« Kabinrtt vor die neue Kammer» insbesondere will man neben einer Vereinfachung deS schwerfälligen Beamtrnapparate» in der Verwaltung sein Hauptaugenmerk der Ausgestaltung d« sozialen Politik zuwenden. Aber eine noch viel größer« Sorg« ist auch in Frankreich an die Machthaber herangetreten, ähnlich wie in Deutschland» wo eben «st ein gewaltig große» Loch mit ISO Rill, zugestopft wurde. Nur hat da» schwächer bevölkerte und auch so schon kleiner« Frankreich noch größere Schmerzen. Beträgt sein Defizit doch nicht weniger al» 230 Mill. Frc»., also 4 Mill. M. mehr als in Deutschland vor Erledigung der Reichsfinanz- rrformvorlage. Da wird e» also auch jenseit» der Vog«s«n jetzt lange Gesichter genug zu sehen geben. Allem Anschein nach rechnet man auch in Rußland mit ein« baldigen Ministerkrifi», denn es liegt klar auf der Hand, daß die Duma in ihrer jitzigen Zusammensetzung mit einem Manne wie Goremykin nicht arbeiten kann. In der allnschärfsten Meis«, wie man es gerade in Rußland nicht hätte «warten sollen, hat man dem Kabinrtt sein Mißtrauen au-gesprochen und auf dal Grausamste die Antwort der Regierung auf die Forderungen d«» Parlaments zerpflückl; selbst die Konservativen traten dem Minister entgegen, für den sich, sage und schreibe, 7 Stimmen erklärten. E» ist di« höchste Z«it, daß man bei Hofe umkehrt und den verhängnis vollen Einfluß TrrpowS b«seitigt, wenn man nicht will, daß neue» schwere» Unheil über Rußland hereinbricht. Die anarchistische Bewegung hat in Spanien niemals geruht. Auch heute noch umfaßt di« „Frderacion d« los Trabagado«»", d«r kollektivistisch-anarchistische Arbeiterbund, mehr al» 80000 Mit glieder, eine Zahl, die ihre Erklärung heute ebenso wie vor etwa zwanzig Jahren nicht nur in d« trostlosen innerpolttischen Lage des Lande- und in dem Mangel an jeder Reformarbiit, sondern auch in der Rückwirkung findet, die durch die elenden wirtschaft lichen Verhältnisse der Bevölkerung, vor allem ab« durch da» Darnied«rliegen der Landwirtschaft erzeugt wird. Spanien steht
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