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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 18.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190609184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19060918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19060918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-09
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S17 DieuStag, »«, 18» Deptemßer 1W6 Frankenberger Tageblatt ZMW für die LönigW SiolrhaWliiimiisW Mhs, dir MWe MrzerW md den MM zn KMkmlierg i. Verantwortlich«! Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Bezirks- . Anzeiger 6L ZahrMAg» begründet 1842. Erscheint an jedem Wochentag abend» sitr den folgenden Tag. Bezugs- preis vierteljährlich 1 50 H, monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats 5 früherer Monate 10 H. Bestetlnnge« werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Nusgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis S Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Für Aufnahme von Anzeige» an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. 51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigenpreis: Die 5-gesp. Petitzeile oder deren Raum 1b bet Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil Pro Zeile 40 „Eingesandt" im Redaktionsteile 30 H. Für.schwierigen und tabellarischen Satz Ausschlag, sstr Mederholunasabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif, Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 25 Z Extragebahr berechnet? Fnsefraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditionen. Kandesausfchuß der nat.-lib. Partei im Königreich Dachsen. Im „Römischen Kaiser" zu Chemnitz hielt der LandeSautschuß der nationalliheralen Partei am Sonntag sein« Sitzung ab. zu der Delegierte au« allen Teilen deS Lande«, u. a. auch Landtag«, abgeordnete erschienen waren. Der Vorsitzende der Partei, Gonlard« Leipzig, eröffnete die Sitzung mit geschäftlichen Mitteilungen und ging dann zur eigentlichen Tagesordnung über, auf der vor allem der bevorstehend« Part«itag in Goslar stand. Ueber die Stelluttg der nationalliberalen Partei zur Reich «fiuavzreform sprach als Referent Syndikus vr. Stcese« mann-DreSden. Der Redner erkannte e- all Ehrenpflicht der Partei an» mit allen Kräften für die Ausbringung der Geldmittel zu wirken, die zur Ueberwindung der Notlage der Finanzen er forderlich waren. Er hält e« weiter für dankenswert, daß die Fraktion gewisse Steuervorschläge der Regierung, wie die Tabak steuer, die Besteuerung der Quittungen und Postpaketadrrffrn, au« Rücksicht auf die Industrie und den gewerblichen Mittelstand be seitigen half. Die Schwierigkeit, die in dem Steuerplan der Regierung dadurch entstandenen Lücken durch bessere Vorschläge auSzufüllrn, sei gewiß bei der Beurteilung de« Verhalten- der Fraktion nicht außer Acht zu losten. Dennoch hätte sie, meinte der Redner, auch in diesen schmierigen Situation nicht von vorn herein die Waffen niederlegen und sich auf Kompromisse einlaffen dürfen. „Es fehlt« an der nötigen Entschiedenheit, die Grundsätze d«r eigenen Partei zur Geltung zu bringen und die anderen Frak tionen zu veranlassen, den nationalliberalen Grundsätzen ihrerseit« Opfer zu bringen, anstatt diese Opfer ohne Gegenleistung selbst darzubiingen. Man wendet ein, daß der Regierung die Zügel entglitten waren und die nationalliberale Partei die Führung bei der Einzelresorm übernehmen mußte, um diese nicht scheitern zu lasten. Es ist nicht Aufgabe einer politischen Partei, ihr innerlich widerstrebende Kompromisse zuwege zu bringen, um sie einer in so wichtigen Fragen versagenden Regierung al- Geschenk darzubieten und sich mit der ganzen Unpopularität dieser GesetzeSmachcrei zu beladen." Von liberalen Gesicht-punkten au- hätte man in erster Linie seit Jahren auf eine Reich-einkommensteuer hinarbciten sollen, um die Schwierigkeiten, di« selbst nach freisinnigem Eingeständnis diese Steuer gegenwärtig unmöglich machen, hinwegzuräumen. Gegen eine Rrich-vermögrn-steutr würden dagegen ähnliche steuertrchnische und prinzipielle Bedenken nicht geltend gemacht werden können, ebenso wie sich für die Reich-erdschaft-steuer «in« Form gesunden hat, welche gleicherweise den Reichs-, wie den Landr-intereflen gerecht wird. Bei richtiger Ausgestaltung der Reich-erbschastSsteuer hätte sie da- Rückgrat der gegenwärtigen Finanzreform werden können. Durch die der Landwirtschaft ge währte» weitgehenden Ermäßigungen ist der Ertrag der Steuer noch weiter vermindert. Er ist richtig, daß der immobile Besitz eine ErbschastSsteuer verhältniSmäßig schm» tragen kann, aber da« Verwögen der Industriellen hat auch meist immobilen Chirakter, ist im Grund und Boden, Maschinen, Waren usw. investiert, ohne daß daraus bei der Steuergesetzgebung Rücksicht genommen ist. Die Sonderstellung der „toten Hand" ist in keiner Werse berechtigt, und eS ist bedauerlich, daß auch hierbei nationalliberalr Abgeordnete im Vordertreffen gestanden haben. Der Redner will nicht grundsätzlich die indirekte Besteuerung btkSmpfen, zumal da der größte Teil der Einkommensteuer von den höheren Klaffen allein aufgebracht wird (4,45 Proz. bringen in Preuß«n 70 Proz. der gesamten Steuern auf), allein die Be- Handlung der Brausteuer und Zigarettensteurr hält er für durchaus zw:ckwidrig. Die Staffelung der Brausteuer habe sich schon jetzt als verfehlte Maßregel herau-gestellt. Gerade was man verhüten wollte: die Stärkung der Troßen auf Kosten der Kleinen, w«rd« aus dem Weg« der Kapitalkonzrntration jetzt noch mehr ge fördert. Aehnlich liege r« bei der Zigarettrnbanderolrnsteuer. Früher brauchte d«r Fabrikant dem Händler nur die Ware zu kreditieren, jetzt Ware und Steuer» während er srlbst für die ge stundete Steuer Wertpapiere zu deponieren hat. Die Anforderungen an daS Betrieb-kapital find gewaltig gestiegen, und im Kampfe um den Absatzmarkt werden nur die führenden Großbetriebe übrig bleiben, während der mittlere und kleinere Fabrikant nicht m«hr mitkommen kann. Ist da« gesunde volttwirtschastliche Politik? — fragte hierbei der Vortragende. Man möge dir Wirkung der Landerolensteucr genau beachten, damit der hier gewählte Weg nicht später aus die Tabakindustrie übertragen wird! Wenn einmal Bier und Tabak besteuert wurden, dann hätte man auch eine Resorm de« Branntwtinsteurrgesrtze« erwarten dürfen, besten Unzulänglichkeit und Schwächen von keiner Seite in Abrede gestellt werdrn. Darau« hätt« sich ein beträchtlicher Zufluß für di« ReichS- kaste ergeben. WrShalb man hier nicht auf nationalliberaler Seite die Initiative zu »in« derartigen Reform ergriffen und schon vor Vorlegung der Bteuergrsetze durch die Regierung letztere aus «in« Resvrmirrung der Branntwelnsteuergesetzgebung hingewiesen habe» sei ihm (Redner) nicht verständlich. Di« schwerst«« Vorwürfe aber habe sich die nationallibrrale Partei durch ihre Stellung zu den VerkehrSsteuern zugezogen. Sine Verteuerung de« Verkehr-, wie sie durch die Fahlkartensteuer herbeigesührt wird, stimme nicht mit dem Zuge der Zeit, der aus Verbilligung dränge. Auch diese Steuern, wie die meisten anderen, find auf die Industrie und den Handel gelegt worden. Daß di« Part«i hierzu aber noch die Erhöhung deS Ort-porto« fügte, habe in den weitesten Kreisen der Parteigenoffen stark verstimmt. Die Postverwaltung habe selbst anerkannt, daß, sie dir Verpflich tung übernommen, die bei Aufhebung der Privatposten eingrführten Portosätze beizubehalten. Ein nationallibrralrr Abgeordneter war e», der zunächst den Grundsatz konstruierte, daß e« sich nm um eine Vereinbarung zwischen Regierung und Reichstag handle, die d«r Reichstag wieder aufheben könn«, wenn «S ihm beliebe, der Regierung ihr Wort zurückzugeben. Selten ist wohl in der Red« eine« Abgeordneten die Abneigung gegen dieStävte so zum Aus druck gekommen» wie in, den Ausführungen de- Abg. Patzig, der e-' al» «ine Benachteiligung für da- Land ansirht, wenn, man dort sür eine Kart« nach dem Nachbarort mehr bezahlen solle» wie für eine Karte innerhalb derselben Elast, der aber nicht in Vergleich zieht, wieviel Karten in der größeren Stadt jährlich im Vergleich zum Lande befördert werden I Der Staatssekretär deS ReichSpost- amte- hab« darauf hingewiesen, die Postoerwaltung könne nicht lediglich al» ein Geschäft angesehen werden, sie müsse vielmehr, da ihr ein Verkehr-monopol verliehen sei, immer daran denken, daß sie der Allgemeinheit zu dienen habe. Es sei im höchsten Grade bedauerlich, daß von der Regierung derartige Wahrheiten au-gesprochen werden müssen. Diese» Auftreten wie überhaupt di« Hintansetzung der Rücksicht aus die Wählerschaft fordere, so sehr auch di« Schwierigkeit der ganzen Lage in Betracht komme, zum Widerspruch heraus, und für die Zukunft gelte e- ernste Forderungen zu stellen. Es habe sich gezeigt, daß infolge de» Mangels an Vertretern d«r Industrie der rechte Flügel in seinem Einfluß allzuwenig beschränkt sei. Der Redner wandte sich zum Schluffe kräftig gegen die Ab- -schwächung deS liberalen Gedanken- durcheinefort lausende Kompromißpolitik und sprach sich für ein« Wieder belebung derPartei auf Grund eine- volkstümlichen, freiheitlichen Programms au». Diesen mit viel B-ifall aufgeno-nmenen, von zahlreichen Zu stimmungsrufen unterbrochenen Ausführungen deS auf dem linken Flügel der nationalliberalen Partei stehenden Referenten folgte «ine lebhafte Debatte. LaadgecichtSvirektar vr. Heinze-Dre-den will gegenüber den Au-füßrungen vr. Stresemanns betont wissen, wa» die Partei für daS Zustandekommen der Finanzreform Posi tives geleistet hat. Ec warnte aber vor allem vor einer zu scharfen Kritik deS Verhaften» der nationalliberalen Reichstagsfraktion. Sie hätte al« Vertreterin einer nationalen Partei, die ausS engste mit der Geschichte de» Reich» verwachsen ist» die Pflicht gehabt, da» Reich au« der Frnanznot herau-zweißen. ReichigerichtSrat Enver»« Leipug konnte ebenfalls da» G-samturteil, da- vr. Stresemann gefällt, nicht billigen und bezeichnete «S u. a. als dringende» Be- dürsni», daß sich die Partei «in feste» Eteuerprogramm gebe, als diffen Grundlage er Steuern auf Bier und Tabak empfahl. R-cht-anwalt Zöphel-Leipzig trat sür vr. Stresemann ein. Seiner Ansicht nach habe die Partei eine starke Anhängerschaft im Lande, aber die Reichstegsfraklion stehe in einem ganz eigenartigen Ver hältnis zur Partei, da- geklärt werden müsse. LandtagSabg. vr. Vogel-DreSden meinte, man dürfe über Männer, die jahrelang im praktischen politischen Leben gestanden haben, nicht so ohne weitere» den Stab brechen, sondern müsse verstehen lernen, au» welcher Zwangslage herau» sie ihre Ent schließung«» gefaßt haben. Insbesondere wandt« sich Redner gegen eine weitere Ausdehnung der Reich»erbschaft«steuer. Man hätte, wenn man schon einmal an eine Besteuerung von Bier und Tabak heranging, diese beiden Objekte besser anfaffen sollen. LandtagSabg. Langhammer-Chemnitz meinte, e« käme darauf an, den Weg zu suchen, der der nationalliberalen Partei wieder da« voll« Vertrauen der Wählerschaft gewinnt, vr. Stresemann habe in seinem Referat die Richtung gezeigt, in der die Sanierung unserer Finanzen in liberalem Sinne möglich sei. Er wie» ferner aus den außerordentlich ungünstigen Einfluß der Agrarier auf da« Zustandekommen der Reichsfinanzresorm hin. E« wäre Pflicht der Partei gewesen, dafür zu sorgen, daß die Lasten bei den neuen Steuern gerechter verteilt würden. LandgerichtSdirektor Hettner-Dlk-den brachte schließlich nach eingehender Begründung eine im Sinne des Reser«nten vr. Strese mann abgefaßle Resolution folgenden Wortlaut- ein: „Der am 16. September 1906 in Chemnitz tagende Lande»- ou->chuß de» nationalliberalen Lande«oerein» für da» Königreich Sachsen erkennt an, daß bei der dringenden Notwendigkeit, endlich zu einer gründlichen Reform de» Reicht finanzwesen« zu gelangen, di« Fraktion sich in einer schwierigen Lage befunden und zu Opfern genötigt gesehen hat; er bedauert aber, daß bei Durchführung dirfer Reform eine falsche Auffassung de» Ver kehr»« und Wirtschaftsleben» zum Ausdruck gekommen ist. Er kann sich deshalb auch mit der Zustimmung der nationallibrralen ' Fraktion zu Erschwerung d««, Verkehr»- unh Wirtschaft-kb-nS nicht einverstanden erklären und hofft» daß. die besonder» auch ! für da« Königreich Sachsen so wichtigen Interessen von Handel, Industrie und Gewerbe innttholk der nationalliberalen Reichstage, fraktion künftig eine der Bedeutung dieser ErwerbSstinde ent« sprechende Vertretung finden.^ Vor der Abstimmung über die Resolntipw erhielt u. a, noch, da» Wort Rechtianwalt Freigang-Chemnitz, der qltz «inUg«N:Licht punkt der ganzen Debatte den-Porten- vr. Stp-fewan«» bezeichnete. Diese» Referat habe nicht, nur di« Achlpr d« Reich-tagäfrqftion hei der Finanzreform hervargchqb«»» sondern auch den W«L Pp, zeigt, wir sie hätten vermirden werden, können. Landtagsahg. Merkel-Mylau erklärt« zugleich im Namen d«r Lqndtagichgg. Pfey» und. Hartmann sein« Zustimmung zu den Ausführungen, vr. Strese mann» und gab d«m Wunsche Ausdruck» daß letzter« auch auf, dem Parteitag in Go-lar seine Stellungnahme vertrete. Dann wurde, dir obenerwähnte Resolution mit alten argen die Stimmen de» Reichlgerichtrrat« EieoerSfLeipzig und de«,Laiche gerichtSrat» Heinze-DreSden angenommen. Sie wird aus dfU», Paiteitag in, Go»lar vorgelegt werden. Ueber Punkt 3 der Tagesordnung: Bppbergitong zq, de« nächste« Landtag«wahlem «ad Besprechung des Reichstags- wahtra, wurde in grschloffener Sitzung verhandelt. Aus hem Bericht de- Generalsekretär« Vr. Westenberger, der mit einer kurzen allg«meinen Betrachtung der politischen Verhältnisse begypn, sei hier nur hervorgehobrn, daß eine zeitgemäß« Neugestaltung der Ersten Kammer und eine durchgreifende V«öb«sser^g de» Wahlrecht« für die Zweit« Kamm« wiederum afss Pe For derung«» brzeichnet wurden» mit welchen die nationallikeryl« Port« vor die Landtag»wähler hintreten wgrde. Damit sei die Losung für daS selbständige Vorgeße« d«,r Partei auf«, neu« ge geben. AuS den Verhandlungen, «Mb, sich dieser Auffassung gegenüber volle Einmütigkeit. Nach der Besprechung d«u eiyzehuH in Betracht kommenden Landtagswahlkreise ging man zyr Beratung der bei den R-ich«tag-wahl«n einzuhaltenden Grundsätze über. Ä, wurde hierbei ür bezug aus ehnen Zeitungsbericht» Wunsch unter Beteiligung der Nationallibrrale» ein allgemeine« Ahkmmen unter den bürgerlichen Parteien getroffen wor«n sei, festgestrllt, daß weder di« Parteileitung, noch jemand in ihrem Auftrag« an diesen Verhandlungen teilnahm. Ein bereits iy, letzter LanPe-au-seW^ fitzung in Dresden gefaßter, die Rechtlinie für da« Verhüten hey Partei festlegender Beschluß wurde auf- »rue gutgeheißrn. D«k Beschluß lautete: „Der Lande-auSschuh erklärt sich für ein selbständige«, tat kräftiges und frühzeitig«» Vorgehen, in. allen RM-togwohl. kreisen, wo die nationalliberale Partei durch ein« stHka An«, hängrrschaft auf die Führung Anspruch mach«« kann,.. Für die anderen Wahlkreise stellt der Laode-aGschuß d«n Parteifreunden die ein zuschlagende Tapi! in. da» freie Ermrfien nach vorheriger Vereinbarung mit dem Land«SauLschuß fhr den einzelnen Fall. Für die Stichwahlen empfiehlt der Lande-auSschuß da« Zu- samm ngehen aller bürgerlichen Parteien." Außerdem wurde noch eine Resolution gefaßt, in welcher zum Ausdruck kam, daß dem Landesausschuß al» der berufenen Ver tretung der nationalliberalen Partei im Königreich Sachsen nicht» davon bekannt sei, daß — wie rin Leipziger Blatt zu melden gewußt — eine Verständigung der Vertreter der verschiedenen sächsischen Ordnung-parteien mit Au-nahme der Freisinnigen statt- gesunden habe, dahingehend, sür die Reichstag-Wahlen 1908 eine Einigung auf gemeinsame Kandidaten anzustreben. Damit erreichte die Sitzung, di« die wänschen-werte Klärung über die Etellungnahme der offiziellen Vertretung der sächsischen Nationalliberalen zu aktuellen Fragen der Tagespolitik zu bringen berufen war, ihr Ende. Sie dürft« zu mancherlei Kommentaren in der Preffe Veranlassung bieten. Dertliches und Sächsisches. «Der Nachdruck uolerer ertlichen Orlglnalberlchte Ist nur mit genauer Ouellenaugad« gestattet.) Frankenberg, 17. September 1906. -j-x. Königliche« Lthrerssminar. Da« gegenwärtig hier gastierende Berliner Residenz-Ensemble bereitet« am vergangen«» Sonnabend dem Seminarcötu« und einer weiteren zahlreichen Zu hörerschaft im „Echützmhau-"-Saal durch die wohlgelungene Aus führung von Otto Ludwig» Meistertragödi«: „Der Erbförster" einen erlesenen G-nuß. Von den Darstellern verdient an erster Stelle genannt zu werden Herr Philipp Betz, der in seinem geradfinnigen, recht-stolzen Erbsörster Christian Ulrich eine Gestalt au« einem Guß, einen Menschen von Fleisch und Blut voll wirk lichen Leben« schuf; im letzten Akt erhob er sich zu erschütternder dramatischer Größe. Ihm ebenbürtig spielte Frl. Feo Skawellen die unglückliche Tochter de- Förster», Marie; ihr herzzerreißender Abschied vom Vater war «in« höchst anerkennen-wertr Leistung. Daneben boten Herr Han« Brunneck al» Andre», Sohn und Forstgehilf« Ulrich», und Frau Schindler, Ulrich» Gattin, ihr
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