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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 01.07.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-07-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191507016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19150701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19150701
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1915
- Monat1915-07
- Tag1915-07-01
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- Jahr1915
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Bater?" fragt Fräulein von Rvhnberg ein wenig er- . schreckt und kummervoll. „Gewiß, Mara, doch von (Geschäften verstehst du nichts, Herzchen, es ging einfach nicht anders. Bis jetzt hat mein Gläubiger mir noch nie die geringsten Schwie rigkeiten gemacht und wird es auch weiter nicht, wenn dn die Bitte erfüllst, die er an dich richten mochte." „An mich eine Bitte?" fragte Klara angstvoll, „und welche könnte das sein, lieber Vater?" „Nun, Klara, was kann ein schönes, liebenswür diges Mädcl>en wohl einem unverheirateten Mann zum Geschenk machen? Aber, um kurz zu sein, Herr Heid feld bietet dir seine Hand an." „Herr Heidfeld!" schrie Klara laut auf, zu laut für die Umgebung, in der sie sich befanden. Ihr schö nes Antlitz war totenbleich geworden, die duntlen Au gen blickten in namenloser Angst auf den Bater, der sichtlich in nervöser Unruhe zu Boden schaute und end sich wiederholte: „Ja, Herr Heidfeld! Ich brauche dir nicht erst zu sagen, Kind, daß er der Mann ist, der mir seit Jahren unschätzbare, pekuniäre Dienste geleistet hat, und daß cs nur, abgesehen von dem Gebot der Klug heit, eine Pflicht der Dankbarkeit ist, wenn du seinen Wunsch erfüllst. Er Hebt in glänzenden Verhältnissen, ist ein Mann von Ehre." „Aber ich liebe ihn nicht," hauchte das blasse Mäd chen, und ein anderes schönes, glückliches Antlitz tauchte vor ihrem Geiste empor, sie fühlte wieder eine Hand die ihrige umfangen, hörte wieder eine bebende, zärtliche Stimme, welche flehende Liebeswortc zu ihr sprach. „Ich liebe ihn nicht," zitterte es noch einmal wie ein Hauch von ihren Lippen. „Zwingen kann und will ich dich natürlich nicht," ertönte da des Obersten Stimme sichtlich gereizt, „und nichts kann mir ferner liegen, aber ich denke, du wirst dich meinen Vorstellungen und Bitten," — er sprach es sichtlich nur zögernd — „fügen. Dn bist nicht reich, Kind, wie man allgemein denkt: wir verbrauche sehr viel, deine Geschwister erben mit dir zu gleichen Teilen, also ist Heidfeld eine gute Partie auch für meine schöne, bewunderte Tochter. Und dann, Klara - es tut mir leid, dir das sagen zu müssen — sind die schweren Sor gen betreffs meiner Zukunft von mir genommen. Wenn Heidfeld mich zum Zahlen der geliehenen Sum men drängt, und er wird es natürlich eines Tages tun, kann ich den Dienst quittieren, Otto und Ernst sind ebenfalls unmöglich und schließlich bleibt deinem Vater nur eine Kugel!" Die mutigen Pferde machte» einen mächtigen Satz vorwärts, die bebenden Hände des zu Tode getroffenen Mädchens hatten einen Augenblick die Zügel sollen las sen, und brausten dann, froh der gewonnen Freiheit, davon, die Allee entlang. Klara von Rohnberg fühlte und wußte es kaum In ihrem zuckenden, jungen Herzen hatte nur ein Gedanke Raum, ein furchtbarer, schmer zender Gedanke, daß der abgöttisch geliebte und ver ehrte Bater ein fehlerhafter, sündiger Mensch sei, daß der Mann, der in ihren Augen das Beste und Höchste war, am Rande eines Abgrundes schwebte. Nicht ihrer jungen Liebe gedachte sie in dieser schweren Stunde, nicht der Gefahr, in welcher sie schwebten, nicht des Mannes, der um sie warb, nur des Vaters allein! Oberst von Rohnberg hatte die Zügel ergriffen nnd suchte die Pferde zu bändigen, auf seinem schönen Ge sicht war keine Spur von Erregung zu bemerken und doch war dem verwöhnten Manne zum ersten Mal sehr unhehaglich zu Sinn. Seine Tochter saß wie erstarrt neben ihm, machte ein so merkwürdiges Gesicht — und er liebte sie aufrichtig. -! : (Fortsetzung folgt.) yrrNdrslist«. I . UebernaLtet haben lm: RatbauS. Bruno Berger, Nroftwagensührcr, Plauen. ReichSkof: Carl Bodenstein, Kfm., Leipzig. Stadt Leipzig: Richard Millo Kupfer, Kfm., Grünhainichen. Max Dörffel, Kfm., Zwickau. Samuel Freud, Händler, Leipzig. Wetter» »»Hers««» kür den 1. Juli 1815. Nordwestwind, meist trüb, Temperatur normal, zeitweise Nie derschläge^ Freibad ,m Gemeindeteiche. Wasferwärme am 30. Juni 1915, mittag» L Uhr, 15* Celsiut. Mitteilungen dot Kgl. Standeoamte» Eibenstock vom 23. bi« 28. Juni ISIS. Aui-tdete: hiesige: Der Tischlergehilse Curt Arthur Unger mit der Elsa Johanne Leistner, beide hier Edendlleßuegk»: ohne Aufgebot: Der Sticker Friedrich Oswald Gündel in Borna mit Stickerin Martha Johanne Anger hier. Ged-rtrn: Dem Schriftsetzer Curt Eugen Stemmler hier 1 T. Hierüber l uneheliche Geburt SlerbkialU: Marie Scheiter hier, 42 I. 3M. 17 T. Martha Mül ler hier, bl I. 4 M. 22 T. Arno Walther Weidlich hier, 22 I. v M. 28 T. Max Bruno OelSner hier, 18 I !> M. 2V T- Meta Elise Mäh geb. Mühlig, ein« Ehesrau, 35 I. 3 M. 8 T. Willy Schönfelder, S de« Maschinensticker« Willy Schönfelder hier, 5 M. Kurt Alfred Müller, E. de« Stickmaschinendesitzei« Christoph Karl Müller hier, 4 M 4 T. Kurt Alsred Bauer, S- de« Äauier» Emil Paul Bauer hier, 4 I. 3 M. 18 T Standesamtliche Nachrichten au» Schönheide vom 20. bi« mit 28. Juni ISIS. Get>uri«fal1e: eine uneheliche Geburt AiNgebvl : ») hiesige: — d) auswärtige: Der Pastor Max Wilhelm Handtrag hier mit der Minna Frieda Winzer, Wurzen. Ehesiblittungen: - > Sterdefäue: Walter Emil Schlesinger hier, 5 I 11 M. 21 T. Der Jnvalidenrentnrr August Friedrich Männel hier, 70 I. 8 M. 17 T. Elsa Hanna Klug hier, 8 T. I). u. o. u. Ko. 26122 um! 26617. krktlltlick in ckon Xpotdvben. « r»»»Ntort »m H»ln. Neueste Nachrichten. — (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 30. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Arras fanden größere feindliche Unter nehmungen auch gestern nicht statt Hingegen machten wir in der Vertreibung des Gegners aus den Grabenstücken, die er im Laufe seiner wochenlangen Anstrengungen uns zu entreißen vermochte, weitere Fortschritte. Ein feindlicher Vorstoß im Labyrinth «nördlich Ecurie) wurde abgewiesen. Durch fast ununterbrochene Angriffe auf den Maashöhe u westlich von Les Eparges versuchte der Gegner seit dem 26. Juni abends vergeblich, die von uns eroberten Stellungen wiederzugewinnen. Auch gestern unternahm er vier heftige Vorstöße, die sämtlich unter großen Verlusten schei terte n. Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unser Angriff an der Gnita Lipa macht Fort schritte. Ocstlich und nordöstlich von Lemberg ist die Lage unverändert. Zwischen dem Bug und der Weichsel erreichten deutsche und österreichisch unga risch.' Truppen die Gegend von Belz, Komarow, Zamocz und den Nordrand der Waldniederung des Tanew Ab sclmiucs. Auch auf dem linken Weichsel ufer in der Gegend von Zawichost und Ozarow hat der Feind den Rückzug angctrcten. Ein feindliches Flugzeug wurde hinter unserer Linie zum Lan den gezwungen. Die Insassen wurden gefangen genommen. Oberste Heeresleitung. W T B.) - Berlin, 30. Juni. Der Kriegsberichterstatter des „Berl. Tagebl.", von Landauer meldet aus dem K u»d K. Kriegspresse quartier oom 29.: DerRüüzug der russischen Armee hat in sei nem unaufhaltsamen Drange nach Osten jchon solche Orte erreicht, deren Zurückeroberung selbst den größ ten Optimisten noch vor einigen Wochen kaum in so kürzet Zeit erreichbar erschienen. Die Besetzung von Tomarow nordwestlich von Rawaruska und Kamionka, sowie Strumilowa am Bug erläutert nach Osten den Umsang und die Bedeutung der Erfolge der deutschen und österreichisch ungarischen Armeen. Außerdem mel det der gestrige amtliche Bericht noch eine Reihe von Orten, die die Verbündeten in den letzten 24 Stunden nahmen. — Cz«rnowi«,30. Juni. Wegen der furchtbaren bei ihren letzten Angriffen erlittenen Verluste haben die star ken russischen Angriffe am nördlichen Prut Hufer und am Dnj»struf«r erheblich nachgelassen. , — Budapest, 30. Juni. Nach einer Meldung de» ,Az Est* wurde di« »wischen Rado«law»w und dem in Sofia weilenden Präsidenten de» türkischen Senat» H a - lim Bei stattgehavte Konferenz von der gesamten bul garischen Presse lebhaft kommentiert. Etz wird ihr große Be deutung beigemrssen, da Radorlawow Gelegenheit nahm, den türkischen Politiker über die Verhältnisse eingehend zu unter richten. Nach der Konferenz hat« Radoslawow ein« Audienz beim König. — Bukarest, 30. Juni. „Universul" meldet, daß die aus Galizien vertriebenen russischen Heeres- massen nach dem Innern Rußlands in Begleitung unübersehbarer Wagenzüge mit Kriegsmaterial unun terbrochen in Richtung nach Osten zurückfluten. An der Bukowinagrenze herrsckste in den letzten Tagen ziemliche Ruhe. Es kam nur zu kleinen Zusammen stößen, bei denen die Russen stets zurückgeworsen wur den. — Konstantinopel, 30. Ium. Oberst v. Leip zig, der Militärattache« bei der deutschen Botschaft in Kon stantinopel, ist da» Opfer «ine» Unfalles geworden. Der Oberst war vor einigen Tagen nach dem Kriegsschau platz an den Dardanellen gefahren und wollt« auf dem Land wege zurückkehren. Als er auf der Station Unsunköprü «in- traf, begab er sich in da» Restaurant, um den Konstantino peler Zug abzuwarten und gleichzeitig zu frühstücken. Er trug Uniform und wollte vor Eintreffen de- Zuge« den An zug wechseln. Al» er Kleidung»stücke au» dem Koffer nehmen wollte, entlud sich sein Revolver. Di« Kugel drang d«m Obersten in den Kopf und verletzte da« Gehirn, sodaß der Tod «intrat. Al« di« traurig« Nachricht in Konstantinopel «intraf, rief sie in sämtlichen Kreisen, wo Oberst v. Leipzig bekannt und beliebt war, große« Bedauern hervor. — Chiasso, 30 Juni. Der seit Krieg«au«bruch in Torre Annunziata internierte deutsche Dampfer .Ita lia' ist von den italienischen Behörden beschlagnahmt worden, und soll nach Neapel gebracht werden. Der Kapi tän Wilhelm Max und der erste Maschinist mußten da« Schiff verlaffen und sind abgereist. Die Maßregel erfolgt« angeblich w»g«n zweier unberechiigter Weigerungen von Lie ferungen an Neapel im Betrage von 20000 und 6000 Lire. — Lugano, 30. Junv Italienische Blätter mel den: Am 27. Juni mittags zog das montenegri nische Heer in Skutari ein. Die Bevölkerung bereitete ihm einen festlichen Empfang um Stadttor. Der montenegrinische Generalstab nahm von dem Ko nak Besitz. General Wukowitsch teilte dem Konsul mit, das; er im Namen des Königs Nikita von Skurtari Besitz ergreife. London, 30. Juni. Die Expreß-Telegraphrn- Company gibt eine int.'rejsante Beschreibung des Be suches eines Korrespondenten in Apremont, wo die deutschen und französischen Laufgräben oft nicht mehr als ungefähr 10 Meter auseinander liegen. Die Stellungen aus beiden Leiten sind ungemein stark befestigt, da der felsenartige Boden sich >ehr gut zur Verteidigung eignet. Der Berichterstatter ging in den ersten gedeckten Laufgraben und sah, oaß die Laufgrä ben mit allerhand Luxus, selbst elektrischem Licht aus gestattet sind. An einem bestimmten Punkt befand sich ein Gedenkstein, der den Namen eines Leutnants trug, der dort gefallen war. Es war dessen Wunsch, dort be graben zu werden, wo die Truppen fechten. Man fin det, daß es ein großes Glück jer, wenn ein Bürger den Schutz eines Laufgrabens gefunden hat, aber ein noch größeres, wenn er wieder gesund yerauslommen kann. Auf dem Marsche zu den Laufgräben an der Front ging der Korrespondent durch den Bois örule, der vollständig verwüstet war und wo man Apremont in einem Abstand von 80 -100 Meter sehen konnte. Beim Auslug aus einem .Kugelloch sah man viele Tote liegen. Die Ar tillerie der Deutschen nnd Franzosen bestrich den freien Platz vor den Laufgräben fortwährend von dem einen Ende bis zum andern. Durch ein anderes Kugelloch sah man ebenfalls Leichen dicht vor den Gräben liegen, und keine der beiden Parteien konnte die Laufgräben verlassen, um die Toten zu begraben « St. m. k UR Di' Abgabe der Mitgltedsbiicher und Ablieferung der Marke« findet nur an den nachbe- zeichne'en Tagen vormittag- 8-1 Uhr und «achmtttags vo« 3-7 Uhr in 'olgrnder Weis« statt: Langeftraße und^Aorststraße Dienstag, den 6. Juki und Mittwoch, den 7. Inti 1915. Dir machen unsere Mitalieder darauf aufmerksam, daß Marken »weck» einer schnelleren Er'-edigung der Entgegennahme und einfacheren V rrechnung nur in runden Summen, also möglichst nur in 20 Mork-Billet« abzugeden sind, Ma ken unter 20 Mark behalten ihre Gültigkeit auch für da« nächste Jahr. Weiter sind unsere Martenquil.ungen sorgfältig auszudewahren und beim Emp'ang der Rückvergütung q^ittirrt «urückzug bm Gleichzeitig wird noch b'kannt gegeben, daß infolge der Jnveniur-Au'nahme Sonntag, den 4. Juli 1VL5, alle «ufere verkauf-ftelle« beschlösse»» bleiben Mer-UMM, qroße u. kleine, hat billig ab- M-b-n ustrslä, Tel. 3tt OberfLItma Eine Wohnung zu vermieten Magazinftratze 8. W oh««' ng Lwe, Oktober 1. zu vermieten. Richard «»rr-wald mit größerem Gemstsegorte« zu vermieten vodelflr. 84. Für den .Pentsche, herein für Kanitätsßnnb«' sind m donken«w»r- i«r D«i>e gespendet worden. M. 10,— v F. Täger, Rauterkcanz . 424. bisher »ingegangen. Ausfuhrgutzettel sind zu haben in der Buchdri ckerei Mk434 — Amll Vrvabolor. von ümN A»««»d»I»« Vvlokdn 11O Trauer - Briefe. Drausr- Karken, Umsckläxe usw. liefert scbnellstens ckle Luctickruckerei von Ztmn-AittWMn, L sch-«« fre««dliche Wohnungen, 5 und 6 Zimmer und Küche und Zu behör, Garten, sind zu vermieten. Gchslßraße 6. Wg NWMN hat abzugeden Brauereigut H. Günnel, »ernet-rii« i. D Ater«» ,,retfni»k<Ue«".
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