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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 04.07.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-07-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191507049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19150704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19150704
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1915
- Monat1915-07
- Tag1915-07-04
- Monat1915-07
- Jahr1915
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boot in den Grund geschossen. Die Besatzung wurde i» Gallrphcad gelandet An den Dardanellen Hai sich aus der Halbinsel Gallipoli wieder .ine neue Schlacht entwickelt, über welche das türkische Haupt quartier «meldet: Konstantinopel, 2. Juli. Das Haupt quartier teilte gestern mit: An der Darda uelteufront har der Feind bei Ari Burnu, . wo er am 2k. Juni trotz wiederholter Angriffe ge gen unseren linten Flügel keinen Erfolg erzi lte und von neuem in seine alten Stellungen zurückgewor fen wnrdc, auf dem von uns übersehbare« Gelände- stricl, 750 Tote zurüctgelasjen und außerdem eine er heblicl« Anzahl von Gefangenen, darunter einen Offizier, verloren Bei Sedul Bahr erneuert der Feind von Zeit zu Zeit seine vergeblichen Angriffe gegen unseren rechten Flügel, wobei er große Ver- l u sl e erleidet. Bon den anderen Fronten nichts Wesentliches. Konstantinopel, 2. Juli. An der Kau kasnsfrvnt nehmen die Kämpfe in der Gebirgs gegend an der Grenze einen für uns günstigen Ver laus. D.r Feind hat in den letzten Kämpfen, welk)« sich am rechte» Flügel entwickelten, mehr als MO Tote, darunter 7 Offiziere, auf dem Schlachtfelde ge lassen. Wir machten dort außerdem 2 Offiziere, darunter cm BataillonSchef und eine Anzahl russi scher Soldaten, zu Gefangene«. An der . D a r d a n e l l c n f r o n t sand am 29. Juni an der Nordgrnppe von Ari Burnu bloß g gen sritige Beschießung statt. An der Lüdgrnppe bei Lcdnl Bahr dauerte der Kampf deu ganzen Tag. Der Feind wollte unseren rechten Flügel umzingeln und lmternahm unter dem Schlitze unausgesetzten Artilleriefeuers einen Angriff Wir brachlen die feindliche Absicht durch unsere Gegenangriffe zum Scheitern In der Nacht zum l. Juli schlugen wir an der Lüdgruppe von Ari Burnu feindliche An- grisssversuchc gegen unsere Verschanzungen im Zn- unm blutig ab. Unser rechter Flügel ging zum Ge- genangriss über und entriß dem Feinde zwei Hinler- clnand-'r liegende Reihen Schützengräben. In der selbe» Nacht »ttternahmen a» der Nordgruppe L e - d >i l Ba hrS unsere Truppe» eine» Gegenangriff gegen den linten Flügel des Feindes. Die Schlacht dauerte die ganze Nacht und unsere Truppen dran gen in mehrere feindliche Grabenstücke ein und setz teil den Angriff in hartnäckige» Nahtämpfe» sort. Die Schlacht endete erst bei Sonnenaufgang. Am 90. Juni dauerte der Kampf an unserem »echten und linke» Flügel der Südgruppe Ledul Bahr von 7 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags an. Diese S ch lackt, die an jedem der beiden Flügel mit An griffen unserer Truppen begonnen hatte, verli f sehr günstig für uns. Unsere auatolischen Küstenbattcrien nahmen erfolgreich in den Kämp fen der Südgruppe teil und beschossen mit sichtlicher Wirkung das Lager und die Artilleriestellungen des Feindes. Eines unserer Flugzeuge überflog Sedul Bahr und warf dort Bomben ab. An den anderen Fronten nichts von Bedeutung Die schweren englischen Verluste an de» Darda nellen hat Asquith auch im Uuterhause setzt ärmlich bestätigt. London, l. Juli. (Meldung des Nentersche» Bnrcans.) Asquith erklärte im Unterhause, die bri tischen Verluste an den Dardanellen betra gen a>l Offizieren 490 tot, 1134 verwundet und 92 ver mißt und an Mannschaften <>927 tot, 23 542 mrwnndct und 0445 vermißt Tagesgeschichte. Deutschland. R e i ch s j ch a tz s e k r e t ä r Helfferich über die neue englische Kriegsanleihe. De» Ber liner Vertreter der Hearst-Blätter stellt der Norddeur- jche» Allgemeinen Zeitung" eine ihm vom Reichsschatz- selretär Dr. Helfferich gewährte Unterredung über die neue englische Kriegsanleihe zur Verfügung. Darin bezeichnete der Reichsjchatzsekretär die Anleihe als die äußerste Anstrengung, die je ein Staat für einen großen final.zielten Erfolg eingesetzt hat. Die Gewährung des Rechts an die Zeichner einer neuen Staatsanleihe, äl- tere niedriger verzinsliche Anleihen heraufznkonvcr- tiereu, sei ohne Vorgang. Für die Regierungssicherheit bcdeutc das Konvertierungsrecht immerhin einen ge- wisscn Rückhalt, in anderen Papieren aber würden zweifellos durch die neue Kriegsanleihe beträchtliche Summen verloren gHen. Die Erklärung für ein sol ches Abweichen der Traditionen sei, daß England drin gend ungeheuer viel Geld brauche, aber wem, auch die versprochenen lOOO Millionen Pfund Sterling er zielt wcrdcn, tämen davon nur 550 Millionen auf neue Zeichnungen, womit der Bedarf nur bis Ende August gedeckt würde. Zum Schlüsse stellte der Reichsschatz- setreiär fest, daß wir bislang mit unsere» beiden Kriegs anleihe» 600 Million.» Pfund Sterling gegen 331 Mil lionen bei den Engländern, aufgebracht hätten. Unser weitere» Bedarf werde in gleichen Anleihe« gedeckt wer de». Die Nachfrage »ach Kriegsanleihe bei den Bank n sei fortgesetzt sehr stark. Bom Balkan. Das nüchtern abwäg ende Bulga rien Nach Zeitungsberichten antwortete der bul garische Minister Radoslawow auf die Angebot: der Enteilt.Mächte mit einer Note, die in diplo matisches Meisterstück ist. Er gab zu erkennen, daß die Entente über ein Gebiet verfüge, welches an dern gehört. Wenn Bulgarien jenes Gebiet erst er ober» müßte, so könne es dies, ohne sich dritten gegen über zn verpflichten, auf eigene Faust tun. Bulgarien lege aus eine Gebietsvcrgrößerung in östlicher Rich tung nur geringen Wert. Saloniki wolle Bulgarien gern aus deu Häude» der Entente zurückerhrlten, aber cs bestehe ach den Besitz Monastirs, welches zu dem bulgarischen Mazedonien gehöre.- Der besonnene und nüchterne Teil der Bevölkerung heiße die Regierungs- Politik des Abwartens gut. Vierverbaudsnvte au Serbien und Montenegro. Die „Neue Zürcher Zeitung" ver nimmt, daß eine gemeinsame Note des Vierverbandes an Serbien und Montenegro wegen der Aktion in Al banien bevorstehe. Amerika. Die Amerikaner im U-Boot-Krieg. Ruch einer Meldung der „Associated Preß" aus Wa shington von, 29. Juni teilt jetzt die ameritani - scüc Regierung den, deutschen Marineamt durch die amerikanische Botschaft die Abreise eines je den amerikanischen P a j s a g i e r s ch i f f e s, die vermutliche Zeit seiner Durchreise durch die Kriegszone, sowie die getroffene» Vorsichtsmaßregeln mit, damit die Befehlshaber der deutschen Unterseeboote die amerikani schen Schiffe nicht mit britischen verwechseln. ' L l// 7,(c "II Eibe » stock, 9. Juli. Dem Gefreiten der Re serve inr 9. Inf. Rgt. Nr. 193, Herrn Ernst Schmal fuß von hier, ist am 25. Juni wegen bewiesener Tap ferkelt vor d m Feinde das Eiserne Kreuz ver liehen worden. Eibenstock, 3. Juli. Die Bekanntmachung des Stadtrats, welche gegen das Lärmen aufStra - ßen und Plätzen energische Maßregeln in Aus sicht stellt, ist auf wied'rholte Klagen aus der Bürger schäft über Johle» und Kreischen der schulentwachsenen Jugend irr den.Abendstunde» namentlich auf 2 Plätzen erfolgt. Die Wahenehmuug ist keine allgemeine, aber auch in der Einzelcrjcheinnng bedauerlich genug. Be denkt denn die Jugend nicht, daß zu gleicher Zeit Hun derte von jungen Leute» und Männern den Tod für sie erleiden oder zu Krüppeln geschossen werden oder in den Lazaretten Qualen erleiden! Das Recht der Ju gend, die ganze Schwere der Zeit nicht voll zu emp finden und den frohen Lebensmut sich nicht rauben zu lassen, soll ihr bleiben. Aber jene von der Bekannt- machung verfolgte rohe Ausgelassenheit ziemt sich au sich nicht, gewiß aber erst recht nicht in solcher Zeit, in der nur ganz ungehcuere Todcnopfer Deutschland vor der Vergewaltigung durch brutale Feinde bewahren können Schönheide, 2. Juli. Dcm Wirtschaftsge hilfen Fritz Stockburgcr, Kanonier im 3. Feldart.- Rat. Nr. 32, ist für tapferes Verhalten vor dem Feinde das Eiserne Kr.uz verliehen worden. Diese Aus zeichnung wurde Herrn Stockburgcr, der im vorigen Herbst schwer verwundet wurde uud sich zur Genesnng bei seinen Eltern hier aufhält, gestern durch Herrn Gemeindevorstand Winzer unter herzlicher Beglück wünschung ausgehüucngt. Carlsfeld, 2. Juli. Herr Arno Heinz, Sohn des Glasmachermcistcrs Herrn Wilhelm Heinz, z. Zt. Gefreiter ini Reserve-Grenadier Regiment Nr. 100, dem bereits vor Weihnachten die Friedrich-August- Medaille verliehen worden ist, wurde vor kurzem für seine vorm Feinde bewiesene Tapferkeit mit dem Eifernen Kreuze ausgezeichnet Unserem wacke ren Erzgebirgler für seine zweite ehrenvolle Auszeich nung und für eine gesunde Heimkehr ein herzliches „Glück auf!" — Soja, 2. Juli. Zum 200jährigcn Geburts tag des Dichters Gellert fand am heutigen Vor mittag in bei: vier ersten Klassen der hiesigen Schule eine Gedächtnisfeier statt. — Dresden, 2. Juli Die stellvertretenden General kommando« der 12 und 19 Armieko'p» geben bekannt: Bei dem unler dem 31 März 1915 bez. 14 Juni 1915 erlas senen Heu- b e z. S lroha u s f u h rver b o k handelt e« sich lediglich um die Verhinderung der Ausfuhr au« dem Königreich» Sachsen. Ein« Ausführung von Heu und Slroh au- dem Bereich deS 12. in den deS 19. Armeekorps und umgekehrt ist ohne weitere» statthaft — Bautzen, 2 Juli. Ein etwa 1000 Jahre alter wendischer Backofen wurde bei Ausgrabungen auf der Heidenschanze an der »Weiten Bleiche* gefunden. Bor der nach dem Waldkefsel zugekehrlen Oeffnung befindet sich eine Feuerstrlle mit starker Aschenschicht und darauf liegen den, teilweise gebrannten Steinen. Zu den Seiten de» Back ofen» finden sich Suinpflaster sowie große Mafien von Holz- kohlenftücken, hinter dem Ofen rin» starke Holzkohlenschicht Der obere Teil de» Baue» ist nach genauer Untersuchung und photographischer Aufnahme ouSeinandergenommen wor den. E« soll der Versuch gemacht werden ihn im Museum wieder zusammenzustellen. — Bautzen, 2. Juli. Gestern abend ist vom Arbeit»« kommando des Proviantamte» Kleinwelka bei Bautzen ein kcieg«gefang»ner Russe entwichen Er spricht gut deutsch, trägt russische Uniform mit gelber Dolmetscherdinde und an der Mütze »in rote» Schild 5/357. Tie Spuren führen in nördlicher Richtung. — Döbeln, 2 Juli. B'i einem gestern vormittag in der 11. Stunde in der Waldheim-Döbelner Gegend nie dergegangenen Gewitter schlug ein Blitz in da« Pfarrgut zu Knobelsdorf ein. Da» Wirtschaftsgebäude mit Woh nung de» Pächter» und dem Vrehstall brannte völlig nie der. Da» Wohnhaus dr« Pfarrer« Zeißler blieb unversehrt. Au« den Stillen konnte sämtliche« Vieh gerettet werden. — Schwarzenberg, 2. Juli. In Aue hat ein« Versammlung von Vertretern der Orte stangefunden, die sich zweck» Hebung de» Fremdenverkehr» öffentlich betätigen wollen. Dir Vereinigung führt den Namen .Erzg e birg»« Verkehr*. Eie wird von vier Dorstandimiigürdern v«r- waltet. Für di« Jahr« 1915/16 wurden gewählt: Stadtrat Schubert in Au«, Bürgermristrr Rosenfeld in Johanngeorgen stadt, Gemeindrvorstand Herrmann in Lauter und Gemeinde vorstand Vog»lg«sang in Obrrschlema. Um den Au»wärtigen di« Anfrage zu »rlcichtern, soll neben d«r Au»kunst»stell« in den einzelnen Orten auch eine Au«kunst»stelle für sämtliche Ort« vorhanden sein. Letztere« soll di» über di» «inz»ln»n Ort» vorhanden»» Schriften dem Anfragenden zu senden. Sie wird di» auf weitere« vom jeweiligen Vorsitzenden ver waltet. Al« solcher wurde Gemeindrvorstand Herrmann in Lauter gewählt. Der Vereinigung können auch Ort« außerhalb de» Verwaliung«bez,rk« Schwarzenberg beitreten. — Plauen i. V, 2 Juli. Ein Großfeuer, da« auf dem Lagerplatz der Baufi'ma Gustav Richter au«brach und auf vier Schuppen übersprang, vernichtete die gesamten Holzvorräte und veiursuchte einen Schaden von etwa 40000 Mk, der durch Versicherung gedeckt ist. SälvWer Landtag. Dresden, 1. Juli. Die Zweite Kammer nahm heute zunächst den Anuag Opitz und Gen. belr. Vereinfachung der Rechtspflege in allgemeine Vorderaiung. Zur Begrün dung de» Antrag» nahm Abg. Opitz (Kons.) da« Wort. E« handle sich um die Frage, ob e» sich nicht mit Rücksicht auf die infolge de« Kriege- eingelretene Verminderung der bei den Justizbehörden ongeflellten richterlichen und sonstigen Beam ten empfehle, während der Dauer de« Kriege« in Strafsachen sowie bei bürgerlichen RechtSstreingkeiten, soweit solche» ohne Schädigung der RechtSpfl ge möglich sei, noch weüer« al« di« bisher schon vorgenommenen Vereinfachungen herbeizuführen. Die Justizverwauung möge in diesem Sinne beim BundeS- rate wirken Justizminister Dr. Nagel: Die Justizverwal tung habe die wohlbegründele Ueberzeugung gewonnen, daß auch heute noch auf absehbare Zeil hinaus eine ordnungs mäßige Erledigung der Justizgeschäfie mit den ihr zur Ver fügung stehenden ArbeitSkräftin möglich sei. Die Justizbehörde hab» sogar einen Teil ihrer Beamten an die Verwaltungs behörden abgeben können Der Abgang an Richtern und Exo«ditionS beamten in das Heer betrage ungefähr 29° ,. Dem gegenüber lei aber eine ganz erhebliche Verminderung der GOchaste seil Klieg-auSdruch «mgetreien. Sollten diese V«r- hältmsse sich bei längerer Dauer deS Kriege» ändern, so würde die Regierung den Anregungen deS Antragsteller- gern« näher treten. E» folgte die allgemeine Vorberatung über den Antrag Biener und Gen. auf Bewilligung von SlaalSbei- hilfen und Darlehen an KiiegSteilnehmer zur Wiederaufnahme von Grwerdebetneben. Abg. Biener (Refp ): Für die in dem Anträge bezeichneten Gewerbetreibenden müsse nach dem Kriege alle» getan werden, um ihre Lage so günstig wie mög lich zu gestalten ES sollen ihnen ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt werden und Darb Herr und Beihilfen durch Vermittelung der Bezirk-verbände usw gewährt werden. Zum Schluß bat der Redner alle Parteien um Unterstützung ferne« Antrages ebenso wie die Erste Kammer. SlaaiSminister Graf Vitzrhum v Eckstädt: Die Regierung stehe dem Antrag Biener durchaus freundlich gegenüber: sie sei zu «iner Unterstützung der Gewerbelreitenden bereit, loweit sie durch den Krieg geschädigt wurden. Die Mittel könnten auS dem gewerblichen GenrfienschaftS-Fond« entnommen werden. Di« Abg. Seifert (Nall), Fraßdorf (Soz) und Günther (Fortschr.) sprachen sich für den Anirag in dem Sinne au«, daß bei den Unterstützungen kein Unterschied gemacht werd« zwilchen Gewerbetreibenden, Arbeitern, Angestellten und An gehörigen der freien Berufe, die alle den gleichen Anspruch hätten. Nach weiteren Au»führungen de- Abg. Löbner (Koni) und einem Schlußworte d«S Antragstellers wurde der Antrag Biener an die 2. Deputation mrwiesen. Nächst« Sitzung morgen vormittag 9'. Uhr. Dresden, 2. Juli. Lie Zweite Kammer erle digte heute in kurzer Sitzung zwei königliche Dekrete in Schluß- beraiung. Ueber den Gesetzentwurf über die weitere Hinaus schiebung der Gemnndewahlen berichtet der Abg. Hartmann (soz) namens der außerordenlichen Deputation 2. Er bean tragte, die Vorlage mit einigen von der Deputation vorzu- nehm-nden Abänderungen zu genehmigen. Da» Hau» be schloß demgemäß ohne Debatte. — Es folgte dre Schlußde- raiung über das Dekret 6, die auf G>und von Z 88 der Ver- fassung-urkünde erlassene Verordnung zur Erhaltung von An wartschaften au« der Krankenversicherung und über die Hinaus schiebung von Wahlen beim Bergbau, sowie den Entwurf eine« Geletzt», die Neuwahl de« Beisitzer» d«S Bergschiedt- gerichi« belr. Den Bericht der außero«b«ntlichen Deputation 3 erstattete Abg. Krause (soz.). Auch hier beschloß die Kam mer debattelo» gemäß de« Antrages der Deputation. Die Vorlagen fanden damit ihre Erledigugg. Nächste Sitzung: Montag. Aus »wßer Zeil — Ur große Zell. Nachdruck verboten 4. Juli 1815. An diesem Tage, des Morgens, wurde in Neuilly auf der Brücke die Waffenstillstands- Convention zwischen den Verbündeten und den Fran zosen unterzeichnet. In der Hauptsache wurde bestimmt, daß Paris von den Verbündeten besetzt werden sollte, während die französische Armee hinter die Loire zu rückgehen sollte. An jenem Tage schrieb Blücher an seine Frau: hir sitz ich in diesen Augenblick und er wahr te die französischen Generale und die 5 Deputirtcn der francösischen kammer um die Capitulation von Paris an zu schlissen; ich habe gestern und heutte wider gegen 3000 man Verlohren ich hoffe zu Gott es sollen die lctzsten in diesen krige sein, ich habe daß morden zum Überdruß sahtt. Nur nicht neutral! (3«m 5. Lri»t1att-so«»t«ge). „Ist das Werk aus den Menschen, io wirds untergehn; ists aber aus Gott, so könnet ihrs nicht dämpfe n", so weiß im heuti gen Text (Apostclgesch. 5, 34—42) der gelehrte und hoch- angeschene Gamaliel seine RatSgenossen vor einem über eilten Schritt gegen die junge Christengemeinde zu be wahren. Neuen Erscheinungen gegenüber ist prüfende- Abwarten mehr wert als scharfes Zufahren, zumal für eine Behörde mit großer Verantwortung. Die Weiter entwicklung muß ja offenbaren, ob es eine echte Be wegung voll inneren Lebens ist, die sich durchsetzt und behauptet. Die Geschichte der Völker und der christ lichen Kirche gibt diesem Grundsatz unbedingt Recht: Menschenwerk vergeht, Gottes Werk besteht. Doch die Schwäche und Gefahr dieses Gamalifls- rates liegt auch offen zutage: wielange will man denn warten? In Sachen der Religion gehts nun einmal ohne persönliche Entscheidungen nicht ab Weicht inan
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