Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 04.07.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-07-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191507049
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19150704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-07
- Tag1915-07-04
- Monat1915-07
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7, Part. rt. I. ietm a f. wie tte« mit litär ver- »Zu- st) zu We ^asse 3 rischem Oktober ittger, M. mieten r. 31. M Rieten ickeret. M laS u. eg. » W zu der« Wiederholung -er Anzeige -er Beftän-e von Verbrauchszucker. Unter Bezugnahme auf die öffentliche Bekanntmachung der Handelskammer vom 4. Juni 1915 wird bekannt gemacht, daß der Herr Stellvertreter des Reichskanzlers am 24. Juni 1915 auf Grund der Bundesratsverordnung vom 27. Mai 1915 (R. G. Bl. Nr. 66 S. 306 Nr. 80 S. 355) folgendes bestimmt hat: „Wer Verbrauchszucker mit Beginn des 1. Juli 1915 im Gewahrsam hat, ist verpflichtet, die vorhandenen Mengen getrenntnach Arten und Eigentümern unter Nennung der Eigentümer der Zentral-Einkaufsgesellschast m. b. H. in Berlin anzuzeigrn. Zu diesem Zwecke haben die Berechtigten, deren Zucker in fremdem Gewahrsam liegt, den Lagerhaltern nach dem 1. Juli 1915 unverzüglich die ihnen zustehenden Mengen an- zuzrigen. Die Anzeigen au die Zentral-Einkaufsgesellschast m. b. H. sind bis zum 10. Juli 1915 abzusendrn. Anzeigen über Mengen, die sich mit Beginn deS 1. Juli 1915 auf dem Transporte befinden, sind unverzüglich nach dem Empfange von dem Empfänger zu erstatten. Dir Anzeigepflicht erstreckt sich nicht 1. auf Mengen die im Eigentum« des Reichs, eines Bundesstaates oder Elsaß- LothringenS, insbesondere im Eigentume der Heeresverwaltungen oder der Marineverwaltung, sowie im Eigentum eines KommunalvrrbandeS stehen, 2. auf Mengen, die insgesamt weniger als 50 Doppelzentner betragen." Unter Hinweis auf vorstehende Bestimmungen und die in der Bekanntmachung der Kammer vom 4. Juni angrzogene Strafbestimmung, wonach Unterlassung der vorgeschriebmen Anzeigen oder wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu fünfzehntausend Mark bestraft werden, werden alle An zeigepflichtigen deS Handelskammerbezirks (Regierungsbezirk Chemnitz und Amtshauptmann- schaftSbezirke Borna, Döbeln, Rochlitz) hierdurch aufgefordert, die Anzeige wie vorgeschriebrn zu bewirken und die Vordrucke dazu von der Handelskammer zu beziehen. Chemnitz, am 2. Juli 1915. Die Handelskammer. Gulde«, Vorsitzender. »r Heubuer, Syndikus. Die Versteigerung in Wiesa findet nicht statt. , Der Gerichtsvollzieher. Die Gemeindesparkasse Flöha verzinst die Einlagen mit SV, "/<» vom Tage nach der Einzahlung ab, bis zum «Tage vor der Rücknahme. Postsendungen werde« schnellstens erledigt. Bankkonten r Allgemeine Deutsche Lredttaustalt Filiale Chemnitz. — Chemnitzer Gtadtvank. GemetudeverbaudSgirokouto 9 Flöha. Postscheckkonto Leipzig Nr. 15265. Fernsprecher Nr. 1S Flöha. Geschäftszeit: 8-12, 2—5 Uhr. Sonnabends 8-8 Uhr. rankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks- MW für Sie MM MchylmniWsi Ma, das MM MM iiiid dm Ztadtral zii Araakmüerz i. Kl Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von E. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. 151 Sonntag, den 4. ZM 191S 74. Jahrgang Var aeulrcde Lira «nm tzriegtvelbiinaetel Fürst BiSmarck hat vor 22 Jahren in Kifstngrn in Worten des Dankes für eine ihm von einem Gesangverein dargrbrachte Huldigung auf die Bedeutung des deutschen Lie des hingewirsrn. Er zählt« das deutsch« Lied zu den un wägbaren Kräften, die den Erfolg unserer Einigkeitsbestrebungen vorbereitet und erleichtert haben. Das Rheinlied von Niko laus Becker: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein", das 1840 gedichtet wurde, als die Franzosen den Rhein bedrohten, habe, meinte BiSmarck, die Wirkung gehabt, als ob wir ein paar Armeekorps mehr am Rheine stehen hätten. Uebrr die „Wacht am Rhein" im KriegSjahr 1870/71 sagte Bismarck: „Wie manchem Soldaten hat die^Anstimmung des damaligen KriegsliedeS auf dem winterlichen Kriegsfeld und bei materiellem Mangel vor dem Feinde eine wahre HerzenSstärkung gewährt, und das Herz und dessen Stim mung ist ja alles im Gefecht. Die Kopfzahlziffrrn machen es nicht, wohl aber dir Begeisterung machte rS, daß wir die Schlachten gewonnen haben. Was war der Grund unserer Ueberlegenhett? Er lag im Herzen, in der Begeisterung, dir unsrrr Disziplin auch da «hielt, wo sie unter ähnlichen Um ständen bet den Franzosen schon gelockert worden war. Und so möchte ich das deutsche Lied als Kriegsverbündeten für dir Zukunft nicht unterschätzt wissen. DaS deutsche Lied, sowie es ernst wird, nimmt immer Anklang ans deutschrjVaterland. „Herz und Hand fürs Vaterland" ist immer sein Grundton." Was BiSmarck in solchen Worten gesagt hat, ist jetzt ein« getreten: das deutsche Lied tst in der Tat auch in diesem Kriege unser mächtiger Verbündeter. Unwägbar, unermeßlich groß ist die Macht deS deutschen VaterlandssangrS, der Ein fluß, dir Stoßkraft des deutschen KriegsliedeS. Wieviel Be geisterung, wieviel Kampfeslust und Todesmut, wieviel Sieges zuversicht haben die „Wacht am Rhein", „Deutschland, Deutsch land über alles" und „Heil dir im Siegrrkranz" auSgelöst! So alt die Weistn dieser Gesänge, so neu, so srtsch tst doch immer wieder ihre Wirkung. Sie veraltet nicht. In den Weisen dieser deutschen Li der schwingen alle Regungen der S-ele mit, heben und stählen sich die Kräfte des Willens, für daS Vaterland zu kämpfen, zu siegen, zu sterben. „Singend stürmten", so wurde amtlich berichtet, „junge deutsche Regimenter bei Langrmarck." DaS „Deutschland, Deutschland über alles" auf den Lippen, ging die Jung- mannschast in Belgien sirgeSgrwiß in den Tod. Auf dem Marsche singen die deutschen Krieger, im Lager, beim Gebet. Wenn das Kriegsschiff in dir Ttesr sinkt, singe» dir Mann« schaftrn auf ihm, den Tod im Angesicht, ihr Flaggenlied. Dieses Singen des deutschen Krieges, ist ganz und gar deutsche Eigenart. Es bekundet ein Zwiefaches, was urdeut schen Wesens ist: das weiche, empfindsame, empfängliche Herz und zugleich den eisernen, starken Kampfeswillen, beides un trennbar miteinander verschmolzen. Menschenalter hindurch sind diese VateilandSgesäng« und KriegSliedrr gesungen wor den, ohne daß sie zur Tat begeistert, dir Tat ausgelöst haben. Aber bewirkt hat daS deutsche Lied die langen FrirdrnSzritrn hindurch, daß eS im deutschen Volle fort und fort die Kräfte des zur Tat begeisternden Willens aufgespeichert und von Geschlecht zu Geschlecht lebendig erhalten hat, also daß diese Kräfte jeden Augenblick wirksam und damit im Kriegsfall das deutsche Lied, wie BiSmarck gesagt hat, unser Kriegsverbün- deter werden konnte. DaS deutsche Lied hat unsere Krieger auf diesen Krieg seelisch und sittlich vorbereitrn und rüsten helfen. ES gilt von ihm, was Schiller gesungen: „Wie in den Lüsten der Sturniwind saust, man weiß nicht, von wannen er kommt »nd braust, wie der Quell aus verborgenen Tiefen: So deS Sänger» Lied an» dem Innern schallt und cksr iu 6sn LLrapksi» kür äss VLlsrlanckss kubm mack Lkrs ^skLlIsasa 8ökns unssrsr 8tackt unck cksr vorksskLktsn ckss ^mtsbsrirtcss ^ranLsabsr^ «US Wrsoksodsrs Virskslckvedsl im Ink-K^t. 244, 8. Xoinp. Llodarck Lud» SUS Lbsrsckork HotsroMrivr im lok.-Rxt. 244, 3. Lomp. xskallsn am 14. I*aul «erdsrck W^«tckiu»u» aus OdsrlioktsuLu Rs». cksr ^lssobillsoAsvskrlromx. 3itzsrdktl. 12 g-skallsn sm 24. luui I*aul HILrvck »US gLokssuburx Lausuisr im ^uss-^rt.-Rxi. 12 Sskicklsn am 14. ckuui OrLussvu voriu k^iucks, ckrausssu vor k^slsu Mutso ckis iLpkorsv, kallvu ckis Lsstsu, Lsttsu sieb Holcksu im ksiocklioksu 8taud. wecket der dunkeln Gefühle Gewalt, die i r Herzen wunderbar schliefen." Des deutschen LiedeS Worte sind weit mehr als bloße Worte. Aus der Gesinnung, die das deutsche Lied großge- zogen und genährt hat, sprießt die freudige Todesbereitschast zu dem, was rin Dichter, der mit hinaus ins Feld gezogen ist, also ausgesprochen hat: „WaS sind Hab und Gut und Leben? Alles Dinge, die vergeh'«! Daß wir vor Begeiste rung beben, wenn wir uns zum Kampfe erheben, das wird ewig fortbestehen, das will Gott!" Die Kämpfe im Weste« V Es tst bewundernswert, was unser« tapferrn Feld grauen j tzt im Westen einem an Zahl wrttüberlegenen gut ausgerüsteten und hartnäckig kämpfenden Gegner gegenüber leisten. Nicht nur, daß alle Angriffe der Franzosen scheitern und auch dir viertr große Offensive Joffres völlig zusammen- gebrochen ist, sondern auch zum Angriff gehen die Unseren über, wo sie sich einen Erfolg versprechen. Das ist das Prächtige dabet, daß unsere Führung jede kleinste Gelegen heit günstig auSnützt, daß sie bet all ihren Tun Truppen und Material möglichst schont, so daß trotz unserer großen Erfolge dir Verluste wett, sehr weit geringer sind, als die der Feinde. Jeder Angriff unsererseits ist ein strategische» Meisterstück. In den Arg on nen, wo es seit Wochen ziem lich ruhig geworden war, »st solch «tn Meisterstück jetzt wieder durchgesührt worden von Teilen der kronprinzltchen Armee. Bis zu 10 Metern sind in den Argonnen die Schützengrä ben gegeneinander herangeschoben worden. Schon diese Tat fache und,daS ewige Warten und Aufpassen hinter Stahl- blenden auf die geringste Bewegung beim Feinde machen es verständlich, welche Anforderungen dieser Stellung''Lieg an die Haltung und die Nervrnkraft der Trupp-r stellt, dir oft monatelang zwischen den Erdwänden otr Grüben und Unterstände auSharren müssen. Wie eine Erlösung muß der Befehl zum Sturm auf die feindlichen Gräben daher für unsere braven Truppen gekommen sein. Auf der Front von 3 Kilometern Breite ist der Sturmangriff angesetzt worden, der von württembergischen und reichsländtschrn Truppen auSgesührt worden ist. Und er hat einen vollen Erfolg ge bracht. Bis zu einer Tiefe von 200—300 Metern sind die feindlichen Gräben und Stützpunkte erobert worden. Aus der dabet gemachten Beute ergibt sich rin Bild des Erfolges. Wenn 25 Offiziere und 1710 Mann gefangen genommen und 18 Maschinengewehre erbeutet worden sind, so ist offen bar dse gesamte Besatzung dieser Gräben überrannt worden, und unser Angriff ist anscheinend bis an die feindlichen Artilleriestellungen, die hinter den Schützengräben liegen, vor getragen worden. Damit ist «ine sehr erhebliche, 3 Kilomtr. breite Lücke in die äußerste Stellung der Franzosen gebrochen worden. Verdun ist im großen Umkreis von unseren Stellungen umzogen, ohne eigentlich belagert zu sein. Der im General stabsbericht genannte Ort Four de Paris liegt südwestlich von Barens und ist ein wichtiger Straßenknotenpunkt mitten in den Argonnen. Ob dieser erfolgreiche Einbruch in die vordersten Linien der Franzosen, durch den sie anscheinend völlig überrascht worden sind, auch für die benachbarten Teile der französischen Front Folgen haben werden, dücf rn erst dir nächsten Tage zeigen. * * v Berlin. Die Wirkung einer mehrstündigen Beschießung aller feindlichen Stellungen bei Dixmuidrn soll sich in einer umfassenden Rückwärtsbrwegung des Gegners kundgrtan haben. n London, 3. Juli. Die Verluste der englischen Trup pen im Monat Juni betragen: 2193 Offiziere und 62 710 Mann. Außerdem an den Dardanellen 126 Offiziere und 2560 Mann. Die Kämpfe im Osten o. So dankbar und freudig wir die großartigen Erfolge begrüßen, die von den verbündeten Armeen auf dem südöst lichen Kriegsschauplatz fort und fort davongetragen werden und die siegreiche Entscheidung des ganzen großen Krieges sichern, so wenig dürfen wir andererseits vergessen, daß diese weltgeschichtliche Offensive nur durch die über jedes Lob er habene Verteidigung möglich war, dir unsere und unserer Verbündeten Truppen auch auf allen übrigen Punkten des ruropäNchrn Kriegsschauplatzes leisten. Die Abwehr aller Angriffe auf der etwa 1000 Kilometer langen Front deS westlichen Kriegsschauplatzes durch unsere Feldgrauen tst eine Leistung, die gar nicht hoch genug veranschlagt werden kann. Aber nicht nur in Flandern und Frankreich, auch im Süden, an der italienischen Grenze, sind feindliche Angriffe abzu wehren, um die Fortsetzung der großen Offensive zu gewähr leisten. Ist dort die Verteidigung auch durch steile Fels wände und schmale, tiefe Schluchten begünstigt, so werden die Schwierigkeiten des Geländes doch durch dir numerische Ueber« legenhrit deS Feindes ausgeglichen, so daß auch hier von den Truppen der Zrntralmächte Heldentaten vollbracht werden. Unaufhaltsam jagen die Verbündeten den Feind zurück, tief nach Russisch-Polen hinein. Die Kämpfe am Gnila— Lipa-Abschnitt, in den die Verbündeten siegreich eindrangen und große Teile eroberten, wurden mit Erfolg fortgesetzt. Ernsteren Widerstand vermochten die Russe» nicht mehr zu
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