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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.09.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-09-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191509157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19150915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19150915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-09
- Tag1915-09-15
- Monat1915-09
- Jahr1915
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Frankenberger Tageblatt Anzeiger Al 74. J«hrs«ns Mittwoch, den 15. September ISIS 214 Zeichnet die dritte Kriegsanleihe! i ls 7 Ler Stadtrat« ES wurde« gestern über SSV« Gefangene, L Geschütz und 2 Maschinengewehre eingebracht. 's k.H- Zwangsvollstreckung gegen ihn verfügt wird. Franken birg,Ham 14. September 1915. Vorm Jahr Am 14. September Hütte sich nach dem Bericht unseres Großen Hauptquartiers der auf dem rechten Flügel des WesthrerrS seit zwei Tagen stattfindende Kampf aus die nach Osten anschließenden Armeen bis nach Verdun ausgedehnt. An einigen Stellen des aus gedehnten Kampsfeldes Warrn Teilerfolge der deutschen Waffen zu verzeichnen. Im übrigen stand die Schlacht noch. Amt- lichrrsritS konnte versichert werden, daß rS an keiner Stelle des westlichen Kriegsschauplatzes zu einem Stege der Eng länder oder Franzosen gekommen war. Auf dem östlichen Kriegsschauplätze ordnete sich die Armee Hindenburg nach abgeschlossener Verfolgung, durch welche die russische Njemen-Armee vernichtet und Ostpreußen auch im Norden vom Feinde befreit worden war. Die in Oderschle- sirn verbreiteten Gerüchte über eine drohende Gefahr konnten amtlich für unbegründet erklärt werdm. Gememdeverbandssparkaffc Wies« (Bezirk Chemnitz) A's Prozent Tägliche Verzinsung. 5 t Heeresbericht m Montag «IS (Amtl.) Großes Hauptquartier, IS. Sept. Westlicher Kriegsschauplatz Die Lage ist unverändert. Ein feindliches Flugzeug wurde bet Courtrai, ei« zweites über dem Walde von Moutpaucon (nordwest lich von Berduu) abgeschosse«. Die Insasse» des erstere« find gefangen, die des audere« tot. I« letzter Nacht wurde ei« Luftangriff auf die Be- sesttguugen von Southend dnrchgeführt. westlicher Kriegsschauplatz ßmchWt les StimIMMM I. WWW 2« rpSn Zu spät! Ein furchtbar hartes Schicksalswort. In seiner unabänderlichen verzweislungSvollrn Schwere beginnt rS sich allmählich an unseren Feinden zu vollstrecken. Zu spät er kennen sie, daß ihre ganze Rechnung auf unsere Uneinigkeit, aus unsere militärische, wirtschaftliche und finanzielle Unzu länglichkeit aus Sand gebaut war, daß sie uns unterschätzt, sich selber überschätzt habe». Inmitten der breiten Volks schichten unserer Feinde wird ja vielleicht ein Weilchen noch das dort planmäßig geübte Verfahren standhalten, all« un bequemen Tatsachen totzuschweige» und dir Wahrheit, di« d«n Eindruck des „Zu spät!" erwecken könnte, der Oeffrntlichkrit vorzuenthalten. Aber di« maßgrb«nd«n Kr«ise in London, Paris und vornehmlich in Petersburg wissen nur zu gut, wie es in Wirklichkeit bestellt ist. Bon dorther sickert so mancher Ausspruch bis zu uns durch, der genau wie das Bekenntnis „Zu spät!" aussieht. So hat der frühere lang jährige Vertreter Belgiens am deutschen Kaisrrhof, vorteilhaft bekannt durch seine von uns in Brüssel aufgefundenen, von uns veröffentlichten Bericht« an stine Regierung, bemerkt, daß der Vierverband längst von der Unbesiegbarkeit der Mittel- n ächt« übrrzrugt sri. In Rußland jrdoch sucht man das Blrndwerk d«r Lüge, womit dir VolkSmassrn. noch immer vor der vollen Ent täuschung behütet werden sollen, noch einmal mit der Ent schuldigung zu ölen, nur der Mangel an Munition-Vorrat habe die Niederlagen der russischen Armeen verschuldet; so bald der russische Gewerbefleiß diesem Mangel abgeholfen habe, würden dir Feinde au» dem Lande gejagt werden. Aber solche Entschuldigung steht unter dem Richtspruch deS „Zu spät!" Di« russisch« Industrie, die zum gut«» T«il« noch in den Kinderschuhen steckt, soll auf einmal so viel Geschosse, Gewehr« und Geschütz« erzrug«n könnt», al» zur Ausrüstung siegr«icher rusflschrr Armeen gehören. Zu spät wird ihr zu- gemutet, wozu ohnehin ihr Vermögen gar nicht ««»reicht. Auf dem Unken Ufer der Düna zwischen Fried richstadt «nd Jakobstadt ist der Feind aus meh rere« Stellungen geworfen. Wetter südlich weicht er aus. Die folgeude« deutsche« Spitzen erreich te« die Straße Eckengrafen (30 Kilometer süd westlich von Jakobstadt) -Nakischki. Auch zwi schen der Straße Kupischki—Dünaburg «nd der Wilija unterhalb Wilna ist die Borbeweg««g in flottem Gange. Die Bahnlinie Wilna—Düna- bnrg—St. Petersburg ist a« mehrere« Stelle« erreicht. Im Rjemeuboge« östlich do« Groduo blieb die Verfolgung in Flnß. An der unteren Zelwianka find mehrere starke Gegenstöße des Feindes abgefchlage«. ES wurde« gestern über SSV« Gefangene, 4 Auch von d«r englisch«« Industrie, mit der an Leistungs fähigkeit die Rußland» nicht zu vergleichen ist, gilt da» „Zu spät!" Ein Pariser Blatt stellt fest, daß e» jetzt nach einem KrirgSjahr leider nicht mehr möglich sein werde, Deutschland einzuholen. E» ist eben zu spät. Die Engländer hätten die industriell« Mobilmachung «her ins Wrrk setz«» müssen. DaS „Zu spät!" kennzeichnet «brnfallS drn Entschluß drS Zaren, sich an di« Spitze seiner Streitkräfte z« stellen. Dir sittlichen Eigenschaften dieser Streitkräfte sind bereits so un heilvoll zugerichtrt, daß auch der ungewohnte Anblick de» Zaren ihnen nicht mehr helfen kann. Ehr abrr dir russischen Fabriken leisten werden, wa» jetzt von ihnen verlangt wird, müßte der Krieg noch etwas länger dauern, als sich der Prä sident der russischen Volksvertretung vorzulügrn sucht, daß Rußland den Krieg noch ertrage« könnte. Dieser Redeheld faselt von 15 Jahren, die Rußland den Krieg noch zu führen vermöge, und dazu noch von 12 Millionen Soldaten, über die es noch verfüge. So bemühen sich dir Männer, di« an Rußlands Spitz« stehen, Mut rinzurede« und sich vor der Wucht der Wirkung des schrrckenSvollrn „Zu spät!", das sie bereit» hereinbrechen sehen, noch zu wehren. Jener Entschluß des Zaren kann nicht» andere» sein, als der aus Angst vor dem „Zu spät!" zu erklärende Schritt der nahenden Ver zweiflung. Au» Rußland wird berichtet, daß dort vielfach schon, wenn wieder eine SiegeSnachricht der Deutschen ein trifft, gesagt wird: „Ja, wir können doch nicht» mehr auS- richten; sie sind doch die Stärkeren!" Umsonst bleiben fortan drüben Schönfärberei und Großsprecherei. Die Macht der Tatsachen ist zuletzt stärker al» sie. Da» abrr ist die un erbittlich strenge Strafe, dir da» „Zu spät!" über die Ver antwortlichen und Schuldigen verhängt, daß alle Opfer, die sie noch bringen müssen, von vornherein vergrblich sind, also vergeblich gebracht werden und daS Ende mit Schrecken nicht aufhalten können. Die Stimmungen, dir da» „Zu spät!" rrzrugt, krnnzrichnrn brsondrrS Arußrrungr» aus Serbien. AllerhöchstrnS mit drr KrirgSdaurr rinrS halbrn Jahrr» hattrn dir Serben grrrchnrt. Daher hört man nun dort Auslassungen wie die: „Von den sechs Monaten sind schon zwölf vergangen, und die Russen marschieren auf Petersburg statt auf Berlin!" Eine serbische Arbeiterzeitung muß gestehen: „In diesem Kriege hat ein Land die mustrrhastrste Organisation aufzuweisen, das ist Deutsch land!, und da» Land, da« sich drr mustrrhastrstrn Zerrüttung rrfrrut, das ist SrrbirnI" Der Ausspruch rinr» rinfluß- rrichrn serbisch«» Offiziers lautet: „Bei Sott! Wenn die Deut schen den Russen weiter solche Hiebe versetzen, sy bleibt uns wahrhaftig nichts weiter übrig, als den Hut zu ziehen und zu sagen: Ihr seid di« Mrister! Wir ergrben un»!" Ab-r auch dies« Einsicht kommt zu spät. Wir haben sich vor dem Krirgr unsere Frinde geflissentlich in dir Unterschätzung unserer KrtrgSkräftr hinringetäuschtl Im letzten Balkankrieg machten sich die Blätter in Frankreich, Rußland und ander- wärt» über unsere Waffrnindustrie lustig; die schlechten Ka- nonm Krupp» sollten an der Niederlage der Türken schuld sein. Und heute führen unsere Feindt zu ihrer Entschuldi- ßmtwWt.8ei.W>R Pmr WM ».Meli Der Feind ist tm Rücktug. ES wird dichtauf ge folgt. Neber 1000 Ruffe« wurde« zu Gefangene« gemacht. hkmsiWe des m Mensen Der Widerstand des Gegners ist auf der ganzen W""""""" Südöstlicher Kriegsschauplatz .--Hie deutsche« Truppe« habe« gestern westlich und südwestlich von Tarnopol mehrere starke feindliche An griffe blntig adgewtesen und dabei einige hundert Se- Agene gemacht Inder Nacht wurde eine güustigere Stellung, einige Kilometer westlich der bisherige« ge, lege«, unbehindert vom Seguer, etugeuommeu. Oberste Heeresleitung. MW sm die MM md dm Mrat P KMMz i. k „ , „ «ranknbera i. Sa. — Druck und Brrlag vou L. «. Roßberg iu Frankenberg i. Sa. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg iu Frankenverg i. " Abonnements auf -ns Tageblatt aus den Monat September nehmen unsere Tageblattausträger und unsere bekannten Aus- aabestellen in Stadt und Land, sowie alle Posta«fialte« noch entgegen. Hinterkorn betr. Nach 8 14 Absatz 1 Buchstabe g der BundeSratSverordnuna über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl ans dem Erntejahr 1915 vom 28. Juni 1915 — ReichSgrsetzblatt S. 363 — hat die ReichSgetreidestelle festzusetzen, unter welchen Voraussetzungen von den Kommunalverbänden Hiuterkor« zur Verfütterung frrigeg«brn werden darf. Im Hinblick hierauf hat die RrichSgetr«idestelle verfügt, daß die Kommunalverbände das gesamte in ihrem Bezirk abfallende Hinterkor« den Betreidebrsttzern käuflich abznuehme«, zu ver schroten und nach einem gewissen Maßstabe an dir Biehbefitzer zur Verfütterung zu Verteile« haben. Demzufolge werden dir Getreidebesitzer im Kommunalverbande Flöha (kinschlirßlich drr Städtr Frankrnbrrg, Oederan und Zschopau) angewiesen, ihr sämtliches Hinterkor«, das heißt, dir beim Dreschen und Reinigen drS Getreides abfallenden Mengen »'n zerschlagenen und verkümmerten Körnern, Unkraut und ähnliches, dem sür jeden Ort zu ständigen Unterkommissionär zum Kaufe anzubieten. Diese Anordnung bezieht sich sowohl auf das bereits vorhandene, als auch auf daS künftig abfallende Hinterkorn. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden auf Grund von 8 57 drr obrnerwähntrn Bekanntmachung mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bi» zu 1500 M. bestraft. Flöha, am 13. September 1915. Der Kommunalverbaud der Königliche« AmtShauPtma««fchaft Flöha. Seefischverkauf unter stadträtlicher Aufficht am Mittwoch, de« 15. September ISIS. Schellfisch, das Pfund zu 38 Ps. Verkaufsstelle«: Grünwarenhändler Haubold, Chemnitzer Straße, und Srünwaren- händlcrin Müller, Winklerstraße. Zählung der baumwollenen Strümpfe und Handschuhe. DaS RrichSamt dr» Innern hat ein« Zählung drr am 15. Septrmbrr d. IS. in Deutsch- land vorrätigen baumwollenen Strümpfe »nd Handschuhe angrordnet, einschließlich drr Mengen, die au» den in den Fabriken vorhandenen, für die Verarbeitung freien Garnen und Stoffen noch hergestelli werden können. Da» Ergebnis drr BestandSaufnahmr ist sür Ausfuhrbewilligungen ausschlaggebend und daher für die gesamt« Strumpf- und Handschuh industrie von allergrößter Bedeutung. Drn Fabrikanten und Händlern in hiesiger Stadt, bei denen rin Bestand von mrhr al» 60 Dutzend baumwollene» Strümpfen oder Handschuhen zu erwarten ist, werden 3 gleichlautende Fragebogen (für Strümpfe und Handschuhe getrennt) zugestellt werden, wovon 2 Stück in gleichlautender Ausfertigung bi- 20. September VS. FS. a« ««- (Rathaus, Zimmer Nr. 13) zurückzugrbrn sind, während das dritte Stück zurückbrhalten (werden kann. Diejenigen anzeigepflichtigen Fabrikanten und Händler, die keine Fragebogen erhalten haben, werden aufgrfordert, solche bei unS abzuholen. Fran.kenbrrg, den 14. September 1915. Der Stabtrat. Gemein-eanlagen. Die am 15. diese» Monats fälligen Gemeindeanlagen (4. Termin) sind bis 23. biese- Monat- z« entrichte«. Wer über diesen Termin hinaus in Rückstand verbleibt, hat zu gewärtige», daß die
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