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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189603186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18960318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18960318
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-03
- Tag1896-03-18
- Monat1896-03
- Jahr1896
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.03.1896
- Autor
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WMMßMWlE Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HeWr-DMer flr Kondors, Mdlitz, Lemdors, Mors, Kl. Wim, KnmHsorl, Pmmw ord M«. Aintsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. — 46. Jahrgang. - — - Nr. 6t. ».».w«.-».,«.» Mittwoch, den 18. März 1896. vi-se« vlatt erscheint täglich («mß« Sosn- und Festtag«) abend« sär den falgeudeo Tag.' «ierteljährlich« ve»ug«prri« 1 Marl Ai Pfamig«. — «dqelM N»««« 10 Psrnntae. — Vestellmi«« «tz«« «nß« d« Lrpedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Satserl. Postanstattr», Pnstdateu, sowie die «u«trLger entgegen. — Inserate werd«, die WergejPallrn» oder deren Rau« mit 10 Pfennigen berechn«. — Annah«« der Aeserat« täglich bi« spätesten« vormittag 10 Uhr. Bela»»1machu«g, Stadtanlagen betreffend. Nachdem da« Ergebnis der Einschätzung zu den Stadtanlagen für daS Jahr 1896 den Beitragspflichtigen bekannt gemacht worden ist, bringen wir hiermit zur Kenntnis, daß die dreiwöchentliche Reklamationsfrist mit dem 8. April dieses Jahres zu Ende geht. Gleichzeitig werden alle Steuerzahler noch besonders aufgefordert, den ersten, sofort fälligen Anlagenterwin bi« längstens znm IS. April dieses Jahres zur Vermeidung der exckutiviichen Beitreibung zu entrichtes. Lichtenstein, den 17. März 1896. Der Siadtrat. Lange.Vgl. das diesjährige MufterungSgeschäft betr. Die in der Stadt Lichtenstein wohnhaften Militärpflichtigen werden hiermit vorgeladen, sich r»stesget<btGte *— Lichtenstein, 17. März. Man erzählt, daß ein hiesiger Bewohner, nachdem er gestern abend von emer kleinen Geschäftsreise zurück« kehrte, in einem hiesige» Restaurant etwas spät verweilte. — MS derselbe den Heimweg antreten wollt, vermißte er etne kleine Reisetasche, die er mitgehabt, und kann man sich denken, daß Bemerkun gen zwischen den Gästen und dem Verlustträger ver schiedenster Art gepflogen wurden. Ueber das Ver« schwinden der Tasche soll sogar Anzeige erstattet worden sein. Schließlich stellte sich aber heraus, daß die vermißte Tasche in der Wohnung von dem Eigen tümer bet seiner Ankunft schon selbst untergebracht worden war. (Au!) — Einen sehr wichtigen Bescheid über das Recht der Arbeiterinnen, nach der Eheschließung die ge zahlten Beiträge zur JnvaliditätS- und Alters versicherung zurück zu verlangen, hat jetzt eine Ar beiterin erholten. Diese hatte bis zu ihrer Ehe schließung 175 Wochen gearbeitet und für jede Woche eine QutttungSmarke vorzuweisen. Da sie wußte, daß tue gezahlte» Beiträge einer Ehefrau nur dann zurückgeleistet werde», wenn die Quittungskalten 235 Arbeitswochen auSweisen, arbeitete sie nach der Eheschließung so lange weiter, bi« sie die erforder liche Anzahl Quittungsmarken in ihrer Karte hatte; dann stellte sie den Antrag auf Erstattung ihrer Beiträge. Dieses Gesuch ist von der Versicherungs anstalt abschlägig beschieden worden, und zwar unter Hinweis auf de» 8 30 de« Alter«- und JavaliditätS- verstcherungsgesetze«. ES könne nach dieser Bestim mung nur vann eine Beitragserstattung erfolgen, wenn vor der Eheschließung die erforderliche Anzahl an Arbeitswochen geleistet und durch die Quittungs karte nachgewiesen sei. — Angesichts der bevorstehenden Konfirmation und Ostern, wo so viele Eltern beraten, wie sie ihren Töchtern eine entsprechende wntere Aurbildung er möglichen und damit für ihre Zukunft sorgen können, erlauben wir uns auf die mit dem Marthaheim in Chemnitz, Sonnenstraße 8, verbundene Bildungs- und Haushaltungsschule aufmerksam zu machen. Dieselbe nimmt gegen ein mäßiges Kostgeld junge konfirmierte Mädchen auf, um ihnen im Kochen, Waschen, Plätten, Zimmerreinigen, Nähen, Stricken, kurz alle» zu einem geordneten einfachen Haushalte gehörenden Arbeiten gründliche Anweisung und An leitung zu geben, zugleich aber auch einen Fortbil dungsunterricht in Religio», Heimatkunde, Schön- und Rechtschreiben, Singen, Rechnen und anderen Fächer» mehr zu bieten. Die Leitung der Anstalt ruht in den Händen jahrelang bewährter Diakooissen- Schwestern. Diese seit länger al« zwölf Jahren be stehende HauShaltungSschule, immer wehr gesucht «nd voll besetzt, hat sich als eine Einrichtung bewährt, Sonnabend, den 21. Mär); dieses Jahres, früh 8 Uhr behufs ihrer Gestellung vor der Königlichen Ersatzlommission im hiesige» »e«eu Schützenhause, bei Vermeidung der für den NichtgestelluugSfall fest gesetzten Strafen und Nachteile, rechtzeitig rinzufinden. Wer durch Krankheit am Erscheinen im Musterungstermine behindert ist, hat ein ArztzeugniS anher einz' reichen Eine Einzelvorladuug der Militärpflichtigen erfolgt nichf. Lichtenstein, am 16. März 1896. Der Stadtrat. Lange. Bm. «ekmwtmach»»-. Am SS. Marz 18S6 bleiben die hiesigen Ratsexpeditioxe« wegen vorzunehmender Reinigung für «icht drillgliche Angelegeuheite» ge schloffen. Callnberg, am 18. März 1896. Der Ttadtgememderat. Prahtel, Bürgermeister. die den Bedürfnissen weiter Kreise und Stände ent spricht. Gerade solche Elter», di? nicht in der Lage sind, ihre Töchter in ein Pensionat zur Ausbildung zu geben, finden hier einen volle» entsprechenden Er satz, während das Kostgeld für ein Jahr 240 M. — in Vierteljahrsraten zu entrichten — beträgt. Der Bllduvgskursu« ist für 1 Jahr berechnet. An meldungen sind an die Hausmutter des Marthaheim (Sonnenstraße 8) zu richten. — Pöhl au, 16. März. Der heutige Tag war für unseren Ort uud für die Geschichte deS Zwickauer Bergbaues von besonderer Wichtigkeit. Während bisher bergmännischer Betrieb unter un seren Fluren überhaupt noch nicht eröffnet war, über schritt die Gewerkschaft Morgenstern, welche kürzlich neue Grnbenfelder auf hiesiger Flur erworben hat, die Grenze und förderte heute den 1. Hunt Pöhlauer Kohlen, welcher der Denkwürdigkeit halber mit Tao- nenreis geschmückt worden war, zu Tage. — Marienthal, 16. März. Seit einiger Zeit treibt hier ein Unhold sein Wesen. Nachts 12 Uhr bemerkt vor einigen Tagen ein Bewohner eine- hiesigen HauseS einen großen, breiten Mann, welcher in seinem Garten umherschlich. Er geht hinunter und fragt in einiger Entfernung stehend: „Werda?* Doch die unheimliche Gestalt antwortet nicht, sondern kriecht auf allen Bieren in die Büsche und ist plötz lich verschwunden. Die also in Angst und Schrecken versetzte Familie harte diesen Mann schon wieder vergessen, als eines Tages, wiederum um 12 Uhr nachts, vor demselben Hause ei» Geräusch vernom men wird. Lie betreffende Person, die eS gehört, sieht zum Fenster hinaus und erblickt zu ihrem Schrecken wieder denselben Mann, der vor einigen Tagen im Garten bemerkt worden war. Sie fragt: „WaS wollen Sie?" Der Mann fährt vor Schreck zusammen, besinnt sich nicht lange und reißt au«. Kaum waren wieder einige Lage vorüber, als man diese Person nachts 1 Uhr vor dem Hause bemeikte, gerade unter einem offenen Fenster stehend. Dieses Mal, al« man ebenso keine Antwort erhält, schießt man mit dem Revolver. Die unheimliche Gestalt entflieht so schnell, daß kaum ein Hund hätte folgen können, und ist seitdem nicht wieder gesehen worden. Man vermutet, daß der Man» die Absicht gehabt, einzubrechen, da er beide letzte Male unter einem offenen Fenster stand. Der Vorfall ist der Polizei angrzrigt worden, welche eifrigst daS HauS nacht- bewacht. — Der Biehschmuggel an der Grenze wird neu erdings wieder in großem Umfange betrieben. Nach dem erst am 7. März in der Nähe von Tiefen- brunn von den in Ebmath stationierten Grenzaus sehern 8 Ochsen beschlagnahmt worden sind, wurden am Donnerstag in der Nähe der sächsisch-bayerisch österreichischen Grenze wieder 4 Ochsen beschlagnahmt. — Seit dem 1. Oktober vorigen Jahres ist der l 6jährige Karl Prüfer au« Trautenhain bei Ger<r verschwanden. Er hatte in Penig als Kellner kon ditioniert und in Waldheim neue Stellung genommen. Da jedoch diese erst mit des Vorgängers Eintritt beim Militär frei wurde, so hat er sich bis zum Vorabend des Dienstantritts in Döbeln aufgehalten. In Waldheim traf aber nur sein Koffer auf dem Bahnhose ein; er selbst blieb aus. Die Eltern er fuhren davon jedoch erst, als sie durch das Aus bleiben der Neujahrsgratulation aufmerksam gewor den waren. Ihre Nachforschungen nach dem Verbleib de« Sohnes waren bisher vergeblich. — Großenhain, 14. März. Ueber eine wunderbare Naturerscheinung am Donnerstag abend schreibt ein Einwohner aus Mersihwitz bei Großen hain folgendes: In der achten Stunde ging ich vo» Haltestelle Weißig nach Merschwitz und kam in einen Schneesturm (dem Wetter entgegen), so daß ich mi nutenlang wirklich nicht mehr wußte, wohin ich treten sollte. Die Spitzen der am Wege stehenden Bäume leuchteten, mein Bart leuchtete, und doch konnte ich vor Finsternis nicht voi wärtS sehen. Die an diesem Wege stehenden Bäume sind nicht groß und auch sehr weit von einander entfernt, aber an jedem fun kelte» die Sp tzen so wunderbar wie im Sommer im Busche die Johanniswürmchen. — Löbau, 14 März. Infolge deS in der Bergdörfer Gegend betriebenen Abbaues von Braun kohlen traten durch Unterminierung des Erdboden« dortselbst, sowie in Schönau Bodensenkungen auf, wobei verschiedene Gebäude beschädigt wurden. Die geschädigten Grundbesitzer strengten gegen die Kohlen werksbesitzer Klage an. Von der Verwaltungsbe hörde, der königl. Amtshauptmannschaft Löbau, in Verbindung mit dem Bergamte Freiberg, ist nun mehr ein Entscheid in diesem Prozesse ergangen, wo rin die Beklagte» verurteilt sind, den Klägern die Schäden, die an ihre» Gebäuden durch den Abbau der Kohlen entstanden sind, zu bezahlen und alle Prozeßkosten zu tragen. 8 Berlin. Der Grenadier Thröuer von der 9. Kompanie de« Kaiser Alexander-Regiment», der schon mehrfach von sich hat reden lassen, ist am Sonnabend morgen zum dritten Male in Untersuch ungshaft gebracht worden. Thrüner gehört einer Abzweigung der Mennoniten, dem „Bunde der gläu bigen evangelischen Täuflinge" an, der nur im Elsaß Anhänger hat, und weigert sich auf Grund de» fünften Gebotes fortgesetzt, ein Gewehr anzufaffen. Als Rekrut bekam er für seine Weigerung zunächst zwei Monate Festung. Bet seiner Rückkehr wurden ihm vor versammelter Kompanie die KriegSartikel vorgelesen, aber Thröner verharrte auch diesmal auf seinem Standpunkte. Nunmehr wurde er zu einem Jahre Festung verurteilt. Nach Verbüßung
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