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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 29.08.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190708296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19070829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19070829
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-29
- Monat1907-08
- Jahr1907
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 29.08.1907
- Autor
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MWiMWqtrTqM ess» Früher WochM- Md Nachrichtsblatt VA Mgeblatt W SE Mit, rmÄns, M«f, St. Win «Mai. Naime, AMstl, Mmsiis, Ms« St. Ms, St.z«^ St. Mle, staiains, Am, WöMsa, SMWl oi Miki» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht Nitd den Stadtrat zu Lichtenstein — Älteste ZeUm, «» kUMdSm L-eÄr-EÄqtrt ... I7 AMchtkGM»K - - " Nr. 2vl. -s-iE-pST» Donuerstag, de« 29. August L22WKM 1SV7. rie'e, Slot! erfebSnt ,«»>!« (ooßer Sonn, und Festtag«) nachmittag« für der. ,°l,«L« vt..«.,ad.t.ch.e «»»»-«p"» »»«»>» Pfg. dmch bk Post b«o«N 1 Mm Wummern 10 t tennloe. - vepellunam nehmen außer der «rped°iion «n Lichtenstein, L»1<kau»rpraß. «57. cv» N-tstrÜch« UopanpaUen, Postboten, sowie di» «usUäan Inserat« »«dm die fiinia.spaltme »rund^il. mit 1V, sttrauewärUg« Inserenten »« rv Pimnigm berechnet. «eklome^I. SV Psg. Am «vE« »Uldi. v«üpaMge,S,«tle^0 U»i«lviH»AI»nbI«S M«. I» JnferatemAnnahw« täglich bis sPäiiWen« »»»miunO« L» MW». »a»<Ur«»»ad»«sset »»grnlatt. Stadtsparkaffe Callnberg Verzinst alle Einlagen mit »M- »1. Di« an dm ersten drei Lagen eine« Kalen üermonatrS beiotrkten Spar, einlagen werden für dm vollen Monat verzinst. Die Kaste expediert an jedem Werktage von 8 bis 12 Uhr vormittag- mrd von 2 bi» 5 Uhr nachmittag» und behandelt alle Geschäfte streng geheim. Zu verkaufen m WM Smknhnst 8 Stück einfache Petroleum-Dicken ängelampen, 3 Stück einfache Petroleum.Wandhängelampen, 1 Petroleum-Sluhltchthängrlamp« und 1 Spiritus-Gllihlichthängelampe. Besichtigung beim KrankenhauSvrrwatter. Der Stadtrat z« Lichtenstein Das Wichtigste. * König Friedrich August weist am Wocheiner See, von wo ouS er gestern einen Auf- stdg aus den Hohen Trtglao unternahm. * Dir Kaiser nahm gestern auf dem Exerzier, platz Bemerode bei Hannover di« Parade über da» X. Armeekorps ab. * Als Ort d,S nächstjährigen Katholikentages wurde Düsseldorf gewählt. * Der Sultan hat verfügt, daß die türkischen Truppen, die die persische Grenz« über« schritten haben, zurückgezogen werden sollen. * Die japanische Hafenstadt Hakodate ist durch Feuer zum größten Teil zerstört worden. Auch sämtliche Konsulate mit Ausnahme des ameri kanischen sind ni-dergebrannt. Die Beschlüsse des internationalen Sozialistenkongreffes. Sus der Fülle von Rede« uxd Segenrede», Sprüche» und Widersprüchen, Beschlüsse« der Kommissio»««, Sub- kommlsstone» und deS Plenum-, kurz: au- einem ganze« ChaoS internationaler Unvereinbarkeit«» festzustellt«, was nun eigentlich der Stuttgarter Kongreß in de» einzelne» Gegenstände» seiner Verhandlungen beschlossen Hot, ist nicht ganz leicht. Die Resolutionen, durchweg aus Kompromisse« hervorgegange», erreiche» rum Teil die Länge von Abhandlungen und biete» ganze Theorien. UnS kann rS natürlich nicht im mindeste« daraus an- kowme», diese Theorien wirderzugede» oder gar zu wider lege« und zu bekämpfe«. Wir wollen «ach dem »CH. Tgbl." nur hervorhrbe«, waS die Internationale in ge- w sse« Fällen und innerhalb bestimmter politischer Situationen tu» zu wollen in Aussicht gestellt hat. Ihre« antimilitaristischen Charakter will die Sozralderrokialie i« FnevenSzrtten wie bisher dadurch betätige«, daß sie im Parlament alle Ausgabe» für Rüstungen zu Wasser und zu Laude bekämpft u»d o« Jugend r« de« Idee» de- Sozialismus erzieht. Dan« hk'ßt S wönl'ch: „Droht der Ausbruch eiaeS Krieges, so sind die arbeitenden Klassen ucd deren parlamentarisch« Vertretungen In den betnliglin Ländern verpflichtet, unterstützt durch die zusammenfassende Tätigkeit des Internationalen Bureaus, alles aufzubieten, um durch Anwendung der ihnen am wirksamsten erscheinenden Mittel den Ausbruch des Krieges zu verhindern, die sich >e nach der Ver- schäifung des Klassenkampfes und der Verschärfung der allgemeinen politischen Situation naturgemäß ändern. Falls der Krieg dennoch ausbr-chen sollte, ist es die Pflicht, für dessen rasche Beendigung einzutreieo, und mit allen Kräften dahin zu streben die durch den Krieg herbeigesührte wirtschaftliche und politische Krise zur Auf rüttelung des Volkes auszunutz'n und dadurch die Beseitigung der kapitalistischen Klassenherrschaft zu beschleunigen." Man hoi also in dieser Resolution die spe zifischen und materiell«, Mittel, mit denen die Sozialdemokratie gegebenenfalls den Autbruch eines Kriege- zu verhindern oder einen oukgebrochenen Krieg zu beendigen suchen würde, nicht genannt. Ursache dieser Vorsicht ist die Besorgnis der deut schen Sozialdemokratie vor den HochverratSpara- grophen deS Strafgesetzbuches gewesen. Jamds verlangte die Spezifizierung und Namhaftmachung solcher Mittel. In der Frage der Kolonialpolitik standen sich zwei Meinungen gegenüber: Die eine verwirft jede Kolonialpolütk, die nur «in Bestand teil kapitalistischer Ausbeutungspolitik sei, di« andrre "erlangt «in-, schon innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft gliche humane Kolonisationtarbeit Die akzeptierte Resolution ist rin Gemisch beider Meinungen ohne logische Klarheit und organische Einheit: Die Sozialdemokratie soll die Kolonial- Politik einerseits prinzipiell verwerfen, anderseits ab r doch iür Reformen rin treten. Von besonderem Interesse ist die Resolution, durch di« die Beziehungen zwischen der politischen Partei und den Gewerk schaften geregelt werden. ES wird «klärt, daß die Aufgabe der gewerkschaftlichen Organisationen vornehmlich auf dem Gebiet« deS wirtschaftlichen Kampfes, d«S proletarischen EmanzipationSkampfeS lieg« D«r Kampf ist also Hauptzweck. Diesen Hauptzweck können die Grwerkfchaften nur erfüllen, wenn sie sich in ihren Aktionen vom sozialistischen Geist« leitrn lasten. Darum dürft«« die Gewerk- schäften sich nicht ausschließlich von der Sorge für die Interessen der BerufSgenostenschasten bestimmen lasten. Diese Resolution, die den revolutionärer Charakter der „freien* Gewerkschaften festlegt, ist auch von Legten, dem Vorsitzenden der General- kommission der Gewerkschaften Deutschlands, unter- zeichnet Die Frage der Ein- und Auswanderung fremder Arbeiter hat der Kongreß gar nicht zu lösen vermocht, denn die darauf bezügliche Resolution ist eine vollkommene Halbheit. Zu den sozialistischen Grundsätzen gehört die Gleichheit und Freiheit alles dessen, waS Menschenantlitz trägt; der Erfolg gewerkschaftlicher Arbeit dagegen verbietet den fortwährenden Zustrom ausländischer Arbeiter, die an Kultur und Bedürfnissen tief unter dem Niveau der landesüblichen Lebenshaltung stehen. So erklärt sich denn di« Resolution im Prinzip gegen alle gefttzlichen Maßregeln, die eine Ein- und Auswanderung verhind.rn oder erschweren könnten und führt dann noch eine Reihe von Bestimmungen an, die die Einwanderung erschweren sollen, wie -. B. „Verbot der Aus- und Einfuhr derjenigen Arbeiter, welche einen Kontrakt geschlossen haben, der ihnen die freie Verfügung über ihr- Arbeitskraft wie ihre Löhne nimmt', — bekanntlich Umschreibung eines Besitzes, wie eS in den Bereinigten Staaten schon besteht. Volle Einmütigkeit herrschte allein in der For- derung aus Einführung des grauenft immrechteS. Es lüßt sich überhaupt konstatieren, daß der Kon- gr>ß am einmütigsten immer dann war, wenn er sich auf dem Boden vollkommenster Utopistcrri be- wegte, und daß die Konfusion um so giößer wurde, jr mehr man sich der Behandlung praktischer Li bens- und Arbeiterfragen näherte. Deutsches Reich. Dresden. (ZurWahlrechtSsrage.) Die „Dresdner Nachrichten" bemerken zu der RigterungS« kundgebung über die Festhaltung an dem Wahl- rechtSentwurfe, daß er schwer falle, den tieferen Grund oder die aktuelle Veranlassung zu dieser offiziösen Vereinbarung zu erkennen; eS müßten wohl irgendwelche Erwägungen und Vorlage zugrunde liegen, die der Oiffenttichkeit nicht bekannt seien. DieS kann wohl der Fall sein; wir unserer« seitS broucken jedoch nicht soweit zu suchen. E» ist nicht zu verwundern und sehr wohl erklärlich, daß di« Regierung gegenüber so heftigen Angriffen, wie sie bei der Versammlung der kors-roattven Vereine deS Vogtland«- unter der Führung des Geheimen HofrateS Opitz erfolgt sind, nun doch einmal aus ihrer bisherigen Reserve heraustritt und bestimmt und unzweideutig zu erkennen gibt, daß sie sich dadurch nicht beirren lasten und an der von ihr als richtig erkannten Lösung der WahlrechtSsrage in ihren Grundlagen festhalten werde, ohne damit eine Verständigung über die Einzelheiten aus« zuschlteßen. Das wird, so bemerkt dar „Ehemn. Tgbl." sehe richtig, nicht zu einer Verschärfung, sondern nur zur Klärung der Situation beitragen und der Regierung um so weniger zum Vorwurf gereichen, alS sie ihre Erklärung in durchaus ruhiger und sachlicher Form gehalten hat, überdies auch irgendwie annehmbare und aussichtsreiche Gegenvorschläge noch von keiner Seit« gemacht worden sind. — lGin Jneognitobefuch deS Kaisers beim König von Sachsen?) Hierzu wird den „L. N N" geschrieben, daß aus Grund von Er« kundtgungen an zuständiger Stelle diese ganze, sensationell aufgebauschte Mitteilung noch all ein Produst der eben verflossenen HundStage bezeichnet werden kann, die trotz der Kühle der Entenbildung keinen Abbruch taten. — Wir hatten die Nachricht sofort als unglaubwürdig bezeichnet. Berlin. (Kaiser undPresse) Nach einer Mitteilung der „Braunschw. LandrSztg.", für die dem Blatte die volle Verantwortung überlasten werden muß, hat bei der Zusammenkunft in WilhelmShöhe eine Anordnung deS Kaisers vorgelegen, wonach alle Pressevertreter bis auf — vier englische Journalisten von den B-grüßungSfeierlichkeiten aus dem Bahnhofe aus« zuschließen seien. Der Gewährsmann dieser Meldung, „selbst ein gut eingeführter Vertreter der Presse", schreibt wörtlich: „Auch ich war beim Polizeipräsidenten Frhrn. o. Dalwigk in Kastel und erhielt auf meine Bitte um Erleichterung für die Berichterstattung wörtlich den Bescheid: „Se. Maj. der Kaiser haben sich ausdrücklich, mit Ausnahme von vier englischen Journalisten, die Anwesenheit und Nähe jeglicher Pressevertreter verbeten!" Hätten nicht liebenswürdige Hosbeamte mir geholfen, so wäre mein „Sonderbericht unseres nach Kastel ent sendeten Mitarbeiters" sehr dünn ausgefallen. Aehnlich ablehnend verhielt sich bei der Fahnen weihe am 18. August das Generalkommando de ll. Armeekorps." Da« braunschweigische Blatt erinnert hierzu „statt jeder weiteren Bemerkung" an eine Stelle aus der Festrede Georg Hirths auf der Vierterjahrhuvdertttier deS Münchener Journa listenvereins: „Wir Soldaten der Feder erwarten keine Auszeichnung und Belohnungen, aber was wir durchaus, ja so nötig wie da« tägliche Brot brauchen, da« ist das Wohlwollen aller VolkLkreise bi- ju den Stufen de- Throne-." — (In Sachen Bi-marckGambetta) hat sich ein neuer Zeuge gemeldet, der al« klassisch gelten darf. AuS Martenbad, wo er sich zur K»r aufhält, schreibt näa sich Joseph Reinach an den„TempS": „Gambetta ist niemals mit Bismarck -usammenge troffen, weder in Varzin noch sonstwo. Die Erzählung des ano- nymen Gewährsmannes von FranciS Laur ist seine rein« Eifindung". Damit ist die Angelegenheit jedenfalls endgültig erledigt; denn Joseph Reinach war der intimste Vertrauensmann Gambetta».
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