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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 04.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190712042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19071204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19071204
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-04
- Monat1907-12
- Jahr1907
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 04.12.1907
- Autor
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Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt für HMrs, Mid, Hnisbrs, Wbls, A. W«. HemiliArt, R«itm, MW. 8lt»MÄ»rs, Ms» A. Ms, N. Zmt, - St. Meli, StWkM Asm. Memils«, UtsAMtl ui MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht Md den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt — 87. J«hvgmig — -- — - - Nr. 283. L°S'ÄLchLW Mittwoch, den 4. Dezember LkliL'KWW! 1907. Dieses klvtt ersüelvl ISxNL «außer Svvv« uod tzeßlagS) voSwlnaxr svr dm solgmdea Lag. Bietteljihrltcher Bezugspreis 1 Marl 50 Psmvige, durch die Post bezöge« 1 Mark 75 Pfennig «»»elne Ruwmeio 10 Pseunigr. - Bestellungen nehm« außer der Expedition in Lichimstetu, Zwickauerstmße Nr. 5 b, alle kayerltch« Popanpattra, Popboteu, sowie die Austräger mtgegm. Irlno » werd'» d e sLn'geipoltme »ruvdzeUe mit 1t ür autwörtige f>u>ert0tm mit 15 Limvtgeu berechnet. Revowezeile 30 Psg. Iw amtlich« Teile kostet die zweispaltig» Zeile 30 Piz. W« rwsprrch-Nluschlutz' Nr. 7. Inserate» Annahme tSglich btt spülest ent »or»ittag« 10 Uh». relegramu, »-reffe: Lapkolat Do»«erst»g, -e» S. Dezember 1907, vor«. S Uhr rollen im Vtrsteig«urg«raume d«S hiesig«« Kgl. Amtsgerichts 4 Kohrräder öffentlich versteigert werten. Lichtenstein, am 3. Dezember 1907 Der Gerichtsvollzieher de« König!. Amtsgerichts. Freitag, de« 6 Dezember 1907, «achm. 3 Uhr sollen in Mülsen 8t. Jacob 8 Göcke Mehl. L Mehlkiste, 1 GlaSschrauk mit vttschiedenrm Jnhvlte, 1 Gofatifch, L Nähtisch öffentlich versteigert werden. Eamm'lort der Bieter: Müllers R staurant in Mülsen St. Jacob. Lichtenstein, au 2 Dezimber 1907. Der Gerichtsvollzieher des Kgl Amtsgericht«. Stadtsparkafse Lichtenstein. Einlegerguthaben 7400OM Mark, Reservefonds 466000 Mk. Geschäftszeit 8—12 und S—5 Uhr täglich Einlegerzinsfuß Einlagen in den ersten drei Tagen eines Kalendermonats werden noch für den vollen Monat verzinst. Gewünschte Rückzahlungen er folgen in der Regel ohne Kündigung und ohne Zinsverlust in beliebiger Höhe. Volks-Bibliothek Lichtenstein geöffnet Sonntags von 11—12 Uhr, Mittwochs von 12—1 Uhr. Sparkasse Hohndorf unter Garantie der Gemeinde. Geschäftszeit 8—12 und 2—6 Uhr tSglich. Einlagenzinsfuß Prozent. Einlagen in den ersten 3 Tagen eines Kalendermonats werden noch für den vollen Monat verzinst. Die Einlagen werden streng geheim gehalten. Das Wichtigste. Der Gouverneur von Deutsch-Ostafrika Frei herr v. Rechenberg ist in Berlin eingetroffen und hat seine Tätigkeit im Rcichskolonialamt ausgenommen. * Ter Großherzog von Baden begnadigte den Rechtsanwalt Hau zu lebenslänglichem Zuchthaus. * Die Erste Kammer des Sächsischen Land tages erledigte gestern Deputationsberichte und Peti tionen. Die Zweite Kammer bewilligte die Errichtung seines Amtsgerichtes in Kötzschenbroda. * In der gestrigen Sitzung des Reichstags ent wickelte der neue Staatssekretär des Innern, von Beth mann-Hollweg sein sozialpolitisches Programm. Er kündigte u. a. einen Gesetzentwurf über die Sicherung der Verwaltungen der Ortskrankenkassen gegen po litischen "Mißbrauch und eine Novelle zum Gesetz über den unlaute.ren Wettbewerb an. * In der Kohlengrube Naomi (Pennsylvanien) und an einer Kohlenmine in Pittsburg haben sich schwere Grube nkata st rophcn ereignet. ktiimmM «s in DM» Mstq Eigen.Belicht 8obv Beilin, 2 Dez 07. Acht Tage wird der Reichstag dem Etat widmen. Natürlich werden die Verhandlungen desto weniger inter essanter, je näher man dein Schlußtermine kommt. Und doch hatte auch noch der heutige fünfte Tag Anspruch darauf, seinen großen Vorgängern gleichgestellt zu wer den. Nicht nur, daß die Tribünen von Mcnschenmasscn belagert waren, daß der Reichskanzler und das Minister kollegium zur Stelle waren — das Besondere der Sitzung bildete eine Programmrede unsers Ministers des Innern v. Bethmann-Hollweg. Nachdem der freisinnige Abgeordnete Schrader, der Führer der freisinnigen Vereinigung, in wenig wohl klingenden, aber zielbewußten Worten zu den Fragen der inneren und äußeren Politik Stellung genommen hatte, hielt der Minister des Innern seine offizielle Programmrcdc unter der einmütigen Aufmerksamkeit des gesamten Hauses einschließlich des Fürsten Bülow. Eine geistvolle Rede, die ein gutes Licht auf die individuelle Beschäftigung des Ministers mit den Fragen der So zialpolitik warf. Sein bescheidenes Auftreten, seine be stimmten Erklärungen, ein Minister für Sozialpolitik zu sein, und nicht zuletzt seine rhetorische Begabung brachten- ihm in dem Hause große Sympathien ein. Nur nicht bei den Sozialdemokraten. Auch er hat cs gleich von Anfang an mit der Sozialdemokratie verspielt, weil er ihr vorwarf, daß sie aus Parteidogmatismus die soziale Entwicklung hindere, indem sie immer den Klassengenosscn gegen den Menschen ausspiele. Es werde aber nicht ewig dauern, daß die Arbeiterschaft dem starren und unfruchtbaren Parteidogma der Sozial demokratie folgen werde. Dann geht der Minister auf die dem Reichstage vorliegenden sozialpolitischen Ge setze ein und schließt unter lautem Beifall bis hinein in die Reihen der Freisinnigen. Der Reichskanzler schüttelt ihm demonstrativ die Hand. Unter dem Eindruck der bedeutungsvollen Rede des Ministers hatten die Ausführungen des süddeutschen Temvkratenführers zwar etwas zu leiden, aber Herr Payer wußte schließlich doch das Haus mit den The- matas von den schmerzgeborenen Steuern, von den po litisch satten Konservativen und den politisch hung rigen Liberalen und seinen demokratischen Wahlrechts- äußerungcn zu fesseln. Der wichtigste Teil seiner humor vollen Ausführungen war der, in welchem er sich namens seiner Freunde gegen den Z 7 des VereinSgesctzes aussprach. (Verbot der fremden Sprache). Der deutschsozialc Abgeordnete Zimmermann schien heute stimmlich etwas indisponiert. Mit großer Ausführlichkeit'ging er unter dem Beifall seiner Partei freunde auf die Äusländerfrage und das Terroristen lager in Berlin ein. Auf der gesamten Linken sah man ganze drei Abgeordnete. Ter sozialistische Revisionist David, der verärgerte Mainzer Oberlehrer, hielt eine flammende, zu stürmischen Unterbrechungen führende Antiblock-, Antiminister-, Antiagraricrrede und verscheuchte mit seiner sich über schreienden Stimme den Fürsten Bülow, während er den Grafen Canitz sanft einschläferte. Zum Schluß gibt Kriegsminister v. Einem noch eine Erklärung gegen den iyn mit einem Briefe in anmaßendem Tone belästi genden Obersten Gädtkc ab und bemerkte gegenüber einer Äußerung des Genossen David unter dem Beifall des Hauses, daß der deutsche Soldat mit Liebe und Ver trauen zu seinem Vorgesetzten aufblicke. Morgen werden der konservative Kreth, der Zentrumsabgeordnete Gräber und der freisinnige M ü l l e r - M e i n i n - g e n sprechen. Ski« «mbij Mit bi bi KmibW« bk Mbn Ickittt Die Vereidigung der Rekruten der Dresdener Gar nison. am Montag vormittag auf dem Alaunplatze in Dresden erhielt einen besonderen Charakter durch die Anwesenheit des Königs Friedrich August, der dabei folgende Ansprache hielt: „Soldaten! Ich konnte es mir nicht versagen, an dem heutigen, für Sie alle so bedeutungsvollen Tage Sic zu bcgrüßen. Sie stehen im Begriffe, den Fahnen eid zu schwören, und damit erst richtige Soldaten zu werden. Ueber die Bedeutung des feierlichen Aktes sind Sie von berufener Seite aufgeklärt worden. Nur eines möchte ich Ihnen als König und Ches der Armee ans Herz legen. Bedenken Sie, daß Sic von heute an als vollgültige Soldaten meiner Armee, so wie unsere Vor-, fahren, stets eingedenk sein müssen, daß es die Verpflicht tung eines jeden ist, den altenRuhmunddieher-, vorragendeStellungmeiner Armee im Rah-, men des großen deutschen Heeres zu erhalten und zu vermehren. Von jeher war die Armee mein Stolz und meine Freude. Gebe Gott, daß es stets so bleibe. In diesem Augenblicke gedenke ich in Dankbarkeit meines treuen Freundes und Bundesge--, nossen, des erhabenen obersten Bundesfeldherrn dev deutschen Armee, des eifrigen Beschützers und Förderers der deutschen Armee, Sr. Majestät des deutschen Kaisers. Stimmen Sie als gute Soldaten mit mir in den Ruf ein: Seine Majestät der Kaiser hurra^ Hurra, Hurra!" Nach'der Vereidigung brachte der kommandierende; General ein Hoch auf König Friedrich August aus, wo bei die Fahnenkompanie präsentierte und die Musik die Nationalhymne spielte. Die Feier schloß mit einem Vorbeimarsch der Fahnenkompanie in Gruppenkolonne mit sämtlichen Fahnen vor dem Könige. Deutsches Neick — Prinz Johann Georg muß noch immep im Savoyhotcl in London das Bett hüten, doch sind ernst liche Komplikationen ausgeschlossen. Eine weitere Bes-, serung im Befinden des Prinzen ist zu verzeichnen« — Der neue sächsische Kultusminister« An Stelle des schwererkrankten Kultusministers von Schlieben, dessen Abschiedsgesuch in der nächsten Zeit zu erwarten steht, ist gutem Vernehmen nach dep Oberbürgermeister von Chemnitz, Tr. jur. Heinrich Gustav Beck, ausersehen. Beck ist auf Grund seines jetzigen Amtes Mitglied der ersten Ständckammcr« — Die sächsische Sozialdemokratie und das Landtagswahlrecht. Die ausgekün-, digten Protest Versammlungen der sächsische« Genossen gegen das Landtagswahlrecht sollen nach einem Aufruf, den das Zentralkomitee der sozialdemokratischen Partei Sachsens erläßt, am kommenden Sonnabend und Sonntag stattfinden. Die „größtmöglichste" und in tensivste Agitation soll entfaltet werden, um die Ver sammlungen zu „imposanten Kundgebungen des Volks- willcnS" zu machen. Man verlangt natürlich gleich recht viel auf einmal: das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für alle Staatsbürger ohne Un terschied des Geschlechts vom A>. Lebensjahre an mit Anwendung des Proportionalsystems. Diese schematische Forderung soll „dem arbeitenden Volke in Fleisch und Blut übergehen". Ter ganze Aufruf hat nichts an sich von der Art, mit der die „Lcipz. Volksztg." die letzten Wahlrechtsdemonstrationen präludieren zu müssen glaubte. So wird denn wohl alles ziemlich gutmütig abgehcn, wenn der Volkswille sich imposant kundgibt«
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