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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190807240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19080724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19080724
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-24
- Monat1908-07
- Jahr1908
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.07.1908
- Autor
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nsr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt ftl ÄjÄnf Mlit. SmÄns. Mnf, St. W«, -ÄWit, Rina«, Mirski, vckimsiirs, Msa Tt. Mk St. 3M St. Mel«, Staialnf, Am, WaMfa, ut Mini Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht Md den Stabtrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt ---------- - - > - - L8. «r. 170. LLLW«WN Freitag, de» 24. Juli NüLMKW! 1908. »Use« Platt erscheint iüglich nutz» Lonn. und geplagt »achwtttoa» für d«n folgende» Lag. — »ierteljShrllcher Ve^rtztpeoW 1 Mark V0 Pfennige, durch die Post bezogen 1 Marl 7S Pf. Uirqelne KuNwern 1V Pfennige. Bestellungen »rbme« außer der Expedition in Wchtenp«in, 8>oiSauerpraß« Nr. v st, all« llatserltche« PdpanpaUen, Postboten, fowi, di« UuUrSger entgeae», Wifirat« «erden dir fünsaefpaltene Erundzrile mit 10, für aut«Lrtig« Jns«»nien «tt 1b Pfennigen berechnt. «Mamezell« 80 Pfg. Im amlltchen Lrile tostet die zweispaltige Zeil« W Pfg, WmmfprM'ÄüfchlnH Nr. 7. Jnseraten-Annahm» «glich bi« fptäW«» »arnrtwr,« »» MN« relegra»rnr.«d«ffer ragedlati. Die Diphtherkehellser« mit den Kontrollnummern: 866 bi- 877, «schrieben: .achthundertsechsundsechzig bi- achthundertfiebenundsiebzig" au» dm Höchste« Farbwerken, 108 bi» 117, geschrieben: „einl undertacht btt ein» hundettstebzehn", 119, geschrieben: „rinhundertneunzehn", 120, geschrieben: «einhundertzwanzig", au» der Merck chen Fabrik kn Darmfiak t, 211, geschrie ben: .rwethundertrls", ouS der Fabrik norm. E. Schering in Berlin, find, soweit sie nicht bereits früher wegen Abschwächung eingezogen find, wegen Ablauf» der staatlichen Gewührdauer zur Einziehung bestimmt Dresden, dm 13. Juli 1908. Ministerin» de» Inner». Stadtsparkaffe Lichtenstein. Linlegerguthaben 8000000 Mark, Reservefonds 480000 Mk. Seschäftszett 8—12 und S—S Uhr täglich Sinlegerzinsfuß ZAil oi Einlagen in den ersten drei Tagen eines Kalendermonats werden aoch für den vollen Monat verzinst. Gewünschte Rückzahlungen er« folgen in der Regel ohne Kündigung und ohne Zinsverüist in beliebiger Höhe. Das Wichtigste. * Tie Begegnung Zwischen Kaiser Wilhelm und König Eduard wird nach den Münchener Neuesten Nachrichten wahrscheinlich in Schloss Friedrichechof bei Homburg von der Höhe am ll. August statt- finden. * Tie Mörderin Grete Beier wurde heute Don- nerStag früh im Hose des Landgerichts Freiberg hin- tzerichtet. * Im österreichischen Herrenhause feierte Fürst Schönburg nute' lebhaftem Beifall das felsenfeste Militärische Bündnis Teutschlands mit Oesterreich- Ungarn. * Ein Vertreter des britischen Auswärtigen Amtes hat sich nach Londoner Blättern in die tür- Eischen Ausruhrgebiete begeben. * Nach einer Meldung aus Schanghai ist der 'Zustand des Kaisers von China, der an fortschreiten der Schwindsucht leidet, unbefriedigend. Tie meiste Aussicht aus die Thronfolge hat Prinz Pulun. Die Strafprozeßreform. Wie wir in Ergänzung unserer früheren Mit teilungen berichten können, besteht die Iustizvorlage, die nunmehr dem Bundesrat zugegangen ist, aus einer Novelle zum Gerichtsverfassungsgesetz, einer Neuen Strafprozessordnung und einem kurzen Ein führungsgesetz. Die kleinsten Delikte sollen vom Amtsrichter allein, Lie schwereren vom Amtsgericht in Besetzung mit einein Richter und zwei Schöffen, die Verbrechen von Strafkammern in Besetzung eines Richters als Norsitzenden, eines zweiten Richters als Beisitzer und dreier Schöffen abgeurteilt werden. Tie Schwur gerichte behalten ihre alte Zuständigkeit, (siegen die Urteile aller dieser (tzerichte ist Berufung, gegen das Berufungsurteil Revision zulässig. Tie Berusung geht vom Amtsgericht an die Strafkammer und von Lieser an besondere Berusungssenate. Ter Zeugnis zwang gegen die Presse soll nur noch in Fällen statt haft sein, wo es sich um Verbrechen handelt. An der Zuständigkeit in Preßprozessen wird nichts gc- - Ludert, im Süden Deutschlands bleiben die Schwur gerichte, im Norden die Strafkammern zuständig, jedoch erscheint der Unterschied gemildert dnrch den Umstand, daß fortan, wie bereits bemerkt, auch die Strafkammern mit Laien besetzt werden sollen. Ge schworene und Schöffen erhaltet: Tagegelder. Tie Nerpflichtung zum Zeugnis in persönlichen und namentlich in Familienangelegenheiten wird weiter eingeschränkt. Ueber die Organisation der Jugendgerichte, von deren Einführung wir ebenfalls bereits berichten konnten, bringt die Kölnische Zeitung noch einige Einzelheiten. Danach soll den Straftaten der im Alter von 12 bis 18 Jahren stehenden Jugendlichen eine besondere Behandlung zuteil werden. Diese Straftaten werden sämtlich an die Amtsgerichte ver wiesen; für ihre Aburteilung sollen eigene, nach ihrem Interesse für die Jugenderziehung und ihren Berufserfahrungen besonders für eine solche Aufgabe befähigte Schöffen herangezogen werden, und zwar, wo die Verhältnisse es irgend gestatten, unter dem Vorsitz eines in den Geschäften des Bormundschafts- Verichts bewanderten und mit den vormundschaft lichen Aufgaben befaßten Richters. Außerdem soll das Gericht die Besugnis erhalten, von einer straf gerichtlichen Verfolgung trotz der erhobenen An- ! klage gänzlich abzusehen und die Ahndung der zur Aburteilung gestellten Tat dem Vvrmundschaftsgerjcht zu überlassen. Die neue Strafprozeßordnung nimmt zwar vor wiegend das prozesstechnifche Interesse in Anspruch, bringt aber auch grössere Neuerungen von politischer Bedeutung. So wird der Grundsatz, dass alle straf rechtlichen Gesetzesverletzungen der Regel nach ver folgt werden müssen, bei allen Straftaten jugendlicher Personen und bei gewissen Strastaten Erwachsener sollen gelassen. Bei Jugendlichen kann schon von dem Staatsanwalt die llcberwejsung an die Vor- mundschnftsbehördc behuss- geeigneter Ahndung ver fügt werden; Tie Voruntersuchung wird bei behalten. Die umsangreiche Vorlage, au bereu Begründung noch gearbeitet wird, hat, wie wir ferner erfahren, bis jetzt erst die Zustimmung des preußischen Staats ministeriums gesunden, während die übrigen Bundes regierungen noch Stellung zu nehmen haben. Sobald dies geschehet! ist, wird die Vorlage an den Reichstag gebracht. Deutsches Stetch. Berlin. (Kaiser Wilhelms Begegnung mit dem König Eduard.» Tie Begegnung zwischen dein Kaiser und König Eduard steht nunmehr, wie der Täglichen Rundschau aus verläßlichster Quelle berichtet wird, iu sicherer Aussicht. Ter Ort ist zwar noch nicht end gültig festgesetzt, doch ist anzunehmeu, daß die beiden Monarchen aus der Rückreise König Eduards aus Oesterreich in Homburg von der Höhe zusammen treffen werden. — (Ter russische Ministerpräsident Stolhpin! ist am Mittwoch in Hamburg eiugctrofsen und hat sich nach Norderney zum Besuche des Fürste« Bülow be geben. — (Tie deutsche Heeresverwaltung) hat behuss Einbürgerung kriegsbrauchbarer Lastkraftwagen für » Besitzer solcher Automobile Prämien ausgesetzt. - - (Sanguinische Hoffnungen.) Mit Hinsicht aus die Ersolge des Zeppeimischen Lustschisses, sowie des Militärballons sind wiederholt Gerüchte ausgetaucht, als hätten die Plaue zur Beschafsung einer Lustflotte bereits feste Gestalt angenommen. Nach einer Zei tungsmeldung sollte letztere in diesem Jahre noch auf die Zahl von 12 Luftschiffen gebracht werden, auch habe mau die Frage der Armierung bereits praktisch in Angrjss genommen. Bon unterrichteter Seite wird demgegenüber betont, daß die ganze An gelegenheit noch nicht über die bekannten, zumeist ja gut geglückten Erfolge hinausgekommcn sei. Tie Militärbehörde hat noch gar keine weitere Ent- scl>eidung getroffen und kann sie auch vortäufig nicht treffen. — (Tie nächste Ablösung sür das Deutsche De tachement in Ostasiew wird der Zeit- und Gelder sparnis wegen zum ersten Male auf dem Schienen weg über Rußland, die Mandschurei und China be fördert werden. Die Ausreise erfolgt am 4. August in Wirballen. — (Der Mohammedanismus) macht in Ostafrika nach dem Bericht der Berliner Missionsgesellschast gewaltige Fortschritte. Es wird darüber gesagt: „Zul den Zeichen der kommenden neuen Zeit gehört auch ein stärkerer Wettbeiverb des Islam. Noch sreilich steht dieser Gegner erst an den Grenzen unseres. Gebietes. Wir spüren seinen Einfluß vornehmlich ar« den Regierungsplätzeu, am Ufer des Sees, im Nor den und Weste«. Wie er von jeher zwischen Herren- Völkern, a« denen er Propaganda trieb, und ver achteten Stämmen, aus denen er Sklave« holte, unterschiede« hat, so ist auch fei« Einfluß aus un sere Stämme ungleich; er ist unbedeutend bei Bena und Kinga, stärker schon bei den Konde, noch stärker bei den Hehe, am stärksten bei de« Sa«g«. Hier macht er erschreckende Fortschritte. Mehr als hun dert heidnische Sangu, die als Bahuarbeiter sich hat ten anwerben lassen, kehrten als Mohammedaner zurück, und die meisten hatten auch den Koran lesen gelernt. Tie katholischen Missionen in Teutschost- asrika haben im letzten Jahre Hunderte von Ge tauften an den Islam verloren. Ausland London. (Englische Brandrede«.) Ter durch seine deutschfeindlichen Artikel in der National Re view auch den deutschen Leser« wohlbekannte englische Admiral Fitzgerald hat in einer von der National Service League einberufene« Versammlung in War rington eine Brandrede gegen Deutschland gehalten. Er meinte, es sei unbedingt notwendig, dass Eng land sich ein brauchbares Heer schasse, was nur auf Grundlage der allgemeinen TienstpfliM möglich fei, die Flotte aber müsse vollständig freie Hand haben, damit sie sich ganz dem Schutze der Zufuhr an Lebensmittel« widmen könne, die England fast aus schliesslich vom Auslände beziehen müsse. Tie Hcraus- sorderung an England sei seitens des Deutschen Rei ches erlassen worden, den« es sei klar und bestimmt gesagt worden, dass die deutsche Flotte stark gemack»t werden müsse, daß selbst die stärkste Flotte der Welt es sich überlegen werde, es mit ihr aufzunehmen. Tas seien die Worte eines „autokratischen Herrschers", der über vier Millionen wohlausgebildeter Soldaten versüge, von denen dreivierrel Millionen immer aus gebildet seien. Teutschland baue sehr mächtige Pan zer, die einzig sür de« Dienst der Nordsee bestimmt seien, und das deutsche Volk gebe das Geld dazu her; das seien Tatsachen, über die mau nickst biuweg- kommen könne. In England aber müsse man sich überlege«, was es heiße, wen« die gesamte Flotte in der Nordsee scstgclegt sei wie jetzt, aus dem ein fachen Grunde, weil man keine Armee besitze, die stark genug sein würde, einem Einfall erfolgreich zu begegnen. — Die Wahrscheinlichkeit eines Krieges mit Deutschland wurde auch im englischen Oberhausc von Lord Cromer, jedoch in weit objektiverer Weise, erörtert. Er äußerte, es sei die erste Pslicht der Re gierung, sür den großen europäischen Konflikt Vor bereitungen zu treffe«, der ohne jeden Zweifel in den nächsten Jahren sich ereignen werde. Cro mer sagte wörtlich: Wir leben in einer Zeit, wo der Emsliiß des Individuums begrenzt ist. Wenn die nationalen Interessen auf dem Spiele stehe« und die Leidenscl-often entflammt sind, ist die Gefahr vor handen, daß ein Zusammenstoß sich ereignet, so friedlich auch die Absichten der Regierenden sein mögen.
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