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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.08.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190808071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19080807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19080807
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1908
- Monat1908-08
- Tag1908-08-07
- Monat1908-08
- Jahr1908
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.08.1908
- Autor
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kW Früher Wochen- und Nachrichtsblatt T-aeblatt sb HiMns Mit. Inisbif, M»ls, St. Wa, SmnOnt. «mem, Wirstl, vcklwsbis, Ms« St. Ms. St. zm St. Meli. Etnl«M. Ami Wemils«, W<Mtl ul Mhem lmtsblatt für -as Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein — Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgeüchtsbezkt L8. >>-,m- u — «r. 182. LLW.8LK Freitag, de» 7. August tNLMWW! 1W8. »Use« »loit »sch,int »-glich «mß»r «onn« und Festtag« nachwiltoa« für den folgende» Lag. — vintelj-hrUch« »ezatzlpni« 1 »ark 80 Pfennige, durch die Post bezogen 1 Mar» 78 Pf »in^lne Nu»n:rrn 10 Pfennig». Bestellungen nehmen außer der «rpedtlton in »chtenst^n, Lrotckauerpraß, »tr. 8 d/alle Saiferlichen PLstanstalten, Postboten, sowie die «u«träg»r emaegr». gasrrate werben die f-nf-esoaUene »rund,eile mit 10, sstr aurwSrttge Fnsiente« mit 15 Pfennigen Lirechnet. «ettameze«, w Pf,. Kn «nüichen Le»e kostet di« zweispaltige Zelle 30 Pf». UarnFnwch Bl^chintz »de. 7. Jnseraten-Ann-Hm» t-güch bi« fptwK«»« u»«nttt»O« l« «h». L«1»-ranun.«ldress<r Freitag, den 7. diese- Monats, aieads 8 Uhr finkt lm kleinen Saale dt» Ratskeller» öffentliche Stadtverordneten-Sitzung Patt. Tagesordnung: 1. Kenntnisnahme von der Schrnknz rims Bilde» von Heinrich Webendörfer. 2. Annahme der wegen Herstellung einer Pflasttiübng ng«r in der Zwickauer Straße von der Stroßenbauvrrwaltur g gestelltm Betirgungen. 3. Britriit zu einem Rattbeschlusst, die Ueternahme ,ine» Teile» der Inneren Hartlnsteiver Straße betr. 4. Beitritt zu einem Rattbrschlr sse, die Hrianziehung der Anlieger der Güter« bahnhofkstraße zu den Straßinherstellungt- und Echllufenvaukofien betr. 6. Beitritt zu einem Rat»beschluste, die Gtn ähi ung von Rrise« und Tazrg,Idirn an die zu Fortbildungskursen einbe uienm H'kammen. V. Umfrage. Hleneaf «ichtöffentliche Gttzuag Da« im Grundbuch« sür Lichienstem «tat» 12 auf oen Namen de« Paul Urtedrlch Wagner eingetragene Grundstück soll am 1. Oktober 1908, vormittags 9 Uhr — an der GerichtSprÜ« — im Wege der Zwang»vallstreekmrg »er» Dekgert werde» DaS Grun! stück ist nach dem Flurbuch e 8,2 Ar groß und auf 5584 Mk. — Pfg. geschätzt, e» besteht ausWohagebsnde mit angebautemPferdestaA, Hofreum und Garte», liegt am Chemnitzerberg und trügt di« Brand« katvsterrumn er 12 Akt sowie di« FlurkuchSr ummer 100. Die Ginsicht der Mitteilung«» de» Grundbuchamt» sowie der übrigen da» Grundstück betreffenden Nachweisungen, intbesonder« der Schützlingen, ist jedem gestattet. Rechte auf Bestiedigung au» dem Grundstück« sind, soweit sie zur Z«it der Eintragung der am 10. Juli 1VV8 verlautbarten Dersttigerung!vermerke» au» dem Srundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im BersteigerungStermine vor der Aufforderur g zur Abgabe von Geboten ar zumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu mechm, widrigenfalls die Recht« brt d«r Feststellung de» geringsten Gebot» nicht berücksichtigt und bet der Brrteilung de» BeisteigerungSerlöseS dem Ansprüche de» GlüubigerS und den übrige« Rechten nachgrsetzt werden würben. Wer ein der De»stetg«rung entgegeustrhendeS Recht hat, muß vor der Er teilung de« Zuschlag» die Aufhebung oder di« einstweilige Einstellung des Verfahren» herbetsühren, widrigenfalls sür das Recht der Versteigerung»«!!!» an die Stelle drS versteigert«» SegrnstandeS tritt. Lichtrnstrin, den 5. August 1908. KöulgUche» Amtsgericht. Das Wichttgste. * Tos kaiserpaar hat Mittwoch abend an Bord der „Hohcnzollern" von Stockholm auS seine Rückfahrt Nach Swinemünde angetreten. * Staatssekretär Ternburg ist heute von Reho- both in Windhuk eingetrosfen. * In Tientsin ist gegen den russischen Konsul «in Attentat verübt worden, bei dem dieser schwere Verletzungen davontrug. * Geheimrat Lewald ist im Austrage des Mi nisters des Innern nach Friedrichshafen zum Grasen Zeppelin abgcreist. -'>00000 Mark Reichsentschädigung sind an den Grasen zur Auszahlung gelangt. * In Tonaueschingen wurden gegen 100 Häuser durch Feuer zerstört. Mehrere Personen sind in den .Flammen umgekommen. * Ein starkes Erdbeben Hot in Eonstantine (Algerien) bedeutenden Schaden verursacht. 8ns zWiils WM mMt Mit einer furchtbaren Katastrophe, die in ganz Deutschland wie ein nationales Unglück empfunden Werden wird, hat — wie bereits durch Extrablatt ge weidet — die große Fahrt Zeppelins geendet. Tie tzestern früh erfolgte Landung des Luftschiffes bei Echterdingen war glatt von statten gegangen. Ter Motorschaden bestand in einer Aus'chmelzung des Gondelstangenlagers des vorderen Motors. Es wurde mit großem Eiser an der Ausbesserung dieses Scha dens gearbeitet. Von Friedrichshafen waren drei Wagen mit Gas beordert worden, um eine Rachsüllung Vornehmen zu können, da der Ballon, der in der Nacht bis zu einer Höhe von 1800 Meter ausgestiegen sein soll, viel Ostrs verloren hatte. Im Laufe des Nach mittags erhob sich ein heftiger Gewittersturm, der das Lustschiff von seinen Ankern losrjß und es LOO Meter weit wegführte. Durch irgendwelchen Um stand entzündete sich das Gas und es erfolgte eine Explosion, die den Ballon völlig zerstörte. Es liegen hierüber folgende Telegramme vor: Echterdingen, 6. August. Ein Gewitter- sturm riß gestern nachmittag um 3 Uhr den vallo« Zeppelins aus den Ankern. Ter Ballon geriet in Brand, explodierte und wurde vernichtet. Mehrere Personen wurden verletzt. Graf Zeppelin blieb j unversehrt. Echterdingen, 6. August. Ter Unfall des Zeppelinischen Ballons wurde dadurch verursacht, daß Infolge eines überaus heftigen, plötzlich einfetzenden Dewittersturmes eine Gondel, des Ballons in die jböhe gehoben wurde, der auf dem Boden angebrachte Motor explodierte und der betreffende Teil des Ballons Feuer fing Mehrere Soldaten, die mit dem .halten der Gondel beschäftigt waren, wur den in die höhe gerifsen und bei der Explosion sehr schwer verletzt. Graf Zeppelin stand be stürzt vor seinem vernichteten Lebens werk. Er wurde mit dem Automobil hierher ge bracht. Tie Zahl der Verwundeten steht noch nicht fest. Im Augenblick des Unfalles wurde die Zahl der Anwesenden auf 14 000 bis 10 000 geschätzt- Ter Ballon wurde vom Sturme weggerissen und in der Lust völlig vernichtet. Tas Gerippe ist vom Sturme weggefegt worden. Getötet wurde, wie nunmehr fest steht, bei der Katastrophe niemand. Graf Zeppelin zeigte sich einige Zeit nach dem Unfall sehr gefaßt und bekundete bald wieder seine alte bekannte Liebens würdigkeit. Das Werk -er Zerstörung. Frankfurt am Main, 6. August. Ueber den Brand des Zeppclinischen Luftschiffes erfährt der Korrespondent der „Frankfurter Zeitung" aus Ech terdingen folgendes: Es erhob sich plötzlich ein star ker Windstoß von Westen, der den Ballon an der Seite saßte und nach Südosten gegen Bärenhausen zu trieb. Tie Soldaten, je R» Mann an jeder Gondel, ließen ans Kommando, nachdem sie acht Meter mit in die Höhe gerissen worden waren, los und der Ballon flog über die Ebene, etwa 800 Meter weit fort- Ter vordere Teil sank in solge Gasverlustes tief und blieb an einigen Lbst- bäumen hängen, die zum Teil umgerissen wurden. Ter Ballou drehte sich infolgedessen auf die Vorder seite, die von den Bäumen losgerissen wurde und schlug aus den Boden aui. Ein Monteur, der sich in der Hinteren Gondel bei dem defekten Motor befand, eilte durch deu Gang nach der vorderen Gondel, um den dort befindlichen Motor in Betrieb zu setzen und so das Luftschiff iu die G-ewalt zu bekommen. Durch den Anstoß der Vorderseite wurde das Luftschiff in Brand gesetzt und in wenigen Sekunden mar die Hülle völlig zerstört, dann entzündeten sich die inneren Gasballons. Das Metallgestell wurde durch die Explosion und den Sturm zwei Kilometer weit songeschleudert. Ein Monteur wurde schwer, ein Soldat leicht verletzt. Von dem stolzen Werke des Grafen Zeppelin ist nunmehr Kur noch ein schwaches, rauchendes Gewirr der Rippen übrig. Nachdem Graf Zeppelin von der Unglücksstätte in sein Standquartier zurückgekehrt war, begab er sich durch die spalierbildende, schweigende Menge, sicht lich niedergedrückt, in sein Zimmer, begleitet von sei- stenr Oberingenieur Dürr. Da die versammelt« ! Menge nach dem Grälen verlangte, ließ er sich nach einiger Zeit bewegen, wieder herunter zn kommen, und hier hielt ein Herr eine Ansprache, indem er dem Grafen das Mitgefühl ausdrückte für das Unglück, das ihn betroffen hat. Er sprach die .Hoffnung aus, daß bald der „Zeppelin Nr. ö" wieder steigen werde und forderte zu einer sofortigen Sammlung auf. Ter Graf erwiderte, das würde wohl nicht nötig sein. Das Reich würde ihm zweifellos an die Hand gehen. Er freue sich aufrichtig über die reichen Sympathien und werde mit frischem Mute an das neue Werk gehen. Dann kehrte er auf sein Zimmer zurück. Als ihm eine Dame auf dem Wege abermals Mut zusprach, sagte er: „Deswegen fällt einem der Mut noch nicht in die Hosentasche! Wie uns ein Telegramm aus Friedrichshafen meldet, wird ein neues Luftschiff sofort wieder aufgebaut. Während der ersten Landung bei Op penheim hatte Graf Zeppelin die Menge vor der Feuergefährlichkeit des Ballons gewarnt. Der Frank furter Spezialkorrespondent, der am Dienstag bei der Landung des Grafen Zeppelin in Nierstein zu gegen war, meldete telegraphisch folgende Episode: Als die Menge sich dem Ballon näherte und mit Acetylenlatcrnen und brennenden Zigaretten in die Nähe des Ballons kam, da erhob sich Gras Zeppelin mit warnender Miene in der Gondel des Luitschifses und rief der Menge zn: „Weg mit dem Feuer! Wenn etwas passiert, dauu ist nicht nur das Schiit, sondern alle die Tausende von Menschen vcrnicbtet!" Diese Worte sprach Zeppelin zu seiner Umgebung. Daraushin erhob sich der Regierungsvertreter Baron Bassus, und richtete an die Umstehenden die dringende Mahnung, mit feuergefährlichen Gegenständen vom Ballou entfernt zu bleiben. — Nnn hat sich die traurige Ahnung bewahrheitet. Ueberall in Alldeutschland wird man den Ver- lnst des Luftschiffes empfinden als einen schweren Schlag des Schicksals und mit herzlichem Mitgefühl des Mannes gedenken, der von ihm in erster Linie betroffen wurde. Aber es in keine Zeit zum Liegen und Trauern: denn das Geschehene jü geschehen, und niemand vermag es mehr aus der Welt zu schaffen. Jetzt ist nenes Handeln not, und je schneller man sich dazu entschließt, desto besser. Gras ZrvvKG :st nach der bisherigen Energie, mit der er unermüdlich und stets tatkräftig sein Ziel verfolgte, nicht der Mann, jetzt resignierend und untätig die Hände in den Schoß zn legen. Er wird von neuem beginnen, nnd ec be sitzt die Elastizität, sich trotz des Unglückes nicht ab schrecken zu lassen von der weiteren Durchführung des Zieles, das er sich als Ausgabe gesteckt hat. Schon verlautet, daß er die Absicht hat, unverzüglich an den Bau eines neuen Luftschiffes heranzugehen. Und
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