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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190809220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19080922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19080922
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-22
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.09.1908
- Autor
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Tageblatt ftr WM MU VmM Mas, St. Win, tztimM UM«, MW, MmM Wsn A. WiS, St. 3ml. St. Ml». StWNlirs. Am, MMlU WlliM sü WWn Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein — Älteste Zeitung im Königlichen AMtZgeÄchtZHeM » ,»»> > -» »> » A8. X»-»-E»»«»M»—-WM— <» «r. 221, LLW.Wr Dienstag, de» 22. September L«NWM 1908 Lion «schcint lLbttch außer Lorn- und geplagt riochrnüloo« für den soia»»»»» Uax — Snertelja-rUch« VeMMWrt« 1 Mart SV Pfennige, durch dir Post bezogen 1 Mart 78 P WW>«lne Sruw^ern 1k Pfennige. Bestellungen nehmen außer der «ppedttion t» LlchtrnPKn, Z»tSau«praß, Nr. 8 d, all, »aiserlichen PdpanKaUen, Postboten, sowie dir «udträgrr entgea«»' ipurrati werben die sünsgefpaltene Grvndzette mst 10, für autwürtig» Inserenten mit IS Pfrnnigrn berechnet. Neklamezell« SV Pf». Mr amUichen Leile kostet di, zweispaltige Zeile SO Pfa W-mftmach-Mmschl«, «». 7. Inseraten-Unnahm» Ulglich bi« sytUasldM narmitt»«« 1« «h». r,legram«.«dresset ragedlatL Mittwoch, -e« 23. Teptemvee 1908, »or« 10 Ah» sollen in Lichtenstein 17« 060 Stück Ziegel öffentlich versteigert werden. Sammelort der Bieter im hiesigen Königlichen Amtsgericht. Lichtenstein, den 18. September 1908. De« Grrichtlvollz'ehe« de« Kgl Amtsgericht« VoNs-BMothek Lichtenstein geöffnet Sonntag« von il—12 Uhr, Mittwoch« von 12—1 Uhr. Ttadtsparkaffe Callnberg »«zinst all« Einlagen mit »M- »'>. "l.. "WS Die an dm erste» drei Tagen eine« KalendermonateS bewirkt« Spar« -tnlagen werdm Pir dm vollen Monat verzinst. Die kaff« expediert an jedem Werktage von 8 bi« 12 Uhr vormittag« and von 2 bi« 8 Uhr nachmittag«, Sonnabend« von vormittag« 8 bi« nach« mittao« 8 Uhr und behandelt alle Geschäfte streng geheim. Das Wichtigste * Ter sächsische Landesverein der deutschen Re formpartei nahm bei seiner gestrigen Tagung in Riesa eine Resolution an, das; nnr ein gleiches, direktes und geheimes Wahlrecht mit Verhältniswahl und Wahlpflicht geeignet erscheint, die Grundlage abzu lleben für ein neues sächsisches Landtagswahlrecht. * Tas Kaiserpaar ist wieder in Hnbertusitock eingetroffen. * Tie Interparlamentarische Kvnserenz wurde am Sonnabend geschloffen. Tie nächste Versamm lung wird wahrsctnnnlich in Kanada stattfinden. * Ter Petersburger Magistrat bewilligte zur Bekämpfung der Cholera eine Million Mark. * Ein französisches Krenzergcschwader ist zu kur zem Besuch in Tsingtau eingetroffen. * Von der Schliessung der Banmwvltfabrikeu in Lancashire werden etwa 200 000 Arbeiter betroffen. Vom Nürnberger „Jllngbrunueu" Ter grvs;e Streit um die BudgetbewiUignng auf dem sozialdemokratischen Parteitage ist, wie vorans zusehen war, ansgegangen wie das.Hornberger Schie ßen. Man hat sich zwar wieder einmal .gründlich die Haare zerzaust, man hat sich Titulaturen an den Kops geworfen, die man vergeblich im „Knigge" suchen würde, man lsat geschrieen, getobt, geschimpft, ist gar auf einander losgegangen, dann ist man frohgemut zur Abstimmung geschritten, hat den Ukas des Partei- Vorstandes zum Beschluß erhoben nnd damit die süo deutschen Genossen niedergestimmt Tie gefürchtete Spaltung ist also nicht vollzogen worden. Organi satorisch bleibt vor der Hand alles beim Alten. Tiefe Tatsache must vor unbedachten Optimismus warne». Aus einigen Millionen Umstürzlern sind nicht im Handumdrehen Rationalgesinute zu erwarten. Roch immer scheidet uns vom budgetbewilligungsfrohen Genossen ein tiefes Tal. Auch der zugänglichste Re visionist bleibt Sozialdemokrat. Aber es hat sich ohne Zweifel deutlich offenbart, daß ein gut und fest regierter Staat sehr wohl, ohne Merklich ins Wanken zu geraten, einiges Entgegen kommen an die bisher grollend beiseite Stehenden riskieren kann 'und es versuchen mag, sie zu aktiver Mitarbeit zu erziehen. (Ls wäre töricht nnd ungerecht zugleich, verkennen zu wollen, daß Bauern, Württem berg und Baden mit der Befolgung dieser „modernen" inneren Politik nicht nur nichts verlieren, sondern sogar manches gewonnen haben; und wenn dieser Gewinn auch nur in sittlichen Gütern bestände; des Schweißesd er Edlen ist so etwas schon wert. Tamit in sreilich noch nicht gesagt, daß, was im Süden möglich war und passend erschien, ohne wei teres und schleunigst nun auch in Preußen und wachsen .Plaß zu greisen habe. Aber so viel läßt sich getrost behaupten, daß negativ wie positiv aus der Nürn- berger Tebatte auch für uns manches zu lernen ist. Negativ insofern, als in den nächsten Jahren Fehler und Unvorsichtigkeiten, welche die unleugbar noch in weiten Kreisen bestehende Unzufriedenheit vergrößern müßten, nach Kräften zu vermeiden sind. Schwäch licher Nachgiebigkeit reden wir dabei durchaus nicht das Wort. Sie würde selbstverständlich nur schlum- mernde Begehrlichkeiten wecken und Konsequenzen lherausbeschwören, die schließlich uns selber „an Kopf und Kragen gehen" würden. Aber ebenso, wie un soziales Hervorkehren eines unter allen Umständen bevormunden wollenden Herrentums eine unverant wortliche Einseitigkeit wäre, so kann ein bei allem Selbstbewusstsein gütiges Eingehen auf vernünftige, in den Grenzen des Erfüllbaren sich bewegende Wünsche — sei cs auf privatem, kommunalein oder staatlichem Gebiete sicherlich nur Segen stiften. Und weiter ist aus der Nürnberger Redeschlacht zu lernen, daß wir künftig zwei grundverschiedene Sorten von Sozialdemokraten vor uns haben werden. Ten Katastrophcntheoretikern bleibe der Fehdehand schuh hingeworsen nach wie vor! Mit Leuten ihres Schlages ist kein Paktieren möglich. Wohl aber ist es unter Umständen angebrqcht gegenüber solchen, die sich zur opportunistischen Weltanschauung bekennen. Und es ist zu erwarten, daß sich der revisionistische Flügel der dentschen Sozialdemokratie endlich selb ständig zu der schweren Erkenntnis durchrjngeu wird, daß bei den Unversöhnlichen seines Bleibens nicht mehr ist. Tann wird das heute noch so gefährliche Gespenst der Revolution endgültig der Evolution weichen. Tie Nürnberger Sieger sind weiterhin zur Unfruchtbarkeit verdammt. Aussicht auf Fortschritt ist nur auf feiten der unterlegenen „sozialreforme rischen Arbeiterpartei" zu finden. Deutsches Reich. Dresden. -.Köllig Friedrich August, ist zum Be suche der im Vogtlande stattfindendeu Korvsmanöver des ft). Armeekorps in der Nacht zum Montag ans dem Bahnhof in Reichenbach eingetrofsen und ist dort in seinem Salonwagen die Nacht über verblieben. Am Morgen hat der Monarch sich dann zu Pferde nach dem Manövergelände begeben. Im Laufe des Nachmittags wird der König wieder in Plauen ein- trefsen, nm abermals Wohnung im Hotel Wettiner Hof zu nehmen. Abends gedenkt Seine Majestät dort ein Festmahl zu geben. Am Tienstag wird der König von Plauen aus das Manövergelände ans- snchen, nur dem Korvsmanöver bejzuwohnen. — -Zur Geschäftslage der Nachsession des Land tages.) Um die noch unerledigten Arbeiten dieser Landtagstagung in der ans nur etwa sechs Wochen bemessenen Nacbsessiou glatt verabschieden zu können, treten die Deputationen der Kammern schon in näch ster Zeit zur Erledigung der üblichen Vorarbeiten zusammen. Tie Finanzdeputation B. der Zweiten Kammer nimmt bereits am Sonnabend, den 2G Sep tember, ihre Arbeiten wieder auf. Am Montag, den 2K. September, vormittags, tritt die Wahlrechtsde- putation und nachmittags die Geseßgebnngsdeputativn zusammen, während die erste Sitzung der Beschwerde, und Petitions-Teputatiou am Tienstag, den 29. Sep tember, stattfindcn soll. Es schweben noch Verhand lungen, um ein gleichzeitiges Tagen der Teputationen zn vermeiden, nnd zu ermöglichen, daß die einzelnen Abgeordneten, die mehreren Teputationen angehören, der Mitarbeit in keiner derselben entzogen werden. So weit wir nnterrichtet sind, geht das Bestreben der Regierung wie der Abgeordneten dahin, die noch nnerledigten Vorlagen vor dem Zusammentritt der Kammern in den Teputationen auszuacbeften, damit diese daun glatte Bahn haben nnd ungestört die ein zelnen Gegenstände verabschieden können. Ter Land tagsschluß ist ans Grund von Vereinbarungen zwischen der Regierung nnd den Parteien auf die Zeit kurz vor Weihnachten festgesetzt; über dieses Fest hinaus und ins neue Jahr hinein soll die Tagung nnter keinen Umständen andauern. Berlin. -(Ter Kaiser und Lippe-Tetmoldo Jul Lippe-Detmold erregt ein neuer, des Kaisers Bett hältnis zum Fürstenhause betreffender Fall leb haftes Aufsehen. Wie die Lippische Landeszeitnng mitteilt, hat Prinz Bernhard, der Bruder des re gierenden Fürsten, der vor wenigen Monaten zum Eskadronchef im Husarenregiment Landgraf Friedrich 2, von Hessen-Homburg -2. Knrhessisches) Nr. 14 in Kassel ernannt worden war, sein Abschiedsgesuch ein gereicht, wie man sagt, aus dienstlichen und persön* lichen Gründen. Tiefe Gründe knüpfen sich >n erster Linie an die jüngsten Kavallerieübuugen in der Lenne, an welchen sich auch Prinz Bernhard mit seiner Schwadron beteiligte. Während dieser UebungeU fühlte sich der Prinz durch den Kaiser dermaßen zurückgesetzt und gekränkt, das; er sofort sein Abschieds gesuch ein reichte. Selbst das dringendste Ersuchen der treuesten Frennde des Prinzen hat ihn in seinem Entschluß nicht zu erschüttern vermocht- Bislang ist eine Entscheidung des Kaisers noch nicht erfolgt. Prinz Bernhard weilte seitdem vorzugsweise auf seinem Schloß in Oberkafsel. Neben diesem Vorgang zählt die Landeszeitung eine große Zahl noch anderer Un- sreundlichkeiten gegen den Fürsten aus und knüpft daran einen feierlichen Protest. — Eine Aufftärung von Berlin ist zu erwarten. — -Eine diplomatische Auseinandersetzung.) Einen neuen .Konfliktsfall zwischen Teuischland und Frank reich läßt sich die Rheinisch-Westfälische Zeitung unter dem ll. September ans Tanger melden; Am Tiens tag — kurz nach der Abreise Tr. Vassels aus Tanger — kam es zu einem heftigen Zusammenstoß im Horel Valentina zwischen dem französischen Gesandten und Freiherrn von Wangenheim. Regnault stellte ganz ausgeregt Wangenheini zur Rede; Es sei illohal, daß die Abreise Passels so im geheimen betrieben worden sei. Wangenheim, der einen ganzen Kops größer ist als Regnault, entgegnete mit überlegener Ruhe, wann denn die Franzosen die deutsche Gesandtschaft je mals vorher unterrichtet hätte», was sie zu tu» ge dächten; Tentschland sei ein souveräner Staat, er brauche niemanden vorher zu fragen. Fu würdigster und ruhigster Weise vertrat so der deutsche Geiaudte die deutsche Ehre. Erzürnt ries Regnanlt zum Schluß: „Wenn Sie den Krieg haben wollen, wir sind bereit dazu!" Wangenheim erwiderte: „Wir suchen den Krieg nicht, sind aber schon längst dazu bereit." — "Natürlich wird mein Bericht von iranzösischer und vielleicht auch deutscher Seile dementiert werden. Tas ändert ader nichts an seiner .Nichtigkeit. Genau so, wie ich es niedergeschriebeu, ist es mir von der wohl unterrichteten Persönlichkeit erzählt worden, ans deren Wahrhaftigkeit ich mich unbedingt verlaffen kann. — Trotz der Bestimmtheit, mit der die Sache ge meldet wird, dürfte eine amtliche Anfklärnng abzu warten fein. — -Kein Gerichtsverfahren in Lachen der Toftor- promotion des Prinzen August Wilhelms Wie aus Straßburg gemeldet wird, ist den beide» donigen Blättern, gegen die Anklage erhoben war, von Amts wegen die Einstellung des öfiemlichen Beleidigungs- Verfahrens in Lachen der Toftorpromvticm des Prin zen August Wilhelm von.Preußen mitgeteilt worden. Tieser vernünftige Beschluß war zn erwarten, nach dem Prinz August Wilhelm selbst sich gegen eine
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