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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.01.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190901094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090109
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-01
- Tag1909-01-09
- Monat1909-01
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.01.1909
- Autor
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Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Usgeblatt sd Hiiüns Mit, 8Mns, Mnf, öl. Wa, MWnt, Naitm, MW, SiAmÄnf. Wn St. MS, St. Zwl SI.MM Etaieitns, Am, Mtmitls«, UWM «t MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Aintrgerichirbqiri Nr. e MWW»WMWWM^ HIErWUOßtElAE ArßttMO SS. J<ch*-M»S. - > —-- Sonnabend, de» s. Jaumr. Ha«pt-J»f«rtto»»»raa» 1QNQ i», AmtlgerichtSbezirr. Diese« Bla>t erscheint täglich außer Sonn- und Festtag» nachmittag« für den solgenden Lag. — vierteliährlicher vezugdpni« 1 vkark SV Pfennig«, durch die Poft b»ogm 1 Mk. 7b Pf. WWigeln« Nummern 10 Pfennige. Bestellungen nehmen außer der Nrnedilion in Lichtenstein, Zwickauerpr. Nr. bd, alle Natserltchen Poftanpalten, Postboten, sowie di« Nu-trSgrr entgegen. Inserate werden die sLnfgespoUen« Grrn dzeil« mtt 1v, für autwartig« Inserent« mtt l b Pf«. berechnet. NeÜamezelle SV Pfg, Im amtlichen Lei!« kostet di« zweispaltige Zeile SO Pf, ,W«mesprech.«l»schl»tz Str. 7. L»serate».«lmr«th»e täglich bl« spät«Kam« marrerittag« LV L^e. Lelegramur«dreffer Lageblatt. In dtm Konkursverfahren über dar Vermögen der Putzmacherin Hed« wia »erw. Schmidt geb. Büller in Tallnberg find di« Gläubiger über die ^Lfichtigte Einstellung der Verfahren» wegen Unzulänglichkeit der Mass« zu Wren. Hierzu wird eine Glüubigerversawmluna auf den 21 Jauuar 1WS, /glS Uhr vormittags einberuftn. Lichtenstein, den 7. Januar 1909 LW«1«Uche» A«t»»ericht Die »oUrbibttothek u, Call«berg Moutag« von 2—3, Mittwoch« und Somrubead« 11—12 Uhr geöffnet. Stadtsparlafse Calluberg »eezinp all« Einlagen »ult Lie an den ersten drei Tagen eine» Kalendermonate» bewirkte» Spar» itrüagen werden für den vollen Monat verzinst. Lie Kaffe expediert an jedem Werktage von 8 bi» 12 Uhr vormittag» and von 2 bi» ü Uhr nachmittag», Sonnabend» von vormittag» 8 bi» nach- «Mag» 8 Uhr und behandell alle Geschäfte streng geheim. T-S Wichtigste. * Tie erweiterte GesetzgebungsDetmtatio« der Ersten jäclmicheu Kammer hat sich nunmehr auf die Hpundzuge des neuen Wahlrechts ieirgelegt- Danach 2ll das neue Wahlrecht auf dem Pluralmstem auf- ^ebaut werden, und zwar mit einem Höchstsatz von ' rei Zufatzstimmcn. ,, IT * Tie Zlveite sächsiswe Kanlmer hat gestern ihre Ufte Sitzung nach den Wethnachtsierien abgehalten. > Ans der Tagesordnung standen Petitionen. * Infolge der neuerlichen Erdstöße in Messina ist dort abermals eine Feuersbrunst ausgebrochen. .. Die deutschen Kreuzer - Herths Ed-Viktors« Luise siud nach Beendigung ihrer nunmehr über flüssig gewordenen Hilfeleistung bei Messina nach Korfu gegangen und dort gestern eingctrofsen. Nochmals des^KaiserS Neujahrs- , ansprache an die Generale. „Englische Plätter haben sich um die Jahreswende besonders eitrig mit Kaiser Wilhelm beschäftigt, und da das Perhalten des Monarchen keinen Stoss für Kensationsdepeschen bietet, greift man zu Erfin dungen. To heißt es in einer Londoner Zeitung, der Kaiser habe mit dem Reichskanzler eine Rede ver einbart, die zu Reujahr vor den kommandierenden -Generälen gehalten worden sei. In Wahrheit hat aber der Kaiser überhaupt keine politische Neujahrs- «nfprache gehalten. Ferner beunruhigt sich eiu eng- Rßcher Journalist über das Verhältnis zwischen dem Kaiser und dem Reichskanzler mit der hochpolitischen Begründung: Fürst Bülow habe nichts zu Weih nachten bekommen. Tieser Zweifel kann gelöst wer den: Ter Monarch hat seinem Kanzler ein Bild zum -Gefck-enk gemacht. Ausstreuungen über ein gemin- 'dertes Einvernehmen oder auch schärfer über Mei- «lUngsrerschicdenheiten und (Gegensätze zwischen der -Krone und dem Leiter der amtlichen Politik sind au Oewissen Stellen wieder sehr beliebt. Real ist daran Mir der Wunsch, es möchte eine Verstimmung geben. -Dieser Wunsch ist weitverbreitet. Bald schüttet die Rational-Review ihr Herz gegen den Kanzler aus, GaL erhob sich im Figaro ein den Richteingeweihteu »unverständliches Geschrei Aus das sinnreiche Fange- Hallsviel zwischen reichsdeutschen Parteiorganen und einigen österreichischen Blättern hat am Sonntag die ^Norddeutsche Mgemeinc Zeitung aufmerksam gemacht. Der Ursprung dieser Treibereien ist so wenig in Dunkel gehüllt, wie das Ziel: Einen Kanzlerwechsel herbeizuführen." So weit die offiziöse Süddeutsche Reichskorre- 'spondenz. Absichtlich haben wir, unserem Vorsätze treu, die Person des Kaisers, dem man die nötige Ruhe gewähren sollte, möglichst aus dem Spiele zu lassen, Von den Dingen kein Aufhebens gemacht, die sich Vor acht Tagen und nachher in Potsdam zugetragen Haben sollten. Erst wollte die Tägliche Rundschau, Hann das Berliner Tageblatt, hierauf die B. Z. am Mittag das genaueste erfahren haben: ein großer Teil der demsä-en Presse bemächtigte sich — meist zögernd — des sensationellen Stoffes: und schließlich Nrm, wie die Spitze dieses Artikels zeigt, die offiziöse Berichtigung und Beschwichtigung. Jetzt müssen wir, notgedrungen, von der Sache nochmals Notiz neh men. Ter Artikel des Grasen Schliessen jst unseren Lesern im wesentlichen bekannt. Ter kaiserliche Hin weis daraus und die Art der Veröffentlichung eben dieses Hinweises haben zwei Angriffspunkte, einen formellen und einen fachlichen. Zunächst ist wohl anzunehmcn, daß der Kaiser nichts dagegen hatte, daß von seiner Ansprache das wichtigste, das heißt die Empsehlung der Schliesfenschen Ausführungen, be kannt werde. War die gewählte Forin die richtige? Tas kann man billig bezweifeln. Tenn ungelöst bleibt das Hauptproblem: War der verantwortliche .Reichskanzler damit einverstanden, und deckt sich der ganze Hergang mit den Versicherungen vom 17. No vember? Aber selbst davon abgesehen, so wird nian nach der materiellen Seite hin ebenfalls schwere Be denken nicht unterdrücken können: sie gipfeln in der Befürchtung, ob der gegenwärtige Zeitpunkt berufen war, eine derartige hochpolitische Kundgebung — denn das ist sie geworden — ergehe» zu lasse». I» der Tat sind die Gedanke», die mau sich auf Gruud der ^ekfiire der allmählich einlaufendeu deutschen und auswärtigen Stimmen von der Lage Teutschlands und Testerr ich-ckngarus macheu muß, nicht geeignet, uns sorgeulos in die Zukunst schauen zu lassen. Jst aber der Pessimismus, der aus allem spricht, berech tigt, dann gilt es auch, die einzige Folgerung daraus zu ziehen, die unserer Nation würdig ist: Fest bleiben! * * * Tie Hamburger Nachrjchteu erhalte» aus Berlin ein Privattelegramm von anscheinend gut unter richteter Seite, wonach der Kaiser nur die militärischen Abschnitte des Aussatzes in seiner Kritik mit heran- gezogen und sich zu den gleichen Anschauungen be kannt habe. Tie Annahme, der Kaiser habe den ganzen Aufsatz Schliessens init Einschluß der poli tischen Bemerkungen verlesen und daraufhin die Ver sicherung des unveränderten Vertranens der Mneräle entgegen genommen, sei vollkommen irrig. Es habe sich überhaupt nur um eine durchaus dienstlich mili tärische Besprechung gehandelt. Tamit verein sacht sich die Angelegenheit in ersreulicher Weiie. Immerhin bleibt die Frage offen. Wer hatte Inter esse daran, daß die falsche Ausfassung vcröfsemlieht und zwei Tage laug ungehindert kommentiert wor den ist? Es ist ein eigentümliches Schicksal, daß gerade der deutsche Kaiser so ost unter der Indiskretion derer, denen er seine Ansichten anvcrtraut, zu leiden hat. Deutsches Reich. Dresden. Da» neue Wahlrecht ist perfekt! In der gestrigen Litznng der erweiterten Gesetz gebungs-Deputation der Ersten Kammer, der wie derum eine längere Vernehmung mit hem Präsidium und den Fraktionssührcrn der Zweiten Kammer vor ausgegangen war und die bis abends in die achte Stunde währte, wurde grundsätzliche Einigung in der Deputation darüber erzielt, daß von den seitens der Deputation in Aussicht genommenen verschiedenen Formen der Wahlrechtsänderungen das Plural wahlrecht der Reform zu Grunde zu legen sei. Dies soll geschehe», mtter Vermeidung schrofsev Gegensätze in der Zuteilung der Zusatzstimmen, dem entsprechend in einer mäßigen Abstufung derselbe,, und einer gerechten Berücksichtigung der Lebensstellung der Wähler. Maßgebend sür die Zusatzstimme ist die Selbständigkeit - Wahlrecht zur Gewerbekammer und' zum Landeskulturrat —, die Ansässigkeit, die Vor bildung, die teste Anstellung, das Einkommen und das Atter. Tie höchste Zahl der Zusatz st im men wurde auf drei festgesetzt. Eiue Vermehrung der Wahlkreise soll dadurch erfolgen, daß den drei großen Städten je zwei neue Wahlkreise zugeteilt werden und daß aus <! besonders großen und stark be völkerten ländlichen Wahlkreisen neun gebildet werden. Tie Zahl der Abgeordneten Wied dadurch auf 91 er höht. Vou der Einführung der Verhältniswahl in den großen Städten soll abgesehen werden, dagegen wurde die regelmäßige Jutegral-Er- neue r u u g der Kammer uach Einführung des neuen Wahlgesetzes beschlossen. Tie Tepntation wird nun mehr am Svi,nabend, den !). dieses Monats, in die spezielle Beratung des demgemäß abgeänderten Ge- setzentwurss eintreten. — Das neue sächsische Wahl recht wird hiernach also ein reines Pluralwahlrecht sein. Tie Zahl der Abgeordneten soll künftig 91 be tragen. Tie Verabschiedung des neuen Wahlgesetzes noch in der kurzen Zeit bis zum 22. Januar erscheint nunmehr ganz sicher, da die Regierung unter Ver zicht aus die Verhältniswahlen sich sür den Vorschlag ausgesprochen hatte. Tie Erste Kammer wird ihm voraussichtlich säst einmütig beitreten, und in der Zweiten Kammer ist aus Gruud der geheimen Frak tionsberatungen der letzten Tage die Zweidrittelmehr heit gesichert. Nach oberslächlicher Schätzung läßt sich annehmeu, daß die Sozialdemokraten nach diesem Wahlrecht etwa lO bis 12 Vertreter in die Zweite Kammer entsenden werden. Berlin. «Tie kapländsschen Behörden machen jetzt gemeinsame Sache mit den Deutschen gegenüber den räuberischen Hottentotten. Eine große Anzahl Hotten totten sind den Deutschen ansgeliefert worden. Hät ten die kapländischen Behörden dasselbe — eigentlich selbstverständliche — Verfahren schon vor längerer Zeit geübt, so wäre der Hottentottenausstand sehr viel iclmeNer beendigt worden. — Der russische Minister des Aeußeren Iswolski- ist als Botschafter sür Berlin in Aussicht genom men. — Die Svambosragel tritt durch die im Lvambo- land herrschende Hungersnot einmal wieder in den Vordergrund. Wir wiesen schon kürzlich auf die Wich tigkeit der Lache hin. Aber leider scheint es, als ob es mit einem energisclfen Eingreifen noch gute Weile hat. Die unter dem Erfolge des Frankesckfen Zuges in sichere Aussicht gestellte Residcntur scheint endlich aufgegeben zu sein. Herr Dernburg hat es ja nach feiner Rückkehr ziemlich deutlich geäußert.
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