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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190703172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19070317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19070317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-17
- Monat1907-03
- Jahr1907
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.03.1907
- Autor
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WHMWMLM kM Früher Woche«- und Nachrichtsblatt Mtgeblatt sd Hüüns WU SmÄns, W)ns, LtzM, km-Wnt, «MM »E VÄUM-Ns, St.AM St. WÄ, öiaiattis Am, MMsa. KMupt! M WUti» tsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im KSmWGm NMtsgWichtsLeM — 87. — - - - - Nr. 64, L'LWLSN. Sonntag, den ^7. März 1907. Dies«« Llatt «»scheint täglich (außer Lorn- und tzißtoat) rochmittop« für ten folgenden Lag. LlerlrljührUcher Lezuarprei» I Varl V0 Pfg., bwch bt« Post bezogen I Mart 7S Pf, zM« Nummern 10 K sennlge. — Bestellungen nehmen außer lier Expedition ln Lichtenstein, Zwickauerstroße 8S7, alle Kaiserlich« Popanpalten, Postboten, sowie die «u-träger entgea« wat» «erden die sSn'pespalleu» Trundzeile mit 10, siir Mllwärlitz« Inserenten mit 1b Pfennigen berechnet. Im amtlich« Teil kostet di« zweispaltige Zeile SO Pfennige. — Jnseraten Anna^»» Uernsprech-Vluschlnh N». 7. täglich «« spätestem »mneeittag^ tv PH». Ketesra««adrrffe r Tageblatt. Das Mchttgste. * Im Reichstkage wurde die Beantwortung b« sozialdemokratischen Jntirpellation über Wahl« beeinflussüngen von der Regierung abg«- lehnt, ab« dann lebhaft vom Hause selbst er- örtert. -- * I« Saarbrückener Revier hat sich aber«al» ei« furchtbare» Grubenunglück «r- «lgnet (Nähere« s. Depeschen l) * In Petersburg stürzte am Freitag früh die Lecke deS Dumasaales ein angeblich infolge de» Schwergewichts der VentilationSeinrichtungen. Die Sitzungen wurden bis aus weitere« in den Kaihariyensaal des Daurischen Palastes verlegt. * A^gandelLvertragSverhanblungen zwischen LesttAWeich und Serbien sind wteder ausge« uonÄm worden. Lärmszeneu im Reichstage. ' Interpellationen, nichts als Interpellationen- Alle Parteien fragen beim Herrn Reichskanzler an, Warum nicht auch die Sozialdemokraten Aber, «elche Enttäuschung bet ihnen und den Tribünen« vefuchern. Keine Interpellation über die Ain« grtf fe von Behörden bet der Re ichLtagS« wähl. Mit ruhiger, fester Stimme erklärte Traf ». PosadowSky den ablehnenden Bescheid damit, daß der Reichskanzler sich schon über den Gegen stand der Ansroge allgemein ausgesprochen habe und berechtigte Beschwerden untersuchen werde. Blitz schnell, und das will bei dem korpulenten Herrn etwas heißen, springt Singer auf und fordert Be- fprechung, die, dank der Unterstützung des Zentrums, gewährt werden muß. Mit langem Schritt steigt der Vorwärts»F t s ch e r, unter dem Arm einen Packen Akten, auf die Tribüne. Mit ruhigen ge messenen Schritten verläßt PosadowSky den Gaal. Fischer redet zwei volle Stunden. Gr klagt de« Reichskanzler, die Marine- und Kolontalämter, den großen Teneralstab, den Flotten verein, besonders den ReichSverband gegen die Sozialdemokratie schwerer Wahlbeeinfluffungen und «fälschungen an. Die Rechte unterbricht ihn fortwährend, er wehrt stch mit scharfen Worten gegen diese Unterbrechungen und erhält von dem stets aufrechtstehenden Vize- Präsidenten Kämpf 2 Ordnungsrufe. Auf die Folgen eines eventuellen dritten aufmerksam ge macht, wird er vorsichtig und überläßt das Urteil dem Haus,. Mit einem flammenden Protest schließt « unter dcm Jubel seiner Freunde und dem Lärm der Gegner. Ebenso scharf, nur ironischer und weniger tem- Peramentvoll ging der Zentrum-oppositionelle Lr. Schädler aus die gegen seine Partei gerichtet« Wahlbeeinflufsung ein, die sich di« Regierung habe zu Schulden kommen lasten. Auch er bracht« In seinem obersränkischen Dialekt nicht« Neue», war «in äußerlich sich daraus zu erkennen gab, daß nur fein« Freunde in stattlicher Anzahl im Saale blieben. Ei» Novum brachte der konservative Kreth au- Stallupb»«, in dem die Rechte gefter» ei»e» Redner errtdeckt hat, i» die Debatte, nämlich, daß auch konsrr- dative Abgeordnete über eine Stunde polemisiere» G«»e». Herr Kreth verteidigte natürlich unter dem Bei- fast seiner Freunde dir Regierung. Sei» Freund vo» Liebert, der Vorsitzende d«S ReichSverbandeS -ege» ' di« Sozialdemokratie, gmg mehr zur Offensive über u«d fetzt« sich mit de» Sozialdrmokrate» auseinander, die e- «G stürmische» Zwischenrufe» »icht fehle» ließe». Noch »M Toresschluß kam der Pole Br «jSkr a» dir Heih«^ der pol»ische Wahlrntrrchtung i» Pose« und Meppreuße« zur Sprache brachte. Hätte soll »ach Er- le»tzu»g Sei»« Vorlage» da» lese Stroh wett« ge- ^Gschp^tzStzS». Die Freisinnige» hatte« Recht, daß fiG^ a»f Besprechung »icht »»tersißtztr». - krge »erd« totgrschlage». Deutsches Reich. Lresde«. (König Friedrich August) ist nach Verabschiedung von der königlichen Familie gestern vormittag nach Batala abgereist. Der König wird nock> Alcobeca, Oporto und Bustaco besuchen und am Montag von Gntroucamento nach Madrid Weiterreisen. Verlier. (Der Kaiser) hat anläßlich de« Tode» des früheren Präsidenten der französ scheu Republik Casimir Perier der französischen Regierung und der Familie de« Verstorbenen sein Beileid aus« drücken losten. — (Der Trauerfeier in Toulon)wohnt im Auftrage de« deutschen Kaiser» der Mcr neattachS bei der deutschen Botschaft in Paris, Kontreadmiral Siegel, bet. — (Der Zusammentritt de« Börsen- Ausschusses) zu den Vorarbeiten sür die von der Regierung angekündigte Vörsengesetznovelle steht unmittelbar bevor. Obwohl e« der dringende Wunsch de« Reichskanzler« ist, die Novelle noch vor den Sommerserien dem Reichstage vorzulegen, ist e« zur Stunde noch zweifelhaft, ob die« gelingen wird. Jedenfalls ist tunlichste Beschleunigung der Vor arbeiten angeordnet worden. — (Deutsche Einfuhr »ach Amerika u«d amerikaaische Ei»fuhr »ach De utsch - l a » d.) Bei de« schwebenden Beihandlunge» zwischen Deutschland und Amerika bihusS Regelung der gegen seitige» HantelSvertiogSverhältmste ist es «icht un- mterisfaut, sich dir Hauptzahlr« wird« vor Auge« zu führen, i« denen die Ha»delrbeziehu»gen zwischen Deutschland und de» Vereinigten Staate» durch ihre Einsuhr zum Ausdruck gelangen. Nach amerikanischer Statistik stieg die Einfuhr au» Deutschland »ach de« Vereinigten Staate« ne Dollarwertra vo» 111942 335 im Jahr, 1904 auf 124127 448 im Jahre 1905 und aus 150 894393 Dollars im Jahre 1906. Die Ausfuhr aut de» Bereinigte» Staate» »ach Deutschland betrug i» de» «st«» beiden genannte» Jahre» 193 642 753 u»d 212 624 539 Dollar- und stieg im Jahre 1906 auf 242 922 971 Dollar». Der Hauptartikel der amerikanischen Ausfuhr nach Deutschland ist Baumwolle im Werte vo» 109060 748 Dollar-, ungefähr 468 965 000 Mk. im Jahre 1906. — (Gin Spion verhaftet) In Itzehoe wurde uuter dem Verdachte der Spionage etn Mann von der Polizei verhaftet, der sich für einen sranzö- fischen Feldwebel ausgibt, auch einem Artillerie- osfizier seine Dienste anbot. Der Verhaftete spricht französisch, italienisch und spanisch und hat rin ge- wandteS Austreten; er will mit einem deutschen Jrachtdampfer von Spanten nach Deutschland ge fahren und in der Nacht in BrunSbüttelkoog ringe- troffen srin, um sich von drrt zu seinem Bruder nach Dänemark zu begeben. Außer einigen wrrt- losen Gegenständen wurde bei ihm ein dänisches SeefahrtSbuch gefunden; er behauptet, dieser auf dem Dampfer von einem dänischen Herrn gekauft zu haben. Gr ist der Militärbehörde Übrrgebrn worden. Auslaud. Petersburg. (Ein, Bombenexplosion 1 n der Duma.) In einer der nächsten Sitzungen des russischen Reichstag« sollte der Ministerpräsident Stolypin daS Programm der russischen Regierung entwickeln. In den Kreisen der Dumaabgeordneten sah man dieser Regierungserklärung wegen der sich daraus «gebenden Konsequenzen mit recht gemischten Gefühlen entgegen. Nun hat man sich aus die in Rußland üblich« W«is« vorläufig vor der Minister- red« und drren Folgen bewahrt. In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag ereignete sich im Lauri- schrn Palat«, über dem Sitzungssaal der Reich»- duma, etn« Bombenexplosion. Die Deck« d«S Sitzung»- saaleS stürzte «In. Ohne Zweifel beabsichtigte man, mit dirsem Anschlag, der sich in d« Nacht, wo sich niemand im Dumagebäud« befand, «eignete, nur die omläufig« Sistierung d« Dumafitzunge«. — Amtlichersett» wird der Deckenetnsturz im Sitzungs säle der RetchSduma auf das zu schwere Gewicht der VentilationSeinrichtungen zurückgesührt. Newyorck. (Der japanisch - amerika nische Konflikt beigelegt.) Durch da» neue Abkommen zwischen Amerika und Japan, da» mit der Beschränkung der japanischen Kult-Einwanderung in die Vereinigten Staaten auch den Gchulstreit in San Francisco regelt, dürften die hauptsächlichsten Streitpunkte zwischen den beiden großen Staaten bi« auf wettere s erledigt sein. Oeffentliche Sitzung deLStadtverordneteukollegin«« zu Lichtenstein Freitag, den 15. März 1907. 10 Mitglieder deS Kollegium«, sowie Herr Bürgermeister Steckner waren zu der heutigen Sitzung erschienen. Vorsitzender, Herr Max SndeSfelder, teilt bei Eröffnung mit, daß He« Zscherp infolge GrundsiüLverkauf« au« dem Kollegium auSgeschteden, Herr Vorsprech« wegen Krankheit am Erscheinen verhindert lei. Die Tagesordnung betrifft: 1. Beitritt zu dem RatLbeschluffe, die Bewillig ung eine« Berechnung-geldeS sür die geschichtliche Sammlung betr. Um die vorhandenen Gegenstände in geeignet« Weise ousbewahren zu können, macht sich u. a. di« Anschaffung eine« Schrankes, mehrerer Tafeln und einig« großer Biderrahmen notwendig. Zu diesem Zwecke ist ein BerechnurgSgeld bis zu 300 Marck erwünscht. D« Rat hat die hierzu erforderlichen Mittel bewilligt. Die Herren Köche«, Stirl und Münch treten mit Interesse für die historische Sammlung etn und befürworten die Forderung. Im Uebrigen habe da» Kollegium üb« da« weitere Bestehen der Sammlung bereits früher seine Zu stimmung ei tritt, eS müsse nun auch die Mittel ae- währen. Bet der vorgenommenen Abstimmung wird der Betrag mit 8 gegen 1 Stimme genehmigt. 2. Richtigsprechung städtischer Rechnungen. Die Sparkassenrechnung von 1S0S schließt mit 2 358 408 Mk. 62 Pfg. ab. Herr Stt rl regt an, ob r« nicht angebracht erscheint, bet Prüfung der Rechnung ein Schriftstück über Richtig keit oder eo. Ausstellungen der betr. Rechnung bei zufügen, um daraus zu ersehen, was die Durchsicht ergeben hat. Das Kollegium tritt dieser Ansicht bei, e« soll möglichst in diesem Sinne verfahren werden. Herr Arnold möchte die Zustellung«- gebühren sür die Postanweisungen in Wegfall bringen. Da« Geld könne ev. von einem d« Beamten auf d« Post selbst erhoben werden. Da durch würde ein Betrag von 30—40 Mk. erspart. Auch sür die Wiedereinstellun^ der Urkundengebühr tritt Herr Arnold ein. Herr Bürgermeister Steckner, sowie Herr Pampel drücken ihre Bedenken au« und geben diesbezügliche Erklärungen ab. Herr Arnold bescheidet sich mit dieser Auskunft. Die Armen lassen rechnung von 1905 bilanziert mit 17.938 Mk. 65 Pfg. Bei dies« Ge- legenhett bemängelt Herr Arnold, daß dies« Tage wieder ein verstorben« armer Mann mit dem Korb nach der Leichenhalle gebracht worden sei. Da» seien traurige Zustände, bei der Bürgerschaft würde dadurch nur Aergernis erregt. Man muß doch mehr Rücksicht und Pietät üben. Für Benutzung de« Wagen« würde seitens de» Hausbesttzeroereta« nur etn geringer Betrag verlangt. Auch die Herren Pampel, Münch und Köcher stimmen dies« Anregung zu, sie bemängeln eine derartige Leichm- besvrberung nach der Halle. Die Kosten für Be nutzung deS Wagens könnten wohl nicht so groß« s«tn. Auf gerade hi« anwesende Fremde, welch« die Ueberführung beobachten, würde diese Art keinen g»t«n Eindruck mach«. Da die sein« Zett bereit« hierüber gepflogenen Verhandlungen zu wett zurück-
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