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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 22.06.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191906223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19190622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19190622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-06
- Tag1919-06-22
- Monat1919-06
- Jahr1919
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rankenberger Tageblatt 78. Jrhr-an- »le Ort»kohlenst«lle. Dienstag den 24. ds. Mts. aus Feld Nr. »um Preise von 80 Pfg. für da» Paket. GmeiLdmrlwMtzarWst Stiederwiesa Täglich« Berrtaftmg. Die Verteilung von Kunsthonig aus die Zeit vom 23. Juni bis 5. Juli ds. Js. erfolgt tag den 24. ds. Mts. aus Feld^ Nr, 62 der Lebensmittelkarte mit je 1 Paket <ca. 500 Gramm)- Grtverbö5osen-KoNtroM Die Kontrolle der Erwerbslosen findet kommende Wachs vormitt«» 8 hl» 11 llbestatt. »tadtrat skM»k«ch«a. am 20.Juni ISIS. ' ' Der ttomm«nalverban<Iramscb«k der Amtshauptmannschaft Flöha hielt am 16. Juni 'n Flöha wiederum ein« Sitzung ab, die anstelle des zu einer dringlichen Besprechung auswärts weilenden Amtshauptmanns Dr. Edel mann dessen Stellvertreter, Regierungsamtmann Dr. Pfotenhauer, leitet«. Er berichtete zunächst, zu welchen Ergebnissen die Erörterungen über die in voriger Sitzung vor- gebrachien Wünsche und Beschwerden geführt hätten, bezw. was aus die Anregungen verfügt worden sei, und berichtet« dann über die gegenwärtige Lage der Versorgung unsere» Bezirks. In der Brotverso rguug sei eine Besserung insofern eingetrelen, als die Streckung mit Nunkelrübcnmehl aufgehürt habe. Das bei den Bäckern Anfang Juni noch vorhanden gewesene Runkelrüb«nmehl sei restlos eingezogen worden. Jetzt gelange also wieder reines Roggenbrot zur Herstellung. Für I kg Brot werden den Bäckern jetzt 728 Roggensmehk zugeteilt. Die Knappheit an Welzen habe zu dem Verbote der Herstellung von Weizengebäck (Brötchen) mit . zu 94"/» Lebensmittel-Verkäufer Montag den 23. ds. Mts. auf Feld Nr. 59 der Lebensmittelkarte je 78 Gramm Margarine zum Preise von 2 20 Mark für das Pfund. aus Paris rechnet man mit der Möglichkeit, daß von deutscher Seite ein« nochmalig« Fristverlängerung um 48 Stunden ver langt wird. , Di« Unabhängigen gegen ein Kabinett Naake l Berlin. 26. 6. Nach dem „B. T." bat die U. S. P. die Regierung wissen lassen, daß ein Kabinett Noske für litt dm Kriegsfall bedeute. >, »ie Fordern«« auf Auslieferung de» Kaiser» l Senk, 20. 6. „Echo de Paris" meldet: Frühesten« am 1. Juli wird der bereits formulierte Antrag an Holland auf Auslieferung Wilhelm» II zur Aburteilung abgehen. Hollands Aufnahme tn den Völkerbund hängt von der Erfüllung diese» Verlangens ab. Wilhelm II wird al» Staatsgefangener, der Alliierten nach Part» gebracht und vorläufig hier in Haft be halten, bis der Alliierten-Gerichishof weitere Weisungen trifft. au«neise find gegen Vorlegung der Ausweiskarto in der Leben»mMeMrten»Aurgab« <Markt 14 > m entnehmen. — Für die neftmn und heut« »um Verkauf gelangende amerikanische und dänisch* Vollmilch kn Dolen und Flaschen wird Haltbarlettsgarantie nicht übernommen. »tadttat Sraukimdaim. den 21. Juni 1919. , n abgeiiefert werden, 150 Mark für den Zentner lnntmachung über Fleischselbstverlorgung und Haus- rr^Sächfischen Siaatszettung") wie folgt abgeändert: ^^^^AbgE^^r^nzen Schweines: 150 Mark für den Zentner Lebendgewicht; d) bei Abgabe eines Schweineviertels: 2,15 Mark süq jede» Pfund Schlachtgewicht; o) bei Sveck und Fettabgabe: 2,55 Mark je 1 Pfund: eingelalzen« Speck. 2,65 Mark je 1 Pfund aut gepökelter Sveck, 2,75 Mark je 1 Mund, geräucherter Speck, 2,55 Mark je 1 Psund Fett in unlubereitetem Zustand, 2,95 Mark I« 1 Pfund ausgelassene, Fett. Diel« Nachtrag tritt lolort m Kraft. Dre» hsn„am 19. Juni 1919- Wlrtschaftsmlnifterkum, Landeslebensmittelamt. Berkm»k von Kohlen und NotzPEeMeinen auf Marke Nr. 7 der Kohleugruudkarte Montag den 23. Junk 1919 an bei Ltvbers, BSH« ver kttmtel Ztreiir Erfurt, 20.6. Die Lage im Eisenbahndirektionsbezirk Erfurt bat sich heute noch verschärft. Der Zugverkehr nach Gotha. Meiningen, Gera und Jena ist nicht mehr möglich. Dort streiken die Eisenbahnbeamten und Arbeiter. Der Verkehr kn der Richtung nach Berlin über Weimar ist vorläufig nicht ge hemmt. Seit heute vormittag 10 Uhr streiken auch die Arbeiter der Erfurter Eisenbahnhauptwerkstätten. Die Arbeiter verlangen u. a„ daß der Prästdentenpoften im Sinne der bekannten Ge- werkichaftsforderungen besetzt wird. Die Hauptforderung der Reichsrcgierungsvertreter bei der für heute nachmittag geplanten Verhandlung wird sein, daß der Verkehr sofort überall wieder ausgenommen wird. Jen«, 20. 6. In einer starkbesuchien Versammlung der ausständigen Eisenbahnbeamten und Eisenbahnarbeiter wurde die Fortsetzung de» Streiks beschlossen. Die Bewegung der Eisenbahner Jena» droht auch aus hiesige private Großbetriebe überzuspringen. Foch verl«ngt Zurückziehung unserer Truppe« l« Oste« l Berlin, 20. 6. Wie die >P. P. N." zuverlässig erfahren, bat die Entente durch Marschall Foch der deutschen Regierung die Forderungen übermitteln lassen, daß alle zum Gebiet des ehemaligen russischen Reiche» gehörigen Territorien von deut schen Truppen sofort zu räumen find. Jeder Vormarsch deutscher Streitkräite in Richtung auf Estland hat unter allen Umständen zu unterbleiben. Die Häfen Windau und Libau seien unver zügltch zu räumen. Nachdem da» Reichrernäürunasmlnistsrium den Pr«t» für Schwein«, welche auf Grund von Schweine-Haltungr- und -Mastverträgen abgeiiefert werden, 150 Mark kür den Zentner schiachtungen vom 1. Otioo«l9io imr. «os o«,, Streichkäse bei Jahn, Nenning, Berger tMittelfiraße) Montag dm 23. d». M«s. Zmittag- 8 bi- 12 Uhr ^e Bewohner de- 1- und 3. Berirk-- Dimitag den 24. d«. Mt». Zmittag- 8 bi» 12 Uhr i ^e Bewohner de- 2. und 4. Berirk-- Aus 8ield Är. 61 d« Lebmemitiellarte entfallen 125 Gramm zum Preise von 4.20 Mk. f. d. Pfd. Weiterverkauf von amerikanischer und dänischer Bolluttlch Montag dm 23. ds. Mts. an die Bewohner des S. Bezirke» Nr. 1 bi» 500 bei Holler, Nenning, Jahn und Schilde. Bezugs- ——»- - LME"'- Zwacke« cker kntlcbeickuag Nach längeren Beratungen, die sich den ganzen Tag über hinzogen und vielfach schwankten, haben sich am Freitag abend die Mehrheitsparteien doch noch auf ein Kom promiß geeinigt, welches «in bedingtes Ja aus spricht. Die Demokraten hatten ihre Forderung fallen ge lassen, wonach die Parteien sich auf das Unannehmbar fest legen sollen, falls die Entente die von uns in letzter Instanz geforderten A«nderung«n ablehnt. Es ist für diesen Fall, der allerdings für immerhin wahrscheinlich gehalten werden muß, mit einer neuen Krise zu rechne». Ministerpräsident wird Dr. David. Ferner tritt der Stuttgarter Sozialdemokrat Keil fit das Kabinett ein. Da gegen bleiben im Amte Dernburg und Preuß. Das -neue Kabinett wird in etwa folgender Forin sich zur Unter zeichnung des Friedens bereit erklären: „Wir stimmen den Friedensbedingungen der Entente zu mit der Maßgabe, daß: 1. das Schuldbekenntnis Deutschlands herausgestriche» wird; 2. von der Entente auf Auslieferung deutschen Neichs- angehöriger verzichtet wird; 3. Danzig und Westpreußen und der Netzedistrikt unter die Verwaltung des Völkerbundes kommen und später die wirtschaftlichen Bedingungen nachgeprüft werden, darunter diejenigen, die sich auf den Durchgangsverkehr Polens be ziehen; 4. eine Revision des gesamte« Vertrages nach zwei Jahren stattfindet; 5. die Entschädigungssumme festgesetzt wird; 6. di« Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund bis 1. Januar 1920 erfolgen wird." Auf die obenerwähnten 6 Punkte wird sich das neue Ministerium festlegen, das von allen Koalitionsparteten unter der Ministerpräsidentschaft Dr. Davids gebildet wird. Das neugebildete Kabinett wrrd sich Sonnabend nachmittag dem Plenum d«t Nationalversammlung vorstellen und die Ge nehmigung der Not« nachsuchen, in der der Entente die Bereit willigkeit der neuen Reichsregierung und der gesamten Na tionalversammlung erklärt wird, de» Frieden unter Protest gegen die Vergewaltigung zu unterzeichnen, falls die Entente m jene sechs Punkte willigt. Die Antwort der Entente wird ,Montag früh erwartet. Metmar, 21. 6. abends. Wie soeben verlautet, hat das Kabinett sich noch in einem anderen Sinne entschieden. Es steht noch immer nicht fest, ob die Note an die Entente auf Grund der oben genannten 6 Punkte abgesandt wird. - Dr. Eduard David Dr. phil. Eduard David wurde geboren am 11. Juni 1863 in Ediger an der Mosel als der Sohn eines Kreis- r«ntmeist«rs. Von 1886—1890 studiert« «r in Großen Ger manistik, Geschichte und Philosophie. In Gießen promo vierte er auch zum Dr. phil. und übernahm dann eine Lehrer- st«ll« am dortigen Gymnasium. In dieser Stelle verblieb David bis zum Jahre 1894. Mittlerweile aber hatte er sich der sozialdemokratischen Partei zugewandt, schied aus seinem Lehramt au» und gründetet die „Mitteldeutsche Sonntags- zeitttng" in Gießen. 1896—1897 redigiert« er di: „Mainzer Volkszeitung" und blieb seitdem Mitarbeiter -er sozialdemo kratischen Zeitschriften und Tagesblätter. Im Jahre 1896 1r«t Dr, David in die Zweit« Kammer -es hessischen Land ¬ tages ein, er gehörte ihr bis 1908 an. Zum Reichstag wurde er 1903 gewählt. Seit 1914 war er als Archivar am 'sozialdemokratischen Parteiarchw tätig. Im Reichstag trat «r mehr und mehr als Redner der Partei in auswär tigen Fragen hervor. So kam es, daß er nach der November- Revolution 1918 als Unterstaatsseketär in das Auswärtige Amt eintrat. Am 7. Februar 1919 wurde «r dann in Weimar zum Präsidenten der Deutschen Nationalversammlung gewählt, wenige Tage später trat er ins Kabinett ein. Versailles, 20. 6. Heute vormittag ist in Versailles ein« an Clemenceau gerichtete Not« des Vorsitzenden der deutschen Friedensdelegatton, Reichsministers Grafln Brock dorfs-Rantzau, überreicht worden, in der auf zahlreich« Wider sprüche der am 16. Juni der deutschen Friedensdelegation übergebenen Urkunden hingewiesen und um sofortige schriftliche Aufklärung über die strittigen Punkte gebeten wird. Keine Verschlechterung durch NichtunttrMchnung l Berlin, 20. 6. llnterstaatssekretär im Re'chsernährungs- ministerium von Braun hat einem Vertreter der „Deutsche» Allgemein«» Zeitung" erklärt, während die Folgen der Frie- densbediugungen der Gegirer, besonders der Abtretung der Gebiete im Osten, Hunger und Not aus Jahre hinaus be deuten, liegt eine momentane Gefahr für die Volksernährung im Falle der Nichtunterzeichnung des Friedens nicht vor. Mit unseren Brotgetreideoorräte» reichen wir ohne Verkürzung der Rationen bis zur neuen Ernte aus. Man kann, so schloß llnterstaatssekretär von Braun, keinesfalls sagen, daß uns die Rücksicht aus die Volksernährung zwingen würde, den Friedensvertrag zu unterzeichnen. Ein Mahnruf der Rechtsparteien l Weimar, 20. 6. Die Fraktionen der Deutschnationalen Volkspartei und der Deutschen Volkspartei haben folgende Erklärung erlassen: In der Stunde der höchsten nationalen Gefahr haben die außerhalb der Regierung stehenden bürgerlichen Fraktionen, di« Deutschnationale Volksparte', und die Deutsche Volkspartei, beschlossen, Nachstehendes gemeinsam zu bekunden: Al!« Folgen der Ablehnung des jetzt vorlieg«nd«n Frie densschlusses haben wir uns mit voller Verantwortlichkeit klar gemacht. Wir sind der einmütigen lleberzeugung, daß sie trotz ihrer Schwere unvergleichlich geringer eiuzuschätzen sind als di« dauernde Versklavung Deutschlands, der wir sonst anheimfallen. Die Annahme dieses Friedensvorschlag s bedeutet ein« national« Schmach. Wir verlieren dadurch noch unsere letzt«,, Freunde in der Welt. Mit Zerstückelung Deutsch lands droht der wirtschaftliche, sozial«, politisch« und moralische Tod! Wir stehen vor der Wahl, die ungeheuerliche Lüge von Deutschlands Schuld durch unsere Unterschrift zu bekräf tigen oder Deutschlands Ehre zu wahren, die besonders durch die Forderung in den Staub gezogen wird, den Deutschen Kaiser und andere deutsche Männer vor ein nichtdeutsches Gericht zu stellen. Um unserer toten Brüder und um der Zukunft unserer deutschen Jugend will«» sind wir entschlossen, unser letztes Gut bis zum äußersten zu wahren, Deutschlands reinen Ramen vor der Welt. Darum lehnen wir diesen Friedensentwurf ab. Di« Fraktion der Deutschnationalen Volkspartei, von Posadowsky; di« Fraktion der Deutsche» Volksparter, Dr. Heinze. V Eine weitere Fr'stverläugerustgV, Nach eiidem Telegramm des „Algemoen Handelsblad" 9. Kriegsanleihe Die Wertpapiere für -ie Sei der Sparkasse Frankenberg auf -ie 9. Kriegs anleihe gezeichneten Betrüge könne« währen- -er gewöhnlichen Grschästsstun-e« gegen Rückgabe -er Rechnungen in Empfang genommen werdem Frankenberg, am 18. Jvvi 1S1S. Die Spartasse«vertvatt«ttS. Bis ans Weiteres nimmt -ie Sparkasse Atavkenverg währen- -er Ge- schäftSstnv-e» noch Zetchnnnge« aus jo tu Dresden zum Kurse von 95 °/o sür 199 Mark Nennwert entgegen BefiMiormg von Leihlpferden Die PfadebestchttaungskomEfion beim Generalkommandor wird am 23. Juni die von den Truppen uiw. de» XU. Armeekorps au-geliehenen Pferde befichtwen. Die Pferde müssen am 23. Auni 6.15 Mr vormittags auf dem KurnpkaH in Mya eingetroffen sein. Bet kranken Meiden hat der Entleib« od« sein Vertreter eine Bescheinigung derOrtspolt^eibebörde betzubrtngen und vorzuzeigen. Unentschuldigt» Fernbleiben zieht soforttge NhpferdebesMigung wird gleichzeitig die Mallein-Augenprobe vorgenommen. Die Entleib« werden daraus hiygewiesen, daß sie di«s«halb ca. 6 bis 8 Stunden an den Ort gebunden find. Flöha, am 19. Junt 1919. Die Amtthmwtmannschaft. Amtsbdck sttr dk AMhMpttmiMO Mhr M M MMm verantwortttchW Redatte«, ««nst Roßberg In Frankenberg l. Sa. — Druck uw> Verlag vop L. V. Noß-rrg tn Frankenberg,I. Mo. Soautag de« 22. Juul ISIS /8. »«ritt , 14. Beritt bei B vezugsmatteu werden am Montag ««mittag in Kirchgasse Nr. 8 gegen Kohksnavm-karte abgegeben. Frankenberg, den 2l.Juni 1919:
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