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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 16.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192404167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19240416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19240416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-04
- Tag1924-04-16
- Monat1924-04
- Jahr1924
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Frankenberger Tageblatt Bezirks- UM Anzeiger Diese» Blatt enthält die anitlichen Bekanntinachimgen der Amlshauptmannschaft Flöha, des Amtsgericht und des Stadtrate« zu Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa Notationsdruck und Verlag: T. G. Rokberg (Inhaber Ernst Roßberg iim.i in Frankenberg. — Verantwortlich für die Redaktion: Karl Llegert, Frankenberg 83. Jahrgang Mittwock den 16. Avril 1Y24 nachmittags » > i » » » »« S, La« raftrdla« «rlchelni an ledr» MerNa,: Mvnacs-'Xmnsuri-l« »s l. ApM: Lei Ndhalung 'n teil A»raad«Ne«en der Stadt 1.80 M., tu den «»»„bestellen de« Landdettcte« ISS Mk.. bet Zutraguna Im Stadt,edle» IN» bet gutreftuni, Im Vandgebtet S.v» tv l. Wochenkatten »OPfg. Llnzetnumin. 10Ma., Eonilabcndnumm. LOPIa tUaMcheUkout»» Netntta »»»bl mamatndaatrokontoi zraulenvee^ ». N«r»s»»'. »I. v»l«a»amni«i »aaeblatt Nrankenberglaiblea - Annahmrschluß für Anzeigen in der Oster Mmmer ^WG kleinere Anzeigen: Donnerstag abend, größere Anzeigen: Heute Mittwoch abend Abermals ein Landesverratsprozeh Leipzig, 16. 4. In einem gegen Lipinski und Genossen vom Oberreichsanwalt angängig gemachten Strafverfahren wegen ümldesvervat» wurde am Dienstag, der „Leipziger Wolks,zeitung" zufolge, der verantwortliche Redakteur Freytag al» Mitschuldiger vernommen. Der Landesverrat soll ent halten sein in einem von Lipinski mit seinen, Namen ge- zeichneten Leitartikel in der „Leipziger Volkszeitung" vom 22. März vorige» Jahres, betitelt: „Da» Vorgehen des Reiche» gegen Sachsen und Thüringen". k! Das Sachverständigengutachten angenommen In Uebereinstimmung mit der Stellungnahme der Staats- und Ministerpräsidenten der Länder hat am Dienstag das Neichskabinett beschlossen, die Anfrage der Reparations- ko.'«Mission über die Sachverständigengutachten bejahend zu beauttvorten. n,<zel„!wr«»i Ler Grundpreis Ilir die »6 mm breite einspaltige Petit,'Ne betragt so Boldpsrnnig, für die ,47 WM breit« amtliche »eile 80 BMPseniva, für die s» mm breit« geile Im Redaktion«Nil« 80 GoldpfemNg. Klein« «»-eigen find bei «nsstabe «u bejablen. gilr Rachnntr und BermMlung » geile Sondergkbühr. — Mr schmierige Saparten nild bei Piapvorschrlsten Ausschlag. Bet grüfteren AustrSgen und lm Wieder- bolung«addnitk armbtzlgung nach feststehender Staffel. Dreher Ortloff, Plauen,- 16. Lehrer Bretschneider, Chemnitz. Nach Erledigung der Jahresberichte erfolgte di« Wahl des Krersvorsiianves. Zu Vorsitzenden wurden beiusen: N. Bret schneider, Chemnitz; Stadtrat Groh, Plauen, und Frau Crü well, Ainnaberg. Der nächste Parteitag findet in Falkenstein l. B. statt. Nr. Emmma^ zurückgeLreien. Netchsjusttzminister vr. Emmlnger hat am Dienö- tag wegen de» Konfliktes zwischen der Baye rische» Bolkspartei und bem Zentrum sein <entlass«ngSgesuch «ingereicht. Der Reichs- Präsident hat das Gesuch genehmigt und den Staats sekretär de» ReichsjustizministeriumS Joel mit der Führung der Geschäft« des SleichSjufti,Ministers bis auf weiteres beauftragt. Der Versuch der Bayerischen Volkspartei, mit dem Zen- trum zu einem Ausgleich zu kommen, ist endgültig ge- scheitert. Am Svnncckend waren der Vorsitzende der Reichstagsfraktion der Bayerischen Volk-partei, Leicht, der Vorsitzende der Bayerischen Landtagsfraktion in München, Held, und der Vorsitzende der Bayerischen Volkspartei, Sp « ck, zu einer Aussprach« mit dem Vorsitzenden des Zen- trum», Reichskanzler Marx, in Frankfurt eingetroffen. Die Verhandlungen haben zu ketnsrlei Ergebnis geführt. Wie verlautet, wird die Bayerische Volkspartei nunmehr den Beschluß, dem Zentrum im Reich eigene Kandt- baten entgegenzustellen und den Kampf in schärfsterfform aufzunehmen, ausführen. A«S der Wahldewegimg Die demokratischen Kandidat«» im 33. MaWrek. Ms dein starkbesuchten Kreisparteitag der Deutschie» Demokvatischen Partei im 33. Wahlkreis wurde der bisherig« Neichstagrabgeordnete Alfred Brodaus einmütig wieder zum Spitzenkandidaten sür die Reichstagswahl an« 4. Mai gewählt. Die Versammlung beschloß folgende Vorfchldgslisip: 1. Richte Brodaus, Chemnitz,- 2. Fabrilbesitzer Dr. DemmeriH, Glau chau: 3. städt. Angestellter G. Magner (G. D. A^, Chemnitz; 4. FraU Schreyer (Vorsitz, des Ncichsoerb. deutscher Kriegs besch. u. Hinterbliebenen), Annaberg; 5. Kausinann Stütz, Falkenstein; 6. Lehrer Bei-er, Planen; 7, Kaufmann Klubd- scheidt, Schlettau; S. Graveur Neunzig, Frankenberg; 8. Fabrikt. Bahner, Oberlungwitz; 10. Oberpostsekrstär Schu bert, Chemnitz; 11. Rechtsanwalt Schimöger, Marienberg: 12. Bürgermeister Dr. Kneschke, Geyer; 13. Direktor Berndt, Lrimmitsthau; 14. Schlossermeistpr GriineNe«, Zwickau; 15. Inland nnd Anstand Aufhebung des 1. Mai al» Feiertag in Thüringen. Der thüringische Landtag beschloss mit den Stimmen der Neä> ten Und der Deutschvölkischen die Aufhebung des von der früheren sozialistischen Regierung und der sozialistischen Mehr, heit beschlofsenen Gesetzes, den 1. Mai als staatlichen Feiertag M erklären. Der Beschluß wurde nach einer scharfen 'Aus einandersetzung mit der Linken gefatzt. Radek ist wieder da! Der Bolschemistenführer Radek weilt seit Montag wieder in Berlin. Radek ist offi iell in der russischen Gesandschaft abgestiegen. Mit ihm sind «ine An-ahl anderer Bolschewistensührer in Berlin eingetroffen. Das Fehl, schlagen der letzten kommunistischen Generalstreiksbewegung in Deutschland, di« mit dein Scheitern des Cisenbahnerstrcües besiegelt war, ist zweifellos wieder die Veranlassung der neuen Bolschewistenzusammenkunst in Berlin. Weiter« Verhaftungen im besetzten Geb!«». Di« Be- satzungsbehörden haben im Verlaufe ihrer Matznahmen gegen Mitglieder angeblicher nationalisticher Geheimorganisationen in Trier weitere 4 Personen verhaftet. Aus ans Ems wird die Verhaftung von 2 Personen berichtet. Die Rote Fahne wieder verboten. Der Reichsminister de» Innern hat auf Grund der Verordnung des Reichs- Präsidenten vom 28. Februar 1924 die Rote Fahne auf zwei Wochen verboten. In der letzten Sonntagnummer oiessr Zeitung war eine vom Parteitag der K. P. D. gefaßte Resolution abgedruckt worden, durch welche zum Sturz der geltenden Verfassung auf revolutionären« Wege, insbesondere durch den bewaffneten Aufstand und durch vor bereitende bewaffnete Teilkämpfe aufgcfordert wird. Das RSuberunwesen in den chinesischen Gewässern. Reuter meldet ausHongkong: Im Zusammenhang mit dem Räuberunwesen ist beschlossen worden, den Dampferoerkehr zwischen Hongkong und Kongmun etnz" stellen, bis den Schiffs» militärischer Schuu gewahrt wird. Kabinett Oiauning in Dänemark. Aus Kopenhagen wird gemeldet: Staatsminister Neer- gaard reichte am Montag die Demission des Kabinetts ein, die vom König angenommen wurde. Der König beauftragte den Führer der Sozialdemokraten^ den Reichstagsabyeord- rieten Stauning, nrit der Bildung des neuen Mliniste- rimns. Skuming erklärt« sich dazu bereit. Gr gilt, im Ge- aenkatz zu dem heftigen Draufgängertum inaneh« Peiner dänischen Genossen, al» ein besonnener Politiker. Gr stützt in, kl, Lebensjahr«, war ursprünglich Zigarrensor. tierer, wurde Vorfitzender einer Gewerkschaft, Redakteur von Gewerkschaftsorganen, Hauptkassierer und dmm Parteiführer de» sozialdemokratischen Vetterndes» später Vorsitzender do, Parisi. Au JalM lvvO wurde er in den dänischen Reichstag gewählt. Von 1916 bi» 1929 gehörte er als einziger Sozkaldemokrat als Minister ohi« Portefeuille und dan>« als SoKolnünIüer dein denwkratischen Kabinett Zahle an. Dor Reichstag ist für de«» 29. April einberufen und wird sich sofort nist den Vorschlägen zur Besserung der Währung beschäftigen, die ihm vor» der neuen Ne- aieruua voraeleat »«erden soll«». Die Russen t« London. Reden MaeDonalds und Rakowski». Am Montag hat die erste Konferenz zwischen den russischen Delegierten und der englischen Negierung statt- gefunden. Es ging dabei nicht ohne ein kleines Intermezzo ab, da die Herre«« aus Rußland MacDonald eine halbe Stunde warten ließen. Schon war man in Furcht, daß irgdend etwas passiert sein müßte, als plötzlich sieben Autos in die Downingstreet einbogen und die 1k Delegierten aus stiegen. Sie trugen alle ostentativ Arbeiterkleidung st) In einer Rebe wandte sich MacDonald gegen die politisch« Propaganda und sprach die Hoffnung aus, daß nach dieser Konferenz die Propaganda gegen englische oder russische Instituttonen aufhören und daß eine neue Sphäre gemein samen Fortschrittes und gegenseitiger Sympathie auf festem Boden gegründet würde. In Ramsay MaeDonalds Red« war noch besonders bemerkenswert, daß er die Konferenz als letzten Versuch f zu einer Einigung zwischen England und Rußland bezeichnete, der weder vor« der gegenwärtigen noch voi» einer zukünftigen britischen Negierung wiederholt werden könnte. Als praktisches Ergebnis der ersten Sitzung kann man die Bildung einer politischen und eines wirtschaftlichen Aus- schusses bezeichnen. Rakowski drückte seine Freude aus über den warmen Empfang der Delegation durch England und erklärte, er hoffe auf eine enge Zusammen arbeit mit England. Die Russen würden gern die Frage der Schulden und Verträge besprechen und erwarten, daß die Frage der Entwaffnung und die Frage des Friedens in Europa durch die Arbeiterkonferenz gefördert werde«? würde. Er erwähnte dann noch die Bedeutung des Völkebundes und die Entwicklung des Handels. Rakowski kam in seiner Rede auch auf die Notwendigkeit einer Revision de» Versailler Vertrage« zu sprechen. Er erklärte: Die Sowjetregierung bat wieder- holt zum Ausdruck gebracht, daß nach ihrer festen Ueber- zeugung die erste Bedingung eines stabilen Friedens die Revision des Versailler Vertrages und der widerspräche«« den elenientaren Interessen aller Nationen, anderen damit verbundenen Verträge ist. Diese Verträge und ihre Anwendung in der Praxis Kat nur zu einer Ver- fchärftmg des Kampfes unter den Nationen und zum Ruin des Wirtschaftslebens geführt. Die russische Konferenz findet sehr geteilte Aufnahme. Die Presst ist in drei Lager gespalten. Unterstützt wird die Regierung eigentlich nur vom Daily Herald und von den Daily News. Mehrere Blätter heißen die Konferenz nicht gut, watten aber für ihre Angriffe einen günstigeren Zeit- punkt ab, darunter auch die Daily Mall. Schließlich kommen noch die ausgesprochenen Gegner der Konferenz. An die Möglichkeit eines Geschäfts mit Rußland g lau b t kein Men s ch. Die Times meinen, MacDonald versuchte in seiner Rede einen neuen Aufbau zu schaffen und die Verga««genheit vergessen zu machen. Uin so takt- loser sei Rakowskis Antwort gewesen. Es würde nicht ein- fach sein, mit der Sowjetregierrmg in Verbindung zu kommen. Einspruch der Deuifchnai onalen. In Anwesenheit des Partei- und Fraktionsvorsitzendeu der Deutschnaiionalen Volkspartei, Staatsministers Hergt, wurden am Montag abend auf ihren Wunsch die Abgg. Schultz (Bromberg), Graf Westarp und v. Lindeiner voin Reichskanzler empfangen, welche eingehend einen Ein spruch der Partei dagegen begründeten, daß die jetzige Reichs-, vegierung, wie es anscheinend von der Neparationskommission gefordert werde, noch vor den Wahlen irgendwelche Erklärungen über die Sachverständigengutachten abgebe, die über die Verhandlungsbereitschaft hinaus für Deutschland bindend« Festlegungen enthielten. Die Herren fügten hinzu, daß die Deutschnationalen sich vorbehalten müßten, derartige Erklärungen für sich als bindend anzuerkennen. Der Reichs- kanzlrr sagte zu, diesen Einspruch und die sonstigen in ein gehender vertraulicher Besprechung berührten Gesichtspunkte dem Kabinett vor»utragen. Räumung bis zum letzten Manu! Dr«i Forderungen Schachte. Echo d« Patts veröffentlicht eine Unterredung seine» Berliner Korrespondenten mit Dr. Schacht Uber die Einstel lung Deutschlands zu den Sachverständigengutachten. „Es hat mich auf das äußerste erstaunt, daß die Sachver- ständigen Deutschland kein vollständiges Moratorium wenig- stens für einige Jahre eingeräumt haben. Die internationalen Sachverständigen haben offenbar unter den« Eindruck der finanziellen Anstrengungen, die Deutsch land für dir Gesundung seiner Finanzen unter Aufrechterhal tung seiner industriellen Tätigkeit im Ruhrgebiet entfaltete, die Leistungsfähigkeit de« Reiches über schätzt. Die Lüftungen während der ersten Jahre sind nach nietner Ansicht geradezu untragbar. Infolgedessen kan ich nicht sagen, ob nach Ablauf von fünf oder zehn Jahren die vorgesehenen Jahresleistungen zu hoch bemessen sind. Keine deutsche Regierung werde daher auch die Schlußfolgerungen der Sachverständigen ohneaewifseVoraussetzungen annehmen können. Drei Frage«« müßten zunächst beantworiet «verden. Erstens: Wird Deutschland auf wirtschaftlichem Gebiete mit anderen Nationen gleichge stillt sein? Zweitens: Wird die Ruhr bis auf den letz ten Mann geräumt werden? Drittens: Werden die Besatzungstrupprn am Rhein auf eine vernünftige Ziffer herab gesetzt werden? Ohne Erfüllung dieser Voraussetzung kann di« Reichs- regierung, wie ich persönlich annehme, auf die Schlußfolge rungen nicht eingehen. Das deutsche Volk wird sich nur daun zu finanziellen Opfern verstehen, wenn es für die zu in mindesten durch die Befreiung des Ruhr- geblets und der drei auf Grund der Sanktionen besetzten Städte entschädigt wird. Eine angebliche Brüskierung 0ss Herrn von Hoesch. Im Pariser Oeuvre vom 13. April findet sich ein Bericht über ein Gastmahl, das am Vortage in der rumänischen Ge- sandtschaft in Anwesenheit des Königs flattgefunden hat. Herrn von Hoesch, der eingeladen war, war mitgeteilt worden, daß er Fmu Laguillermie, der Gattin des Präsidenten der Akadenti« der Schönen Künste, den Arm zu reichen habxn würde. Ueber das weitere berichtet das genannte Blatt wie folgt: „Die Minuten vergingen, oer Zug bildet sich. Der Bot schafter Herr von Hoesch versuchte zu erraten, wer unter den anwesenden Damen diejenige wäre, dis man Ihm zur Tisch- dame bestimmt hatte. Er bat endlich darum, ihr vorgestellt zu werden, und da erfuhr man, daß Frau Laguillernrie dieseWeltseitzehnIahren verlassenhatte." Es erhebt sich die Frage, ob der Bericht des Oeuvre zutrifft. Sollte das der Fall sein, dann hätten wir ganz unzweifelhaft eine bewußte Unverschämtheit gegen den beut, schen Botschafter zu verzeichnen. Nun kann unter anständigen Menschen kein Zweifel darüber sein, daß sich durch eine solche Unverschämtheit nicht der entehrt, dem sie angetan wird, son- dern der, der sie zu vertreten hat, in diesem Falle also der rumänische Gesandte in Patts.
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