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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192405124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19240512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19240512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-12
- Monat1924-05
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Frankenberger Tageblatt Anzeiger Aahrgan« Dir «rnudprei» für die »« mm breite «InipaiN,« Petit,-Ile betrat »a Goldpsennl«. sllr die >«7 mm breit« amtliche Kelle 80 Goldpfennh, für die 90 mm breite geile im RedtkNondieile 80 «»»»Pfennig, »lein« «u,eigen find bet Aufgabe ,u bezahlen, gür Nachwelt »nd »ermlitlun, l geile «onderxebttbr. — Für tchmterige Satzarten und bet Piatzvorfchriftea Auffcklag. »tel »Eere» «nitrügen u»ld im Wieder» »olu»g»addruck Sriubbtaung nach leüüehender Staffel. Da« Tageblatt «nsqelnt an lebe« Werttag: Mona«»-«e»»a«pe-I» atzt. LprUt «el «bhaluu, 'n den AnbgabeNelle» der Stadt 1.80 Mk., In dm «ntzgabeftellen de» Landbezlrke« 1.00 Mt.. bet gutragung Im Sladtgebtet I.Obi w!k., bei gulr -gung >» Landgedlet 0.00 Mk. Wochenkarten 80 PK. Miijeluumm. kO Pfg., Sonnabendnutnm. SOPfg. V»klsch«<»»»n1»> «eünlg s«»Sl. ««luelndegtrolonloi graulender, r. N«r«I»r »I. »etearammai rageblatt grankenbergsachse» 2V. Mai Zufammentunst Mae Donald—poincare. E«d»MoiVollkonferenzdereuropäischen Mächte. Der englisch« Botschafter hatte am Freitag nachmittag eine Unterredung mit dem Politischen Direktor des Außenministeriums Peretti della Noeea, in der er de« Wunsch Ma-Donalds über mittelte, baldmöglichst mit Ministerpräsident Pol«- rar» zusamenzutreffen, um den Sachverständigenpla« mit ihm zu verhandeln. Da die parlamentarischen Ar beit«« Macdonald nicht gestatten, London zu verlasse«, wird die Zusammenkunft der beiden StaatS- mü««er am 20. Mat in Chequers stattfln- de «. Es handelt sich, wie Havas betont, um «ine offi - zivfe und privat« Aussprache, die jedenfalls ohn« Mitarbeiter der beiden Ministerpräsidenten durchgefiihrt werden soll. Nach dem Matin wird Poincare bei der Besprechung nur von einem Dolmetscher begleitet sein. Selbstverständlich würden beide Staatsmänner in dem Gefühl, daß ein interalliiertes Abkommen Uber die durch den Sach- mrststndigenplan aufgeworfenen politischen Fragen unerläß- Nch sei, ihre Ansichten loyal und freundschaftlich austauschen und versuchen, sie einander näher zu bringen. Inzwischen würden am 18. Mai die belgischen Minister in Mailand mit Mussolini zusammenkommen. Gegen Ende des Monat« würde dann der Boden für eine positive Beratung der Negierungen vorbereitet sein. Dec Polttisch« Berichterstatter der „Daily Mail" schreibt, die Konferenz zwischen MaeDonald und Poinears in Ehequers am 2«. Mai sei nur daS Borspiel sür eine Bollkonferenz der europäische« Mächte, die zweifellos in England stattfinden werde. Der Pariser Berichterstatter des Blattes meldet, in Paris hoffe man, daß die Erörterung zwischen MacDonald und PoincarL eine Grundlage für eine allgemeine, Mitte Juni stattfindende Konferenz schaffen werde. Die fr a n z ö s I s ch e Haltung auf der Konferenz in Lhequers werde, wie verlaute, sich auf folgende Hauptgrundsätze stützen: 1. Der Dawesbericht muß so bald wie möglich un verändert durchgeführt werden. 2. Deutschland mutz die erforderlichen Gesetze an- lahmem und den Plan zur Durchführung bringen, bevor die französisch-belgische Verwaltung und Kontrolle aufgegeben werbe« kann. S. Dl« Beendigung der franzSsisch-belgischen Regie- »erwaltnngtmRuhrgebiet bedeutet nicht eine mili tärisch« Räumung. Dies« wird nur entsprechend den tat sächliche« deutschen Zahlungen durchgeführt werden. 4. Di« Räumung de» Rheinlandes hängt nicht nur von den jährlichen Reparationszahlungen ab, sonder« auch von der militärische« Entwaffnung Deutschlands, di« «in« sehr dringend« Frage bleibt. Die französischen Wahlen Gestern nur mäßige Beteiligung Genf. 11. K. Die bi« 4 Uhr au« Paris elngegangenen Telegramme bestätigen, daß die Wahlen in Frankreich sich bisher -hn« Zwischenfälle vollziehen. In Paris ist der Wahlandrang «u den Wahllokalen nicht übermäßig groß In Lyon versuchten Kommunisten, di« verbotenen Versammlungen tn den Mittagsstunden ab,»halten, fanden jedoch di« Versammlungs gebäude von der Polizei besetzt. Die „Sicherung" Frankreichs Schon im Krieg« ging, wi« di« Geheimverträg« mit Italien und Rußland »eigen, da« Kriegeziel Frankreich« weit über die Wiedergewinnung Essaß-Lothringens hinaus; «« war auf den Rhein al» Frankreichs Gren,« gerichtet. Da die Frtedenrverhandlungen dt«s«n Wunsch nicht erfüllten, hat Frankreich unablässig unter K«ran»l«huna immer neuer Gründe und Schaffung „vollendeter Tatsachen* versucht, diese* Ziel auf die «ine oder ander« Weise zu erreichen- Zunächst gab ihm di« Besetzung der drei Zonen auf Grund de« Ver sailler Vertrags« da« Recht, sich im Rheinland häuslich nieder- zulassen. Mu der Propagierung der rheinischen Republik und dem Unternehmen tn der Pfalz wurde versucht, den fehlenden Willen der Bevölkerung für «ine Loslösung vom deutschen Reich« zu schaff««. Beide Unt«rnehmungenschlug«n sehl. Dah«r mußt« di« angrbltche Nichterfüllung de» Frledensvertrage» für ein längere« Verweilen im Rheinland die Begründung liefern. Nach PoincarS» Auffassung haben die Fristen kür dte Räumung noch garnicht zu lausen begonnen. Auch da« Ruhrgebiet wurd« besetzt, angeblich um «In Pfand in der Hand zu haben, tatsäch lich aber um Deutschland di« frei« B«rfügung über stin größte* Industriegebiet »n nehmen. Jetzt ist «« wied«r Frankreichs vov« gebliche Angst vor der deutschen „Revanch«', mit d«r di« Not- weudigkeit begründet wird, die Rheinland« zu «in«m neutral«« Land zu machen, dessen Bewachung natürlich Frankreich zu» fallen würde. Dar alle« sind Vorwände für da« Streben Frankreich«, am Rhein zu bleiben, Deutschland zu zerstückeln und ihm jede Möglichkeit zu nehmen, wieder Herr im eigenen Haus« zu werden. Die stärkst« Militärmacht der Welt, di« obendr«tn noch mit sämtlichen militärisch in Betracht kommend«« Nachbam Deutsch land, Bündnifl« abgeschlossen hat, könnte ohn« di« geringste Sorg« für ihre „Sicherheit' hinter tbr« Landesgrenzen zurück geh««. Aber wie alle anderen Vorwände dient auch di« Sorg* um die „Sicherheit' nur dazu, einem Jahrhundert« alten politischen Ziel esn auf die Weltmeinung zugrschnist««» Mäntel chen umzuhängen. Wie selbst Franzosen über di« sranzösische Sicherungspolittk denken, möge folgend« Aeußerung beweisen: In einem Gesetz- «ntwurf zur Schaffung von Schießplätzen für weittragend« Ar tillerie (Chambre de DSvutS» 1923, Nr. 8483) heißt es: „Nun kann aber rin« zahlreiche weittragend« Artilleri« z» Beginn eine, Feldzuge», während der Mobilmachung und de* Aufmärsche», die wertvollsten Dienste leisten. Ste hat au«g«> dehnt« Teile des feindlichen Gebiete« in ihrem Wirkungsbereich. (Karten, au« denen unter verschiedenen Annahmen die Reich weite und damit die unter dem Feuer dieser Artillerie liegende« Räume hervorgehen, sind an die Abgeordneten verteilt.) Er wägt man z. B. einen Kriegsfall, in dem Frankreich und Belgien nach Räumung der Rheinland« in ihren eigentlichen Länder« stehen, so können sie nicht allein die ganze Rheinprovinz, son dern auch das ganze jetzt besetzte Gebiet etnschl. der Ruhr unter Feuer nehmen. Ferner könnten Polen und die Tschecho-Slo- wakei, deren Teilnahme an einem Kriege man doch erwarte« muß, mit von uns gelieferten Geschützen das ganze Industrie gebiet Sachsens und Schlesien« bestreichen. Dies« Artillerie gibt uns daher die Möglichkeit, selbst nach Räumung d«, be setzten Gebiete« die Garantien, die tn dieser Be setzung lagen, praktisch aufrecht zu erbalten. Allein die Gefahr, in der sich diese Gebiet« befinden, könnte von heil samem Einfluß auf di« kriegerischen Gelüst« de, zukünftigen Gegner, sein. Sollte «« aber ander« kommen, so haben wir da» Mittel tn der Hand, um mit einem fürchterlichen Schlag« auf ein« wiederrrwachte drutsche Kriegsindustrie hernieder zu sausen.' So also sieht e« mit der „Sicherung" Frankreichs au«. E, vollendet die militärisch« Einkreisung Deutschlands mit Hilfe seiner östlichen Trabanten, vervollkommnet seine Rüstung bt» »um Aeußersten, um jederzeit über das wehrlos« Deutschland herein- brcchen zu können. Unter dem Vorwand der „Sicherung" stärk es den Militarismus auf den europäischen Kontinent. Die Lüg« von seiner Abrüstung, die es in aller Welt zu verbreiten sucht, wird hieran klar. Das Urteil im Mysse-Einsturz-Prozch Berlin, den 10. Alai. Der große Einsturz im Gebäude des Mosse-Verlages, bei den», wie erinnerlich, ungefähr 15 Menschen ums Leben kamen, hat nunmehr seine gerichtliche SUhne vor einem hiesi gen Schöffengericht gefunden. Verurteilt wurden drei Angeklagte, und zwar der Bauleiter Otto Lazarus zu 6 Monaten Gefängnis, der Polier AugustButzkezu3MonatenGefängnis und der Polier Hantschick ebenfalls zu 3 Monaten Gefäng nis, und zwar alle wegen fahrlässiger Tötung in Tateinheit mit Körperverletzung. Sämtliche übrigen Ange klagten wurden freigesprochen. Der Vorsitzende, Amts gerichtsrat Hel dH ahn knüpfte an die Urteilsverkündung, die iln überfüllten Saal mit größter Spannung ausgenommen wurde, eine längere Begründung, aus der folgende wesentliche Punkte wiedergegeben seien: Nach Ansicht des Gerichts stellt sich die Katastrophe als ein Zusammenwirken u n - günstiger Naturereignisse und menschlichen Verschuldens dar. Besonders habe zu dem furchtbaren Vorfall das Belasten der Decke mit Kies, die ungünstige Witte rung und die Wegnahme der Verschalung beigetragen. Der letztere Umstand habe eine ausschlaggebende Nolle gespielt und recht eigentlich den Weg zu dem Unglück gebahnt. Was den Angeklagten Hantschick anbetrifft, so hätte erohne An - 0 rdnung gehandelt, während cs seine Pflicht war, be stimmte Anordnungen einzuholen und sich vor allen Dingen auch persönlich von den gesamten Verhältnissen zu überzeugen. Bei Lazarus sei es dem Gericht gleichgültig gewesen, ob er eigentliche Leiter oder nicht war. Jedenfalls stehe aber fest, baß er die wesentlichsten Anordnungen getroffen habe und diese dann auch befolgt wurden. Daß Lazarus Kies herauf, bringen ließ, gereicht ihm an sich nicht zum Vorwurf. Liber er habe die Ausschalung trotz des nassen Kieses veranlaßt, und dafür müsse er bestraft werden. Es mar außerdem seine Pflicht, sich mit Naedel in Verbindung zu sehen. Bei dem Strafmaß hat das Gericht auf der einen Seite die außerordent lich schweren und tief beklagenswerten Folgen berücksichtigt, die die Katastrophe zeitigte. Sei doch über zahlreiche Familien tiefe Trauer gebreitet worden. Auf der anderen Seite mußte die tadellose Vergangenheit der Angeklagten und ihre be rufliche Ueberänstren gung mildernd berücksichtigt .werden. Verhaftung des früheren lettischen Ministerpräsidenten. Aus Riga wird gemeldet: Freitag abend wurde der frühere Ministerpräsident Pastor Andrew Needra, als er mit dein Dünaburger Zug aus Wilna in Riga eintraf, von Beamten der Polizei verhaftet. Auf dem Bahnhof hatte sich, da die Nachricht von der Ankunft Needra» schon vorher bekannt geworden war, eine groß« Menschenmenge versammelt. Needra protestierte unter Be rufung ans seins geistliche Würde als lutherischer Predige» in Wilna und auf die alten russischen Gesetz«, laut welche« ein Prediger nur auf Beschluß der höchsten G-ricbtsiiistonzeq in Haft genommen werden dürfe. Trotzdem wurde der Haft befehl ausgeführt und Needra, der mit seiner Gemahlin zu sammen angekommen war, in einen. Automobil zur politi schen Polizei geschafft. Seine Gemahlin wurde sofort ent lassen, er aber in Hast behalten. Needra war bekanntlich nach dem Sturz des lettischen Kabinetts Ullmanis durch dte baltische Landeswchr im Februar 1919 Ministerpräsident eines deutsch-lettischen Koalitions ministeriums, unter dem die Befreiung Kurlands und die Einnahme Rigas im Mai 1919 erfolgte. Als durch das Eingreifen der Entente die Landeswehr zur Räumung von Riga im Juli gezwungen wure, ging das Kabinett nach Mitau, wo es bis zum Ende des Vermont-Unternehmens blieb. Dann gingen die letti schen Glieder des Ministeriums ins Ausland. Needra war bis jetzt, nach vorübergehendem Aufenthalt in Ostpreußen, Pfarrer in Wilna. Zwei der Glieder eines Kabinetts, Or. Wankin und Rechtsanwalt Ansberg. sind schon früher nach Riga zurückgekehrt, um durch einen Prozeß ihre Rehabi- litierung zu erzwingen, befinden sich jedoch noch immer in Untersuchungshaft. Eine gleiche Absicht hat offenbar auch Needra nach Riga geführt. Die Zahl seiner Anhänger ist tn dyn Kreisen der christlich-nationalen Elemente sehr groß. Wahlergebnisse aus AmukreiH Part«, 12. 5. Die ersten Wahlresultate sind soeben «Inge- troffen. Departement der Moe«: Di« Liste Maainot hat die absolute Mehrheit. Die gam« Liste ist gewählt, st« gibört »um Nationalen Block und »ur Partei der Republikaner. Departe- m«nt Calvados: Die Liste des Nationalen Block» Hai die ab- lolute Mehrheit erreicht. Departement Eure et Loire: Die Liste de, linken Kartell« hat gesiegt, jedoch ohne die absolute Mehr heit zu erhalten. Genauere« Über da« Resultat liegt noch nicht vor, soviel Ist aber bestimmt, daß der frühere Innenminister Meuncry geschlagen Ist. Departement Borone: Auch tn diesem Departement hat, soviel jetzt bekannt ist, da« Kartell der Linken gesiegt. Genauere Resultate liegen noch nicht vor. Pari», 12. S. Im Departement Calvados hat der Natto- mlistsnblock aesiegt. Im Departement Tantal wird dagegen «in Rfolg de« Blocks der Linken gemeldet. Der Block der Linken >ar gleichfalls im Departement Dorom« aesiegt. In Pari» mb«n laut der Fournieraaentur im ersten Wahllektor die Lift« »apre, Nationalistenblock, dl« meisten Stimmen auf sich ver. trügt. Die Lifte Tate, Nationalistenblock, steht an erster Stell« km zweiten Sektor. 2m dritten Sektor verzeichnet die List« Rollin, Nationaliltenblock, «inen kleinen Vorsprung vor d«r List« Datnleve, Block der Linken. Darauf folgen die Listen Berton, Kommunisten, und Brak«, Sozialisten. D«r Nationalistenblock scheint dl« meisten Stimmen kn Pari» davong«trag«n zu haben, der Lknk« Block und die Kommunisten folgen ihm jedoch auf dem Fuß«. In den Pariser Vororten jcheinm di« Kommunisten ———> Flöka des Amtsgericht und der Stadtrates zn Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa u 1- w dl, R-dE-n- M-aM MM» — ven 1S.Mü >924 «a»miita«s - ""m S» im dritten 203000, wa» den vierten anbelangt, jo sind hier die Ziffern noch nicht bekannt. Der Kampf im RuhrSergSa« hat auch am Sonnabend kein« Aenderung de« Lage er- fahren. Nach wie vor liegt fast der g «samt « R « h «- bergbau still. Immer häufiger kommen jetzt Mel- düngen über di- durch den Kohlenmangel verursachten wirtschaftlichen Schäden. I« dem Stadtteil Essen-Alt- essen ist die Gasversorgung eingestellt. Für den Stadt- teil Vorbeck must nach einer Bekanntmachung eben falls mit einer Unterbrechung der Gaszufuhr gerechnet werden. Die G1 fenbahnregie teilt durch Anschlag am Hauptbahnhof Essen mit, daß 13 Züge wegen Kohlen mangels ausfallen. Auch di« Nheinfchiffahrt ist von dem Konflikt im Bergbau in Mitleidenschaft ge- zogen, da die Kohlenzufuhr nach de« Rheinhäfen so gut wie aufgehört hat. Auf den Thhssensche« Zechen habe« sich bisher ISO« Arbeiter zur Wiederaufnahme der Ar- beit unter den alten Bedingungen gemeldet. Auch in Oberhausen zeigt sich bei einem kleinen Teile der Berg- leute Neigung zur Wiederaufnahme der Arbeit, eine wesentliche Aenderung der Lag- ist aber davon nicht,« erwarte«, zumal noch gemeldet wird, dast kommunistische Elemente sich unter dem Vorgeben, die achtstündig« Schichtzeit verfahre« zu wolle«, melden, von denen man aber Sabotageakte in der Grub« befürchtet. Oie Vermittelungsbesirebungen. Reichs- und Staatskommissar Mehlich hat, wie bereits kurz gemeldet, eine Vermittlungsaktion zur Beilegung des Kampfes im Bergbau eingeleitet. Am Sonnabend begannen die Besprechungen mit den Vertretern der Zechenverbände. Die Verhandlungen, die in der Bergwersdirektton Reckling hausen zwischen einem Vertreter des preußischen Handels ministeriums, dem Präsidenten der Bergbaudirektton Geheim rat Raiffeisen und Vertretern der Bergarbeiterverbände bi* in die Nachmittagsstnnden hinein stattfanden, sind ergeb- nislos geblieben. — In Essen haben zwischen dem gechen- verband und den Bergarbeiterorganisakionen die Be ratungen über den Rahmentarifoertrag be gonnen. Ueber weitere Fragen, insbesondere über die zurzeit im Ruhrbergbau vorliegenden Verhältnisse ist in dieser Sitzung nicht gesprochen worden. Unruhen Im Ruhr-Streikgebiet Essen, 11. 8. Die Unruhen im Nuhraeblet haben sich gestern abend erneuert. Es kam zu neuen Zusammenstößen In Ruhrort und Homberg. Di« Metallarbetterschast de» Ruhr gebietes hatte für Sonntag Versammlungen «Inberufen, um die Unterstützung des Bergarbeiterstreiks durch «inen Jndustrie- arbeiterftreik zu beschließen. Die Zahl der gestern im Nuhr- revler nicht zur Arbeit Erschienenen beträgt nach Mitteilung de» Zechenverbandes 421000.
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