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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 02.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192405022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19240502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19240502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-02
- Monat1924-05
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teilnchm.r Inllen plamnäßig an bi« Geg'itrslhast zur Polizei ge- i»öhnt werden und vieler in Disziplinlosigkeit und offener W'dersihlichkett gegenüberiretrn. Zugleich >ollen dem rechissozia- isiisLen Innenminister Müller, dem die Polizei untersteht, Schwierigkeiten bereitet werden. Die Polizei nahm etnioe Ver- Haftungen vor, doch wurden die Verhafteten «ach Feststellung ihrer Personalien wieder tn Freiheit gesetzt. Gegen 7 Uhr abend» herrschte überall vollkommene Nu he. O Plulige Unruhe« in Kern Gera, l. 5 2m Laufe de« heutigen Tage« kam e« in Gera an niedreren Stellen der Stadt zu blutigen Unruhen. Noch der I.-Mai-Versammlung der Kommunisten bildete sich ein De- wonttrationszug. Als die Polizei zur Auflösung ausforderte, wurde sie sofort mit Knüppeln a-'gegriffen. Ein g roheres Polizeiaufgebot säuberte darauf mit Gummiknüppeln die Innen stadt, wobei mehrer« Verletzte aus der Straße biteben. Im Laus« des Nachmittag« kam es zu weiteren Ansammlungen und Zwischenfällen zwischen Kommunisten und Deuischvölkiichen. Am Abend wurde die gesamt in Gera stationierte Lanbespolizei, sowie die blaue Polizei zur Säuberung der ganzen Innenstadt eingesetzt, da sich vor dem deutschvölkiichen Wablbüro eine immer größer werdende Menschenmenge angesammelt batte, anscheinend in der Absicht, da, Büro zu stürmen. Die Polizei trieb di« Menge auseinander, wobei eine große Anzahl Personen ver letzt wurden. Außerdem erlitten sieben Polüeibeam!« Kopfver letzungen. Die Haupträdel»sührer der Kommunisten konnten zum größten Teile festgenommen werden. Auch aus Weida werden Ausschreitungen der Kommunisten gemeldet. Ein Beileidstelegramm des Kaisers an Frau Helfferich Kal ser Wilhelm drahtete an Frau Gtaatsmintster Helfferich: „Tief erschüttert durch die Nachricht von dem jähen Ableben Ihres Gatten und seiner Mutter versichern wir Sie unserer wärmsten Teilnahme. Auf das schmerzlichste empfinden wir den unersetzlichen Verlust, den mit Ihnen das deutsche Volk erlitten hat. Vorbildlich stellte der allzu früh Heimgegangene sein reiches, umfassendes Wissen, seinen klaren, scharfen Blick und seinen zähen, sieghaften Willen in den Dienst des Vaterlandes, dessen Befreiung von Schuld- lüge, Versailler Diktat und unerträglicher Fremdherrschaft, dessen Wiederaufrichtung in nationaler Freiheit und Selbst bestimmung ihm heiligste Lebensaufgabe war. Unsere Ver- ehrung und Dankbarkeit für sein« bis in den Tod bewährte opferfreudige Treue ist diesem kerndeutschen Manne für alle Zeit gewiß. Gott stärke Sie in Ihrem herben Schmerze und sthütze Sie mit Ihrem S-' - meinem lieben Patenkind«. Prinz Oskar wird uns l Trauerfeier vertreten. Her mine. Wilhelm." Jnlaus mi- Ausland Dl« bayerische Regierung gegen die Deutschvölkischen. Wie die Korrespondenz Hofmann mitteilt, nimmt nun auch die bayerische Negierung halbamtlich Stel lung gegen die völkische Presse wegen ihrer maß losen Angri,fe auf höchste Würdenträger der katholischen Kirche. Zum dänische« Gesandte« in Berlin ist nunmehr, ent- gegen der ursprünglichen Absicht, endgültig Kammerherr Herluft-Zahle ernannt worden, der seit dem Jahre 1912 Gesandter in Stockholm war. Der neue Gesandte ist nicht zu verwechseln mit dem früheren Ministerprä- si deuten Zahle. Gr ist 51 Jahre alt und kam im Jahre 1900 in das Auswärtige Amt als Departementschef, wo er blieb, bis er 1912 als Gesandter nach Stockholm ging. DI« Wahlvorbereitung«« in Frankreich. Für die Wahl bezirke in Paris (drei für die Stadt und einer für die Um gegend) sind insgesamt 462 Kandidaten für die Wahl auf- gestellt worden. Für ganz Frankreich 2500. Diese 2500 Kandidaten verteilen sich auf 890 Listen. Im all- gemeinen macht sich der Wahlkampf in Paris in der Oeffent- lichreit nicht so stark bemerkbar, wie man all- gemein angenommen hatte. Im allgemeinen scheint man das Ergebnis der deutschen Wahlen abwarten zu wollen, um dies dann gegen Deutschland aus- schlachten zu können. Gin französisch-japanischer Einwanderungsvertrag? Daily Expreß meldet aus Tokio, große Bedeutung werde dem bevorstehenden Besuch des Generalgouverneurs von Französisch-Indo-China beigemessen, der dort am 10. Mai erwartet werde. Man sei der Ansicht, daß der Beweggrund dieses mit der Ueberbringung der Glück wünsche Frankreichs zur Verheiratung des Regenten begrün- beten Besuches möglicherweise ein französlsch-jäpa- nischer Vertrag sei, der die japanische Einwan - bernnq nach Indo-China gestatte. Wechsel im britischen Rhein-Oderkommando. Wie Daily Telegraph erfährt, wird General Sir Alexander Godley, Oberbefehlshaber der britischen Rheinarmee, in Bälde nach England zurückkehren und durch Generalleutnant Sir John du Cane ersetzt werden. Spannung an der türlisch-syrischen Grenze. Times mel- bet aus Konstantinopel, die Lage an der türkisch- syri scheu Grenze werde gespannt. Aus Adana werde gemeldet, daß General Fachr Eddin Pascha, der Be- fchlsipb-r des fünften türkischen Armeekorps, dort mit sei,.cm Stabe cingetroffen sei, um „strategische Hebungen" zu veranstalten. Weitere Meldungen aus Adana besagten, daß 11 Dörfer durch französisches Artille- riefeuer vollständig zerstört und daß 51 Per sonen verhaftet und nach Aleppo verschleppt worden seien. Konflikt zwischen Argentinien und dem Batilan. Wie „Information" meldet, wird der Konflikt zwischen dem Va- tikan und Argentinien als sehr ernst betrachtet. Bekanntlich besteht die argentinische Negierung darauf, daß Monsignore de Andrea zum Erzbischof von Buenos Aires er- uauiü wird. Die dahingehenden Bemühungen des argenti nischen Gesandten beim Vatikan sind gescheitert und der Nuntius aus Buenos Aires wird zurückbe- rufen werden. O-tMB M- MierlaRk Frankenberg, den 2. Mai 1924. Mügtingstioterr in der Affanzenwett Am Rande des Waldes, inmitten des noch kahlen Echlehengebüsches, leuchten dem Wanderer jetzt hier und da die purpurnen Blüten des Kellerhalses oder Seidelbastes (Daphne mezrrcum) entgegen. Wie ein Märchen mutet dieser nur kaum bis hüfthohe, immer seltener werkende Strauch an, dem die Blätter fast noch völlig fehlen. Seine Blüten, meist zp dreien, scheinen direkt aus dein kahlen Stamme hervor-- zubrechen. Ein starker Mandelduft entströmt ihnen. Aber Vorsicht ist geboten. Ein schweres Gist ist tn allen Testen dieser Pflanze enthalten. Mag seine Rinde auch arzneilich, verwendet werden, mögen auch Drosseln sein« roten Beeren, allerdings ohne Kerne, verzehren, so kann er doch Unfall anrichten. Schon der Saft brennt scharf auf der Haut und kann Blasen ziehen. Diese Giftigkeit allein sollte davon ab- halten, den Kellerhals zu pflücken, vor allem aber die Zer- streuMit seines Vorkommens. Während er in den Flor«n vor 20 Jahren noch als „verbreitet" geführt wurde, gehen sein« Standorte jetzt allmählich zurück. Da nun der Kellen- hals in seinen Blüten «inen wichtigen Ausgangspunkt kn der Entwicklungsgeschichte der Blüten überhaupt darstellt und botanisch gesprochen, eine altertümlich« Pflanze ist, sollte jeder Wanderer es für sein« Pflicht halten, diesen merk würdigen Frühlingsboten zu schützen, abgesehen davon, daß i er auch unter dem Schutze des Gesetzes steht. Ganz besond«ren Schutz verdienen aber jetzt die Schlüssel blumen oder Himmelschlüssel (Prrmula elatior). Man kann nicht behaupten, daß sie selten seien. Diese ausdauernde Pflanz« lebt noch zu Tausenden auf unseren Wiese» und in den Gebüschen, und doch vermissen wir ihre wunderbare Goldstickerei immer mehr im grünen Frühlingsteppich. Dafür kann man sehen, wie Spaziergänger dicke Sträuße davon nach Hause tragen, rr- Kinder hier und dort solch« feilbiel«» oder wir gar Händlerinnen mit dem Tragkorbe auf Raub ^rusgehen. Es sollte doch ein jeder bedenken, daß dies« Blumen asten gehören, die Freude in der Natur suchen und zu finden hoffen, daß es ein Diebstahl an Schönheit ist, wenn man si« in Massen nach Haus« trägt, unter Umständen unterwegs gar wieder wegwirst, und daß die Blumen verstreut im Wiesenteppich viel prächtiger wirken als daheim tm Glase. — Beide Pflanzen sind auf Grund der Ministerial-Verordnung vom 23. Mai 1923 geschützt. Das Abpflücken ist verboten und wird mit Geldstrafe bis zu 150 Mark bestraft. Die Wanderer werden gebeten, der Gendarmerie die Blumenräuber zuzuführen. Stimmscheine Es erscheint im Hinblick auf die bevorstehende Reichstagr- wahl angebracht, auf die in der Reichsstimmordnung vorgesehene Einrichtung der Stimmscheine kinzuwelsen. Stimmberechtigte, die in eine Stimmliste oder Stimmkartet einge tragen sind, können auf Antrag «inen Stimmschein er hallen I. wenn sie sich am Abstimmungstage während der Ab- stimmungneit aus zwingenden Gründen außerhalb ihre« Stimm bezirke« aufhalten, 2. wenn sie nach Ablauf der Einspruchsfrist ihre Wohnung in «inen anderen Si-mmbezirk verlegt haben, 3. wenn sie infolge eines körperlichen Leidens oder Gebrechens in ihrer Bewegungsfreiheit behindert sind und durch den Stimm schein die Möglichkeit erhalten, einen für sie günstiger gelegenen s Abstimmungeraum aufzusnchen. Nus besonderen Gründen ß könnrn auch Stimmberechtigte, die nicht in «Ine Stimmliste oder Stimmkartei eingetragen sind oder darin gestrichen wurden, einen Stimmschein erhalten, nämlich 1. wenn sie nachweisen, daß sie ohne ihr Verschulden die Einspruchsfrist versäumt haben, 2. wenn si« wegen Ruhen» de« Stimmrecht» nicht eingetragen oder gestrichen waren, der Grund aber nach Ablauf der Lin- spruchtfrist weggefallen ist, 3. wenn sie Ausländsdeutsche waren und ihren Wohnort nach Ablauf der Einspruchsfrist in da» Inland verlegt haben. Zuständig zur Ausstellung de« Stimm scheins ist die Gemeindebehörde de« Wohnorte» (Stadtrat, Meldeamt Hinbenburgstraßc). Die Stimmscheine können noch am Tage vor der Abstimmung ausgestellt werden. Es ist also noch am Sonnabend Gelegenheit, sich einen Stimmschein au»- ftellen zu lassen. Den Grund zur Ausstellung eine« Stimm scheine» hat der Antragsteller auf Erfordern glaubhaft zu mach«». Ueber feine Berechtigung, den Antrag zu stellen und den Stimm schein in Empfang ,n nehmen, muß er sich gehörig ««»weisen. Aür MLetauflieferer! Ab 1. Mai müssen die Auflieferer von Paketen d>e Paket- karten wieder wie früher selbst durch Freimarken freimachen. Die» gilt insbesondere für Firmen, die größ-re Pakrkaufliefe- rungen zur Post bringen. Für Selbstaufiieferer bleibt das alte Verfahren — Verrechnung der Pakelfreigebühren über das Postscheckkonto — bestehen. Bei dieser Gelegenheit nimmt das Postamt erneut Veranlassung, immer wieder auf die Vorteile hinzuweisen, die eine möglichst frühzeitige Auslieferung der Pakete mit sich bringt. Während die in den Vormittagsstunden ausaelieferten Pakete unverzögert abgewiesen werden können, erleiden die in den Abendstunden aufgelief-rten Sendungen infolge Ueberlastung der Bahnpostwagen und der Paketumschlag- stelle in Chemnitz unvermeidliche Verzögerungen. Ker AröeitsmarLI in Sachsen Auch in dieser Berichswoche war bei allen öffentlichen Ar beitsnachweisen eine reg« Vermittelungstätigkeit zu beobachten. Besonder» aufnahmefähig für Arbeitsinchende blieben die Lertil industrie und das Vekleidungs-, wie stellenweise auch das Holz- und Schnitzltoffgewerbe. Zahlreiche Vermittlungen konnten aber auch in der Industrie der Steine und Erden, in der Kartonnagen- indultrie, im graphischen und vor allen Dingen im Baugewerbe getätigt werden. Eine weitere Belebung erfuhr de: Arbeits markt in der Metallindustrie, obgleich hier im Vergleich zur Vor woche die Nachfrage etwa« nachgelassen hat, und in der Leder industrie, tn welcher insbesondere Klubmöbelarbeiter, Polsterer, Protest«Iller, Auto- und Rohrvlattenkoffersattler verlangt wurden. Reichliche Arbeitsgelegenheit bot sich auch an vielen Orten für jüngere ungestrnte Arbeiter. Für ältere ungelernte Arbeiter gestaltete sich, solange jüngere Kräfte zur Verfügung stehen, die Unterbringung noch immer schwierig. Selbst die Landwirtschaft hat in der Hauptsache nur Bedarf an jugendlichen Kräften, welcher jedoch nicht gedeckt werden kann. Ungünstiger gestaltete sich di« Lage tm Nahrungsmittel- und Eenußnuttelgewerb«, woselbst es in der Süßwaren- und in der Tabakindustrie zu Entlassungen kam, und unverändert blieb der Stellenmarkt für kaufmännische und Büroangestellte, auf welchem lediglich Nach frage nach Verkaufspersonal und Stenotypistinnen bestand. soiwcn-vcmlUup SS» ISS s.ss s.ss axainnx «nmraa, orn s. war drto^vu io sllsn z^dtoiluvAsa LrtilcsI <In» tLg-Uokvv Oscksrks ru «uüsrps vödvlivd dMixou krstsou senovuc» s Di« Mahlzeit zur R«lch»tag»wahl am kommende» So»» tag beginnt bereits früh S Uhr und endet ö Uhr nachmittag«. Es empfiehlt sich, die Vormittagsstunden zur Wahl zu benutzen, da nachmittags rifahrnnqigemäß immer großer Andrang herrscht. Aus jeden Fall muß überall am Sonntag di« Parole lauten» Geht wählen und wählt zeitig! Dl« Verteilung de» j Stimmzettel erfolgt nur im Äbstkmmnngsraum. f Die Freiwillige Sanktätskolonn« vom Roten Kren» l hat für den kommenden Wahl-Sonntag einen Tran«- 3 portdienst eingerichtet. All-- wablberechttgten Ein- H wohn er Fianktnberg«, die infolge Erkrankung, Gebrechlichkeit 8 oder Altersschwach« — zwar transportfähig —. aber nicht gehe- t fähig sind und au» diesen Gründen ihr Wahlrecht nicht aus« g üben können, aber doch wählen möchten, können diest Einrich tung benutzen. Der Transport und die Benutzung von Fahr stuhl und Fahrgerät der Kolonne ist kostenfrei. Es wird ge beten, Transportbestellunaen von morgen, 8 Uhr an, mög-. ltchst bis Mittag, an den Kolonnen-Dorsitzenden (Dr. med. Stumpf, Markt 4, Tel. 188) oder an den Kolonnensührer (Kröger, Karolabad, Dammplatz, Tel. 218) gelangen zu lassen. Die Transporte erfolaen nach der Reihe der Anmeldungen. 1 Krleasgraberfürforge. Im April erscheint di« Zeitschrift „Kriegsgräbertüttorge'' wieder'. Si« bringt di« zahlreichen im vtrgongemm Jahre aufgesamm-lten Berichte über den Zustand deutscher Kr eg-rsriedhöfe aller Länder und einen Ueberbllck über die jüngste Tätigkeit des Dollsbnndes. So ist die Ehrenwach« für unsere Ki iegerfttedhöke wieder da. da« geistig« Band zwischen ' den fernen Gräbern und der Heimat wieder anqeknüpft. Da der Bezug der Zeitschrift nicht mehr durch die Post erfolgt, sind Bestellungen nur an den -Volkrbund Deutscher Kriegsgräbersürsorge", Berlin W. 10, Matibälkirche 17, H zu richten. Alle Angehörigen von Gefallenen, aber auch all« echten Deutschen, welch« sich ein Gefühl für die Bedeutung der ehrenvollen Arbeit des Volkskunde« bewahrt haben, werden sich mit un» darüber freuen, die schönen, durch Abbildungen an schaulich gemachten Hefte nun wieder in die Hand zu bekommen. Aufgerusencs Notgeld. Der Ncichsfinanzminister hat das wertbeständige auf Gold lautende Notgeld in der Provinz Sachsen und tm Gebiet der Freien und Hansestädte Ham burg und Lübeck mit Wirkung vom 10. Mai d. I. aufgerufen. Die Einlösungsfrist läuft bis einschließlich 10. Junk d. I. Unberührt von diesem Aufruf bleiben das Notgeld der Reichs- bahn und der Hamburger Bank von 1923. Der Netchsstnanz- Minister hat die als Deckung für das aufgerufene Notgeld hinterlegte Goldanleihe bzw. die 6prozentigen Schatzanwei sungen mit Wirkung vom 8. Mai d. I. freigegeben. — Chemnitz. Der Ortsgruppe Chemnitz vom Volksbund« Deutsche Kriegsgräber-Fürsorg«, dessen Aufgab« es ist, di« Gräber der im Anslande ruhenden deutschen also auch Chemnitz r, Helden des Weltkrieges zu pflegen und zu erhalten, ist ein von Bürgermeister Arlat unterzeichnetes Schreiben znaeganaen, wo. rin mitgete t wird, daß im Hausbattplan der Stadt Lhemn h für 1924 «in Beitrag von 10 (zehn) Mark für di« Deutsch« Kriegsgräber-Fürsorg« vorgesehen ist. Die Ortsgruppe hat dem Na'e der Stadt mitasteilt, daß sie aus leicht ersichtlichen Grün den auf diese Beihilfe dankend Verzicht«. — Dresden. In Bregenz am Bodensee verstaib der Schrift steller Alwin Römer im 63. Lebensjahre. Er war im Vorjahr wegen eines schweren Augenleidens von Dresden nach Bregenz zu seiner dort verheirateten Tochter übergesiedelt. Römer war ein feinsinniger Schriftsteller, dessen formschön« und sinnig« Lyrik und dessen Erzählertalent überall Beifall fand. Auch Lust spiele, Schwänke und Märchen hat er geschrieben, die an vl«len Bühnen mit Erfolg über dl« Brrtter gingen. — Bautzen. In einer hiesigen Tageszeitung kündigt ein Brautpaar aus Drauschkowitz seine Verlobung an. Der Bräu tigam Ist erst 19 Jahre und seine Braut gar erst 18 Jahr« alt und noch fortbildungrschulpflichtig. Aus aller Welt Der „Columbus* in New York. Einem den' Norddeut- schen Lloyd zugegang«n«n Telegramm zufolge ist der deutsche Dampfer „Columbus" am Mittwoch abend um 7 Uhr in New York glücklich eingetroffen. Die Ueberfahrt vollzog sich trotz teilweise heftiger Gegenwinde zu voller Zufriedenheit. Das Schiff legte die Strecke Bremen—New York in etwa acht Tagen zurilck. Aus Höflichkeit in Schaden gekommen. Gin böses Miß- geschick widerfuhr einem jungen Mann«, der, Angestellter eines Berliner Betriebes, in dessen Auftrage 600 Dollar, zwei Stück zu'100, sechs zu 50, fünf zu 20 Dollar einer anderen Firma überbringen sollte. Unterwegs räumte er in einem Wagen der Linie 91 einer etwa 58-—60jährigen Dame seinen Platz ein. Dabei vergaß er, seine braune rindlederne Akten- lasche, die er mit dem Geld« neben sich gestellt hatte, an sich zu nehmen. Als er sich am 8^1 seiner Fahrt ihter wieder er- innerte, waren die alte Dame und andere Fahrgäste bereits ausgestiegen, .die Tasche verschwunden. Für den Verlust ist der jung« Mann ersatzpflichtig. NM MkliaMW tlWWM Mit 29 000 Goldmark durchgebranut Berlin, 2. 5. (Funlspruch der Telunion) Durch einen un geireuen Angestellten ist die Deutsch« Ewaporator-A.-G. geschädigt worden. Al« man am Mittwoch die Gehälter auszablen wollte, entdeckte man, daß da» für diesen Zweck bereitqeitellte Geld, etwa 29000 Goldmark, fehlte. Der dringende Verdacht, dies« Summe unterschlagen zu haben, richtet sich gegen den 40jährigen Joies Krauß, der seit einiger Zeit bei der Firma tätig war und auch zeitweise die Funktion de« Kassierers ansübie. Kran« ist seit Mittwoch flüchtig. Man glaubt, daß er in« klusland ge flohen ist. Die polizeilichen Ermittelungen waren bisher er gebnislos. Ei« Auto von «in«m Zuge zertrümmert Berlin, 2. 5. (Funkipruch der Telunion). Zwilchen den Eisenbahnstationen Possenhofen und Starnberg wurde, wie der „L.-A." au» Augsburg berichtet, von einem Zuge rin Auto über« fahren. Di« beiden Insassen, der Architekt Hatzl und seine Ehe frau, wurden schwer verletzt. Da» Auto wurde zertrümmert. Das Unglück kam dadurch zustande, daß dl« Uebersahrtsschrank, nicht geschlossen war. König Alexander reift «ach Pari, Pari», 2. 5. ^Ratin" erfährt au» Belgrad, daß König Alexander am 15. Mat nach Paris abreisen werde. Blutiger Berlmlf der Maifeier in Athen Athen, 2. 5. Bei den gestrigen Maidemonstrationen kam es zu Zusammenstößen zwischen Kommunisten und der Polizei. Zahlreiche Demonstranten wurden verwundet, e« erfolgten zahlreich« Verhaftungen. Revalte auf Havanna Nenyork. 2. 5. (Funkspruch der Teluiuon). Mi« aus Ha- vanna gemeldet wird, dauert d«r Ausstand in der Provinz Emta Clara immer noch fort. Am Dienstag revoltierte in d«r Näh« von La« Billa» ein Detachement der Polizei nnd be mächtigt« sich de» Stadthause« von San Juan de lo« Pera», an» dem e, jedoch nach heftigem Kampf« ««der ««rttieben »erden konnte.
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