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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 28.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192406285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19240628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19240628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite der Beilage enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-28
- Monat1924-06
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Frankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks »m 28 S««i IE «achmittags 88. Jahr««»- z- 14« Die Rückkehr »er A«s,ewlese«e» «s Zur Frage der Rückkehr -er Ausgewiesenen, so verlautet an zuständiger Stelle, wird man zunächst abwarten müssen, wie sich die Rückkehr der Ausgewiesenen auswirken wird. Wann die Rückkehr selbst erfolgen wird, weiß man noch nicht genau. Die Ausgewiesenen werden sich deshalb für die nächst« gelt noch mit Geduld wappnen müssen. p«« raaeblatt «rschekm an ledim Werktag! Monat»-7ie»ug»pr»I« «» l. Nprll: Bet Abholung In den v»Sg<>irst«ü«n der Stadt l.80 Mk., tu den An»aabesteIIcn de» Landdeztrke« 1.00 Mk., bet Zulmgun» Im Stadtgedlet I.-ü Mk., del Zutr gnng im Sandgebiet S OO Mk. Wochenkarten »V PIg. Mnzelnumm. lOPkg., Saniiabeiidnumm. SOPsg. p»psch«iro,»o> Lehxig raaoi. «!em-«,ide»iroko«t0! grankenver, ». krerntpr. »i. »«»«„»anenia, Tageblatt Airankenberglachie« Müba des Amtsgerich» und de» Stadttale- zu Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa LangeLtnierre-ung Hoesch undHerrioi. M« schon angekündigt ist eine Demarche des Pariser deutschen Botschafters von Hoesch beim französischen Minister- prästdenten im Auftrage der Reichsregierung am Freitag mittag erfolgt. Der Ministerpräsident empfing den Botschaf ter in der Mittagsstunde. Die Unterredung dauerte sehr lange. Die deutsche Antwortnote an die Botschaster-Konfe- renz ist bis jetzt noch nicht in Paris eingetroffen. Sie wird frühestens für Sonnabend abend erwartet und soll dann un verzüglich durch den deutschen Botschafter am Quai d'Orsay Uberaeben werden. Der Grnudprel» für die 8» mm breite elnN>aMgr Petltzelle betrügt 20 Boldpfeonlg, für die t<7 mm breite amtliche gelle 80 Goldpfenn g, für die vo mm breite gelle im Ned Eon»teile 80 «aldpfenntg. »leine «l >,eigen find bei Aufgabe ,11 bezahlen, gilr Nacht»«« tMd Vermittlung c getle Sondergebllhr. — ffür schwierige Tagarten »ich bei Plalworschristeii Ausschlag, ve' grbßerea Austrüge» und i n Wleder» »alungiaddruck Srinüßlgung nach feststehender Staffel. Nach der erst am 26. Juni überreichten Liste an di« Rhein- landrommisston wird diese zunächst den französischen Bezirks- delegierten vorgelegt werden. Von deutscher Seit« sind die zuständigen Stellen angewiesen worden, den wieder zur Rück- Ur gelassenen so schnell wie möglich Mittel- lung davon -umachen. Sobald dlese Mitteilung er- folgt, muß jedoch erst noch die Frage der Notwen- dtgkeit der Gelettscheine geklärt werden. Auch da erfordert Zeit. Schwierigkeiten bestehen auch noch in der Wohnungsfrage, denn die Besatzungsbehörden haben bisher nicht bekanntgegeben, daß sie die beschlagnahmten Woh- nungen räumen werden, so daß man vorläufig noch gar nicht weiß, wie die Rückkehrenden untergebracht werden können. „Der französische Ministerpräsident hat di« deut sche Reichsregierung amtlich davon in ßienntniS gesetzt, dass feine in der französischen Kammer abgegebenen Erklärungen über die Freilassung der Gefangenen und die Wieder,ulaffung der Ausgewie senen bereit- durch entsprechende Weisungen an di« fran zösische« Besatzungsbehörde» in di« Tat umgesetzt Worbs« sind. Wie die Meldungen aus den besetzten Ge bieten bestätigen, sind diese Weisungen schon seit einigen Lagen in -er Durchführung begriffen. Bisher ist schon für den französischen VesetzungSabschnitt des altbesetz- ten Gebietes 7S00 Familie«, als» etwa SO 0 00 Personen, die RücklehrerlanbniS erteilt Word««. Am LS. Juni hat die Rheinlandkommkssion die Aufhebung weiterer Ausweisungen aus dem altbesetzten Gebiet t« etwa gleichem Umfange beschlossen, so das, i m ganzen etwa IS 000 Familie« bzw. «0 000 -Personen die Rückkehr in ihre rheinische Heimat er möglicht ist. — Gleiche Massnahmen sollen für das neu- besetzt« Gebiet «rgehen. Sonach ist damit zu e«chnen, Hass i« kürzester Frist dem grössten Teil der Au-gewiefenendieRückkehrermögltcht und de« Mehrzahl der Gefangenen aus der Zeit -es Ruhr- kampf«» die Freiheit wiedergegeben wird. Früher sind bereits auch die deutschen Gefangene»» aus St. Marti« de Rs und anderen französischen Strafanstalten gemäss der Zusage der französische« Regierung in Gefängnisse de- besetzten Gebietes zurückgeführt werden. Unsere Wünsche in dieser dem deutschen Volk und der deutschen Regierung so sehr au» Herzen liegende« Angelegenheit sind durch die Initiative der Regierung deS Herrn Herriot ihrer Verwirklichung einen erheblichen Schritt althergebracht. Möge daS Echo, das dieser, den fran- höfischen Berständigungswillen bekunden»« Entschluss in Deutschland sicherlich finden wird, urkt dazu beitrage«, dass auch di« jetzt noch bestehenden Ausnahme« baldigst aufgehoben, und damit baldigst fänckliche Gefangenen und Ausgewiesenen der Freiheit und der Heimat wtedergegeben werden." Furchtbare Grubenkatastrophe bei Gloggnitz Ais jetzt 30 Tote — IlngtauöttLi Aahrtässtgkeiten der Werklettung Dawes kommt nicht nach London. Nach einer Matinmeldung aus Nahant im Staate Massa chusetts bestätigt es sich, daß General Dawes bestimmt nicht an der Londoner Konferenz teilnehmen wird. Das Blatt ver öffentlicht eine Zuschrift von dem Sohn des Senators Lodge, in der es heißt, daß von jetzt bis zum 6. November Genoral Dawes große Reisen durch das ganze Land wegen der Präsidentschaftswahlen machen müsse. Präsident Coolidge hält es für möglich, daß Dawes jetzt diese Reisen aufgebe, um dadurch nicht seine Kandidatur als Vizepräsident der Vereinigten Staaten zu gefährden. Die Veu-fchnaironalen gegen die Rerchsregierung. Unbefriedigender Verlauf der Besprechung beim Reichskanzler. Die Führer der Deutschnationalen Volks- Partei, Exzellenz Hergt, Großadmiral v. Tirptß, Prof. Hoetzsch und Gras Westarp hatten bekanntlich um eine Msprechung mit dem Reichskanzler und dem Reichs- außeninMister gebeten, bevor die Antwort auf die Forderun gen der Entente, die die Militär-Kontrolle betreffen, abge- sandt wird. Wie aus deutschnationalen Kreisen verlautet, erklärten sich die Führer mit den Ausführungen, die ihntzn von Regierungsseite aus gemacht wurden, unbefriedigt. Sie werden ihre Stellung in einem TommuniquS zu er kennen geben. Die Führer der Deutschnattonalen haben ihre bekannten Bedenken geäußert, die sie in Widerspruch mit dem Verhalten der Regierung setzen» Mch zehn Lahre«. Zmn zehnjährigen Zahrestag« von Serajewo. Mit dem politischen Mord in Sergj echo am 28. IMi M4 begann das herb« Schicksal Unsere» deutschen Vaterlan des, unter dem wir in allen Schichten unserer Bevölkerung ächzen und stöhnen, sich abzurollen. Mch militärischen Grsol- neu gegen «ins West von Feinden, nach Heldentaten in der Heimat wie an den Fronten, di« Ar ewig in das Mch der wie an den Fronten gegen eine Well von Fernven wayrenv der Kriegsjahwe von 1914 bis 1S18 vollbracht, wird nicht nur vor der Geschichte al« Heldentum sondergleichen bestehen blei ben, es wird mich für immer, für ewig« Zetten den Äolz eines jeden ausmachen, der deutsch fühlt, der deutsch denkt, der deutsch ist. Der 9. November 1918 brachte den» neuen Deut- schyt Reiche von 1870/71 in des Wortes verwegenster Be- deutung einen Sturz von glänzendster Höhe in tiefste Nacht. Eine Nacht, die heute noch mit allem Grauen ihr Wesen treibt. Alle Bestrebungen zum inneren wie äußeren Wiederaufbau unseres schwergeprüften Vaterlandes wurden und werden ge- hennnt durch die Willkür unserer äußeren Feinde, durch eine böse politische Krankheit im Innern unsere« zusammenge- brochene» deutschen Vaterlandes. Der stolze Ruhmesweg, den Preußen-Deutschland in seiner geschichtlichen Entwicklung gehen mußte, war von jeher ein Dornenweg. Immer aber zeigte sich -ie preußisch-deutsche Kraft, dte preußisch-deutsche Gediegenheit und Innerlichkeit am hehrsten und reinsten tn den Stunden der Not, In den Stunden der schwersten und herbsten Schtcksalsschläge. Der Jahrestag von Serajewo findet ein Deutschland der Not, der Machtlosigkeit, des nationalen Elends sondergleichen; aber schon rege»» sich auf allen Seiten die Kräfte der deutschen Er- Neuerung an Haupt und Gliedern, die Kräfte des deutschen Wiederaufstiegs. Und diese Kräfte, sie urerden und müssen sich durchsetzen; sie werden uns wieder aus Deutschlands nationaler Nacht zu neuer Macht und neuem Glanze führen. Was Fichte in des alten Preußens schweren Stunden einst feinem Vaterlands zürief, das sei auch heute -ie Losung des deutschen Volkes am zehnjährigen Jahrestage von SerHtwor „Du sollst an Deutschlands Zukunft glauben. An deknes Volkes Auferstehn, Saß diesen Glauben dir nicht rauben Trotz allem — allem, was gescheh'n, Und handeln sollst du so, als hinge Don dir und deinem Tun allein Das Schicksal ab -er deutschen Dinge, tb»d die Verantwortung mär' dein." Mcum-Verhan-lungen er- Sonnabend. Die neuen Mieum-Verhandlungen, die für Freitag inDüsseldorf angesetzt waren, sind auf Wunsch der Sechser-Kommission des Bergbaulichen Vereins auf Sonnabend verschoben worden. Wie aus Düsseldorf ver lautet, waren der Leiter der Mcum, Franzen, sowie der Leiter der belgischen Mission Lis Donnerstag abend von Paris bzw. Brüssel noch nicht zurückgekehrt. Man bringt ihr« plötz- sich« Reise zu dem Sitz Ihrer Negierungen kurz vor den neuen Micum-Verhandlungen mit Gegensätzen tn Verbindung, die bei der Brüsseler Bespre chung zwischen Herriot und Theunis aufgs- treten seien. Me Lau-Wirtschaftskrise Vor -em Reichstag. Die Neichstagssitzung am Freitag wird durch den Prä- sidenten Wallraf »in 81 Uhr eröffnet. Der Neicystagsprüsi- oent schlägt vor, die Punkts 1—1 der Tagesordnung, die sich im allgemeinen mit der Regelung von Fragen befassen, die mit den Ereignissen des Weltkrieges zusammenhängen und die auf die Handelsverträge zwischen Deutschland und den Nandstaaten Hinzielen, bei der Beratung zusammenzufassen. Als erster Redner betritt der deutschnationale Abgeord- net«, der frühere deutschrussische Professor Frhr. v. Freytagh- Loringhovcn das Pult. Der Redner geht auf die S ch u tz - losigkeitder Ausländsdeutschen ein. Er betont, daß Deutschland zwar waffenlos wäre, daß es aber dennoch durch sein kulturelles und wirtschaftliches Uebergewicht anders als bisher seinen Schutz den Ausländsdeutschen angedeihen lassen müsse. Vesonoers müsse Deutschland auch derjenigen Ausländsdeutschen gedenken, die nicht die deutsche Staats angehörigkeit haben. Gegen das Handelsabkommen mit Li tauen sei an und für sich nichts etnzuwenden. Der Redner beschäftigt sich dann mit den Vorgängen in Memel. Ev gedenkt der litauischen Ein griffe gegendiedeut- fche Kirche und die deutsche Schule. Für die Einführung oes litauischen Sprachunterrichts hatten sich nur zwei Pro zent der Eltern ausgesprochen. Dennoch setzte Litauen dm litauischen Sprachunterricht durch. Die Negierung habe bei allen litauischen liebergriffen tatenlos zugesrhen. Das Aus wärtige Amt müsse kür die Millionen Deutschen, die im Aus- vr auchbar waren. Als der Schichtmeister vre merrungs- expedition zusammenstellen wollte, ergab sich, daß die vor- kchristsmäßige in jedem Bergwerk auszubildende Ret tungsmannschaft weder ausgebildet, noch überhaupt vorhanden war. Ja, daß überhaupt nie- münd zum Rettungsdienst unterwiesen worden war. Um 11 Uhr kamen immer stürmischere Notsignale, und dte ersten Verunglückten kamen mit dem Aufzug herauf. Sie warm ohnmächtig und kaum mehr zum Leben zu bringm. Man erinnerte sich, daß ein benachbartes Bergwerk eine Rettungsmannschaft besitze, als man aber telephonisch anrufen wollte, ergab sich, das das Telephonamt zwischen 12 und 1 Uhr Mittagspause hat und daher eine Ver bindung nicht herzustellen sei. Auch der Kompressor, her dazu dient, frische Lust in das Bergwerk einzuführen, funktionierte nicht. Erst um 2 Uhr konnte man sich mit dem nächsten Bergwerk verständigen. Mittlerweile war wieder ein Teil der eingeschlossenen Mannschaften bewußt- losausdemSchacht befördert worden, aber man mußt« npch nicht, wieviel Tote es gab, da um diese Zelt etwa 200 Mann in der Grub« waren. Nach bangen Stunden kam die Mannschaft des Nach- Vorwerkes. Die Leute warm mit erstklassigen Gasniosken aus- gerüstet und begannen die Rettungsaktion gegen 6 Uhr abends. Es gelang ihnen noch einige Leute zü sichern. Bia dahin gab es dreißig Tote. Was nach 6 Uhr in der Gntbe war, gilt ass verloren. Die Gesellschaft stand unter dem Pro- tronat dev Brodeneredit-Anstalt. I« dem Braunkohlenbergwerk Hart bet Glogg- «Itz ereignete sich im Lauf« des Donnerstags ein« furchtbare Grubenkatastrophe. SO Berg arbeiter find in den Branbgasen erstickt. Sie sind ,u Tod« gekommen als Opfer einer ganzen k«ttr vo« BorfchriftSwibrigkeitr« «nb MLngeln in brr Organtfatio« des Ret tungsdienstes. lind noch darüber hinaus werden schwer« Borwürf« gegen die Leitung des WorleS erhoben. Al« Hauptursach« dev Katastrophe müssen technischeUn-ulängltchkel- ten des Bergwerks bezeichnet werden, sowie die mangelnden Rettung-Möglichkeiten, da sämtliche Gasmasken und Kom- pressoren ruiniert waren. Es war bekanNt, daß das Berg- wert seit länger«« Zeit bvannte. Das sich beim Brande entwickelnde Kohlenoxyd ist aber durch Ver- mauerung immer abgedchmpft worden. Vor dem Unglück sollt« ein solch vermauerter Stollen wieder tn Betrieb gesetzt werden, und die Mauern wurden au« gebrochen. Me um 6 Uhr früh beginnende Schicht war vom Ausbruch dieser Mauer nicht verständigt worden. Um 811 Uhr, als die ersten Rettungsversuche unter nommen wurden, zeigte es sich, daß der Direktor abwesend und der leitende Ingenieur in Urlaub war. Der Schicht- meister inszenierte also dte erste Rettungsaktion. Cs stellt« sich bald kerauo, baß die vorhandenen Gasmaske» un. Deschicht« «»getragen sind, der innere und außer« tju;ammen- bruch im November 1918, der Drosselungsvertrag vo» Ver sailles, der Raub deutschen Landes in Ost und West, der Ge- waltsptuch -Iber bas oberschlestsch« Industriegebiet, die noch mr Stunde währende französisch-belgische Kulturschande an Rhein Und Ruhr, bas Deutschland von heut« i» seinem Elmd, feiner Not seiner Machtlosigkeit Has sind die Bilder, die vor Unserem Auge austauchsn und aufseuchtm müssen in dein Ge denken an den so schicksalsschtveren Jahrestag von Serajewo. Was Deutschland au. innere» Oraantsattousleistunaen i
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