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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192412132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19241213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19241213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite der Beilage enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-12
- Tag1924-12-13
- Monat1924-12
- Jahr1924
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Frankenberger Tageblatt va« ta««vlan «ria>«tni «r I«d.m <v«rci,«i HRonn«»- ,» >. NvrII: «.< In »«« ^n4,i»>,N'Nkn der «ladt I.ft» M!. in den «ußnodeHelle» »«« 2andd,,Ir „ I.«» MI.. del stuaannna «in «N»I<N»NI I."S --k.. del ^>,tr>,nnn Im "ondürbUI '».NO M». A»P»nkar1en .10 BIp. «In,el»umm. 10DI,., «»nnadendmimm »OWft 0»VI<I>-<»t<>»»n > "elv'Ii «»i<» niel»deftlrolo»>o: «rnnl-ndero i ^»eenNir ei m»1enrnn,»«e 'noedlnls Nlrstnlendere'nd'en I,„cla«i>vr«,, Der «rausprel. für dl« ,« MI, dreier »<nN>,I«„ Ve«t, II- detrüi,! so I»old»fennl,. fllr die 1«7 mm »reite amtlich« stelle SN <dold»senn a, für die »» mm »reit« geil« im Redatttan«leite S» «»NokniU«. »lein-A ftid »ei «1,^,1»-« ,, »«,a»Ien. gür »ach.vt, m» Bermlllliin- r fie l« Gonderaeblldr — Für schmierige Saderlen un» del dtla»v,rlchrifi«n -lullchlag. Lei grSberer ilnftrügen und tm Meder- dalnlialaddruck «rmüdlgun, nach KNüehenter Staffel. Diele, Blatt en.bäl, di« amtlichen V.tanntma»>m«en der Am.-kaupnnann,chaN FISHa. de, Amt»8«rtch» und bk, Stadtta.«» »u Frankenberg und der«emeind«Ni.derwi.Ia Rotaiion«drnck nnd Verlag: T. G. Ronderg «Inhaber Ern!» Roßberg 'nn.t tn Krankender«. - Verantwortlich für die Redaktion. Karl Siegert, Frankenberg Sonnalien» de« 13 Devmder IE nachmittaas «t Jahr,«»« Rücktritt -er Reichsregierung am Montag Wertin. 18. 12. W ichskant/er D . empfing fienle nachmittag 4 Alhr die Anh er der P attchnatio- «ake« Vokksparlet, Graf Westarp. Herqt. HAieke npd -e» geg-nwärtiaea Varteiv >rfitzender 7»r Winkter. An der Besprechung naim Meich^aukenmivifier Dr. Strese mann leit. Der Kanzker berichtete über . ie Aavinetts- vesehunz, in der der Küchtritt der Bel-sisregie un« ve- schtossea wurde Er wi s besonders auf den Standpunkt der Ztenlfche« Motkspartei tiiv die ein LSeUervrsseüe« der gegenwSrti„e« Koalition für unzweL i-kig halte urd eine Wegiernngserweilernng durch, die DeatsAnali»- nale Dakkspark-i anftreve. Dr. Marr teilte mit. daß die Hikichsregierung nunmehr endgültig ihren Hlüchtritt für Montag nächster ZVoche beschlossen babe. Die Besprechungen Uber die Virgierungsumbildung beim Reichskanzler haben Freitag vormittag begonnen. Zunächst chatte der Kanzler die Führer der bisherigen Koa - 4 i ti on s pa r teien eingeladen. Für die Deutsch« .Vo lkspartei erschienen die Abgeordneten vr. Scholz, Zapf und Curtius. Vom Zentrum waren Steger» wald-" Spahn und Becker-Arnsberg erschienen; von den Demokraten: Koch und Erkelenz. Der Kanzler gab den Erschienenen seine Auffassung über den Aus fall der Wahlen bekannt, und hierauf äußerten sich die Ver treter der drei genannten Parteien. Zu irgend wrichrn Ent- schließungen ist man jedoch n i ch t gekommen, da der Kanzler von vornherein betonte, daß cs sich für ihn jetzt lediglich um die Auffassung des Stmidpunltes der einzelnen Parteien handele. Nachmittags empfing der Kanzler die Vertreter der Deutsch nationalen Volkspartei. Hieran nahm Graf Westarp teil. Am Sonnabend vormittag fan den die Besprechungen mit den Sozialdemokraten statt. Was den > Zusammentritt des Reichstages anbetrifft, so wird angenommen, daß dies vor Neujahr nicht mehr der Fall sein werde. Nach der Berechnung des Reichs- ministcriums des Innern über die Ermittelung de« amtlichen Wahlergebnisses und Verständigung der einzelnen Abgeord neten könnte die Berufung des Reichstages nicht vor dem 27. Dezember erfolgen. Cs sei jedoch kaum anzunehmen, daß das Parlament In der Unruhe der Festtage zu praktischer Arbeit sich zusammensiuden werde. Ueber die Parkiführerbesprechüng beim Kanzler hören wir noch, daß durch diese Besprechungen die Koalitionsfrage noch nicht wesentlich gefördert worden ist. Das Zentrum leg* sich die äufterste Zurückhaltung auf. Dennoch ha« man in voiksparteilichen Kreisen den Eindruck, daß dis Koalition der Rechten zustande komnien wird. Man verweist vor allem darauf, daß die Mehrzahl der rechtsgerich teten Zentrumsabgeordneten sich zurzeit noch nicht in Berlin befindet. In volksparteiliHen Kreisen wünscht man nach wie vor, daß dasgentrum die Kanzlerschaft iiberneh- men möge. Es wird auch der Name des Grafen Ler chenfeld dafür genannt, der der Bayerischen Volkspartei angehört. Knie bedeutsame Hrfitäruna Stresemann« Berlin, 13. 12. Der Tag berichtet: In der gestrigen Besprechung des Kanzlers mit den deutschnationalen und volks parteilichen Führern erörterte der Außenminister die außen politisch« Lage und teilte u. a. mit, daß die Frage der Militärkoutrolle in keinerlei Beziehungen zu der innerpoltti- schen Entwicklung Deutlchlands stünde, da der für Deutschland wahrscheinlich nicht allzu günstige Bericht der Kommission über die Generalkontrolle schon vor den Wahlen zum größten Teil fertiggestellt gewesen sei. Auch über die Mumungsfrage seien schon diplomatische Verhandlungen im Gangs, die auf die Regierungsbildung keinerlei Einfluß mehr haben werden. Getzlcr über den RMimqHschwindel Berlin, 13. 12. Dr. Geßler hat einem Vertret« der „To- zlaldemokraten" in Kopenhagen über Deutscklands angebliche Rü stungen eine Unterredung gewährt, der nachstehendes entnommen sei: Mir haben schwer« Opfer gebracht, unsere Waffen zu zer- stören und unser Heer auf 100 000 Mann zu verringern, «ine Zahl, di« nicht einmal mit Sicherheit ausreicht, die Aufgaben zu lösen, di« der Versailler Vertrag der entwaffneten Macht Deutschland zu weist.« Was über angebliche Rüstungen Deutschland» verbreitet wird, gehört in das Reich der Fabel. Was bedeutet die verschwindend geringe Menge von Waffen, die nachträglich gesunden worden sind, gegen die überwältigenden Rüstungen, die Frankreich.hat? Nichts! Verborgene Waffen können nur aus Militärbeständen ent wendet worden sein, als nach dem Umst irz der Bürgerkrieg in Deutschland geführt wurde oder drohte. Daß sie fast restlos er bracht sind, ist kein schlechtes Zeichen für die Gesundung Deutsch lands und für die Autorität seiner Verwaltung. Ihre^Zerstörung «ar eine selbstverständliche Pflicht der Regierung. Es wird be hauptet, der geographische und geschichtliche Dienst de» Großen Generalstabs werde bei anderen Militärs weitergeführt. Damit Ist anscheinend die Landesvermessung gemeint. Soll es Deutschland verboten sekn, Kataster seine» Grund und Bodens anzulegen? Daß di« Universitäten ^hre Lehrer nnd Studenten beurlaubt haben, damit sie ansgebildet werden, ist nicht wahr. Jrgendwelib" Be ziehungen zwischen der Polizei und dem Heer bestehen ni Hin weißer Wabe Paris, 13. 12. TU. Der „Nouvel" bringt über die Ab rüstungskontrolle «benfall» einem Bericht, der au» denselben offiziösen Kreisen stammt, wie gestern der de» „Matin". Man glaubt, daß Puch dieser Bericht aus der Feder eines hohen französischen Offizier« stamme, ev. sogar aus der, de» Kabmett-Lhess Malled. Auch dieser hat erkennen müssen, daß Deutschland nicht zum Kriege rüste. Er sei letzterem unmöglich jetzt «iue Offensive zu ergreifen. Nach den bestehenden Ueberwachungsnkthoden, werde cs sogar nach eini gen Jahre» nicht möglich sein. i Herriot schwer erkrankt. Ministerpräsident Herriots Zustand soll sich sehr ver- schUmmert haben. Der Ministerpräsident leidet an etneni ;m««ren Grippeanfall, der schon darum ernst zu stehmen ist, «eil Herriot herzkran k ist und außerdem an Gelenkrheumatismus leidet. Sein rechtesBeintstganz junbeweglich. Herriot darf keine politischen Besuche empfangen und nicht einmal Schriftstücke unterzeichnen. Auf sein»» Wunsch lind die Verhandlungen mit Rußland aufgeschoben morden, da er sie persönlich zu führen wünscht. Amerikas Antwort au England Berlin, IL. 12. Wie in gut unterrichteten Kreisen bekannt wird, weist die Regierung der Bereinigten Staaten in ihrer Antwort an die englische Regierung die englischen Einwände gegen ein« 'Zahlung an Amerika zurück. Di«. amerikanische Reaiernng vertritt den Standpunkt, daß in dieser Frage die Vereinigten Staaten dieselben Recht« haben wie die anderen Länder. Anf-fe^nnq der BSkseirstetterverordnMg Berlin, 12. 12. Amtlich wird gemeldet: Auf Grund des 8 11, Satz 2 der Nörsensteucrverordnung vom 14. Febr. 1924 (Reichsgesetzblatt 1, Seite 113) bestimmt die Reichs regierung mit Zustimmung des Reichsrates: „Die Bestim mungen des Börsensteuergesetzes werden mit Ablauf des 31. Dezember 1924 außer Kraft gesetzt." Deutschland fordert die Mnmnna von Köln Botschasterbesuch kn London. Rotter dank, 12. 12. Der „Eonrani" meldet ans London: Der deutsche Botschafter war am Mittwoch im Auswärtigen Amt. Den „Times" zufolge hat sein Besuch der Frage Ker Räumung der Kölner Zone gegolten. Genf, 12. 12. Das Pariser „Journal" meldet aus London, daß der deutsche Botschafter in einem persönlichen Schritt bei Baldwin am Mittwoch die offiziellen Ansprüche Deutschlands auf Räumung der Kölner Zone am 10. Januar 1925 geltend gemacht habe. Man habe dem Botschafter ein« klare Antwort nicht gegeben mit Rücksicht auf den bevor stehenden Bericht der Entwafsnungskommlssion in Deutsch land, von dem auch der engltsch» Standpunkt abhängig gemacht werde. Der Haarmann-Prozeß. Die Vernehmungen des Heeres der Zeugen füllen die Gerichtsverhandlungen im Haarmann-Prozeß aus. Immer wieder kommt es zu gusamEnstößen des Angeklagten mit seinem Komplicen Grans. Di« Zeugenaussagen, di» die Einzelheiten der Untaten Haarmann« beleuchten, geben «tn immer widerlicheres Bild von den tierischen Instinkten Haarmanns. Di« Aussagen der Eltern und Bekannten der zahlreichen Mordopfer machen den Gertchtssaal zum Schau- platz erschütternder Szenen. Wir glauben im Sinne unserer Leser zu handeln, wenn wir uns Wer di« einzelnen Scheuß- lichkeiten nicht auolassen, sondern den Prozeß einstweilen seinen Lauf nehmen lassen, bis wichtige Ereignisse oder ein hoffentlich recht bald gefällte» Urteil eine Berichterstattung lohnen. Inzwischen mehren sich die Proteste.derer, die mit Siecht In den Auslassungen üb« den Haarmann-Prozeß etne sitt liche Gefährdrmg unserer Jugend erblicken.. „Der Bund deutscher Fraueuveretne richtet im Inter- «ff« der Jugend aller Gtäiroe an die deutsch« Presse di« dringendste Bitte, die Berichterstattung üb«r d«n Haarmann- Prozeß btz zu» Urteilsfälümg auszusetzen. Der Bund deutscher Frauenvereine, der sich mtt diese. Ditto an b«l Reichsverband der Deutschen Presse und gleich» zeitig an den Verein Deutsch« Zeitungsvarleger gewandt hat, ist sich bewußt, baß ev damit «m Sinn« aller verant- wortungsvollen Frauen und Mütter handelt. Der Schaden, d«r unserer Jugend au« der Aufrollung des Entsetzlichen aus diesem Prozeß erwächst, ist unübersehbar. Wir erwarten deshalb zuversichtlich, daß die deutsche Presse, di« allein di« Macht hat, die Jugend vor diesen Eindrücken zu bewahren, im Sin« unserer Bitte unverzüglich handelt.* Ltenerfrageu im Sächsische« SaMag Dresden, 12. 12. Da» wichtige Gebk«t der Steuern bildete den Hauptgegenstank Ker Beratung kn der heutigen Landtagssitzung. Es lagen vor der Nachtragseiat für 1924, -der Gesetzentwurf über Ermäßigungen der Gewerbe steuer, Gruckksteuer und Ausw,rtungssteu«r und mehrer« Anträge auf Ermäßigung und Herabsetzung verschie dener Steuern. Mnanzminifter Dr. Reinhold begründet« ausführlich die Regierungsvorlagen. Er wies darauf hin, daß durch die bisherigen harten Steuermaß- nahmen wenigstens Kas eine große Ziel erreicht worden sei, die deutsche Währung zu stabilisieren. In der Besprechung der Finanzminister der Länder mit Kem Reichsminister seien wichtig« Vereinbarungen getroffen worken. Die Länder hätten das Verlangen der Nekchsr«gi«rung auf Vornahme von Steuersenkungen angenommen, forderen aber, daß nicht länger die Einnahmequellen der Länder und Gemeinden beschnitten würden. Weiter Hütten die Länder dahin zu wirken, daß die Tarife für Gas, Elektrizität und Wasser herabgesetzt würden nnd daß km Rahmen der Möglichkeit eine Senkung der Realstener erfolg«. Dieser Verpflichtung trage die Vor lage Rechnung. St» sei nur als Provisorium gedacht. Die Regierung werde noch km Januar dem Landtag zwei neu« Gesetzentwürfe über die Gewerbe- und Grundsteuer vorlegen- Die Regierung erachte es als thre dringendste Aufgabe, dafür zu sorgen, daß wir baldigst au» de« Steuermtrrsarr herauikommen, wie er sich durch die unorganische Steuergesetzgebung heraus^ gebildet habe. Der neu« Steu«raufbau w«rde als Grund prinzip haben, daß die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die soziale Gerechtigkeit in den Vordergrund gestellt werden. Die letzte Steuerreform habe die finanzielle Leistungsfähig keit der Länder und Gemeinden außerordentlich geschwächt. Er werde daraus htnwirken, daß vom 1. Aprtl ab die Steuer selbständigkeit der Länder wieder hergestelkt sei. Mindesten« müsse Ländern und Gemeinden di« Zuschlaarmöglichkeit wie- dergeaeben werken. Sachsen s«i durch den Derteilungsschlüssel Ker Steueraufkommen außerordentlich benachteiligt worden. Don der Einkommensteuer erhalte Sachsen nur etwa 80 Proz. seines Auskommens, oon der Umsatzsteuer statt 20 nur 14 Prozent und von der Kraftwagensteuer statt 96 nur 50 Prvz. Die Koalitionsparteien gäben durch Abg. Seyfert (Dem.) eine Erklärung ab, daß sie mit den Regierungsvor lagen einverstanden s«>en und deshalb auf eine Besprechung derselben verzichteten. Der deutschnationale Redner Aba. Kuntzsch rügt« einige Maßnahmen der Regierung, sagt« aber der Regierung Unter- stützung zu in ihren Bestrebungen, Sachsen das ihm zustehsnd«' Steueranteil zu verschaffen. Die Linkssozialisten und Kommunisten lehnten die Re- gternngsvorlage ab und bemängelten Einzelheiten des Nach trags. Hierauf antwortete Ministerpräsident Heldt und stellte u. a. fest, daß es nicht di« frühere sächsische Regierung gewesen sei, die die Gesandtschaft in München auigehoben habe, vielmehr habe die bayrische Regierung das Tischtuch zerschnitten, weil ste mtt der damaligen sächsischen Regierung, deren Politik von außerhalb ihr flehenden Leuten gemacht wurde, nichts zu tun haben wollte. Großen Spektakel vollführten die Abgg. Liepmann und Menke, als der Ministerpräsident ihnen nackwie», daß die gegenwärtigen Minister in einem ganzen Jahre nicht so viel Im Auto gefahren seien, als di« frühere Regierung tn einem Monat. (I!) Der Ltnkssozialist Nebrig sorgte für die notwendig« Erheiterung. Unter anhaltendem schallen- den Gelächter des ganzen Hauses „stellte er fest", daß die namens der Koalttkonsparteien abgegebene Erklärung falsch gewesen sei, denn die sozialdemokratische Partei gehöre der Koalition überhaupt nicht an. Vorlagen und Anträge gingen nach langer Aussprache schließlich an die Ausschüsse. Des weiteren wurden noch Anträge betr. die Reichseisenbahne» und die Klelnrentnerftlrlorg« behandelt. Nächste Sitzung findet Dienstag, den 16. Dezember, nachmittags 1 Uhr, statt. Der Vrozch -es ReichSprösiventeu iu Magvebnrzi I» Ker letzten Sitzung de» Nothardt-Prozesfis wurde Ober- bürgirmeiskr Scheidemann vernommen. Er sagte u. a. au», daß in den Sitzungen der Streik leitung «» sich gezeigt habe, wie bringend notwendig der Eintritt b«r Sozialdemokraten in di« Stretlleitung tm Interesse de» Vn. terlande» gewesen sei, ba bas törichte Vorgehen der Regierung di« Arbeiter dermaßen gereizt habe, baß sie mtt schärfsten Maßnah. nien und Sabotageakten anliworten wollten- Hätten sich di« So zialdemokraten nicht an der Etreikkommtsiivn beteiligt, so wär« ber Krieg schon tm Januar beendet worben. Di« Arbeiter hätten sich nicht ohne Gegenwehr niederschießen lassen. Durch da« Mr- ken ber Sozialdemokraten sei der Streik kalb beenbot und alles in geregelte Bahnen gelenkt worbe». Auf ein« Frag« -es Recht«, anwait« Hein« «klärt« Gcheideimmn, daß bi« sozialdemokratisch« Parteileitung die Absicht gehabt habe, bi« SeneralloinmissloneN der Gewerkschaften an der Streikleitung zu biüetllg«^ um ans diese Weise da» End« de» Streik, zu beschleunigen. D« sei von den Radikalen unb d« Streikleitung abgelehnt worben. DK No- daktion des „Vorwärts* sei vollkommen selbständig gewesen. Zu weilen nahm ei« D«rtp»t*r de» Redaktion an den Stämmen de«
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