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Wilsdruffer Tageblatt : 12.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192207121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19220712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19220712
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-07
- Tag1922-07-12
- Monat1922-07
- Jahr1922
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 12.07.1922
- Autor
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MdmfferNgebla« Wochenblatt für Wilsdruff und Llmgegend Fernsprecher Wilsdruff Ik. s Postscheckkonto Dresden 2640 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amtsgerichts zu Wilsdruff, des Stadtrat» zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen. «erlerer m» Dnu»«r: »ritz«« Asch««»« 1« Wilsdruff. ««rauttvortttcher Schriftleiter: Her«««« Lässig, für de« Inseratenteil: «rt»«r Asch««»«, deide i« WUsdrnA Rr. 160 Mittwoch de« 12. Juli 1922. 81. Jahrgang Amtlicher Teil. Montag de« 17. Juli 1922 vormittags V-9 Uhr wird im Verhandlungssaale beS amtshauptmannschaftlichen Dienstgebäudes öffentliche Sitzung de« Bezirksausschusses abgehalten werden. Die Tagesordnung ist vom 12. Juli 1922 ab im Aushangkasten des amtsh Dienstgebautes angeschlagen. «osr Meißen, am 10. Juli 1922. Nr. 32» 18. Die Amtshauptmanuschast II»IIIIIIIIIM»IlIIIIIII3IIIlIIIIUIUIIIIIIIIIIlINIIIIlIIlIIIIIIIIIII»NIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII»IIIINItIIIIlIIINIIlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIII!IIIIIIIIIIIIIIIlIIIIIliNIIIIII I 4-ß U haben im „Wilsdruffer Tage- ÄUVAMAW blatt«, das einen weitver- MRDMAWM IHMETöWMW zweigtenu. kaufkräftigen Leser- , VHVVVWV V besitzt, große Wirkung. «W A«MO Md MMmz. London, 10. Juli. Der diplomatische Berichterstatter des Daily Telegraph hält eine baldige Zusammenkunft der alli ierten Finanzminister und der Reparationssachverständigen für unvermeidlich. Dabei würden vielleicht mit Rücksicht darauf, daß der Sturz der Marl auch andere Länder, nicht nur im Westen, sondern auch im Osten und Südosten Europas in Mit leidenschast ziehe, noch einige andere Signaturmächte des Ver sailler Vertrages zur Teilnahme eingeladen werden als die, die im allgemeinen im Obersten Rate vertreten seien. Infolge des Zusammenbruches der deutschen Mark würden die Alliierten vielleicht das Bankierkomitee einlaben, anstatt im Herbst schon jetzt zusammenzutreten und ihm Vollmachten geben bezüglich aller Einzelheiten des Reparationsproblems. Angesichts der Folgen eines Mißerfolges des Komitees würde Frankreich viel leicht dem Komitee volle Freiheit in seinen Beratungen lasten. London^ 10. Juli. Daily News schreibt: Der neue sen sationelle Zusammenbruch der Mark ist nur auf die großen An käufe ausländischer Zahlungsmittel zur Bestreitung der Repa rationsleistungen zurückzuführen. Das ist selbstverständlich den französischen Bankiers ebenso genau bekannt wie irgend welchen anderen Teilnehmern an der Bankierkonferenz. Aber die unbe lehrte öffentliche Meinung, die nicht sieht, daß das französische System durch Steuern ausbalanciert wird, verhindert die Re gierung, dies zuzugeben. Es ist Sache der französischen Politiker, zu entscheiden, wann sie ihren Wählern die Wahrheit sagen. Es ist aber nicht einzusehen, warum der Rest Europas ebenso darauf warten soll. Wir mästen uns entschließen, mit oder ohne Frankreich zur Lösung des Problems zu schreiten, um so den Frieden, die Sicherheit und eine feste Grundlage zu er halten. Daily Expreß verlangt, daß an Stelle des Versailler Ver trages ein neuer Friedensvertrag geschlossen werde. Die Männer von 1919 hätten im Dunkeln gearbeitet und nicht wissen können, wie das Europa nach dem Kriege aussehen würde. Heute aber wüßten sie es. Das Blatt hofft, daß Harding nach den Novemberwahlen die Signaturmächte des Versailler Vertrages zu einer Konferenz nach Washington einladen werde, um einen neuen Vertrag abzuschließen. London, 10. Juli. Die durch den Sturz der deutschen Mark geschaffene Lage wird den Blättern zufolge das Kabinett in seiner nächsten Sitzung beschäftigen. Eine Rede Hardings. London, 10. Juli. Nach einer Meldung der Chicago Tribune aus Newconcord in Ohio hat Präsident Harding gestern in einer Adresse an die Studenten seines Kollegs erklärt: Angesichts der bestehenden Krisis in Deutschland ist es die erste Pflicht Amerikas, für seine eigene Sicherheit Sorge zu tragen, damit es besser in der Lage ist, anderen zu helfen. Nach dem wir aus dem Kriege mächtiger hervorgegangen sind, als wir es früher waren, ist es unsere Pflicht, der Welt bei ihrem Wiederaufbau zu Hilfe zu kommen. Aber das können wir nur, wenn wir uns in erster Linie bemühen, unser eigenes Haus in Ordnung zu bringen. London, 10. Juli. Nach einer Meldung der Chicago Tribune aus Neuyork hat der frühere, vorgestern aus Europa zurückgekehrte amerikanische Botschafter in Berlin, Gerard, er klärt, er nehme an, daß ein Zusammenbruch Deutschlands nicht erfolgen werde, gebe jedoch zu, daß die Verhältnisse außer ordentlich schlecht seien. London, 10. Juli. Der Washingtoner Berichterstatter der Morning Post schreibt: Er höre von zuverlässiger Seite, daß ein Eingreifen der amerikanischen Regierung anläßlich der deut schen Krisis unmöglich sei. Der einzig mögliche Schritt sei der eines privaten Beistandes. Hierbei sei jedoch zu bedenken, daß Morgan nach Paris gekommen sei, um an einem solchen Plane mitzuarbeiten, daß dieser Plan aber erfolglos geblieben sei, da die Hilfsquellen Deutschlands nicht die unentbehrliche Sicherheit für eine ausländische Anleihe bieten und bereits ver pfändet seien. London, 10. Juli. Westminster Gazette meldet aus Neu york: Die amerikanische Regierung beobachte die Entwicklung in Deutschland mit unverkennbarem Interesse. Es könne auf Grund zuverlässiger Meldungen gesagt werden, daß die Ver einigten Staaten, falls die Haltung der französischen Regierung in der Frage der Reparationszahlungen nicht in der Weise ge ändert werde, daß Deutschland Sicherheiten für eine ausländische Anleihe bieten könne, kein Geld mehr geben würben. Die amerikanische Presse halte im allgemeinen mit ihrem Urteil über die gegenwärtige Lage zurück. In einem Leitartikel schreibt Westminster Gazette: In Frankreich wachse das Verständnis dafür, daß es hoffnungslos sei, das Reparationsproblem in der bisherigen Weise zu behan deln. Die Alliierten würden vielleicht entscheiden, ob ein Mora torium für zwei oder drei Jahre zu bewilligen sei, was wahr scheinlich das beste Verfahren werde, oder sie würden beschließen, spezifizierte Sachlieferungen anzunehmen. Die Hauptsache aber sei, daß die Gesamtschuld Deutschlands auf ein vernünftiges Maß herabgesetzt werde. Sie fürchterliche Lsge NAMM. Ein amerikanischer Bericht über Deutschland. Paris, 10. Juli. Der katastrophale Sturz der Mark beginnt nunmehr in den maßgebenden alliierten Kreisen größte Auf merksamkeit zu erregen, und man sucht eifrig nach Mitteln, um einem weiteren Sinken der Mark Einhalt zu gebieten. Aus Washington wird gemeldet, daß die englische Regierung an den amerikanischen Botschafter in London, Harvey, die Aufforderung gerichtet habe, er solle die Vereinigten Staaten einladen, geeig nete Mittel anzugeben, um der finanziellen Katastrophe Deutsch lands vorzubeugen. Hierüber war bisher zwar keine offizielle Bestätigung zu erhalten; es wird jedoch bekannt, daß der ameri kanische Handelsattachee bei der Botschaft in Berlin einen ein gehenden Bericht über die fürchterliche Lage Deutschlands an die amerikanische Regierung gerichtet hat. Der ,Aew Hork Herald" teilt mit, daß dieser Bericht außerordentlich alarmie rend in den Vereinigten Staaten gewirkt und in maßgebenden Kreisen schwere Befürchtungen für die deutsche Republik hervor gerufen habe. In den Staatsdepartements interessiert man sich außerordentlich dafür, was Frankreich zu tun gedenkt, halte es jedoch für wahrscheinlich, daß auch Frankreich geneigt sei, einem Ersuchen Deutschlands um ein neues Moratorium nachzu kommen. Ablehnung -es SlhiWWs durch Bayer«. Die Erklärung des bayrischen Gesandten im Reichstag. Abbruch der Aussprache. Berlin, 10. Juli. Bei Eröffnung der Reichstagssitzuag wurde regierungsseitig mitgeteilt, daß die Interpellation Hergt betr. Auflösung rechtsgerichteter Verbände und die Interpella tion Dr. Becker-Hessen (D. Vp.) betr. die Vorkommnisse in Darmstadt in der üblichen Frist beantwortet werden sollen. Auf der Tagesordnung stand zunächst ein Ankag aller Parteien zur Erhöhung der Bezüge von Sozialrentnern. Die Erhöhung erfolgt bei den Renten zu Lasten der Versicherungsträger. Den neuen Löhnen paßt der Entwurf neue Lohnklassen mit neuen Steige rungssätzen und Beiträgen an. Die Vorlage wurde in allen drei Lesungen angenommen. — Angenommen wurde auch ein Antrag Deermann (Bayr. Vp.) über die zweckmäßige Verwendung der Lehrer aus den abgetretenen Gebieten und der stellenlosen Junglehrer. Darauf folgt die zweite Beratung des Gesetzentwurfes zum Schutze der Republik. Abg. Dr. Bell (Zentr.) berichtete über die Verhandlungen des Rechtsausschusses. Der bayrische Gesandte in Berlin v. Preger gab namens des bayrischen Innenministeriums folgende Erklärung ab: „Der Gesetzentwurf verfolgt den Zweck, verbrecherischen Angriffen auf die SLaatsform und ihre Träger mit den schärf sten Maßnahmen entgegenzutreten. Angesichts der tieftrau rigen Ereignisse der letzten Zeit stimmt auch die bayrische Staatsregierung dieser Absicht grundsätzlich zu. Auch sie hält eine Verschärfung der Vorschriften in dieser Richtung für an gebracht. Die bayrische Regierung hält jedoch den Gesetzent wurf in dieser Form nicht für annehmbar. Das Gesetz zum Schutze der Republik greift tief in die verfassungsmäßige Zu ständigkeit der Länder ein, insbesondere hinsichtlich der Zu sammensetzung des Staatsgerichtshoses. Sie erblickt in der Aufhebung des Versammlungsrechtes, sowie der Freiheit der Presse außerordentlich einschneidende Beschränkungen. Der Gesetzentwurf wird statt der erstrebten Beruhigung neue Be unruhigung Hervorrufen. Durch den Rechtsausschuß ist zwar ein Teil dieser vom bayrischen Ministerpräsidenten hervorge hobenen Bedenken beseitigt oder gemildert worden. Dagegen hat der Rechtsausschuß einige Bestimmungen der ursprüng lichen Regierungsvorlage beibehalten oder noch erweitert, die es der bayrischen Regierung unmöglich machen, den Gesetz entwurf in der vorliegenden Form anzunehmen. Dies gilt namentlich von den Bestimmungen über den Staatsgerichts hof und seine Zusammensetzung. Es werden Ihnen hier eine Reihe von Anträgen vorgelegt werden, die geeignet wären, die schweren Bedenken der bayrischen Regierung aus zugleichen. Ich bitte Sie in dieser ernsten Stunde, diesen An trägen zuzustimmen und das Gesetz auch der bayrischen Regierung nicht untragbar zu machen." Die Aussprache über das Schutzgesetz wurde darauf abgebrochen. Gegen die sofortige Verweisung des Gesetzentwurfes über die Pflichten der Beamten zum Schutze der Republik an den Rechtsausschuß erhob der Abg. Schiele (D.-N.) Ein spruch. Es fand daraufhin die erste Lesung statt. Abg. Deglerk (D.-N.) protestiert scharf gegen diese Vorlage. Den Beamten sei das Recht zugestanden, ihre politische Ueber- zeugung frei zu äußern. Jetzt wolle man sie knebeln. Der Regierung seien die größten Schwierigkeiten aus den Kreisen der Linken gemacht worden. Das vorliegende Gesetz sei nichts als ein Maulkorbgesetz für die Beamten. (Zustimmung rechts.) Die Deutschnationalen hätten nie Zweifel darüber gelassen, daß sie die Aenderung der Staatsform mit verfassungsmäßigen Mitteln erstrebten. Wenn aber Beamtenbestrebungen gegen die republikanische Verfassung verboten würden, auch wenn diese Bestrebungen sich im Rahmen der Reichsverfassung hielten, so bedeute das eine Verankerung des Verfassungsbruches im Gesetz. Es komme der Linken nicht aus den Schutz der republikanischen Staatsform, sondern um die Aufrichtung ihrer Macht an. Die Vorlage wurde darauf an den Rechtsausschuß verwiesen. — Westerberatung Dienstag 2 Uhr. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion gegen die Koalition mit der Volkspartei. Berlin, 10. Juli. In der heute nachmittag stattgefun- denen Fraktionssitzung der Sozialdemokratischen Partei wurde folgende Entschließung gefaßt: Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion erklärt, daß die zum Schutze der Republik zu beschließenden Gesetze nur von einer entschieden republikanischen Regierung durchgeführt werden können. Die Deutsche Volkspartei hat bis in die letzte Zeit in ihrer Bekämpfung einer Reche wichtiger Regierungsvorlagen die notwendige Rücksicht auf die Interessen des Staates und dis Bedürfnisse der breüen Volksmassen vermissen lassen. Sie hat erst nach der Ermordung Rathenaus die Vorlage über die Ge treideumlage abgelehnt. Unter diesen Umständen würde die Einbeziehung der Deutschen Volkspartei in die Regierungs koalition bei den breitesten republikanischen Massen das Ver trauen und die Absicht der Regierung, die Gesetze zum Schutze der Republik energisch durchzuführen, aufs tiefste erschüttern. Für die sozialdemokratische Reichstagsfraktion kommt daher die Mitarbeit an einer nach rechts erweiterten Regierung nicht in Frage. SszweWkratiM Parteitag. Chemnitz, 9. Juli 1922. Im Chemnitzer Volkshaus trafen sich gestern und heute die Delegierten der Landeskonferenz der Sozialdewokrntiso n Partei und die Partsimstanzen, um zur Reich«- und Landsk- Politik und einigen besonderen Fragen Stellung zu nehmen. Den Bericht des Landesarbeitsausschusses erstattete Landtagsabgeordneter Egger (Dresden). Tew> ch ist der Mitgliederbestand im letzten Jahre von 100200 ^. f 108800 gestiegen. Der Parteidestrag soll auf 3 Mk er höht werden, der Verdienst einer Arbeitsstunde soll in den Wahlfonds gezahlt werden. Die Partsiblätter hä len, so führte der Redner u. a. aus, trotz der Not der Znt n ckt an Leserzahl eingebüßt. 3910 Parteigenossen sitzen in den Gemeindevertretung««, 13 davon sind besoldete, 230 unbe soldete Sladträte. Der hierin liegende Rückgang gegen daS Vorjahr liegt an der Listenoerbindung nm anderen Linksparteien. Die jetzige Zeit erscheint günstig für die Werbung. Deshalb solle vom 21. bis 2d. Juli eme
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