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Erzgebirgischer Volksfreund : 31.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192203313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1922
- Monat1922-03
- Tag1922-03-31
- Monat1922-03
- Jahr1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 31.03.1922
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iWMWM Nr. 77 75. Iahrg Schwarzenberg, am 28. MSr, 1022. Der Rat der Stabt. — StabtLauamt. — tionskommiflion versuchten Attentat auf die Souveränität de» Deut- -- - —— Auf der Tagesordnung de» Reichstage» steht die Fortsetzung der Besprechung der Erklärung der Neichsregierung. Dazu ist ein An trag der Deutschnationalen eingrgangcn, wonach der Reichstag da» Unannehmbar de» Reichskanzler» gegenüber dem von der Repara- ie a brii «g. t Ab- groß» »rhtt geben, :füllk »traßa sind» lte er Vor» Well Das vertagte Mißtrauen. Ml- Herr Rathenau hat am Schluß seiner Mittwochred« im Reichstag ein Wort fallen lassen, das als ein Aufruf zur Einheitsfront gegen die übertriebenen Forderungen des Feindbunde» gewertet wer den könnte. Aber so lange nicht mit dem System der unentwegten Erfüllung radikal gebrochen wird, kann sich in Deutschland keine Ein- hietsfront bilden, selbst wenn ein Dr. Rathenau mit den lockendsten Tönen dazu aufruft. Diese Einheitsfront wird aber trotzdem kommen, und sie wird eine Einheitsfront des Mißtrauens sein, durch die da, gegenwärtige System mitsamt dem Kabinett Wirch und Rathenau hin- weggefcgt werben wird. Noch ist die Zeit dazu nicht reif. Noch hat es sogar den Anschein, al» sei es Herrn Wirth gelungen, auch die Deutsche Dolkspartel für sich zu gewinnen. Die Rede Dr. Strese manns gab jedenfalls allerlei Grund zu solcher Vermutung, wenn man sie rein innerpolltisch wertet. Da» hindert nicht, daß der volkspar» teiliche Führer zugleich der bisherigen äußeren Politik des Reichs kanzler» und Rathenaus das schärfste Mißtrauen aussprach. Rathenau hat sehr geschiL und doch nicht geschickt genug eine Antwort auf die von Stresemann geäußerten Bedenken gegen die neuen Sachleistungsabkommen, gegen den Bemelmans-Dertrag und gegen dir Erweiterung de» Wiesbadener Abkommens vermieden. Hätte «r gerade heraus erklärt, daß wir uns an dies« Verträge nicht mehr gebunden erachten würden, wenn die Gegenseite auf Hren Wahnsinnsforderungen beharrt, so würde er auch auf der rechten Seite de» Hause» starken Beifall gefunden haben. Beifall fand er an sich in einem bisher noch nicht ihm gewährten Maß«. Alles da«, was er über di« bisherigen deutschen Leistungen anführte, womit er unsere fortschreitende Inflation erklärte, und wie er unsere wirtschaftliche Not barstellte, war klar und treffsicher gesagt, und dürste gewiß von einigen Ohren im Auslande gehört werden. Aber e, ist bei ihm der gleiche Fehler wie bei Wirth. Es ist schon zu spät, dies zu sagen. Die gleiche Rede, vor Monaten gehalten, hätte außerordentlich er sprießliche Wirkungen erzielen können. Heute wirkt sie wie ein trau- riger Treppenwitz, zumal aus den dort gemachten Feststellungen die logische Folgerung — die gründliche Abkehr vom Erfüllungswahnsinn — nicht gezogen wird. Wenn man selbst diese Folgerung nicht sieht, wie kann man dann erwarten, daß das Ausland sich diese Mühe macht. Angesichts de» fortgesetzten Wege» kann das Ausland doch nur zu dem Schluß kommen, daß diese Feststellungen irgendwie doch nicht so schlimm sein können, wie sie ausschen, denn wie kämen sonst Wirth und Rathenau dazu, immer noch der Erfüllungrschalmei die sanften Töne des guten Willens zu entlocken. Es ist durch die Scheu vor der Konsequenz, von der Rathenau nicht minder wie Wirth befallen ist, «in übler Knacks in dieser Beweisführung, ein Knacks, der das Miß- trauen des Auslandes geradezu herausfordert, ohne das Mißtrauen de» Inlands an seinem ständigen Wachsen zu hindern- Die» Mißtrauen des Inlands kristallisiert sich noch nicht in einer von einer Mehrheit angenommenen Mißtrauenserklärung. Aber das Mißtrauen gegen di. gegenwärtige Erfllllungsregierung und ihr System ist durchaus nicht mehr auf die äußerste Rechte beschränkt. Denn die Dolkspartel sich im Steuerkompromiß dem Regierungsblock genähert hat und nun durch die Rede Stresemann's dem Kanzler eine klein« Lebensversicherungspoliz« ausstellte, so bedeutet das durchaus nicht, daß ihr Mißtrauen sich verringert habe. Nur scheint sie «« nicht ftlr opportum zu halten, es im gegenwärtigen Moment — 14 Tage vor Genua — zu betonen. Das Mißtrauen ist selbst in den Regie rungsblock eingcdrungen und hat Nisse und Sprünge in ihm hervor- gerufen, aber auch hier ist es der Gedanke an Genua, der ihn wie mit Klammern zusammenhält. Um Genua willen wird die sonst selbst, verständliche innere Krise verschoben. Ist Genua auch nicht der Stern, der Deutschland leuchtet, so ist er doch der Stren, der die Ministerherrlichkeit Dr. Wirth's und Dr. Rathenau'« bestimmt. Das Mißtrauensvotum, bas im Rei< tag bei der Besprechung der Repa rationsnote kein« Mehrheit fand, wird nach der Konferenz von Genua von einer Einheitsfront de» Mißtrauens gegen das bisherige System ausgenommen werden, wenn nicht Zeichen und Wunder geschehen. An Zeichen und Wunder aber glaubt nur der, bei dem die Politik mit »Hoffen* anfängt- Aber Hoffen und Harren, macht manchen zum Narren. Dinter» rst ge- ten an diese» Beginn md di« 1« ei« cständ» m 40» veilen. »Lbsch» Gla, Woh» a vor- it Da» hnnng , wäh» mnne* üter« n ver» eben»» «nne* D« über- ifluna, Dam it De- I vom ssafen» , ab«, > ein« Dies» )ame» hruna Nach Heia»»- i: De« mild»« sdarauf e Welt > Ski» Dinter» wieder eicht so mnach^ Serge»« nmng» ) wk. Gemein-everwallung PSHia. stellt einen Schüler zur Vorbereitung auf die Beamtenlaufbahn als Lehrling ein. Meldungen mit Unterlagen umgehend an den Gemeiudevorstand. für Jahr arbeiten, um den Stand ein» der uns vor d-sm Kriege ohne Arbeit — — . starke Beschäftigung, die aber nicht produktiv ist. Da» Ausland weist auf unsere angeblich blühende Industrie hin. Da» ist «in Irrtum. Hat eine Gesellschaft 10V Millionen Mark MktienSopit« und zahlt sie 20 o. H. Dividende, so hat sie auf dem Goldweit ihr«» Kapitals immer nur v. H. Di« Gutersdenok ist auf Trugschlüsse» entstanden, und bann wird behauptet, Deutschland «voll« mcht zahlen. Ebenso ist es mit der Entwaffnung. Unter großer Be wegung des Hauses stellt der Minister fest, daß da» deutsche liqui dierte Eigentum im Auslände einen Wert von 11,7 Milliarden hat, die auegelieferte Flotte von 5,7, das Reichseigentum in den abge tretenen Gebieten von SH, das übevgetbene Eisendahmnaterial von zwei Milliarden Gold. Die rückgebaufden Güter nicht militärischer Art machen SH Milliarden aus, die Ansprüche gegen unsere r« .«nsrNrstlch« «»lwlnimd- meou» W«K4 «u da Tag« nock Sena, und g«Maq« ««»»,»»««!»> monaM» Mara tr.— dura dl« «»»irdair «ni Nm Sau»; durch dU Po» d«z^a olaUIILdrilch ward U 00. monaMch Mar» II 00 »»»«i,«npra» <MtN«il. Vnz«^»»0nio)! Ia«nMdla». d«iir» d« Baum »er Iw- Sow« «U«i , r.vp Md., au» »örU«L0MK.. IM eald,^!««.—Md., «uawdrlaio.—Md., lmN«Uam«l,U dUPtMMrS^Wd., -umodrl» w». — P»iNch«a-v»m» q«trua Pr. irrrs. den. Auf « dir v»^ e rk en vo» ziert« au»! irn Wirt»! nach d«m habe».* Berlin, «0. Misty. Di« Reichstaqefrattk» der Deutsche» Volkspart«» hat beschlossen, sich bet der Abstimmung üb«, da» deutsch, national« Mißtranen-votn» b«r Stinnnabgab« M enthalt«. Dies«« Beschluß hat bk Koalitionsparteten veranlaßt, «och gestern «»end zusammenzutret«», um sich LV« di« Frage schlüssig zu mach«, ob von ihm» «in Vertrauensvotum für Dr. Wirth «Ing«» bracht «erde« soll. Man kam schließlich dahin überein, d« Reich» kanzler entscheiden zu lasse», ob «r «in derartig« ««rtrautmvotm» wünscht oder nicht. Die allgemeine Auffassung in den Parlament»- rische» Kreise» geht dahi«, daß Dr. Wirth »ach dem »»«markte» Beschluß der Deutschen B-lkspartrt ein Vrrtrauemnwtm» verlang« wirk wie dk deutsche volkepartei skh M ck«« Mer!na»««»t»» »«halt«» «Kd, wird von d«r Formulierung dw Votum« abhäng«. Nr en am NachmMa, «u»t»«ad« Nummer bl, vonMoa» » Udr di dm Lauplartchdtl». II<ll«n. »tue »«wUr Nr dt. NuNada« der vnj«Iq« am v»r,«NM»dmm los« s-wi» an d«-tmml«r Stell« wird »IM g«g«dm, auch nicht Nr dt» NIchllod«« d«r durch No» loncher aut,«g«dmm Anzngen. - gLrÄüchgatx unverla»,! «tnetlaudlrr Schriftlwcki Sdarutmmt di, Schrtlt>«ttuag i d«in« D«ra»Iw,rtuna. - Unt»rdr«chuns«a d« »«tchäk». dUrt-dm dmrlutm kein« «nlprüch». «U gadlun,»«rt»g uad Ndadur, a«llm Radon« al» nicht mriindari. -auvt,«lchLft»klUIm i, Mm Lt>z«. md Schwarzmdrrg. ' Wir Haden der Konfevenz in Emme» bewiesen, daß Deutschland heute schwerer belastet ist, al« and«« Länder. Mm» macht nicht den Der>uch, uns zu entkräften. Die Reparationen der letzten Iah« belaufen sich auf 1^ Milliavden Goldmark. Das ist die Jahr«» arbeit von ein« Million deutscher Arbeiter. Infolge de» Nisde» ganzes unser« Landwirtschaft müssen wir für zwei Milliarde» Goldmark Lobensmittel einsühren. Wir haben dabei unseren au» ländischen Besitz verloren. Drei Millionen Deutsche müssen Jahr - ' ' " ' . ^na^rr wiederhergustell«^ schevt war. Das ist «in« LksMenlKferunge» 1H, di« R«aroÄon«nln dar bezahlt 1 Milliavden Goldmark. Dazu komme» noch kleiner« Posten ks von 2H Milliarden Mark. Wir kommen somit zu «in« lelstung feit Kriegsende von 45,8 Milliarde» Goldmark ohne d Wert der Kolonien und den politischen Wert Oberschlesiens und Westpveußens. Dadurch würde di« Summe um üb« 100 Milliarde» Goldmark «höht wenden. Das muß dam Ausland« gesagt werden^ das immer noch sogt, Deutschl-mG habe nicht» bszahlt. Hier liegt die stärkste Leistlmg, di« jemals von einem Volle geleistet wuvd«. An Gewshren sind «dgeliofsvt 5,8 Millionen^ an Maschinen gewehren 102 000, an Minen- und Granatwerfern 28000, an D» schützen und Rohren 53 000, an scharfen Hand- und Gewohrgranaten 14 Millionen, an scharf« Artillerkmuntiom und Minen 81 Millionen. Dazu gewaltige M-engen Pulver. Demgegenüber ist Lie Behauptung vermessen, Deutschland habe zur Abrüstung nichts getan. DK deutsche Abrüstung ist et« Leistung von urwrhört« Größe. Daran ändern einige Daffenfunde nichts. Noch in hundert Jahren wird man vermutlich hier und dort in Deutschland noch Waffen finden, ebenso wie man heute noch Münzen und verrostet« Schwerter aus der römischen Zok findet. Mit dem, was Deutsch land am Waffen verbleibt, kann man keinen Krieg führen. Das entwaffnet« Deutschland steht einem Europa gegenüber, da» von Waffen starrt. Dor dem Kris« gab « in Europa 3,7 Millionen Soldaten, jetzt 4,7 Millionen. Da kann man nicht von einem krieg» bereiten Deutschland sprechen. Deutschland ist halb verhungert au» dem Kriege hevvorgogangen infolge Ler über das Kriegsende ver längerten Blockade. Dann haben wir «ine Revolution duvck- gsmacht und wirtschaftlich« Krisen, die noch nicht beendet sind. Dk Welt muß sich endlich entschließen, die deutschen DerhAlimiss« so zu sehen, wie sie sind. Der Wahrheitsstrom muß feine» Weg um dk Erd« mache». DK Tür zu Verhandlungen ist nicht zugaschlossen. Wir brauchen ober «inen anderen Zahlungsplan. Dem Kabinett ist es gelungen, das Reich unversehrt zu erhalten. Wir wollen nach Kräften -beitragen zum Wiodevauftau der Welt. Freilich vom Frieden sind wir noch wett entfernt. Grwopa starrt von Dassen. Unser Land ist zum Teil militärisch besetzt, ginn Teil militärisch kontrolliert. Findet sich keine Drück«, dann endet Genua wie viele andere Konferenzen Am Wiederaufbau Rußlands müssen auch wir Mitarbeiten. Syndikate können nützlich fein. Daneben wird dk Politik zwischen uns und Rußland zu besprechen fein. B» sprechungen finden statt. Me Staaten müssen sich vereinigen zu einer Sank"ungsaktion der Walt. Deutschland ober bedarf «ine« Atempauk durch «ine auswärtiae Anleihe. Deutschland verengt von niemandem in L« Welt Mitleid. Es fordert ober die Auss stMmg eines Arbeitrlane« und Mitwirkung beim.gemeinsamen Wiodevaufba-r. Wir kämpfen für dk Existenz de, Volkes-dk Sin- hett des Reich», fiir Frieden imd Aufbau. Dieses Mel ist un» allen gemeinsirm. Davon wird sich niemand in diesem Hank au» schließen. Dann» wollen wir diese» Ziel auch in Einigkeit ve» folgen. > Da» Hau» vertagt dk Weikrheratung auf Donnerstag legen. Bedauert wird, daß der Reichskanzler erneut sich auf bas un erfüllbare Angebot von 720 Millionen Goldmark in Devisen und 1450 Millionen Goldmark in Sachleistungen für 1922 festge/egt hat. An- gesichts dieser vor aller Welt sich als verfehlt und verhängnisvoll erwiesenen Politik des Reichskanzler» und angesichts des Willen» des Kanzlers, diesen Weg weiter zu gehen, hat der Reichstag, so schließt der Antrag, nicht die Zuversicht, daß es der gegenwärtigen Neichsregierung gelingen wird, das Reich aus der schweren Lage herauszuführen. Aus diesen Gründen muß der Reichstag der Reich» regierung das Vertrauen versage». Abg. Stresemann (D. Dpt.) bezeichnet den Brief der Repara- tionskömmission au den Kanzler als anmaßend und beleidigend. Da gegen sollte die Regierung auä^ in ihrem Antwortschreiben förmliche Verwahrung einlegen. Der Geist der Note muß herbste Enttäuschung Hervorrufen. Wir gehen seit Versailles einen Leidensweg. Es kann nicht genug betont werden, daß Deutschland die Waffen nicht be dingungslos niedergelegt hat. Den englischen Worten hat die engli sche Tat nie entsprochen. Dor Genua noch wirft uns diese Note in die Zeiten von Versailles zurück. Das ist das Tragischste an dieser Note. Nicht immer hat man behauptet, daß man mit der Erfül- lungspolitik nur die Absurdität dieser Forderungen beweisen wollte. Mit einem gewissen Stolz wies man auf die erste Goldmilliard: hin. Es wäre besser, wenn die Regierung hier erklärt hätte, daß wir dies« Milliarde nicht aus eigener Kraft aufbringen konnten. Ich kenne die Schwierigkeiten. Wir haben nicht genügend darauf hingewicsen, wie «rstümmelt das Deutsch« Reich ist, von dem man diese Zahlun- gen verlangt. Der deutschnationale Antrag gebt von der Ansicht aus, Ler KanKa hab» stch-aus die'geförderten Leistungen berettvfestge- legtl Diesen Eindruck habe kch nicht. Wenn bk Ueberschüsse unserer Industrie restlos an die Entente fließen, dann verlieren wir die Kräft für den Wiederaufbau unseres Außenhandels. Die Entwertung unserer Mark zeigt am besten den tatsächlichen Niedergang der deut schen Wirtschaft seit dem Kriege. Wenn die Teuerungswelle uns fortgesetzt aufgezwungen wird, dann werden die Wirkungen eines sol chen Niederganges sich in Deutschland noch ganz anders zeige», als in Oesterreich. In der Frage der Kriegsschuld ist der italienische Mi- nisterprasident Nitti immer ein Beweis dafür, daß man auch auf der Gegenseite anfängt, der Wahrheit die Ehre zu geben. Er hat er klärt, es wäre lächerlich, Deutschland allein die Verantwortung am führen mußte. Wir brauchen die Behandlung der Kriegs- ropa ein Zustand herrschte, der mit Naturnotwendigkeit zum Kriege Kriege führen mußte. Wir brauchen die Behandlung der Kriegs schuldftage in Genua nicht zu scheuen. Die Erfüllung der gegneri schen Forderungen ist unmöglich. Wer keine weitere Entwertung der Mark will, muß sich auch gegen die anderen Leistungen wenden. Der Reichskanzler hat nicht die Erfüllung der 720 Millionen Goldmark und der 14'0 Millionen Sachleistungen zugesagt. Er hat im Gegen- teil darauf hingewicsen, daß die deutsche Zahlungsfähigkeit unge heuer vermindert worden ist. Für die Erfüllung ist schon in diesem Jahre eine ausländische Anleihe notwendig. Das Programm von Genua hat zwei Hauptpunkte: die Schaffung einer sicheren Grundlage für den Dölkerfrieden, den wirtschaftlichen Wiederaufbau Mittel- und Osteuropas. Die Durchführung dieses Programms ist nur möglich in einem gesunden Deutschland. Die Fortsetzung der bisherigen Poli tik Deutschlands gegenüber ist damit unvereinbar. Aber auch die Erfüllm.gspolitik im bisherigen Umfange ist unmöglich. Die Forde- rungen würden eine völlige Zerstörung der deutschen Mark mit sich bringen. Das Steuerkompromiß stellt Vie letzte Grenze de» Möglichen dar. Vielleicht ist diese Grenze schon überschritten, namentlich die Besteuerung der Gesellschaften durch die Körperschaftssteuer ist außer ordentlich hoch. Bedauerlich ist die Festlegung des Reichskanzlers auf die Erfüllungspolitik. Im Bemelmann-Abkommen und dem Ab kommen mit Frankreich über die freien Sachleistungen liegen schwere Gefahren für unsere Wirtschaft. Der einzige Ausweg ist eine inter nationale Anleihe mit einem langfristigen völligen Moratorium filr Deutschland. Der Kampf um die Frage der Zweckmäßigkeit der Er- füllungspolitik ist jetzt nicht am Platze. Dadurch würde das »Nein* der Regierung abgeschwächt und die erfreuliche Schroffheit, mit der es ausgesprochen wurde. Dringt dieses »Nein* eine große internatio nale Diskussion über den Wiederaufbau Europas, dann ist wenig stens die Grundlage für eine spätere Einigung Europas gegeben. Man soll die Hoffnung aber nicht nur auf das Ausland setzen, son dern vor allem auf sich selbst. Alle Parteien, die jetzt hinter diesem »Nein* stehen, sollten auch dabei bleiben, um damit die Vorauoset- zung für einen guten Erfolg der Verhandlungen in Genua zu schaffen. KtlkMNVrktzNlkSI'«* Das im Lippold'schen Steinbruch am Rockclmann stehende Häuschen , 8» soll zu Lager- oder ähnlichen Zwecken verpachtet werden. Nähere Auskunft wird bereitwilltgst im Stadtbauamt — Stadthaus II — erteilt. Deutschlands fürchtet. Bedauerlich ist dk Rok wogen der Schutz polizei. Zn Deutschland ist eine rein regionale RopeLung der Gendarmerie nicht tunlich. DK wirtschaftliche» Verhältnisse sind schwer zerrüttet. In unserem Lakde mit yesihwächter Staat» genalt müssen wir für Sikh« sorgen. Das ist nur möglich b«l starker Polizeigewalt. Reichraußenminiskr Dr. Rachen«» erinnert daran, Laß in Lannes dem deutschen Vertreter Gelegenheit gegeben wurde, Len deutschen Wirtschaftsstandpunkt darzubsgen. Die deutschen Aus führungen konnten mcht widerlegt werden. Jetzt soll Deutschland zum ersten Male an einer Weltkonferenz teilnehme«. Schon in Lannes wurde darauf aufmerksam gemacht, Laß di« Dedaken- zahlungen von 81 Goldmillionen nur auf kurze Zeit möglich seiend wenn nicht dk deutsche Valuta aufs schwerst« zerrüttet wevden sollte. Ls folgte Lown Las BemMnan-Abkommen. DK Entscheidung Ler NeparationsLommisskn vom 21. März hat jeden in Ler Webt ent täuscht, Ler «inen wiicklichen Frieden «hoffte. Eine Aendevung in war durch Len Regierungswechsel in ffrank- »inoave nahm Len Kampf gegen England auf. sonntag*, en Nord» Doch mit Sieg «v- mr L-.» im Kar» birg« Mich ih» unser«» beitl Uten sich illt-Riefa en, betr. annschaft annendr« annschaft st« Luch» , weicht and Heh -isst ei», fing an, präzise» nnerhalb! während s or« ent»i !. Nach' kte: dk attische» hts und erkannt« > j wurd« n wogt* er« ret» >. End» id« To« I« h»m« >it 8:7 pielfeld. >r Hand üe Tor» ler (2). uptsäch« «en zu« schafk»^ Bürgerschule zu Lötznig. Die Entlassung der Kinder erfolgt am Freitag, de« 81. März, 1v Uhr, in der Turnhall«. Es wird hierzu ergebenst ringcladen. Lößnitz, den 20. März 1922. DK Lehrerschaft, Ballauf, Schd. Die amtliche« Bekanntmachungen sämtlicher Behörden e» t» den Geschäftsstelle» des „Srzgebtrgtschm Bolksfreundes* i» Aue, Schneeberg, Lößnitz und » «nihallend di« amtlichei, Bekanntmachung«» der Amtshauplmannschaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, i^r Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz. NeuMtel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. Gs werden außerdem verösftnilicht: Die Bekanntmachungen der Stadlräte zu Aue und Schwarzenberg und des Amtsgerichts zu Au«. Verlag S. M. Därrn er, Aue, Srzgeb. 7rr»fpr«ch«r, «1, SIS-ttz (Amt 4lu«) 440, Sch»<<d«kg w, «ch»ar,e»d«rs 1». »rahlaaschrift, «ueer,S4»Irs«. - — Freitag, den 31. März 1922. Ichtn N i^ ^ durch Lk Boantworduna nahezu lahmgelogt. In L«r Frag« Ler Ich«n Reiche» billigt, vermißt wird aber ein, klare und «tndeutige zgelchsilLörfer haben wir wenden» «ine Zurückstellung L« Ent- vurückweisung der geforderten neu«» Steuern und de» Versuch» der skparotkmskommissiou, thp, Ho»d «s d«utsch«a Prtvateigrntu« zu 4^4. VN»?» der allgemeinen Laa« reich eingeireixm Pol ..UV Mit Lom Drvbot, Lk Reparationen im Genu»"zur Spvoche zu bringen, wurde Lieser Hoffnung La» Herz ausgeibrochen. Lloyd George» Stärk begann zu sinken. In Kleinasien Lrang Lk fron- zostsche Politik vor. Auf uns aber prasselt« «im Hag«I von Rote» nieder. In -w«i Monaden etwa 100 Stück. DK Behörden wurden
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