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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192212120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1922
- Monat1922-12
- Tag1922-12-12
- Monat1922-12
- Jahr1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.12.1922
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——-..... ttkliUMAWM Dienstag, den 12. Dezember 1922 Nr. 288 75. Jahrg Kebammenbezirk Schneeberg hält folgenden AN Der Rai -er Siad» !98. Forstreniamt Sidenstork Schwarzenberg, am 8. Dezember 1922. Der Rat -er Sia-t. att n oa^ c I »ko». Der vom Ministerium des Innern genehmigte 3. Nachtrag zum Statut sijr den Hebammenbezirk Schwarzenberg, die IlrUersMung der In den Ruhestand versetzter« Bezirkshebammen betr.. liegt 14 Tage lang, vom Tage des Erscheinens dieser Be kanntmachung an gerechnet, in der Hauplkanzlei des unterzeichneten Sladtmls sowie in den Verwaltungs stellen Sachsenseld. Neuwelt und Wtldenau zur öfsentlichen Einsichtnahme aus. 'rentnehmer aus öffentlichen, wchdruckleilung (Abschnitt 22> »s so ,o»s» -es -rutschen Kredits solle eine größere Anleihe begeben werden, damit eine allgemeine Liquidierung des Nepara» ti o n s p r o b l cm s erfolgen könne. * ' Deutschland hat immer «wch 18L Milkiaode» zu zahle». SV G.L-.L - WV Li/ mit zur Versteigerung. Fvrstrevierverwallung Carlssel- Die Londoner Konferenz. Am Sonnabend hat in London -re Konferenz der Ministerpräsi- .ieutcu Englunds, Frankreichs, Belgiens und Italieys begonnen, deren Ziel es ist, eine gemeinsame Richtlinie der alliierten Mächte zur Lö sung der Reparationsfrage zu finden. Während Amerika „ ^ch fernhält und höchstens durch seinen in London akkreditierten Bot schafter beobachten und vielleicht hin und wieder demonstrativ ein 'wenig Hineinreden läßt, hat Japan mit besonderer Dringlichkeit den Antrag auf Zulassung zu diesen Verhandlungen gestellt. Was Japan, ras nur indirekt an den brennenden Fragen Europas interessiert ist, zu diesem auffallenden Schritt bewogen hat, ist unklar, wenn nicht )ie Vermutung das Richtige trifft, daß es aus der Bindung des fran zösisch-japanischen Abkommens heraus Frankreich gegen England SÄundantendienste leisten möchte. Der Zweck der Konferenz ist, wie gesagt, eine gemeinsame Richt linie in der Reparationsfrage zu finden. Diese Aufgabe ist außcr- or-entlich schwierig und ihre Lösung ist, so oft sie auch bisher unter nommen wurde, noch niemals geglückt. Sieht man die gegenwärtige Lage mit kühler Beobachtung an, so ist es unverkennbar, daß der Poincarismus in der politischen Entwicklung Europas während der letzten Monate seine Stellung außerordentlich gebessert hat. Das Gc- sühl der erhöhten Einflußstärkc hat denn auch Frankreich unzweifel haft dazu veranlaßt, offener als je zuvor mit seinen Raubplänen hervorzutreten. Das Feldgeschrei Poincarcs m«f der Londoner Kon ferenz heißt: „Schuldhaftmachung Deutschlands an seinem Bankrott, militärisches Vorgehen und Griff nach Pfändern, d. h. Besetzung des Ruhrgebietes". Italien, das unter seinen früheren Regierungen den Willen erkennen ließ, ein erträgliches Verhältnis zu Deutschland an zubahnen, hat unter Führung Mussolinis eine Schwenkung vorgenom- men, die außerordentlich geeignet ist, die deutschen Interessen zu schä digen. Mussolini stellt sich allerdings nicht vorbehaltlos auf die Seite des französischen Imperialismus, sondern verlangt noch gutem alten Räüberbrauch in den Abruzzen eine besondere Bezahlung da für und fordert für sich einen erhöhten Anteil an der Reparations summe. Englands Stellung ist noch nicht ganz durchsichtig, und wenn man überhaupt noch zu Hoffnungen geneigt ist, so kann man vielleicht rrwarren, daß das Auftreten dec neuen konservativen Regierung auf ?er Konferenz den Franzosen einige Enttäuschungen bereiten wird, die nach gewissen schon einige Monate zurückliegenden Abmachungen einen nicht unberechtigten Grund zur Annahme haben, daß" der Wider stand Englands gegen die geplante Ruhrbesctzung nunmehr als Nück- zugsmanöver geführt wird. Donar Law befindet sich ohne Zweifel in einer äußerst schwierigen Lage. Da er bei Regierungsantritt er klären ließ, daß es die Aufgabe des neuen Kabinettos sein werde, wie der eilgere und freundschaftlichere Beziehungen zu Frankreich herzu- stellen, so handelt er seinem Versprechen entgegen, wenn er Englands ganzen Einfluß gegen die französischen Pläne in die Wagschale wirst. Andererseits kann er nicht erwarten, daß die englische öffentliche Mei nung bereit sein würde, in eine französische Besetzung des Ruhrgebie- ics zu willigen, wie auch die führenden englischen Wirtschaftskreisc ge nugsam erkennen ließen, daß sie sich über die schwerindustriellen Hintergründe der französischen Sanktionspolitik im klaren sind und keineswegs gesonnen sind, durch englische Mithilfe die französische Konkurrenzfähigkeit auf dein montanen Weltmarkt ins Ungemcffcne zu steigern. Mit spricht natürlich auch das Gerechtigkeitsgefühl der ifsentlichen Meinung, das an sich vielleicht in keinem Lande weniger ausgeprägt ist als in England, das aber in diesem besonderen Falle einigen Anstoß einmal von Amerika her bekommt und ein ander Mal durch einen Aufsehen erregenden Artikel, den Lloyd George eben in der Weltpresse über di« Rheinlandfrage veröffentlicht hat, sehr deutlich angeruken worden ist. Pairs, 10. Dez. Louis Dubois, -er ehemalige Vorsitzende -«> Reparationskommission, schreibt der Revue Polttiquei et Parlamen- taire: Deutschland ist trotz alle« immer noch verpflichtet, in einem mehr oder msttsec lange« Zeitraum d i« vollen 182c Milliarden Goldmark zu zahlen, die, selbst wenn sein« werden. Lötznitz» am 8. Dezember 1922. Der von den städtischen Körperschaften beschlossene VI. Nachtrag zum iSkhlvUrgbtivbrN, Regulativ, die Abgabe von Walser aus den städtischen Wasserleitungen zu Schivarzenberg betr., wird nachstehend bekanntgegeben. Schwarzenberg, am 8. Dezember 1922. Der Rat -er Sla-t. VI. Nachtrag zum Regulativ, die Abgabe von Wasser aus den städtischen Wasserleitungen zu Schwarzenberg betr., ooin 3. Dezember 1898 bezw. 8- Januar 1897. * euiholtcnd die amtlichen Bekanulmachungen der Amishaupimannschasi und der Staaisbehurükn in Scbwarzenberg, der Siaals« u. slädlischen Behörden in Schneeberg. Lößnitz, Neujlädiel, Wrünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem veröffenilicht: Die Bekanntmachungen der Sladlräte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag C. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. g-rnsprechec - Nu- 51. Lötznitz (L»U Luc) «0, Schu«b«rg 10, Schwer,«»b«r, Z». »rahtanschnl«! «oiktlr-unt Nu-i^z-biiz« taire: Deutschland ist trotz alle« i m in einem msh« odsr minvcc lange« § Milliarden Goldmark zu , ... . Finvuzen reformiert sein werden, sehr schwer auf seiner Wirtschaft-, Uchen Leistungsfähigkeit, und seinem Kredit lasten würden. Da» wird jede Ausländsanleihe von nennenswertem Umfange er schweren und die Handelsbeziehungen zu Len alliierten und asso ziierten Mächten zum Schaden -er letzteren wie zu seinem eigenen Schaden behindern. Wir haben einen X. Nachtrag zu unserem Sparkasfenregulative erlassen, der den Beitritt zur öffentlichen Lebensversicherungsonstolt der Sparkassen im Freistaat Sachsen betrifft. Dieser Nachlrag kann an Sparkassenstelle während der gewöhnlichen Geschäftszeit eingesehen Dn er,a«dirgUch« D»tttzlr«»ad- «iw-in! täglich mit An,nähme der Lage nach Laun- und Festtagen. s>»»-l-»«pr«lr («Inlchli°bl. Lnzeig-nII-u,r): im Lmlsblatt- bezirk bei Hiauw der IIP. Eoloneizeile 40 Md. <Fu>nitt«n- cnzelaen undSttllcugeIucher0WK.),au-wSrIsSLMK.. un amlttchen Teil die balde .geile «kV Nik., auswärts 2A>MK., Im Deblameteit Lie Petitzeite 100 Mk., Ewörld 20t Aid. P»lNkb«W«omo, Leipzig Ar. 12226. L emelnbe-Stra.Sonia - Luc, Lrzg-b. Nr. 7V. Der oberbehördlich genehmigle 18. Nachlrag zur Gemeindesteuerordnung für die Stadi Schneeberg, die Erhöhung der Steuersätze für Tanz- vergnügungen betr., liegt zwei Wochen lang in der Kaupikanzlei zur Einsichtnahme aus. Schneeberg» den 9. Dezember 1922. Der Sta-kral. Nnz-itz-n-Lunabm- sür Lic am Nachmittag Nummer bis oormittags S Uhr tu den Lar sirllen. Eine Gewähr igr die Ausnahme d« »in rorgeichriebenen Tag- sowie an desiimmler nicht gegeben, auch nicht sür di« Nichtigkeit der sprecker auigegebeneu Anzeigen. — Für Rückgabe ringeiandter Ecd riststuck- übernimmt die Sch-istt-Uung keine Lerantwortuirg- - Unterbrechung«» des Geschäft», beiriebcs begründe» keine Ansprüche. Lei Zaälüngsoerzug und Lmnkurs gelten Rabatte ais nicht ver-tndart. SauplxelchLüLftrUen in Lue, Löbnitz, Schneeberg und Schwaizeuderg. Nach dem vom Ministerium des Innern genehmigten 1. Nachtrag zum Ortsgesch über die Ein teilung der Stadt Schneeberg in Hebammenbezirke ist die Umgehungsgedüyr von 50 Mk. aus 100 Mk. erhöht worden. Sie tritt am 12. Dezember 1922 in Kraft. Schneeberg, den 9. Dezember 1922. Der StaStrat. Jin hiesigen Handelsregister ist eingetragen worden: Am 6. Dezember 1922 aus Blatt 596, die Firma Bauhütte „Erzgebirge", Soziale Bau- schäft mit beschränkter Sastung in Aue deich daß der bisherige Geschäftsführer Max Bruno k in Aue ausaeschieüen ist. Amtsgericht Aue, den 8. Dezember 1922. AMch-Weiserm wlslM SittiMmitl. Zu der gemeinsamen Nutzholzversteigerung im Gasthof „Seichs. Los" in Wolssgrün am 14. Dezember 1SS2, nach«. 1 Uhr, kommen vom Corlsfelder Revier 821 si. Klötze 7—IS cm stark, 571 fi. Klötze 1h—22 em stark, 373 fi. Klötze 23-29 cm stark, 84 si. Klötze 3V und mehr c» stark, Prophezeiungen zu machen, ist immer untunlich und solche über den Verlauf einer Konferenz, bei der plötzlich auftretende Persönlich- keitswerte auch die ausgeklügeltsten Berechnungen über den Haufen zu werfen vermögen, ganz besonders unangebracht. Man wird aber in Deutschland den Verlauf der Verhaudlungeu mit dein allergrößten Ernst zu verfolgen haben; denn daß diese Konferenz wieder ausgehen sollte wie das Hornberger Schießen, ist schon aus dem Grunde nicht zu erwarten, weil auf ihr zwei neue Ministerpräsidenten vertreten sind, die, komme' wie es wolle, den Ehrgeiz haben, der Welt und ihren Völkern irgend einen Befähigungsnachweis zu liefern. Bei Bonar L^w wird, so fürchten wir, dieser Befähigungsnachweis darin liegen, erne Kompromißformel zu finden, die Frankreich nicht allzu sehr enttäuscht und es doch wenigstens für den Augenblick vevhindert, daß die französischen Pläne in ihrem ganzen Umfange eins unumstöß liche Tatsache werden. Eine Warnung i» letzt« Stunde. London, 10. Dez. „Daily Chromels" und „Daily Mail" »«öffent-, lichen einen ausführlichen Ar titel Lloyd Georges über die Zu kunft Frankreichs und Deutschlands, der heute vor Be ginn der Premiecministcrkonferenz von besonderer Bedeutung ist. Der frühere Premierminister geht aus von der Erklärung Elemen- ccaus in den Vereinigten Staaten, daß Großbritannien in der Frage der Garantierung Frankreichs gegen einen deutschen Angriff nicht Wort gehalten habe, und weist nach, daß das Angebot in Paris end gültig erneuert worden sei. Poincare habe es später je doch nicht angenommen. Nach Ansicht Lloyd Georges hat Poincare cs nicht etwa deshalb nicht angenommen, weil er nicht ge willt war, das Zeichen der Bindung unter das Werk seines Vorgän gers zu setzen, der Grund sei vielmehr ganz anderer Art, denn, wenn Frankreich Großbritanniens Garantie seiner Grenze annehme, so entschwände wahrscheinlich jede Entschuldigung für die Annexion des linken Rheinufers durch . . Frankreich. Wenn das die Bedeutung sei, und wenn die franzö sischen Minister entschlossen seien, sich unter keinen Bedingungen, selbst am Ende der Besetzungsperiode nicht vom Rhein zurückzuziehen, beginne ein neues Kapitel in der Geschichte Europas und der Welt «mt einer Klimax des Schreckens, wie sie die, Menschheit nochmicht erlebt habe. Die deutschen Provinzen auf dem linken Rheinufer sind durch und durch deutsch, der Rasse, Sprache, Tradition und den Sympathien nach. In Europa sind 70 Millionen Deutsche, in einer Generation werden es 109 Millionen sein, sie wer den niemals zufrieden bleiben, solange Millionen ihrer Landsleute aut der anderen Hälfte des Rheins unter fremdem Joch leben, und der! Beginn des unvermeidlichen Befreiungskrieges wird nur eine Frage der Zeit und Gelegenheit sein. Lloyd George fragt, ob es zuviel sei, darum zu ersuchen, daß Amerika rechtzeitig ein wirksames Interesse an der Entwicklung am Rhein nehme. Weder Großbritannien noch Amerika konnten es sich leisten, die Manöver unberücksichtigt zu lassen, die an den Ufern des Rheins vor sich gehen. Er weist darauf hin, daß die ge mäßigte, aber dabei hinterlistige Forderung Frank-' reichs der Vorschlag gewesen sei, daß die deutschen Provinzen aus dem linken Rheinufer unter französischer Okkupation bleiben sollten/ bis der Vertrag erfüllt sei. Das bedeutet für immer, daß die Repa- rationslasten im Sinne des Quai d' Orsay die Möglichkeit ausschUe- ßen, je eine Erfüllung zu erleben. Die rheinische Schule in der fron- - zösischen Politik sei heute so mächtig, wie je, ja sogar mächtiger, den» «m Jahre 1S19 stand ein Staatsmann an der Spitze, der die Kraft und Klugheit besaß, ihren schlcchtbedachten Forderungen zu wider stehen. Lloyd George fragt: „Aber wie ist es im Jahre 1922, wo ist da der Weitblick mÄ die Stärke?" Nach seiner Ansicht könne das englische und amerikanische Zusammen stehen die Katastrophe abwenden. Beide müßten es klar aussprechen, daß der Angreifer, > wer er auch sei, die Politik beider Staaten gegen jede Aktion gerichtet sehen würde, welche die Welt in einen neuen Konflikt zu verwickeln drohe. Die Zeit sei gekommen, diese Dinge zu sagen, und wenn sie nicht von hoher Warte au» gesagt würden, so würde die Menschheit eines Tages diejenigen, die diese Stellen einnehmen, zur Rechenschaft ziehen. > Der Pakt mit Großbritannien lieae im Augenblick im Pa pierkorb, aber nicht England habe ihn dortyin geworfen. Lloyd Ge-' orq« macht Clemenceau zum Vorwurf, daß er seine Beschwerde in London, 10. Dez- Donar Law machte gestern Poincare und Mussolini einen Besuch un- hotte mit ihnen eine vor läufige Besprechung. Die Konferenz -er alliierten Ministerpräsi denten wurde um ^-12 Uhr im Auswärtigen Amt eröffnet. London, 10. Dez. Es wurde folgende amtliches Kommuuigue veröffentlicht: Die alliierten Minister sind in eine Vorbesprechung des Rcparaiiousproblcms und Ker Frage der interalliierten Schul den cingetreten, die heute Sonntag vormittag 11 Uhr fortgesetzt werden wird. Paris, 10. Dez. Ueber-en Verlauf des ersten Berhan-- lungstages in London glaubt Havas, obwohl alle Delegationen das strengste Geheimnis währen, Mitteilen zu können: Wie es scheint, könne dec französische Standpunkt dahin formu liert werden, daß Deutschland höchstens für zwei Jahre ein Zahlungsaufschub für seine Geldzahlungen gewährt werden könne. Während dieser Zeit müßten die Sach- lieferungcn, wem« auch in geringem Maße, erfolgen. Die deutsche Negierung müsse in kurzer Frist gesetzliche Maßnahmen er lassen, um die deutschen Finanzen zu sanieren. Ein Kredit von X! Milliarde Goldmark, zu dem eine gleich große Summe aus -em Goldbestand der Reichsbank kommen müsse, würde Deutschland zur Stabilisierung -er Mark zur Verfügung gestellt. Um eine Bürgschaft für die Ausführung dieser Reformen zu besitzen, würden die Alliierten 25 v. H. der deutschen Ausfuhr und -er Zo ll ei »nah men er- heben, sowie die Bergwerke des Ruhrgebietes kon trollieren. Bonar Law hat die französischen Vorschläge in sehr ge mäßigter Form-.kritisiert. Er betrachte die Aufrechterhaltung -er Entente cordiale als grundlegende Notwendigkeit. Er müsse auch mit der öffentlichen Meinung in Großbritannien rechnen, die in ihrer Mehrheit jeder Zwangsmaßnahme gegenüber Deutschland fein-lich gesinnt sei. Auch England leid« stark «mter den Folgen des Krieges. Es wäre «reit davon entfernt, das deutsche Volk von feinen Verpflichtungen befreien zu wollen. Ls wolle Zahlungen erlangen, aber im Rahmen des 'Möglichen. Die gegenwärtige eng lische Regierung werde eine verstärkte Kontrolle, der deutschen Finanzen zulasscn und sicher auch der Echebung von 25 v. H. vom Werte der deutschen Ausfuhr, sowie von den deutschen Zollcinnahmen zustimmen. London, 10. Dez. Mussolini überreichte gestern eine Note, die folgende vier Punkte enthält: 1. Ausgleichung der alliierten Schulden und gleichzeitige Derminde- rung der deutschen Neparationssumme; 2. Zwei jähriges Moratorium für Deutschland mit Garantien, die in dem Falle verwirklicht werden sollten, daß die- Vorschriften -er Alliierten nicht erfüllt würden. 3. Mährend -er Dauer des Mora toriums soll eine erste Anleihe ausgegeben werden, wovon «in Teil sür -ie Stabilisierung de: Mark, «in anderer für die Reparationen verwendet werden sollte. Diese Anleihe müßte Deutschland vor allem zur Deckung -er belgischen Priorität in der Höhe von 560 Millionen Goldmark dienen. Darnach müßte noch eine genügend groß« Summ« zur Verteilung unter -i» Alliierten vorhanden sein. 4. Noch der Wiederherstellung l. Die Vorschrift unter Nr. 18 in der Fassung des IV. Nachtrages vom 27. Februar 1922 unter Punkt l wird in solgender Weise geändert: „Der durch Wassermesser kestgestellte Wasserverbrauch wir- mit 10 Mk. sür das cbm berechnet. Ais Mindeltbettag sind jedoch jährlich 400 Mk. Wasserzins zu be zahlen — vergl. Dr. 20 —. Eine entsprechende Erhöhung dieses Mindcstbetrages bleibi jedoch Vorbehalten sür den Fall, dab durch den Anschluk eines einzelnen Hauses oder einer Hänsergruppe eine Verlängerung der bestehenden Hauptleitung sich nölig macht." II. Punkt 17 Abs. 3 in der Fassung des IV. Nachtrags vom 27. Februar 1922 unter Punkt II er- bäli folgenden Wortlaut: „Für Wasscrenlnehnisr mit Anschlüssen aus den Leitungen ohne Hochdruck be trügt der jährliche Wasserzins 800—3200 Mk. ----- - Behältern oder Nachbarleitungen darf derselbe Abs. l) Illr ein Grundstück nicht übersteigen." III. Vorstehender Nachtrag tritt mit seiner Bekanntmachung rückwirkend ab 1. Oktober 1922 in Kraft. Die Punkte I und II des IV. Nachtrages zum Wasssrregulaliv vom 27. Februar 1922 kieken gleich zeitig audec Kraft. Schwarzenberg, am 4. Dezember 1922. . ' Der Siadtrat. Die Stadtverordneten. (Skpl.l gez. Or. Riehich, Bürgermeister. (Stpl ) gez. Pilz, derz. Dorltsber.
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