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Sächsische Elbzeitung : 12.08.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-08-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-185908129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18590812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18590812
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1859
- Monat1859-08
- Tag1859-08-12
- Monat1859-08
- Jahr1859
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 12.08.1859
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Sächsische Amts-, Anzeige- und Nnterhaltungsblatt für Schandau, Sebnitz und Hohnstein. Durch alle Postanstalten zu beziehen. PränumcrationSpreiS vierteljährlich 10 Ngr. "W8 32.Freitag, den 12. August 185H. Ans und über Italien. Unter dieser Rubrik bringt die „Oesterr. Ztg." folgenden (vom Po, 31. Juli datirten) Artikel: „Die Lombarden wären also frei, d. h. frei vom Silbcrgcld und gezwungen, bas Pa pier von Genua anzunehmen. Sie erhalten eine Zolllinie, wer den die Waarcn, die aus Oesterreich kommen, tyencr bezahlen und ihre eigenen schwerer absetzcn. Die Nemesis geht diesmal schnell. Die Comasfen, welche sich bei der Ankunft Garibaldc's so freudig gebervelen, sind die Ersten, welche die Schwere des Augenblicks empfinden. Die dortigen Scibenzcugfabrikanten sind auf dem Punkte, zu Grunde zu gehen, wenn ihnen nicht von Oesterreich Conccssionen gemacht werden; diese aber werden kaum stattfinden, wenn Piemont sich nicht zu Gegenbewilligungeii herbeiläßt. Die Mailänder sind ruhig, aber sehr unzufrieden. Nun ist ihnen nicht einmal erlaubt, wie ehedem, zu schmollen. Sie müssen sogar freundliche Gesichter machen. Mit der Hoff nung, zu einem Landtage nach Turin gehen zu können, ist ihnen wenig gedient, und ein Circular Ratazzi's hat saure Gesichter bcrvorgerufcn. Das Landvolk ist damit noch weniger einver standen, als die Mailänder großen Herren, und doch haben sich auch Viele derselben, die einst zu den wüthendsten Anli-Oestcr- rcichern gehörten, hören lassen: Wäre doch lieber Alles beim Alten geblieben! Man hat seit lange gewußt, daß in Piemont mehr Steuer bezahlt wird, als' in der Lombardei; man weiß, daß der Militärdienst dort schwer lastet, aber man stürzte sich kopfüber in die Bewegung und hat jetzt den Lohn. Die Pie montesen sind nicht minder unzufrieden. Die Partei des Krieges hat nicht erreicht, was sie wollte; die Partei des Friedens wollte nicht, was sie erreichte. Piemont hat ein neues Land erhalten, aber cs wird seines Besitzes nicht froh werden. Das Bild der „Times," Sardinien sei wie ein Hund mit einem fetten Knochen in dem Maule fortgeirabt, Hai nur zu tief ge troffen. Man fühlt, daß dieser Besitz kein eigentlich fester, ins Fleisch und Blut übergehender ist. Man fürchtet, die Armer fortwährend in großer Stärke erhalten zu müssen und das Land ist erschöpft; es kann diese Ausgabe nicht ertragen; es hat keine andere Aussicht als den Bankcrot. Freilich wird die Lombardei einen neuen Beitrag an Geld und Menschen liefern, aber es wird ja auch Geld kosten. Man wird dort einige Piemontesen als Beamte unterbringen, aber die Lombarden kann man doch nicht ganz beseitigen. Man muß gegenüber dem fürchterlichen Viereck die lombardische Grenze sichern, aber dazu gehören kost bare Bauten. Andererseits bereitet sich die schönste Aussicht vor, Savoyen zu verlieren. Die Savoyarden wollen zwar für den Augenblick keine Anncration an Frankreich; aber sie wollen eine Sonderstellung, sie streben nach Neapel. Savoyen hat Sar dinien bisher die besten Truppen und eine feste Stellung ge geben. Dieses Land ist dem König jetzt nur noch wichtiger ge worden, seitdem er von Frankreich moralisch abhängig geworden. Dep Verlust Savoyens brächte Sardinien auch in' eine factische Abhängigkeit, davon das Volk nichts wissen will. Die Fran zose» waren erstaunt, bei den Italienern so wenig Sympathien zu finden. Prinz Napoleon selbst ist seit seinem Aufenthalte in Florenz ziemlich von seinem Jtaliaphiliemuö geheilt und spricht sich heftig gegen daS Volk aus, für das er bisher schwärmte; er ist jetzt durchwegs Fricdcnspartisan. Die Lombarden ihrer seits fürchten gerade, was die Piemontesen wünschen, daß man ihnen die ganze Last dcö Krieges aufhalsen werde. Es galt ja ihrer Befreiung. Auch ihre Municipalfreihcit, die bisher von Oesterreich so gepflegt wurde, steht in Gefahr; das Circular Ratazzi's scheint dies andeuten zu wollen. Dies Alles kann das Herz der Lombarden nicht erfreuen, während die Piemon tesen selbst brummen. Es hat sich in Turin unter den Liberalen eine Cavour- und eine Anti- Cavourpartei gebildet. Die Erstere ist gegen den König; sic macht ihm Vorwürfc, daß er in dcn Frieden gewilligt, und stellt man ihr vor, daß Frankreich ihn wollte, so meint sie, Victor Emanuel hätte das l/1tulin tuen ckrr 8v aufsteckcn müssen. Am Ende sei er wohl ein tapferer Soldat, aber gerade so wie der erste beste Zuavcnleutnant. Die andere Partei hingegen nimmt es Cavour sehr übel, daß er dcn König in cincm so schwcrcn Augenblick verlassen. Er sei es gewesen, der bisher die Politik leitete; er wußte sehr wohl, daß der König kein politischer Kopf sei und hätte ihm deshalb nicht von der Seite weichen sollen. Victor Emanuel habe sein Leben nicht geschont, habe sein Kind der Politik geopfert, die Cavour getrieben; wenn die Sachen anders kamen, als sie der Premier meinte, sei eö-seine Schuld, und der Mangel an Vor aussicht sei ihm beizumcssen. Beide Theile haben Unrecht. Ca vour wäre gern geblieben; er ging, weil er gehen mußte, und der König that, was er nicht unterlassen konnte. Wer sich in eines Andern Barke einschifft, muß sich dahin führen lassen, wo hin diese steuert. Die Einwohner dcö venetianischen Gcbietcö aber wcrden in dem Maße ruhiger, als die Lombarden unzn- sriedcn werben. Ihre Erzeugnisse werden jetzt einen höher» Werth erhalten, denn sie haben Oesterreich zum Absatzgebiet und Hinterlandc. Die Kultur von Reis und Seide wird ci- iicn um so größern Aufschwung nehmen, je weiter der Dau der Eisenbahn über den Brenner fortschreitet, und sie wcrden bald fühlen, daß sie besser als die Lombarden daran seien. Die Ac tion PicmontS ist jetzt auf die Hcrzogthümcr mid die Legatio nen gerichtet und es wird darin von den Engländern unterstützt. (Dr. I.) Wochenschau. Sachsen. Dresden. Aus Anlaß der infolge Bundes- bcschlusseö eingetrctenen Demobilisirung haben Sc. Majcstät un- tcrm 23. Juli folgenden Tagcsbefchl an die Armee zu erlasse» ge ruht: „Soldaten! Als Eures Königs Wort Euch zu den Fah ne» rief, da eiltet Ihr mit rühmenöwerthem Eifer herbei, und
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