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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.03.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-03-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192303206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19230320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19230320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-03
- Tag1923-03-20
- Monat1923-03
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.03.1923
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I» .«»,x»l-lr-ua>« ü »»»Ir«Und» IS«Nt »M I u-i-at»» ter L-c- na» L-m- und geiilagen. r *i»tt«vpr«l» s<!n!61!«t>.i'nzeIaen!I»ncr>: im miabiaN- tlrirn de> 7 aun> tn Iw. oolonkyrU« 220 Mli. (Familien, enrklfen u.eicrcnnelnaelk» an-aSri» an ilia «n Llildic dolle 5-eile Sc>l!W„«uswürl»ic20 Mk., In Letlameleil !>« 7»!ip«U<8c0MX.,euiwSil- »220 Mt. 1 »KIN»a.I!ow»i 2«lpil. Nr. 1222«. «emelnde-riro-Sonlo i Lu». Crzged. Nr. 7». MMSSS»»!Ü!!!S»SES»E» Ar. 66. » «nihaüend die amtlichen Leliannimachungen der Lmkshaupimannschast und der Siaaisbchörden in Schwarzenberg, der Staats- u. slädlischeii Behörden in Schneeberg. Löbnitz. Neuslädiel, Grünhoin, sowie der Finanzömier in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem veröffenilichk: Die Dekannlmachungen der Siadlräie zu Au« und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag L. M. Gärtner» Aue» Grzgeb. ^«insprech«», «»«»7, ti»nly(2»int4lu«) 4<», Schnealkrz IS, Schdarzcnbrrg !N. »rahUmschrlsi! «»l»frau»d eiu-aqzadira«. »«r»t,»i^«n««h«« für dl» am N,»»i»I« «rf»»m»nd« Nummir bl» »armMae» 8 Uhr in bin K«up!a6chilU- gkllcn. Sin» Srwihr Ilir bi« «ulnadm« dar Anjilgrn am nargcichrlebkNiN Ina« lewie an b«llimi»l»r SKI» wirb »itl v«I«be>i, auch nichl sür dl» Rtch!iad6> dir durch grrn- innckcr aulgegcb«li«nAni»igsn. — FürÄückgib« unorrlangi «ingelandlrr Tchrillstü»« übrrninunl dl« Schriftkilun, drin« V>rm!w»rw»,. — Uni»rdr«chun,«n dt« SeschLtt»- bilnebrz b-üiüno-.n »aln- Lnsprüch». S»I Zadlunzsairju, und 1l»nllu>S All!«, Nalnllc als nllh I oerelndart. Oanptses-i!»r>t«N«n >n Sm», LSHni;. ö»n«:d»r, und Lchwarzknberz. Dienstag, den 20. März 1923. 76. Jahrg Lößnitz. Gesetzliche Miele. Unter Dc-ngnahme auf di- Dek-riultmachung vom 27. Dezember vor. Is. (Erzgcb. Dollsfreund Nr. 392 vom 36.12. 22) sind mit Wirkung ab 1. Januar 1923 die erlassenen Bestimmungen bezüglich der gesetzlichen Miete (Bekanntmachung vom 20. 9. 22 in Nr. 236 der bereits genannten Zeitung, vom 1. 10. 22 und Bekanntmachung vom 28. 2. 23 in Nr. 51 dieser Zeitung vom 2. 3. 23) wie folgt ergänzt und ge- ändert worden: 1. Die Zuschläge zur Drundmiete betragen: a) SO Prozent für Zinscndienst und Erneuerung der Belastung. . b) 2600 Prozent für Betriebskosten. c) 5000 Prozent zu den Kosten für laufende Instandsetzungsarbeiten. d) 150 Prozent zu den Kosten für große Instandsetzungsorbeiten. In dem Detriebskosienzuschlag ist ein Zuschlag von 100 Prozent für Hausverwaltungskosten ent halten, über welche Abrechnung nicht erforderlich ist. 2. Die Zuschläge für Betriebskosten werden den Vermietern von den Mietern nur als Derech- nungsgeld gewährt. Äachgewiesene Mehrausgaben oder Ueberschüsse werden nach Maßgabe der ZZ 5 Abs.'4 und 6 Abs. S der sächsischen Ausführungsverordnung auf die Mieter umgelegt. Die Abrechnung eriolgt der Mieterveriretung gegenüber halbjährlich. 3. Als Betriebskosten gelten: Grundsteuern, Landesbrandversicherungsbciträgc, Schornsteinfeger- gcld, Haftpflichtversicherungsberträgs, Kosten für Aschcabfuhr und ev. Bezählungs von Hausmanns- ärbeiten. Als Hausmannsarbeiten gelten in der Regel das Streuen und Reinigen der Fußwege und Höfe, Schleusenreinigung und derzl. Degen der ev. gemeinsamen Ausführung dieser Haurmannsarbeiren Hot sich der Vermieter mit seinen Mietern ins Einvernehmen zu setzen. Wasserzins, die Kosten für Flur- beleuchtung und die Kosten für Glasversicherung gelten als Nebenleistungen und sind von den Mietern besonders zu zahlen und zwar der Wasserzins in der Regel nach der Kopfzahl und big Dlasversicherung von den Mietern, bei denen sie entsteht. 4. Die Kosten für Wohnungsherrichtung« sind ebenfalls als Nebenleistung von den Mietern selbst zu tragen, nicht aber die Kosten für Ofenreparaturen. Nß»ltz, am 14. März 1023. ' Ler Not der Stabt. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörde» Onnen in den Geschäftsstellen des „Erzgebirgischen Volksfreunde«* in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehcn werde«. Reifs ins Ruhrrevier. ' Von —l. . II. Nicht nur im Auslande, sondern auch in manchen deutschen Krei- stn werden die Nachrichten, die aus dem Revier kommen, mit Zwei fel ausgenommen. Die französische Pressepropaganda arbeitet — seit Jahren im Lügen geübt — vorzüglich. Die einfluß reichsten Zeitungen Europas stehen in ihrem Dienste. Wir können es täglich erfahren, daß eine gewisse deutsch« Press« zum Schaden unse rer Sache sich den schöngefärbten ausländischen Nachrichten allzu zu gänglich zeigt. Oft genug werden damit innerpvlitische Ziele ver folgt, in anderen Fällen geht man ungeniert auf offenen Daterlands- »errat aus. Es liegt in den Verhältnissen, daß hier und da die deut sche Berichterstattung nicht völlig einwandfrei sein kann, da die Feinde alles tun, um die Wahrheit zu verbergen. Im ganzen muß aber gesagt werden, daß die durch sie geschaffenen Zu- stände, daß ihre Bedrückungen schlimmer sind, als sie der deutschen Oeffentlichkeit bekannt werden. Las aus dem Ruhrgebiet herausdringt, sind nur diegroßen Schand taten. Die Menge täglicher unsäglicher Quälereien klei neren Kalibers, die den Abwehrwillen der Bevölkerung er sticken sollen, werden jenseits der Grenzen des Reviers nur wenigen bekannt. Gerade sie erfordern eine körperliche und seelische Wider standskraft, die das Zeichen wahren Heldentums ist. Dieses Heldentum ist in allen Kreisen zu finden. Wenn die Linkspresse den Kampf im Ruhrgebiet als einen solchen nur der Arbeiter und kleineren Beamten darstellt, so ist das unrichtig. Der Mittelstand, die höheren und hohen Beamten, die Industriellen und Landwirte stehen ebenso in Ler Front wie die Bergarbeiter und das Personal der Eisenbahn und Post. Im Revier erkennt das jeder mann an. Es erscheint aber notwendig ,daß auch außerhalb feiner Grenzen falsche Vorstellungen hierüber von vornherein zerstört wer den. Wenn auf der Tagung -er Vereinigung deutscher Arbeitgeber verbände, die in der vergangenen Woche in Berlin stattfand, der Ge neraldirektor eines der größten rheinischen Werke ausrief: „Die In dustrie im besetzten Gebiet hat die Worte Verdienen und S e - winn au« dem Lexikon der Wirtschaft gestrichen!" so wird ihm nie mand widersprechen können. „Die Führer der Industrie im besetzten Gebiet können nicht darauf verzichten, sich in die vorderste Front zu stellen, und sie können nicht darnach fragen, was für iie daraus erwachst," erklärte ein anderer Industrieller aus »er Westmark auf derselben Tagung, als man glaubte, Vorsicht an raten zu müssen. Und er hatte den jubelnden Beifall der Dersam- »elten. Das schließt nicht aus, daß die Herren, wo sie es können, een Bedrückern «in Schnippchen schlagen. So gibt es Werkdirektoren, die ihren Beruf im Umherziehen ausüben, jede Nachr an einer ande ren Stelle schlafen und immer gerade aus der „Pütt" (Zeche) ver» -ßwunden sind, wenn der Franzose zugreifen will. Da» altpreußische Leamtenrhrgefühl feiert, wie genugsam bekannt ist, in allen Stellen )cr Verwaltung, Eisenbahn und Post seine Auferstehung. Der Re- zierungerat L. in A ist keine Ausnahme, der seinen Bekannten auf »er Straße au«««cht, «eil er sich schämt, daß er trotz aller Pflicht- ireue noch nicht vom Feinde gemaßregelt ist. Di« Handelmoelt trägt ihr Schicksal, st« läßt sich lieber die Laden schließen, al« -aß sie an di« Eindringlinge verkauft. In Bochum ist in der inneren Stadt seit Wochen kein Laben offen. Richt vttg«ssen sollen die Frauen sein, sie trage» afl' -i« Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten, denen sie Dch, Mit -G gleiche. Lud. wie -i. UL»»«, Den» W Lößnitz. Die Enllasfungsfeier in der Fortbildungs-(Pcnifs-) Schule für Knaben und Mädchen findet Dienstag, dun so. März, abend« 6 Uhr in der Turnhalle statt. Die Eitern und Freunde der Schule werden hierzu cingelad«. Dir Schulleitung. NutzholzversieigeruKg. Sieiner Forstrevier. Dienstag, den S7. März 192», vorm. KS Uhr, in der Bahnhofswirtschaft Hartenstein. I. Revierteil Stein. 63 Lbhlz.-Stämme, 10—15 cm: 44 dergl., 16—22 cm; 9 dergl., 28—38 cm Mttstke. 436 Na.- Stämme, 10—15 cm; 223 dergl., 16—22 cm; 63 dergl., 23—4! cm Mttstke. 26 Lbhlz.-Klötzer, 8—15 em; 21 dergl., 16—39 cm Obstke. 678 Na. dergl. 8—15 cm; 89 dergl., 16—22 cm; 20 dergl., 83—33 cm Obstke. 23 Esch.-Stangen, 7—12 cm; 280 Fi.-Stangen, 3—t cm; 225 dergl., 5—6 cm; 305 dergl., 7—> cm; 31 dergl., 10—15 cm Unterstke. 'II. Nevierteik Oberpfannenstiel. 147 Na.-Stämme, 10—15 cm.; 34 dergl-, 16—82 cm; 11 dergl., 28—2S cm Mttstke. 124 Na.- Klötzer, 8—15 cm; 22 dergl., 16—22 cm: 6 dergl., 23—30 cm Oberstke. Fürstliche Forstreviervcrwaltuug und Rentamt Stede, Lrzgek. Die Erd-, Maurer- und Zimmsrerarbesten^ für den eingeschossigen Anbau an da» Dienstgebäude des Eisenbahnbauamtee Schwarzenberg (550 cbm umbauter Raum) sollen im Wege öffentlicher Ausschreibung vergeben werden. Preislisten können i« Lisenbahnbauamt Schwarzenberg zu» Preise von 406 Mark ent nommen «erden. Dieser Betrag wird nicht zurück erstattet. Zusendung -er Preislisten durch die Post erfolgt nur nach Voreinsendung obcnstehenden Betrage» zuzüglich Port». Nähere Auskunft wird im Dauamt Schwarzenberg erteilt; daselbst sind auch die Zeichnungen' einzusehen. Angebote sind bis 5. April 1923, vorm. 11 Ühr, an das unterzeichnet« Bnuamt einzureichen. Eisenbahnbauamt Schwarzenberg, den 17. März 1023. Ausnahmen gibt, so ändert dies doch nichts daran, daß dir Menge der Bevölkerung begriffen hat, um was es geht: um das Schicksal ganz Deutschlands. * Nicht zuletzt muß der Presse Lob gespendet «erden. Vie Ver leger und Redakteure sind natürlich besonders gefährdet. Ich las — ein Beispiel — in einer Zeitung, die schon zweimal verboten gewesen ist, Artikel, in denen unerschrocken die Feindwillkiir beim richtigen Namen genannt wurde. Die sozialdemokratischen Zeitungen machen natürlich keine Ausnahme. Ihre Haltung unterscheidet sich wohltuend von derjenigen, die wir hier in Sachsen von dieser Seite gewöhnt sind. Der Warsow-Artikel im Zwickauer „Volksblati", den der „E. V." vor einiger Zeit kennzeichnete, erregte den größten Un willen eines sozialistischen Derlagsleiters. Die Wirkung des Nach richtendienstes, den der Franzmann an verkehrsreichen Punk ten angeschlagen oder mit Kreide auf Schulwandtafeln ausgezeichnet hat, wird durch die Aufklärungsarbeit der Presse illusorisch gemacht. Er ist selbstverständlich grob verlogen, und seine Wirkung wird da durch nicht gehoben, daß ihn ein grimmiger Blaugrüner mit auf gepflanztem Bajonett und in voller Kriegsbemalung gegen Beschädi gungen schützt. Man läßt sich nichts vormachen von den Northcliffe- Lehrlingen. Auch der Inhalt der Plakate, welche mit „Die kommu nistische Partei" oder „Die kommunistische Jugend" unterzeichnet sind, scheint keinen Eindruck auf die Leser zu machen. Die Partei ist im R«vier unten durch, das ist die allgemeine Ansicht. Mit großem Mißtrauen begegnet man den Arbeitern polnischer Nationa lität. Ich hörte in einem Abteil vierter Klaffe — nachdem da» be- setzte Gebiet passiert war — herzerfrischende Wahrheiten, die ein deut scher Arbeite: einem polnischen ins Gesicht sagte. Der Ausdruck „Spitzelgesindel" und die Mahnung, sich doch recht bald »ach dem Osten „dünne zu machen", kehrten mehrfach wieder. * Di« Spitzrl aller Nationalitäten erfreue» sich na türlich der besonderen Gunst der Einbrecher. Das grausige Schicksal der acht Oberrealschüler in Bochum, die einen solchen Ehrenmann der Schupo anzeigten, beweist es. Die Zungen» wurden in der schreck lichsten Weise mißhandelt. Mit Mühe gelang e» einer tapfere» Frau, sie aus den Händen der Peiniger zu befreien und in ihrem Hause zu pflegen, bi» sie transportfähig waren. Dann wurden sie in» unbe- setzte Gebiet abgeschoben, und die Eltern mußten sich verpflichten, sie erst nach vollständiger Heilung der Wunden wieder bei sich aufzu nehmen. Bei meinem Aufenthalt in Duer, dem Brennpunkt de» französischen Willkürregiment», wurde ich von wohlmeinen-er Seite besonders vor dem Spitzeltum gewarnt. Dort soll «» von solchen Sub jekten wimmeln, und der Terror in dieser unglücklichen Stadt zeigt, daß sie gut arbeiten. Uebrigens ist man in Duer allgemein der Ansicht, daß das tödliche Attentat auf die beiden französischen Offi ziere nicht von deutscher Seite verübt worden ist. Dafür wurde mir dort di« Geschichte du Schmied« von Westerholt, da« 1» der Nähe von Buer liegt, al« absolut wahr geschildert. Ei» franzo- sischer Offizier will sein Pferd beschlagen lassen. D«r Schmied, der über den Auftrag nicht entzückt ist, stößt den störrischen Saul, der sich nicht umdrehen will, mit der Faust in die Rippen. Ser Offizier schlägt darauf den Schmied mit der Reitpeitsche über das Gesicht. De« Schmied nimmt den Hammer, erschlägt den Offizier, schwingt sich auf das Pferd und reitet in da« unbesetzte Gebiet. Merkwürdiger Deis« hat man von französischer Selt» die Sache totgeschwiegen. „Das Schlimmste kommt nsch". Das w«iß jeder im Nuhrrevier. Als besonders kritisch «ird -u Lag angesehen an dem di« Bedrücke« di« Kohle»st«uer «inzuzieh« versuche» merdrn. Vie Leraleut« 'sind entschloss«. j«tt ndchauäet«. S« »er»«-«« aus den Gruben herausgehen, und der passive Widerstand wird in den allgemeinen Streit übergehen. Eie wissen, daß die Reichsregierung hinter ihnen steht, die heute schon viel, aber immer noch nicht genug Nit, um die Front gegen die Eindringlinge immer fester zu gestalten. Vie Sorge ist überall: Wird die Etappe, das unbesetzte Deutschland, aushalten, auch wenn sie am eigen« Leibe einen Teil des Unheil« oerspürt, dar die Be wohner der Westmark seit Monaten ertragen? Buer, 18. März. Oberbürgermeister Zimmermann und Spar taffendirektor Pöppinghaus, die als Geiseln festgehalten wurden, find freigelassen worden. General Laignelot in Recklinghausen er öffnete ihnen, die Untersuchung in der Angelegenheit der Ermordung der' beiden französischen Offiziere hätte ergeben, daß die Stadt und die Bevölkerung kein Verschuld«» trrffe. Die Spuren führten nach der Schutzpolizei. (?) Di« mutmaßlichen Täter seien bekannt. Es handele sich um den Kriminalpolizeibeamten Burchhoff und den Elektromonteur Wittershagen. Beide seien auf dem Dege zum Grfängni« in Recklinghausen in der Nähe eines kleinen Wäld chens zwischen Duer und Desterholt bei einem Fluchtversuch von französischen Gendarmen erschossen worden. Die weiteren fran- zösischen Ermittelungen seien dadurch sehr erschwert, würden aber fortgesetzt. Mese französische Darstellung ist ein Mu st er stück franzö sischer Derdrehungskunst. Einmal sagen die Franzos«, die Mörder in den Reihen der Schutzpolizei zu suchen und meld« in demselben Atemzug einen Kriminalbeamten und «inen Zivilist«, die zur Schupo in keinerlei Beziehung stehen, als Tät-r. Das Alibi des Durchhoff ist einwandfrei festgestellt. D«r Kriminalbeamte hat sich am Mordtag dauernd im Stadtteil Duer-Erle aufgehalten, der vom Tatort mehrere Kilometer entfernt ist. Der Monteur Witters hagen hat von der Mordtat erst am Morgen darauf erfahren. Un richtig ist auch, wenn die Franzosen behaupten, die beiden sei« bei einem Fluchtversuch in einem Wäldchen unweit Buer erschaffen wor den. Tatsache ist vielmehr, daß beide auf dem Platz hinter dem Rat- Hau» durch Kolbenschläge uich Gewehrschüße in besti»lischer Weise hingemordet worden find. — Der Beamtenaus- schuß der Stadtverwaltung Duer hat rin« Aufruf erlassen, in welchem er sich gegen die mit französische« Feigheit und Gewalt ver hinderte würdevolle Beerdigung der beiden bestialisch ermor deten Mitbürger wendet und anregt, daß zum Zeichen der all gemeinen Trauer und zur Ehre dieser Toten ein Tag der nächsten Woche zum allgemeinen Trauertag mit einer kirchlichen Feier bestimmt wird. Gelsenkirchen, 18. Mär». Auf der Zeche Bismarck erschien eine Abteilung französischer Soldaten, um Vie Koh len st euer in Empfang zu nehmen. Als dar Ansinnen mit dem Hinweis darauf abgelehnt wurde, daß die Kohlensieuer bereits an die deutsche Regie rung abgeführt sei, besetzten die Soldaten die Hafenan- lagen der Zech« und versuchten, Kohlen zu verladen. Die Be legschaften der Zech« und der Hafenanlogen trat« in ein« >4- stündigen Proteststreik. Lüttringhausen, 17. März. Etwa 150 bis 200 Remscheider Ao »- munist « n orangen unter dem Schutz« fronzösischrr Sol daten in ein« Versammlung des Zungdeutschen Orden» ein. Si« Franzosen stellten sich an den Gaaleingang und entsicherten die Ge wehre. Danach durchsuchten di« Kommunist«» di« Leilnrhme« an der Versammlung nach Waffen. Dann wurde der Saal geräumt, und dir Ordmrleutr wurden draußen mit Stöcken und Knüppeln empfan- g«. Bei der sich entspinnend« Schlägerei wurden 5 bis 6 Perse- n« schwer »erletzt. «Llsrnkirch«, 17. «iir^ Französisch« Flugzeug »»rf» Mu» nachmittaa übe« d« Seche» Flugbliitt« d«x „Komnumistisch« Da»-
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