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Erzgebirgischer Volksfreund : 31.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192305319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19230531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19230531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-31
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 31.05.1923
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KWUUWWW 76. Jahrg. Nr. 123 Donnerstag» den 31. Mai 1923 Donnerstag, den 31. Mai ds. Is. Der Rat der Stadt. Schwarzenberg, am 24. Mm 1923. Der Rat der Stadt. Forstrentamt Eibenstock. Schwarzenberg, am 29. Mai 1923. Der Rat der Stadt. m wir - denke lüller. 2 erörtert werden. censabrik. Preise, gewaltsam herabgesetzt wurden, möglichst viel -u erlangen. -Sber iwickau den und fest, mit » r- 1. u sein) zur Zahle hohe »er. «ne. rstr. 32. Löhnen. Offenes Bekenntnis von Regierung und Volk zu derartigen Grundsätzen, sowie sofortige Verwirklichung derselben durch alle be teiligten Faktoren, insbesondere die Regierung, ist unerläßlich. Im andern Falle werden alle Opfer des Volkes einschließlich der Wirt schaft fruchtlos sein und nur die letzte Hoffnung Deutschlands auf eine bessere Zukunft vernichtet. Die Mitverantwortung für einen der artigen Fehlschlag zu übernehmen, ist die Wirtschaft nicht in der Loge. gen, nachdem es ungeheuere Summen von Mark auf den Markt geworfen hatte. Aber im Inlands setzte sich ununterbrochen dieser gewaltige Ansturm auf dem Devisenmärkte fort, so daß von sehr weiten Kreisen der deutschen Wirtschaft und des Publikums die Stellung gewechselt wurde, indem sie wieder in erster Linie an sich dachten, ohne zu bedenken, daß sie dabei vielleicht un- bewußt den Kampf schwächten, der nur gemeinsam mit dem Einsatz aller Kräfte durchgeführt werden kann. Ich betone aber, daß es ein Unrecht ist, diesen Ansturm irgend einer einzelnen Wirtschaftsgruppe oder einzelnen Menschen be sonders zur Last zu legen. Insbesondere entbehren die gegen Herrn Stinnes erhobenen Vorwürfe jeder taksächlichen Grundlage. Es ist vielmehr von allen Seiten der deutschen Wirtschaft der Gedanke an das eigene Interesse in den Vordergrund gestellt worden. Die ge waltigen Zahlen des Devisenansturmes lassen sich nicht anders er klären, als durch die allgemeine Panikstimmung oder durch die Un- besorgtheit ums Ganze und Hervorkehrung des eigenen Interesses. Der Reichsbankpräsident machte hierauf vertrauliche Mitteilun gen über die Summen, die die Stützungsaktion der Reichsbank er fordert hat. Auf Blatt 242 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Tuet Nötzold in Lößnitz betr., ist heute eingetragen worden: Die Prokura des Kaufmanns Friedrich Ernst Hanneman« in Lößnitz ist erloschen. Amtsgericht Lößnitz, den 25. Mai 1923. Die Verhandlungen über die neue deutsche Note. Berlin, 29. Mai. Die Parteien der bürgerlichen Arbeitsgemein schaft hielten den Blättern zufolge heute vormittag im Reichstag wieder eine gemeinsame Beratung über die bevorstehende neue deutsche Reparationsnote ab. Es ist charakteristisch, wie diese Stimmung und diese Ansicht «r- stärkt wurden durch den Ausfall der deutschen Devisen- aule ihr. Fast mit dem Tage, an dem das geringe Ergebnis der Anleihe bekannt wurde, setzte der neue Ansturm auf dem De- Ein belgischer Reparationspran. Paris, 29. Mai. Nach dem „Matin"'sehen die belgischen Pläne vor, daß man mindestens 2406 Millionen Goldmark jährlich aus Deutschland gewinnen könne. So würden das Ta- bak- und Alkoholmonopol sowie die Verpachtung der Eisenbahnen auf 06 Jahre hinaus der Reparationskasse einen Gewinn von 1966 Mil- lionen Moldmark zuführen, dazu müssen hinzugesiigt werden 566 Mil- lionen Goldmark an Kohlen, und die oben genannte Summe werde auf diese Weise erreicht; d. h. bei einem Zinsfuß von 6 Prozent im ganzen 46 Milliarden. Die Behauptung, daß Belgien die alliierten Schuldforderungen auf diese Ziffern beschränken wolle, sei unbegründet. Das Ruhrgebiet mache natürlich einen Teil des Wertes aus, solle aber dem Deutschen Reiche sein« Hilfsquellen zur Verfügung stellen. Die Besetzung werde nur noch Len Charak ter einer Kontrolle der Lieferungen und, falls eine Verfeh lung eintrete, denjenigen einer unmittelbar auszuflihrenden Drohung annehmen. Die Blockade solle unterdrückt werden, und da» Reich werde von neuem über seine Bodenschätze im Ruhrgebiet verfügen können. Die englischen Vorschlags London, 29. Mai. Die gesamte englische Presse hebt ans der gestrigen Rede Baldwins besonders den Passus hervor, in dem der Ministerpräsident von der Notwendigkeit gesprochen hat, die Zer störung Europas zu bekämpfen. »Daily Telegraph" setzt heute aus einander, daß die aktive englische Europa-Politik, die Baldwin und Lord Curzon zu betreiben gedenken, weite Ziele verfolge. Mac Kenna werde die englischen Absichten in der Repa rationsfrage, insbesondere die von englischer Seite vorzube reitenden Vorschläge, in zwei Denkschriften behandeln, in denen die englisch« Regierung Ihre Ansichten über die bevorstehende deutsche Note und den französisch-belgischen Reparationsplan mit den ande ren Alliierten zum Ausdruck bringen werde. England werde wahrscheinlich keinen vollständig neuen Reparations- plan aufstellen, sondern in der Form positiver Kritik an dem Plc ne Deutschlands Frankreich den Weg weisen, da nach Ansicht der englischen Regierung beide Pläne umgestaltet werden müs sen, um eine dauerhafte Lösung der Reparationsfrage zu ermöglichen. Ferner werde die englische Regierung den Versuch machen, in ein gehenden Verhandlungen, die von Lord Robert Cecil zu führen seien, di« Sicherheitsfrage auf Grundlage der von der Abrüstungskommis sion des Völkerbundes ausgearbeiteten Vorschläge für gegenseitige Sicherheitsverträge und eine schrittweise Abrüstung zu lösen. Der Aufruhr lm Ruhrgebiet. Esse», 29. Mai. Die TeuerungsLrawave, die am Sonnabend etnsetzten, haben sich wiederholt. Dor allen Lebensmittelgeschäften im Stadtinnern stauen sich die Menschen, um von de» Waren, deren Dis Gebührensätze für. die Heimbürginnen betragen in der vom 1. bis 15. Mat 1923: für Erwachsene 7966 Mark, für Kin- -er 5306 Mark und ab 16. Mai 1923 bis auf weiteres: für Erwachsene 16806 Mark, für Kinder 7206 Mark. Abt. 6 (Kahlschlag). Forstrevierverwaltuug Eibenstock. Me „Rassische Zeitung" meldet, daß zwischen der Negierung und Parteien Uebereinstimmung erreicht sei. Die politischen finanziellen Grundzüge der Note ständen im groben und ganzen Der Reichsausschuß der deutschen Industrie befaßte sich heute dem Garantieangebot in dem Schreiben des Präsidiums des Reichsverbandes der deutschen Industrie an den Reichskanzler. Auch der engere Vorstand des Reichslandbundes traf heute mittag zusam men, um über die Deteiligung'der deutschen Landwirtschaft an der Garantisübernahme zu beraten. Im allgemeinen kam laut „Lokal anzeiger" die Meinung zum Ausdruck, daß die Landwirtschaft zu Opfern bereit sei, jedoch keinesfalls in einen Eingriff im die land- wirtschaftliche Vermögenssubstanz willigen könne, der die Ernäh rung des Volkes schädigen müßte. Wie die „Doffische Zeitung" an- kündigt, werden morgen die Gewerkschaften mit dem Garantieange bot der deutschen Industrie befassen. Wahrscheinlich wird die Ga- ranticfragc zwischen den Gewerkschaften und den politischen Parteien Schwarzenberg. Kleinoerkausspreis sür Zucker Für den Kleinhandel mit Zucker sind die nachstehenden Preise festgesetzt worden: Für ein Pfund Melis oder Raffinade 1306 Mark, für ein Pfund Puderzucker, Lompen und Brote 1366 Mark, für ein Pfund Würfelzucker 1450 Mark. Die Preisprüfungsstelle der Stadt Schwarzenberg, am 25. Mai 1923. Stadlbad - Eröffnung Lößnitz. Lößnitz, am 29. Mai 1923. k« »«rts«tIreUche 4?«I»Ir«»nb- erlern! IS glich wN t v«v«t» « de» log« nach « ovn- and Festtage». UlNketgenrrei» lelnschttetl-tlnzelgknllevns: im Amddla«. teztrd düNaum Ler Pp. Cv!onNz«tt«L00 Md. (Famttiea- «nzeigen n. eiellengesuche2S0Md.), aurirSrlsLr0Md.,iw -»Mch.TkU die d-Ide geil, I20VMd.,«u-würI,I400W»., iw Nkklav elett i le PeMzett« lscv Md., ouswürl» 1400 Md. N«kOch«a-Povw, Leipzig Nr. irres. *«« «Inte-Sirv-aontv, glue. LrzgU>. Nr. 70. nen m- i». Ssts- etm. chtigen m) Die MarksLützungsaktion. Berlin, 29. Mai. Der auf Antrag der Sozialdemokraten vom Reichstag eingesetzte Untersuchungsausschuß zur Prüfung der Wir kung der Maßnahmen zur Stützung der Mark trat heute vormittag zu seiner ersten Beratung zusammen und beschloß, daß zunächst öffentlich getagt werde, daß aber am Schluß jeder Sitzung auf Grund Les für den nächsten Sitzungstag in Aussicht genommenen Beratungsmaterials von neuem über die Zulassung der Oeffentlichkeit beschlossen werden soll. Staatssekretär Schröder vom Reichs- fimmzministerium referierte über die Stützungsaktion. Die Export- industrie habe auf dem Standpunkt gestanden, daß schon mit einem Kurs von 26 006 Nachteile für ihre Arbeiten verbunden seien. Na türlich habe es sich bei der ganzen Aktion nicht bereits um eine Stabilisierung handeln können. Die ganze Maßnahme habe nicht im Zeichen der Währungspolitik gestanden, sondern es habe sich um eine Kriegsmaßnahme gehandelt. Indessen sei es für die Reichsbank immer schwieriger geworden, einzugreifen, insbesondere als der geringe Erfolg der Dollarschatzanweisungen uns nicht die Mittel gebracht habe, auf die man gehofft hatte, und dadurck zugleich der Oeffentlichkeit gezeigt worden sei, daß diese Mittel der Regierung nicht in dem erwarteten Umfang zugefloffen waren. Man habe sich vollständig darüber klar sein müssen, daß mit langen Zeiträumen ge rechnet werden müßte. Deswegen habe überlegt werden müssen: Wie hält man sich am besten auch in einer langen Aktion das Pulver trocken. Reichsbankpräsident Havenstein führte aus: Der Reichsbank wie der Reichsregierung war es von vornherein klar, daß es sich um eine dauernde Stabilisierung der Mark nicht handeln könnte. Man war sich aber auch darüber klar, daß in dem Augen blick, wo das deutsche Volk sich einig zum passiven Widerstand an der Ruhr zusammenschloß und es sich um die Existenz des ganzen Volkes handelte, die Gründe, die an sich eine Intervention als eine nutz lose Operation unter anderen Umständen erscheinen lassen konnten, hier nicht vorlagen, sondern, daß es sich um eine absolute politische Notwendigkeit handelte. Die Reichsbank war nicht einen Augenblick zweifelhaft, daß alle Reserven eingesetzt werden müßten, wenn die politische Notwendigkeit vorlag. Als nach vier Börsentagen mit ei nem Kurse von 27 606 bis 31000 der Dollar rapid in die Höhe ging und bis auf 49 000 sprang, war das für mich der klare Ausdruck, daß fetzt keine normalen Verhältnisse mehr auf den Kurs drückten, son dern eine Panik im Aus- und Inlande und eine ganz außerordcnt- sich starke Spekulation. Dieser Entwicklung gegenüber wurde be schlossen, mit scharfen Mitteln entqegenzutreten. Inzwischen stellte sich aber heraus, daß sich der Nuhrkampf lange Hinziehen würde, und Man machte sich daran, die Mittel für die Stützungsaktion aus den Devisenreserven des deutschen Volkes zu verstärken. Das ließ der Reichsfinanzverwaltung den Gedanken entstehen, eine Anleihe von Goldtichatzanweisungen gegen Devisen aufzulegen und die Reichspank hat diesen Gedanken sofort begrüßt. " Wenn auch die Reichsbank die Devisenbestände der deutschen Wirtschaft nicht allzuhoch einschätzte — die in der belgischen und französischen Presse genannten Zahlen sind nur Phantasiegebilde — and auch überzeugt war, daß der überwiegende Teil der Devisenbe- stände des deutschen Volkes für die Einfuhr und die Fortführung der Produktion notwendig war, so hat sie doch geglaubt, erwarten zu dürfen, daß der Großhandel und das Kapitalist en- publik um, das Noten gehamstert hatte, Verständnis dafür haben würden, daß diese Devisen, soweit sie nicht absolut gebraucht wurden, in dem von der deutschen Regierung und dem deutschen Volke geführten Existenzkämpfe nicht in die Kästen, son- dern an die Kampffront gehörten. In dieser Erwar- tung sind wir allerdings getäuscht worden. Ich und mit mir so viele durchaus nicht politische Männer hat ten Loch erwartet, daß allermindestens die Hälfte' der aufgelegten Anleihe, vielleicht erheblich mehr, gezeichnet werden würde. Statt dessen wurde ungefähr ein Viertel gezeichnet. Wenn aber der Sturz der Mark vom 18. April ab im wesentlichen der Schwerindu- strie zur Last gelegt worden ist, so ist dieser Vorwurf durchaus un- berechtigt. Man weiß, daß zu derselben Zeit gerade wieder von sel ten Frankreichs und Belgiens weitere Bedrohungen Deutschlands er folgten, daß insbesondere von Frankreich der deutschen Negierung das Recht zum Auflegen einer Gold'batzanleihe überhaupt bestritten wurde. Diese französische Politt" kte dahin, daß Lie Ansicht wei ten Raum gewann, tmß Lie Stützungsaktion nicht mehr lang« durch- geführt werden könne. WWMMkW. MnMer SIMMM. Im Gasthaus „Muldental" in Aue, Sonnabend, den 9. Juni 1923, norm. >LS Uhr: 2 w. Stämme, 15—19 cm stark; 66 w. Stämme, 20—22 cm stark; 498 w. Stämme, 23—46 cm stark; 602 w. Klötze, 16—22 cm stark; 646 w. Klötze, 23 un- mehr cm stark; un- 5L rm w. Rntzschelte in Nneetgtil-al»»»-«« für dl, OM Nachmittag «rschclanch, Nimm« bi» vormittags s Uhr in dm LaupIgEschLft» lULm. Lii» Sosehr gir die Aufnahme der Anzeigen am rorgefchriebenen Lag, fowie an belttmmier Siel!« wird »ich! gegeben, auch nichi für di« Mchttgkeil der dnrch Fem- Iprecher ausgegebenenAnzeigen.—FürRLchgabe nnveriang eingesandier SchrWücke übernimm! die Schristlettung kein« Derankvvriung. — Unterbrechungen des Sefchtlfts- bettiebes begründen deine Ansprüche. Bei Zahlungsverzug und Konkurs gell«, Rabatt« al» nicht vereinbart. Hoo»«S«sch»ft»ft«U«i« in Aue, Lößnitz, Schnerlxrg und Schwarzenberg. - enthüllend die amilichen Bebannlmachunge« der Amlshouplmannschaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Neusiädlel, Erünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem veröfientlicht: Die Bekanntmachungen der Etadlräte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag L. M. GSrlner, Aue» Srzgeb. 7«rnspr»ch«r, An« «1, LöS«I» (Amt Aue) «0, Schneider, 1«. Sch koarz«ud«rg Z?d. Drahtanschrift, Bolwfreunb Aueerzgeblrg«. tin« saubere, Hochmuth, ebera. raße 441S. ikichtuna i v. Metall- ch) zu k. gei. d. Stenzel Wagnerstr4 chlragende Mr ungsShiger WM MU rk«s. Neuflädtel. Der von der Kreishauptmannschaft Zwickau Mit Ermächtigung Ministeriums des Innern genehmigte XIX. Nachtrag zur Ge- meinöesteuerordnung der Stadt Schwarzenberg, Li« Erhebung einer Feuerschutzabgabe und die Abände rung Ler Bestimmungen über Lie Erhebung einer Zuwachssteüer betr., liegt 14 Tage lang, vom Tage -es Erscheinens dieser Bekanntmachung ab gerechnet, in der Hauptkanzlei des unterzeichneten Stadtrats, so wie in Len Verwaltungsstellen Sachsenfeld, Neuwelt und Wildenau zur Einsichtnahme aus. Die SaraniievorschlSge öer -eulsHen Industrie. Mr haben bereits einiges über den Inhalt des Memorandums mitgeteilr, das das Präsidium Les Reichsverbandes der Deutschen In dustrie dem Reichskanzler überreicht hat. Das Memorandum geht aus von der Feststellung, daß Reich und Länder in allererster Linie aus Grund der im Versailler Friedensvertrag übernommenen Verpflichtungen die notwendigen Garantien für Lie Tilgung der Ne- pnrationsschuld an die Alliierten aufzubringen haben. Dabei wird Bezug genommen auf alle für diesen Zweck irgendwie geeignete staatliche Substanzen, also etwa nicht nur auf die Reichscisen- bahnen, sondern auch auf die staatlichen Wälder, Domänen usw. Un- ter der Voraussetzung, daß diese staatlichen Garantiemöglichkeiten ausgenutzt werden, erklärt sich der Reichsverband der deutschen In dustrie bereit, ei.ne Zusatzgarantie zu leisten. Aller- Lings bezeichnet der Verband es als selbstverständlich, daß nicht die Industrie allein zu einer privaten Garantieleistung herangezogen werde, sondern auch Landwirtschaft, Handel, Banken und städtischer Grundbesitz sich beteiligen. Dem Memorandum liegt die Berechnung zugrunde, daß ein Betrag von insgesamt 500 Millio nen Goldmark von privater Seite garantiert werden könnte. Hiervon würde die Industrie bereit sein, 40 Prozent, also 200 Millionen, zu ihrem Teile zu übernehmen, während 60 Prozent unter Landwirtschaft, Handel usw. untervcrteilt werden müßten. Ueber die Methode der Durchführung dieser jährlichen Um lage äußert sich das Memorandum im einzelnen nicht. Es wird jedoch erklärt, daß die Verteilung des restlichen Prozentsatzes auf die genannten Faktoren unter Berücksichtigung ihrer Leistungsfähigkeit erfolgen müsse, daß also z. B. der Hausbesitz zu der Garantieleistung gegenwärtig wohl kaum herangezogen werden könne, während das mobile Kapital einen wesentlichen Betrag zu leisten in -er Lage sein würde. Was den Anteil der Industrie selbst betrifft, so denkt sich der Reichsverband die Verwirklichung des Vorschlages vorwie gend auf der Basis der vorhandenen Immobilar- werte, das wären also die Grundstücke, Gebäude und Maschinen anlagen. In dem Schreiben des Reichsverbandes wir- dann aus drücklich Bezug genommen auf die Note, die das Kabinett Wirth am 14. Nov. an die Reparationskommission berichtet hat. In dieser Note, die damals mit ausdrücklicher Zustimmung der Deutschen Volks partei, des Zentrums, der Demokraten und der Sozialüemokratie ab gefaßt war, werden die unerläßlichen Voraussetzungen für ein« Stei gerung der deutschen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit auseinander- gesetzt. Es heißt Larin: 1. Grundsätzliche Fernhaltung des Staates von -er privaten Glltererzeugung und Verteilung, unbeschadet schärfster Bekämpfung wirklichen Wuchers: mithin a) Aufhebung der Kriegs- und Zwangs wirtschaft einschließlich des Abbaus der Außenhandelskontrolle, so weit letztere nicht zur Sicherstellung einiger weniger lebenswichtiger Erzeugnisse für Dolkscrnährung und dergleichen erforderlich und tatsächlich durchführbar ist; b) Aufhebung aller Demobilmachungs- Vorschriften und Beschränkung der Staatsgewalt auf das Schiedsrich- teramt bei Wirtschaftsstreitigkeiten von allgemeiner Bedeutung. 2. Erhaltung des Betriebskapitals un- Ermöglichung angemes sener Neubildung von Privatkapital zum Zwecke der Erhaltung und Entwickelung der Mrtschaftsbetriebe; mithin entsprechende Umge staltung der vielfach willkürlichen Steuergesetzgebung (z. B. Ge- werbesteuer), insbesondere Hebung der Steuermoral und Schaffung eine» klaren, den Sparsinn anregenden Steuersystems. 8. Voller Einsatz der vorhandenen Arbeitskraft für gnantiative un- qualittative Hebung der Produktion; also Steigerung der allgemeinen Arbeitsleistung. Dies setzt voraus bei grundsätzlicher Aufrechterhaltung des Achtstundentages Regelung der Tariffreiheit im . Sinn« der Vorarbeiten des Reichswirtschaftsrat», Schaffung eines Ar- Preis« gewaltsam herabgesetzt wurden, möglich; oLiwmrkk .Ms 4«xn« Entlastung j» WrtsthaK vim W«roÜMvezU Ms KM* «WWAM,
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