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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192307145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19230714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19230714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-07
- Tag1923-07-14
- Monat1923-07
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.07.1923
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76. Jahrg Sonnabend, den 14. Juli 1923 Nr. 161 Di« Verpflichtung des Senannlen ist erfolgt. Schwarzenberg, am 12. Juli lS2S. Das Amtsgericht k Lötznitz. Die GebührensStze -er Leichenfrauen sind erhöht worden bei Leichen eines Kindes bis zu 4 Jahren auf 10000 Mb., bis mit 14 Jahren 20000 Mk-, einer Person über 14 Jahren 30000 Mk. In diesen Gebührensätzen sind eingeschlossen soge nannte Wegegebühren, nicht eingeschlossen etwaig« Nebenleistungen und Verläge. Die Satze treten ad io. Juli 1S23 m Kraft. Löbnitz, am 10. Juli 1923. Der Dat -er Stadl. - Der Kleinoerkausspreis für Zucker ist für Aue aus di« Markenabschnilt« O, R, S mit 3500 Mark für 1 Pfund Raffinade, Lampen, Puder oder Brote und mit 3800 Mk. für 1 Pfund Würfelzucker in allen Sorlen festgesetzt worden. Aue, am 13. Juli 1S23. Der Rat -er Sta-t. — Prüfungsstell«. — r« »«»»«ttreiiq, «»iw»«»»»- «yama »glich »u' «»,»«>»« L« To«, «ach e«» »d r »s»i»«»Lr«i» tMenchi. t» t««irL La Pam« L«, 1000 ML. lgmnUi«». «««>««» ». L Ulen-eliiche wo ML.), »»»wLrl» lro0ML„tw «IUch.r«U LU bald« AM 40VÜ ML„«un°SrU4S00 WL., I» r>«LI<m»I«II LU P«M,«U« «00 ML., auiwLrU 4SV0ML. oax-ia vr. iress. Liu«. SkMd. TU. 70. » enthaltend di« amMchen Bekanntmachungen der Amtrhamrtmannschaft und -er Slootsbehdrden in Schwarzenberg, der Staals- u. s ödtischen Behörden in Schneeberg, Lötznih, NeupSdlel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. S» wichen ovberdem veröffmtlicht: DI« D«kannlmochung«n der Sladlrät« zu Au« und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Au« und Johanngeorgenstadt. Verlag L. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. -«rnfpr«ch«ri «a« «, »»»«I, <Ami «u«) 4«, »»««»«, 10. 0»»arr«»d«r, »rahtanschrlsti w»Ittst«un» «»««rr-LbUs». öe» Der Teuerungszuschlag zu der Grundgebührenordnung für das Schorn- ! steinfegergewerbe in der Stadt Lötznitz wird von heule ab unter Anordnung eines, fünfmaligen Kehren? im Jahr« auf 105000 «/, erhöht. Der Schornsteinfeger ist berechtigt, gemäß 8 29' unter Nr. 3 der Aussührungsbestimmungen zum Umsatzsteuergesetz die Umsatzsteuer neben drm Lntgeld getrennt in Rechnung zu stellen. Löbnitz, am 13. Juli 1923. Der «at »er Stadt. Lm»li«»-4IunaLm« für Li« am Nachmittag «ks<diin«iiL Numm«r LI, o-nniilag, «d«n ^aupi°«!Ä»fI, si.il«». Sin« »«währ tür di. Aichiahm. L« A^i«^ am °»r°MU.d«,n> Toa« lowi« a» d.!ttmmI» SI«e. wir^ »i«>> »«geb«», auch nichk für Li« 2!><LIigLeU der durch Fmr ipncker aulgrgelxne» Anzeigen.—Fiir Rüchgab« uuo«r<a», «iuo.fandi« Schriltsiiich« ülmnimmi di. Schrtstl.iiua, LU». Dnaaiwarlung. - Unterbrechungen »« »schüft» beirteb«» togründrn Lein» Ansprache. Bei Jadiu»üa«rz»g U»L «auLurs getten Rabnit« al, nicht nerrinbart. Haup»,«lchüst»sI<U«» m Au«, Lö-iuitt. S »erd«, »nd Echwarimdng. Auf Blatt 4S8 des Handelsregister» ist heute die Firma Zschorlauer Nürsleusabri» Inh. Alfre» veorgt in Zschorlau und als deren Inhaber der Kaufmann Max Alfre» Seorgi in Zschorlau eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Fabrikation von Bürsten und Besen aller Art. k Amtsgericht Schneeberg, den 9. Juli 1923. Der Düroinhaber Karl Oll» Ulbrich in Schwarzenberg ist durch Verordnung des Justiz- Ministeriums für di« Zeit bis zu« 31. September 1923 als Friedensrichter für die Stadt Schwarzenberg ernannt worden. Auf den von der Stadt erpachteten, durch Tautenhahn Schneeberg bewirtschafteten Kirschalleen der Staatsftratzen in Auer Flur werden Kirschen nur unmittelbar an Verbraucher abgegeben und zwar bis auf weiteres zum Preise von 2800 Mark für das Psund. Aue, am 13. Juli 1923. Der Nal »er Sia»l. Aue Milchhöchslpreise betragen von jetzt ob im Kleinhandel in Aue 1. beim Erzeuger unmittelbar an den Verbraucher ab Gehöft für 1 Liter Vollmilch 2««» Martz, für 1 Liter Magee- oder Buttermilch 10«a Martz, 2. beim Kleinhändler im Laden, ab Wagen oder frei ins Kaus für 1 Liter Bottmilch 27-0 Mar», für l Liter Mager- »»er Buttermilch 1809 Martz. Aue, den 13. Juli 1923. Der Nat »er Sla»t. Die englische Erklärung. London, 12. Juli. Baldwin teilt« im Unterhaus mit, Groß britannien habe die Alliierten dahin informiert, daß es bereit sei, die Verantwortung für die Vorbereitung des Entwurfes einer Antwort auf die deutsche Note zu übernehmen. Die Antwort solle den Alliierten zur Kommentierung unterbreitet werden. Bald win sprach die Hoffnung aus, daß man angesichts der Fassung der Antwort zu einer Einigung gelange. Die in der deutschen Note enthaltenen Vorschläge, ob sie nun angemessen seien oder nicht, dürsten nicht ignoriert werden. Baldwin wies nachdrücklich auf die wirtschaftlichen und anderen Gefahren der jetzigen Lage hin und erklärte eine Ruhrbesetzung von unbestimmter Dauer für eine recht bedauerliche Erscheinung, für die so bald wie möglich ein ehrenhafter Abschluß gefunden werden müsse. In allem, was wir zu sagen oder zu tun bereit sind, wirb die bri tische Regierung wie das Herz Frankreichs von dem gleichen Wunsche beseelt, daß das Bindeglied zwischen den Nationen, die zusammen ge litten haben, aufrechterhalten werden soll und daß jeder erhalten soll, was ihm gebührt. Wir sind ebenso entschlossen wie irgend einer der Verbündeten, daß Deutschland bis zum vollsten Umfange seiner Fähig keit Reparationen leisten soll, und wir sind bereit, jede Maßregel zu ergreifen, um Deutschland zu zwingen, bis zur Grenze seiner Leistungs- fähigkeit zu bezahlen. Aber wir sind als eine Nation von Geschäfts leuten uns dessen bewußt, daß, wenn wir von Deutschland eine über- mäßige Leistung fordern, wir keinen Erfolg haben und daß wir und unser« Verbündeten die Hauptleidtragenden sein werden. Diele von den Folgen, die wir als Ergebnis der Ruhrbesetzung vorhergesehen haben, sind auf dem Wege, sich zu verwirklichen. Wir sind überzeugt, daß eine unbeschränkte Fortsetzung dieses Zustandes uns mit schweren Gefahren belasten wird. Deutschland selbst treibt schnell dem wirt schaftlichen Ehaos zu, das von sozialem und industriellem Ruin ge folgt sein kann. Baldwin betonte nachdrücklich, daß dies« Lage nicht Deutschland allein angehe und daß die öffentliche Meinung Europas und nicht zuletzt die Großbritanniens über die Fortdauer dieser Ver hältnisse mehr und mchr beunruhigt werde. Die Notwendigkeit des Eingreifens habe sich deshalb der britischen Regierung in wachsendem Maße aufgedrängt, und es habe sich gezeigt, daß über die Haltung der hauptsächlichsten beteiligten Parteien mehr Klarheit geschaffen werden muß. Man werde allgemein folgenden Vorschlägen zustreben: daß die Periode des Konfliktes sobald wie möglich beendet werden soll; daß die unbegrenzte Besetzung eines Landes durch ein anderes in Frie- denszeiten eine ungewöhnliche und bedauerliche Erscheinung ist, für die sobald wie möglich ein ehrenhafter Abschluß gefunden werden Muß; daß der Schuldner nicht lediglich aufgefordcrt werden soll, seine Schuld zu zahlen, sondern baß er in die Lage versetzt werden soll und daß vereinte Anstrengungen gemacht werden müssen, um dieses Ziel zu erreichen. Der Frieden wir- erst dann endgültig gesichert sein, wenn die Fragen der Reparationen, der interalliierten Schulden und der Sicherheit eines pazifizierten Europas gelöst sind. Wir hoffen, daß wir für diese Bestrebungen ebenso wie für die allgemein« Beurtei lung der Lage die Zustimmung der Alliierten finden, -Zir sind nicht der Meinung, daß die in der deutschen Note enthaltenen Vorschläge, leien sie nun angemessen oder nicht, ignoriert werden sollen. Wir kön- aen nicht billigen, daß eine wirtschaftliche Auseinandersetzung dieser Art über Angelegenheiten, die die Interessen aller berühren, gänzlich einseitig geführt werden, oder daß Vorschläge, von denen es sich zeigt, daß sie Keime einer möglichen Regelung enthalten, gleichgültig be handelt werden. Baldwin sagte zum Schluß seiner Rede noch: Wir hoffen aus die Mitarbeit Frankreichs und Belgiens nicht weniger als auf Italiens Mitarbeit. Tatsächlich haben wir allen Grund, anzunehmen, daß die Ansichten der italienischen Regierung sich in wesentlicher Ueberein- stimmung mit den unseren befinden. Wir sind der Meinung, daß solche Vorschläge geprifft und untersucht werden sollen, um ausfindig zü machen, ob die Möglichkeit besteht, einen Fortschritt zu erzielen. Zn der Annahme, daß die französische und di« belgische Regierung nicht geneigt sind, die Initiativ« beim Vorschlag einer Antwort »u. <' >. . ergreifen, haben wir diese Regierungen sowie die italienische benach richtigt, daß wir gewillt sind, die Verantwortung für die Vorberei tung des Entwurfes einer Antwort selbst zu übernehmen. Da wir der Auffassung sind, daß ein vereintes Vorgehen besser ist als ein ge- trenntes, werden wir die Antwort sobald wie möglich unseren Alliier ten zur Erwägung und Rückäußerung unterbreiten und wir geben uns der Hoffnung hin, daß wir mit ihnen in Bezug auf die Fassung zu einer Einigung gelangen. Di« Regierung ist nicht ohne Hoffnung, daß sie die Meinung der Alliierten ebenso wie ihre eigene ausdrückt, und wir glauben nicht, daß uns grundsätzlich überhaupt mehr viel von ihnen trennt. Wir werden die alliierten sowie die interessierten Staaten vertrauensvoll einlaüen, Vorschläge, die keinen anderen Zweck haben, als die Befriedigung Europas und die Erholung der er- schöpften Welt, in sympathische Erwägung zu ziehen. Seine Schlußworte, daß die britische Regierung kein anderes Ziel .verfolge als di« Befrickigung Europas, ernteten stürmischen Beifall. Baldwin sagte noch: Wir sind fest überzeugt, daß di« Methoden, die nur zum Ruin Deutschlands führen könnten, für England und für seine Alliierten und für ganz Europa Verhängnis voll sein würden. Wir haben es von Anfang an klargemacht, das unserer Ansicht nach die Besetzung des Ruhrgebietes nicht geeignet ist, Höchstbetryg« an Reparationen für die Alliierten einzubringen. Im Januar haben wir in Paris ein Angebot gemacht, welches wir als eine sehr große Fricdcnshandlung betrachteten, um etwas zu ver hindern, was wir für eine Wirtschaftskatastrophe hielten. Dies An gebot wurde von unseren Alliierten verworfen, und seitdem haben wir beiseite gestanden, beseelt von dem Geiste aufrichtiger Loyalität für die Allianz, die unseres Erachtens die Hauptsicherheit für den europäischen Frieden war und ist. Diele der damals vorausgesehenen Folgen treten heute in Er scheinung. Die Alliierten erhalten weniger an Reparationen als vor der Besetzung. (Hört, hört! bei der Opposition.) Und was sie erhalten, wird eingetrieben um den Preis der zunehmenden Zerrüt tung des deutschen Wirtschaftssystems mit der Aus sicht auf vollständigen Zusammenbruch dieses Systems in der Zukunft. (Hört, hört!) Die Einwohner dieser betroffenen Gebiete ind in vielen Fällen schweren Leiden unterworfen, und es besteht ernste Besorgnis einer Lebensmittelknappheit. In dem Maße, wie die produktiven Kräfte Deutschlands erschöpft werden, schwindet die Wiederherstellung seines Kredites und die Zahlung seiner Schulden in eine ungewisse Zukunft. Den Preis für diesen Stand der Ding« be zahlt jedes europäisch« Land, ein Land mit dem Sinken seines Wechsel- kurses, ein anderes mit der Abnahme des Handels, ein drittes mit zunehmender Arbeitslosigkeit. Ls ist keine Uebertrei. bung, wenn man sagt, daß die Wiederherstellung der Welt in Gefahr ist, und daß der Friede, für den o große Opfer gebracht wurden, auf dem Spiele t e h t. In Erwartung der wichtigen Erklärung Baldwins waren das Haus und die Zuschauertribünen dicht besetzt. In der Diplomatenloge waren zahlreiche Botschafter und Gesandte, darunter der deutsche Bol- chafter Dr. Sthamer und der französische Botschafter Graf St. Aulaire, anwesend. Der Premierminister verlas seine Erklärung in Erwiderung auf eine Anfrage des Führers der Opposition Ramsay Macdonald. Seine Ausführungen wurden häufig durch lebhafte Aeußerungen der Zustimmung und Hört! Hörtl-Rufe, besonders von feiten der Oppositionsparteien, unterbrochen. London, 12. Juli. Baldwin schickte seinen Bemerkungen über die Antwort auf die deutsche Note eine Erklärung voraus, in der er Lie Tatsache hervorhob, daß der einzige Gegenstand einer möglichen Meinungsverschiedenheit zwischen den Alliierten die wirk samste Methode zur Erreichung der Endziele betreffe, die für alle von vitaler Bedeutung seien und über die alle übereinstimmten. Diese Endziele wären Reparationen und Wiederherstellung der Sicherheit in Europa. Nachdem Baldwin auf die Ge meinschaft im Wirkm und Handeln, die die Alliierten in der gegen- wärtigen Not verbindet, hingewiesen hatte, sagte er, die Alliierten könnten frei mit einander sprechen und mit dem vollen Verständnis von Teilhabern, die durch das gleiche Geschick an di« gleich« Aufgabe aebunüen wären. Dem Geflüster interessierter Parteien auf irgen- einer Seite des Kanals, oder in irgcü einem Teile Europas kann man nicht gestatten, uns von dieser Pflicht durch irgendwelche Vor behalte oder sorgfältig genährte Einverständnisse abzulenken. * London, 12. Juli. Nachdem Baldwin seine Rede beendet hatte, sprach Ramsay Macdonald die Hoffnung aus, daß die Bemühungen des Premierministers von Erfolg gekrönt sein möchten, und stellte mehrere ergänzende Anfragen, welch« der Premierminister wie folgt beantwortete: Die Angelegenheit der Antwort auf die deutsche Note wurde sofort in Angriff genommen. Was eine Erörerung im Unter haus betreffe, so hoffe er, daß sich dazu Gelegenheit bei der zweiten Lesung der Consolidation Fonds-Dill finden werde. Eine dritte An frage Macdonalds, ob die Regierung bereit sei, ihre Antwort auf jeden Fall zur Information den Vereinigten Staaten zu übersenden, bat Baldwin auf morgen zu vertagen. * London, 12. Juli. Im Oberhaus richtete Viscount Grey eins Frage an den Staatssekretär des Aeußeren über die europäische Po litik der Regierung, worauf Lord Eurzon die gleiche Erklärung ver las, di« Baldwin im Unterhause abgegeben hatte. Die Mitglieder des Oberhauses nahmen sie mit großem Beifall auf. Hierauf ergriff Lord Grey das Wort zu längeren Ausführungen, in denen er zur Frage der Sicherheit Frankreichs bemerkte, die von Frankreich ge brauchte Methode der Besetzung dcs Ruhrgebietes sei nicht geeignet, das erstrebte Ziel zu erreichen, sondern geeignet, das gerade Gegen- teil zustandezubringen. Die Lehren der Vergangenheit zeigten, daß Militarismus keiner Nation und keiner Gruppe von Nattonen Sicher- heit bringen könne. Der Versuch, Sicherheit auf Kosten anderer Na tionen zu erhalten, habe stets mit einem Mißerfolg geendet. Barmen defetzl. Barmen, 13. Juli. Heute früh zwischen 6 und 7 Uhr rückt« eine große Abteilung französischer Truppen aller Waffen- gattungen, die aus Richtung Haslinghaußen kamen, hier ein und besetzten die öffentlichen Gebäude, wie das Rathaus, die Post und sämtliche Barmer Bahnhöfe. Aus dem Bahnhof wurde schon früh 9 Uhr die Kontrolle ausgeübt. Die Franzosen befinden sich im Anmarsch auf Elberfeld von Kronenberg her. * Die Schietzn>ut nimmt zu. Essen, 12. Juli. Am Bahnhof Katernberg wurde heut« abend ein deutscher Bürger, der sich unvorsichtigerweise den Bahnan lagen genährt hatte, von den Franzosen niedergeschossen. Duisburg, 12. Juli. Von den Wachtposten wird seit gestern wiederholt in die Häuser geschossen. Die Zahl der Verletzten ist so groß, daß sie sich gar nicht mehr feststellen läßt. In Hamborn, wo keine Derkehrssperre besteht, ist eine Person vom Duisburger Stadtgebiet aus beschossen und schwer verletzt worden. * Neue Ausweisungen. Essen, 11. Juli. Der Lisenbahnbeamte Franz Körner in Hei lungen ist von Besatzungstruppen festgenommen worden. Er hatte es abgelshnt, die Liste der Güterempfänger auszuhändig«n. In Dortmund haben die Franzosen mit der Ausweisung von Lise nbahnerfamilien begonnen. Don Duisburg ging am 9. d. M. ein Transport Ausgewiese ner ab, der 172 E i s e nbah n e r fa m i l t en mit zirka 800 Per- sonen umfaßte. Die sonst.übliche ALschiedsfeier war verboten. * Limburg besetzt. Limburg, 12. Juli. Heikle früh 8 Uhr ist Limburg, das seit dem 15. Mai für besetzt nur erklärt worden war, militärisch besetzt wordtn. Die Behörden sollen ihre bisherige Tätigkeit weiter aus» üben, stehen aber unter französischer Gewalt. Der'Poss- und Tele- grrphenverkehr wird von den Franzosen überwacht, der Fernfprech- verkehr ruht zur Zeit. Der stellvertretende Direktor des nunmehr, für die französischen Soldaten als Kaserne dienenden Gymnasiums ist verhaftet worden. * Neu« Schrecken«: rteile. Essen, 12. Juli. Gestern sind vom Kriegsgericht in Werden Bür- gersnmster Havemann aus Wülfrath zu fünf Jahren Gefängnis und ov Millionen Geldstrafe, der Beigeordnete Steinert aus Wülfrath zu "ei Jahren Gefängnis und 5s ' Millionen Mark Geldstrafe, und -ei tellrertretende Bürgermeister von Grniten, Glehn, zu drei Iahrer vefängnis und 1V Millionen Mark Geldstrafe verurteilt worden, w«il i« fick geweiaert hat»»«- R«s«hle der Kran-oken imszufübr»>
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