Delete Search...
Erzgebirgischer Volksfreund : 02.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192309022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19230902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19230902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-09
- Tag1923-09-02
- Monat1923-09
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 02.09.1923
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
KUWWAWM Nr. 204 »«»at»« d« 2«,« »ich e«m- x»d MW,«. («Uilchl, 5>i« Vml,I>l«»b«rIrU »«i Naum d« Isp. Volon«!,«I!« lAocoÄI. MamMekanzUgew SUllknaeluch« Tidürtlla« K000OM.), au»w. IS0000M..1 im -mll. r«u dl« d-lb» 5«'« «oOOÜM.. »»«>. «0000 M., „ R«klo»kl«U di, P<tl!^ll^«0^0 M., au». «00000 w. ^oRla«a-a»»r»> einzig Rr. irrss. O,m«t«t«-a>r«.«»»r»< I »«. arze». Ur. 7». Verlag L. W. Sürlner» Aue» Srzgeb. g«rn sprich« > «« »1, S-kvitz (4lmt Au«) «4«, Sch««,»,»» 1». SHd>«r,«n»<r» Zf». Drahlanschrift- «oINfr»und «uttrzgrdirz«. « nilhollend die «mlliche» r«Ka»«k««ch««,<« der Amisbavptmannschast und der eiaalebchdkden in echrrarzenberg, der eiaals-v. sSdMen Lehdrdm in Lchneedetg, bw «mm-v » u»r m »« »^>',«1»«'-- LLbnih. NeustSdtel, vrünhain, sowie der Finanzämter in Lue und Schwarzenberg. I Diä t gegeben, auch nicht für die Nichtigkeit der durch Kern» E» werden außerdem verkfsenllicht; Di« Bekannimachungen der Stodträte zu Au« und SchwarMberg und d« Ami-g-richt. zu Aue und Johanngeorgenstadt. LUU« d^ÄS d«iri«t«o d«ründ«n »«in« «»^rüch«. LK 3aht»i»«t»« nid Sonkor, «u« RabaU, al» nicht »«rrmbmt. ««»»,,«lchLEkNM in U«. LSdni». Schm»«, m» Schwarzinlxrg. Sonntag, d n 2. September 1S23. 7S. Jahrg. Milchpreise. Auf Grund der Verordnung des Wirischastsmlnisteriums vom 28. August 1923 werden unter Lufhebung der Bekanntmachung vom 24.'Mugust 1923 für den Äletnoerkauf von Milch mit Wirkung oom 2. September 1923 ab folgende Söchstpreis« sestgeseht: 1 .) Für den Äleinoerkauf durch den Erzeuger ab Stall «n den Verbraucher: fSr Vollmilch 118000 «ft. für Mag«,, »der Buttermilch 58880 M». 2 .) Für den Äleinoerkauf im Laden, ab Wagen oder frei Laus: für Dollmilch 188888 Mk. für Mager- »der Buttermilch 184888 «k. Wegen der Löchstpreise des Erzeugers an den Ländler sowie für Butter und Speisequark wird aus die vorgenannte Verordnung verwiesen. Di« Preisprüfungsstelle» »er «mtohauplmannschast Schwarzenberg und »er Städte Löhnitz, Neustädlel, Schneeberg und Schwarzenberg am 3t. August 1923. Wir Hoden beschlossen, bei unserer Sparkasse Goldsparmark- einlogen onzunehmen, die mit 3°/. verzinst werden. Der Äurs- bercchnung wird der jeweilige Kurs der Reichsgoldonleihe an der Berliner Börse zugrunde gelegt. Da sowohl Einlage wie Rückzahlungen sich nach dem Kurs der Goldanleih« richten, hat der Äunde damit zu rechnen, dost der Betrag, den er zurückerhält, kleiner ist, als der eingezahlle Popiermarkbelrag: unter allen Umständen aber erhält er den gleichen Goldmarkbeirag samt Zinsen. Wegen der Einzelheiten wird an den Sparkassenschallern Auskunft erteilt, wo auch die einzelnen Bedingungen ausliegen. Schwarzenberg, am 29. August i923. Der Dal 8er Stadl. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden könne» l» de» Geschäftsstelle» des „Erzgebirgischen Boll-freunde»" i» Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eiugesehe» werde«. Grünhai«. Zuschläge zur Grundmiele belr Die Lerrrn Schuhmachermeister Paul Engelmann und Amts- gerichtsrat Dr. Mao sind aus dem Stadtverordnelenkollegium au- geschieden. An deren Stell« find gemäß 8 32 des Ortsgesehes, die Stadtverordnetenwahlen betr., di Lerren Lehrer Johanne» ««ding und Kaufmann Georg Lager in das Stadtverordnelenkollegium eingelrelen. Die beiden Lerren sind am 22. Juni bezw. 24. August d. I. in ihr Amt tingewiesen worde». Schwarzenberg, am 2«. August t923.Der Nal der Stadl. September 100 '/, 47200 »/. 800 «/, 42000"«/, 9900 vur^chnitt' 22134 '/» S33 «/. 17333 »/, 3900 "/, Nach enlglltiaer Feststellung durch die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg gellen für di« Stadl Drünhain jolgende Zuschläge zur Srundmiel«: Juli/August Für ZInsendienft 100 » . . Betriebskosten 9600 , Derwaltungskosten 400 »/, . laufende Instandsetzungsarbeiten 8000 »/, . große Inslandssetzungsarbeilen 900 Als Vergütung für die Kausmannsarbeiten sind 400 »/, in die Betriebskosten mit eingerechnet. Wasserzins und Schornsleinfegergebühren sind als Nebenleistungen von den Mietern besonders zu tragen. Durch die nicht vorausgesehene sehr beträchtliche Steigerung der Materialien und Löhne und durch den am 1. September dss. Is. fälligen Sondertermin zur Brandoersicherung, werden die festgesetzten Sätze bei weitem nicht zur Deckung der tatsächlichen Aufwendungen reichen, soüab die Vermieter gezwungen sein werden, das zulässig« Umlaoeversahren durchzusühren. Grünhai«, den 31. August 1923. D«r Bürgermeister. Freitag, den 7. September, sollen von vorm. '/,11 Uhr an im GUnther'sche» Gasthof za Weißbach 295 Nadelholzslämme von 10—29 cm Stärke gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Die Pfarrholzoerwaltang. Der Kurs in Sachsen, Am 17. August war der sächsische Ministerpräsident Dr. getgner zum damaligen Reichskanzler Dr. Luno nach Berlin zu einer Unter redung über die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse in Sach sen gerufen worden. Als Ergebnis wurde der Presse ein farbloser Bericht übergeben, in dem es u. a. hieß: Der Ministerpräsident betonte den festen Willen der sächsischen Regierung, Ruhe und Ordnung im Lande aufrcchtzuerhalten. Üeber«instimmung ergab sich darüber, daß, zur schnellen Wieder herstellung normaler Zustände, es vermieden werden müsse, die bisherigen bedauerlichen Vorgänge zu politischen Zwecken aufzu- bauschen, wie dies teilweise in der Presse geschehen ist. Im gan- zen stellte der Reichskanzler die volle Zustimmung des sächsischen Ministerpräsidenten dazu fest, im Zusammenwirken mit der Reichsregierung die Grundlagen der heutigen Staatsordnung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu schützen. Nach UÜbernahme der Regierung durch das neue Kabinett fand des weiteren eine Besprechung zwischen dem Reichskanzler Dr. Strese mann und Dr. Zeigner statt. Auch diese schien so gut wie ergebnis los gewesen zu sein. Die einzige Folge war, daß die der Negie rung nahestehende sächsisch« Presse sich in unmißverständlichen An deutungen und Drohungen erging, die sich gegen ein etwaiges Ein- mischen des Reichs in die sächsischen Verhältnisse richteten. Din Ein druck einer Klärung -er Lage hatte man nicht, vielmehr schien sie ver worrener denn je zu sein. Nun hat, wie der „E. V." gestern meldete, der Vorstand der V. S. P. D. eingegriffen und den Parteivorsitzen den Wels und andere hlche Parteifunktionäre beauftragt, in Dres den persönlich nach dem rechten zu sehen. Die „D. Allg. Ztg.", die über Sachfen gut orientiert ist, teilte mit, daß man Dr. Zeigner dabei nicht im Zweifel darüber gelassen habe, daß der kommunistische Kurs in Sachsen aufhören müsse, da eine ersprießliche Arbeit der sozial demokratischen Mitglieder des Reichskabinetts durch ihn unmöglich gemacht würde. Dr Zeigner habe darauf bindende Zusicherungen ge geben, daß in Sachsen eine Aenderung eintreten werde. Don feiten des Parteivorstandes sei insbesondere zum Ausdruck gekommen, daß Lie Neichstagsfraktion der Sozialdemokratischen Partei sich auch ihrerseits mit dem Verbleiben Geßlers nicht nur abgefunden h<ibe, sondern für ihn eintrete. Hierzu erfolgten prompt zwei Dementis. Di« sSchsischeRe - «ierung läßt erklären, die Ausführungen der „D. Allg. Ztg." über den Inhalt der am Donnerstag in Dresden gepflogenen Unterredungen zwischen dem Ministerpräsidenten Dr. Zeigner und dem Vorsitzenden der V. S. P. D., Wels, sowie anderen an leitender Stelle im Reiche stehen den Sozialdemokraten entsprechen nicht den Tatsachen. Insbeson dere wird in Abrede gestellt, daß Dr. Zeigner bindende Zusagen sowohl über «ine Aenderung der sächsischen Politik wie auch in der Angelegenheit des Neichswehrministers Dr. Geßler gemacht haben soll. Und Wels schreibt im „Vorwärts": Alles, was di« „D. Allg. Ztg." über Zusammensetzung, Ta gesordnung und Beratungsergebnis der verhandelnden Körper schaft erzählt, ist vollkommen falsch. Es handelt sich um eine Art Vorbesprechung für Verhandlungen, die erst am heutigen Tage zu einem Abschluß kommen und die insbesondere mit der Frage der Regierungsbildung in Sachsen nicht das geringste zu tun hatten. Beide Dementi» sind sehr diplomatisch abgefaßt. Wenn nicht alles täuscht, mit Rücksicht auf die kommunistische Agitation, für welche schon di« Tatsache, daß di« Unterredung stattgefunden hat, Wasser auf die Mühle ist. Von Wels nicht dementiert wird, und das ist der springende Punkt, daß der Zweck der Unterredung die Los- iösung der sächsischen Regierung von dem Kommunismus gewesen ist. Wir gluuben allerdings rückt, daß Hierl» irgend «in Erfolg erzielt worden ist, insofern wird es richtig sein, wmn Wels die Nachricht der „D. Allgem. Ztg." von dem Beratungs ergebnis als falsch hinstellt. Die Negierung Zeigner kann einfach nicht zurück, sonst ist es um sie geschehen, bas weiß jedes Kind in Sachsen. Dr. Zeigner scheint mit der noch uneröffneten Mappe, die seins »Enthüllungen" birgt, eine starke Position gegenüber -er Reichs- regierung zu haben. Nach Mitteilungen seiner Presse soll er, wenn er die Mappe öffnet, die» nicht als Ministerpräsident, sondern als Abgeordneter „unter dem Schutz der Immunität" tun wollen, was an sich nach dem kürzlichen warnenden Urteil des Reichsgerichts im Landesverrat-Prozeß Oehme verständlich erscheinen könnte. Wir glau ben aber nicht, Laß es Dr. Zeigner fertig bringt, sich hinter die Im- munität zu verkriechen. Insofern unterschätzt wohl die bezeichnete Press« das sittliche Empfinden ihres Parteigenossen. Weniger stark ist die Stellung des Kabinetts Zeigner gegenüber den kommunistischen Teilhabern an der Regierung. Erst kürzlich er ließen diese eine Erklärung, in der es hieß: „Arbeiter, zerschlagt die Einheitsfront dersächsi- schenNegierungmitbenKapitalisten. Duldet keine Stillegung -er Betriebe, verlangt Beschlagnahme und Weiterfüh- rung dieser Betriebe durch den Staat, verhindert alle Produk- tionssabotage, führt mit den Betriebsräten die Kontrolle der Be triebe, der Rohstoffe und Betriebsmittel durch. Besprecht in al len Betrieben die neue Schandtatder „linken" soziali stischen Negierung. Bereitet euch ernst vor, um an ihrer Stelle eine Arbeiterregierung zu setzen." Die Negierung Zeigner muß also vor den Kommunisten auf der Hut sein. Sie wird sich wohl für ihre Freundschaft entscheiden und der Berliner Partcivorstand -er D. S. P. D. wird das Nachsehen haben. Es ist nach alledem müßig, auf eine baldig« Aenderung des Kurses in Sachsen zu hoffen. Das Maraum -es Neichswirlschaflstninlslers. swirtschafts Berlin, 31. August. In der Sitzung des wirtschaftspolitischen Ausschusses des Reichswictschaftsrats gab Reich ' ' ' ministervonRaumer cne programmatische Erklärung ab. Zu Beginn seiner Ausführungen schilderte er die Lage, unter der das Kabinett zustanüegekommen ss. " In.Deutschland sei zurzeit nur ein Kabinett auf breitester Grundlage möglich, nur ein solches Kabinett könne einen Erfolg haben. Sollte dieser Erfolg ausbleiben, dann wisse man nicht, was geschehen werde. Die Parteigegensätze müßten einen Augenblick zurücktreten gegenüber der Lage, in der das Neich sich befinde. Esgelte,dasbrennende Hauszuretten. Der Redner beschäftigte sich dann mit den stei genden Löhnen und mit der Vermehrung der Inflation. Arbeitgeber und Arbeitnehmer hätten das Bestreben, sich vor der Entwertung der deutschen Mark zu schützen. Es sei ein Zurückgehen derAr- b e i t s l e i st u n g zu verzeichnen. Außerdem könne man die Augen nicht davor verschließen, daß durch die zu hohen Löhne derAbsatz zu stockenb«ginne. Neue Aufträge gingen überhaupt nicht mehr ein, sondern lediglich Neparaturaufträge. Tine Kapitalnot ohne gleichen ist eingetreten, so daß durchaus mit der Möglichkeit zu rech nen sei, daß die Betriebe nicht mehr fähig wären, die Löhne zu be zahlen. Die Löhne seit Ende Juli seien drei» bis viermal so stark I«stiegen, wie der Dollar. Mit dem gurückaehen der Ausfuhr nehme >ie Möglichkeit ab, Valuten ins Land zu bekommen. Die Aus gaben des Reiches sind so gewaltig, daß sie durch eine Steuern gedeckt werden können. Es sei bedauer lich, daß in dem gegenwärtigen Augenblick nur die Notenpresse als einziges Aushilfsmitt«! in Frage komm« und daher nicht stillgelegt werden könn«. Von der finanziellen Seit« sei -i« Sanierung der Mark nicht herbeizuführen, sondern nur durch die Wirtschaft, das ei so zu verstehen, -aß die Wirtschaft wieder in Ordnung gebracht veroen müsse. Daneben müßten selbstverständlich auch die Ausgaben oweit wie möglich zurllckgestellt weichen. Gs sei ferner vorgekommen, «ß der Staat auch Löhne für di« Privatindustri« hätte bezahlen müssen. Das gehe so nickt weit«, der Staat könne nicht mehr helfen und die Industrie müsse sich aus di« eigenen Beine tell«n. Der Minister führte im «eiteren Verlaufe seiner Ausführungen Kiffern an, die auf» klarste beweisen, in «i« erschreckender Welse di« deutsch« Ausfuhr »urückLeaanaa« ist, In Goldmark umgerechnet betrug die Ausfuhr im Mai 814 Millionen, im Juni 388 Millionen, im Juli dagegen nur noch 108 Millionen. Mit dem gu- rückgehen der Ausfuhr wachsen die Schwierigkeiten, Devisen zu be schaffen. Er warf dann den Gedanken auf, daß «ine Goldnoten, bank gegründet werden müsse. An dieser müsse natürlich auch die Reichsbank maßgebend beteiligt sein, aber ohne internationale Be teiligung würde sich -er Plan kaum verwirklichen lassen. Es gelt« wertbeständige Zahlungsmittel zu beschaffen. Auf di« Lohnfrage selbst ging der Minister nicht näher ein. Er wies nur darauf hin, daß es eine wichtige Frage sei, mit welcher Intensität sich die Arbeitsgemeinschaft der Sache annehmen werde. Di« Akkordarbeit«: verrichteten teilweise schon wieder Friedensarbeit, sogar darüber hinaus. Dir Zeitarbeiter brächten es in ihren Lei stungen vielfach nur auf 50 Prozent der Friedensleistung. Ein höhe res Lebensniveau der Arbeiterschaft könne nur durch Quali tätsarbeit erreicht werden. Die unproduktiven Ar beitnehmer müßten beseitigt werden, denn unbe schränkte Vermehrung der Arbeiterschaft bedeute Erschwerung der Ausfuhr durch zu große finanzielle Belastung. Die Prosperität des Einzelbetriebes müsse wieder erstehen. Was die Kohlenpreise be treffe, so dürften sie nicht über Weltmarktparität stehen. Der Minister kam dann nochmals auf die Ausfuhrfrage zu spre chen und streifte -aber die Leipziger Messe. Die Veranstal tung sei die schlechteste Messe gewesen, die man bisher gehabt habe. Die tschechischen Waren seien billiger gewesen als die deutschen. In der Frage der Außenhandelskontrolle sei er es selbst seinerzeit gewesen, Ler sie gefordert habe. Aber heute müsse er darauf dringen, daß sie in weitgehendem Umfange abgebaut werde. Don der Arbeitnehmerschaft sei befürchtet worden, daß durch die Be seitigung der Außenhandelskontrolle die Ausschaltung der Arbeit nehmer beabsichtigt sei. Er stehe auf dem gegenteiligen StandpuM und sei nach wie vor gewillt, ein Zsuammenarbeiten zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern im weitesten Umfang« auf recht zu erhalten. Nach dem Minister ergriff u. a. Geheimrat Bücher, der Vor sitzende des Neichsverbandes -er deutschen Industrie, das Wort. Er erklärte, die brennendste Frage sei im gegenwärtigen Moment die der Devisenbeschaffung. Er wies auf die Notverordnung der Reichsregierung hin, die nach den Vorschlägen -er Industrie erfolgt s«i. Wer nicht allein damit sei der Notlage zu steuern. Das Fi- nanzproblem sei insbesondere durch die Schaffung eines wertbeständi gen Zahlungsmittels zu lösen, dann aber müßte di« Wirtschaft auch produktiver gestaltet werden. Gegenwärtig habe die deutsche Wirtschaft eine latente Arbeitslosigkeit von etwa 30 Pro- zent. Im Durchschnitt leisteten 20 Mann eine Ar-' beit, die von fünf Leuten geleistet werden könnte. Die unproduktiven Kräfte müßten aus Ler Wirtschaft herausgenom men werden. Auch die Arbeitslöhne müßten mit der Produktion in ein rechtes Verhältnis gebracht werden. Schleunigste Durchführung -er Mhrung5ref-m! Berlin, 31. August. Der Reichsoerband der Deutschen Industrie, di« Hauptgemeinschaft de» Deutschen Einzelhandels und -er Zentral- verband des Deutschen Großhandels haben eine gemeinsame Eingab« an das Reichswirtschaftsministerium gerichtet, in der erklärt wird, daß es auf der Basis des jetzigen Währungssy stems überhaupt möglich sei, einen geordneten Wtrtschaft»v«rkehr f ortzufühten. E» sei einfach keine Zeit mehr, diese» Problem behutsam anzufassen, sondern binnen wenigen Tagen müßten die notwendigen Maß nahmen durchgeführt sein, solle es nicht zu einem völli gen Zusammenbruch des Wirtschaftsleben« kommen. Di« Der- bände Litten deshalb Sa» Reichswirtschaftsministerium, unverzüglich mit ihnen, in Verhandlungen darüber einzutret«n, in welcher Form in den nächsten Tagen der Soldkontenverkehr und der S»ldkr«-iM«rI«-r eingerichtet werd«« kvnim»
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview