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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192311200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19231120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19231120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-20
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.11.1923
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(Fortsetzung folgt^ weite Kreis« aufs tiefst« beunruhigt. Auf Lem Weg« der Ware -um Kleinhandel haben die gwischenstellen -um Ausgleich der da, bi» Geldentwertung RlsikoprSmien eingeschaltet, die den schließ, lichen Endprei» weit über Friedenshöhe gesteigert ha ben. Die Kaufkraft der Verbraucher dagegen ist erheblich zurückgeblieben. Heute beginnt di« Renten mark in den Derkehr zu treten. Das Volk hofft aus seiner Not heraus sehnlichst aus ihr« Heilkraft, sie soll das fest« Verhältnis zwischen Sachwert und Zahlungsmittel wieder Herstellen, die Entwertung»- prämisn au» der Preisstellung ausschalten und damit zur Senkung der Preise' beitragen. Die Durchführung dieser Rei nigung wird auf harte Widerstände stoßen bei den zahlrei chen Schädlingen, die an den Währungswirren sich bereichert haben. Die Reichsregterung hat an die Länder «in Rundschreiben «lassen, in welchem die Durchführung der Wucherbe- kLmpfung und die Ueberwachung der Preisbildung vom Beginn der Ausgabe -er Rentenmark ab besond«rs nachdrllck- lich gefordert wird. Ich bitte di« Herren MiMärbefeWhaber, dieser Angelegenheit ihre besondere Aufmerksamkeit zu widmen, die Bestrebungen der Lan desregierungen und Verwaltungsbehörden tatkräftig zu fördern und für die Bestrafung der Schuldigen die ganze Vollmacht der vollziehen den Gewalt einzusetzen. Madrid, 18. November. „Informacioncs" stellt fest, -aß die von Frankreich der Sachverständigenkonferenz entgegengesetzten Schwierigkeiten den klaren Beweis lieferten, daß dieses keine Repa rationen, sondern die Vernichtung Deutschlands wolle. Zusammenstoß zwischen Separatisten und Selbstschutz. Koblenz, 18. Nov. Bei Aegidienberg kam e zu einem schweren Zusammenstoß zwischen separatistischen Banden und Lem Selbstschutz. Auf beiden Seiten gab es mehrere Verletzte, auf Seiten des bürger lichen Selbstschutzes einen Toten. Die Separatisten zogen sich zurück. Speyer, 18. Nov. Rekrutierungeaufruse werden von den Sonder- bündlern in den Straßen angeschlagen. Zn den Plakaten werden männliche Personen von 20 bis 35 Jahren zum Eintritt in die Wehr der »Rheinischen Republik" aufgefordert. Teuerung auch in Frankreich. Paris, 18. Nov . Der französische Franken hat am Freitag den tiefsten Stand erreicht, den er bisher gehabt hat, nämlich 18 A Fran- ken für einen Dollar. Der Franken von heitt ist damit etwas weni- ger wert als 30 Centimes vor dem Kriege. Die Teuerung i» Frankreich steigt und macht sich auch in Ler Lebenshaltung der Be völkerung bemerkbar. Der durchbrochene Versailler Vertrag. Loudon, 18. November. In der „Times", di« sich zustimmend mit «inem offenen Brief des Generals Smuts an das Blatt beschäftigt, in welchem d«r südafrikanische Staatsmann als einzige Hoffnung für die Rettung Europas die unverzügliche Ein berufung einer Reparationskonferenz durch Groß- Der ALfchirdsbrief de, Kronprinz«». Der frühere deutsche Kronprinz hat sich bei seiner Heimreise nach Deutschland mit einem Schreiben von der Witting« Bevölkerung verabschiedet, in dem es heißt: Lisbe Mering« Freundel Es ist ml» schmerzlich, daß ich nur schriftlich von Luch Abschied nehmen kann. Um kein« unnötige Unruhe zu verursachen, mußte mein« Heimrets« nach Deutschland in der Stille erfolgen. Verzweifelt, verleumdet, heimatlos betrat ich im November 1S18 Duer Eiland. Hier fand ich Ruhe, innere Sammlung unü menschliche Anteilnahme. Au« Wochen wurden Monats, au» Monaten Jahve. Fünf Jahr« lang schon IÄ>t« ich'nun in Eurer Mitte. Ihr botet mir Gastfreundschaft in Euren Häusern und ließet mich teilnehmen an Euren Freuden und Leidem Wir lernten un» kennen, versahen und achten. Nun, da ich von Wieringcn scheide, möchte ich Euch allen nochmals di« Han- reichen und Euch danken für alles, was Ihr mir gegeben habt. Unendlich schwere Jahre sind es für mich gewesen, fern der Heimat und Fami lie, aber si« sind mir verschönert worden durch Freundschaft un menschliches Mitempfinden der Wie ringer Bevölkerung. So scheide ich von Euch und wünsche mein« Insel von Herzen alles Gute in -er Zukunft. Habt Dank und »tot ziens"U Die Hoffnung ans die Renlenmark. «in Aufruf de, General» vo» Seeckt. Berit», 18. November. Der Inhaber der vollziehenden Gewalt, General von Seeckt, hat an di« Wehrkommandeur« folgende» Schreiben gerichtet: Die Währungswirren haben besonder» tn den letzten Ta gen zu einem Hochtreiben der Goldmarkpreise geführt, versteckte» Bekenntnis seiner Liebe lag, so sah sie dock mit kaltem, feindseligem Sinn zur Seite. Mit Erstaunen bemerkte der Fürst da». Jedes tum«» Laar LLUa dock» bet. dar Evtmunkvva an die erbe , Potnear«, Sonntagsre-e. Pari», 18. Nop. Poinear« sprach heut« bei der Einweihung eine» Kriegerdenkmals in Neuilly bei Paris. Unter Wiederho lung aller feiner bekannten Argumente erklärte er u. a.: Die Repa- rationskommission werde die Deutschen arhören, dl« Sachverständigen «nennen. Sie si« zu ernennen Lust hat, sie wird die Zahlungsfähig keit Deutschlands heute, morgen oder später und sedesmal dann schät zen, wenn sie es für nötig, hält. Sie wird die Ziffern festsetzen, wie sie es für recht und billig hab", unter Beibehaltung Ler Pfän - er, die Frankreich in der Hanü habe un- die es nur gegen endgültig« Bezahlung frei-eben werde. Die geborene Kranfe Roman von Fr. Lehne. t30. Fortsetzung.) Berlin, 18. November. In dem an di« Landesregierungen ge richteten Rundschreiben wird auf die Tatsache hingewirsen, -aß durch die binnen kurzem erfolgen-« ausreichend« Versorgung des Verkehrs mit wertbeständigen Zahlungsmit- teln für die Verkäufer der wichtigste Grun- für die Einrech nung undurchsichtiger, die Warenpreise erheblich verteuern der Risikozuschläge entfällt. Es wird insbesondere die Er wartung ausgesprochen, daß die mit der Durchführung der Preis, treibereiverordnung betrauten Behörden, vor allem die Preisprü fungsstellen und Polizeibehörden, die durch die Golümarkrechnung unü Verwendung wertbeständiger Zahlungsmittel erleichterte Nach- Prüfung zum Anlaß nehmen werden, jede Preisüberschrei- tung beschleunigt und mit unnachsichtiger Streng« zu verfolgen. Den Staatsanwaltschaften un- Gerichten soll durch die übergeordneten Landesbehörden nahegelegt werden, gegen die Schädlinge de» Ge meinwohls di« strengsten Strafmittel, wie Untersagung des Handel», Schließung der Geschäftsräume unü schwere Zucht hausstrafen anzuwrnden. Gleichzeitig enthält das Schreiben die Mahnung an die Erwerbskreise, ihre Mitglieder zur gewissenhaftesten und sorgfältigsten Preisberechnung anzuhalten. Friedenspreise dürfen in dieser Zeit nicht beansprucht werden. M'ln HaL KÄVen, gegen den lediglich etn Verdachk vorNetz«, Äier nicht ein vollendet« Hochverrat. Abg, Dr. Seyfert (Dem.) ichnt ab, dl« Frag, »in parteimäßig zu behandeln. E» komm« lediglich darauf an, di« Immunität jede, Abgeordneten zu sichern. Da andererseits durch da» Verfahren de» Präsidenten «» unmöglich «macht worden sei, di« Angelegenheit im Rrchtsausschuß -u klären, »eh« seine Fraktion den kommunistischen Auftrag ad. Der kommunistisch« Antrag auf Haftentassung de» Abg. Schnell« wird mit den Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten gr- gen di« Stimm«» der Bürgerlichen angenommen. Ehristiania, 18. November. „Morgenbladet" sagt, durch Frank reich und Italien sei der Versailler Vertrag «in Hau fen Makulatur geworden. Auch die übrigen Alliierten, Eng land und Amerika, seien daran schuld. Der Grund dafür sei, daß alle diese Väter des Fricüensvertrages sich seitdem so gründlich ent schleiert hätten. Auch die große Menge habe verstehen gelernt, daß die Kriegsphrasen vom Kampf zur Zivilisation gegen Barbarei, vom Selbstbestimmungsrecht der Völker und -er Verhinderung künftiger Krieg« eben nur Phrasen seien, bestimmt zur Verhüllung Ler Son- der interessen der Großmächte. Jeder der Sieger habe in den letzten fünf Jahren seine eigenen Interessen ständig krasser auf Kosten der Waffenbrüder verfolgt: man denke nur an Oberschlesien, Fiume, das Schicksal der deutschen Flott«, den Krieg in Kleinasien und nun an das Rheinland, an Ruhr und Pfalz. Die ewige Lamps, die -er französische Krieqsminister über dem Grab -es unbekannten Soldaten angezündet habe, sei ein Symbol für den Geist des heuti gen Europas: Mißtrauen, nationale Nervosität und nationale Machtgier. Denke man an das Schißsal der Rhein- lande unü sehe man, wie Frankreich heute sogar in innere deutsche Verfassungsangelegenheiten einzugreifen such«, so dürfe man sich nicht wundern, wenn auch di« Deutschen ihrerseits ihre Lampe brennen ließen. Man werd« di« Besorgnis nicht lo», daß diese Flammen an den Leiden Ufern des Rheins eine» Tag«s nicht nur den Versailler Vertrag, sondern weit wertvoller« Dinge in Asch« legen. Beacynung zrttMckM, sewMergeMAe« Blick für einander gehabt, flott dessen Mb es hier ein scheues Ausweichen. Was war das? Er fing cm, zu beob achten, und da entging ihm nicht, daß der Freund und seine Frau eine gewisse gegenseitige Gezwungenheit und Kühle zu verbergen suchten. Vielleicht war diese Heirat Hans Eckardts mit seinem Fräulein Krause doch keine Liebesheirat ge wesen, wie er bestimmt angenommen. Wie quälend muhten da seine gutgemeinten Neckereien gewirkt haben. Sollte HanS Eckardt Schulden halber? — Aber gegen eine solche Annahme sprach doch seine sprich wörtliche Solidität und die aparte Schönheit der Frau, die wohl kaum jemand als lästige Zugabe eines gro ßen Vermögens betrachtet haben würde. Narb dem Abendessen tranken die Herren ein Glas Bier in dem kleinen, roten Salon, eine Zigarre dabei rauchend. Durch den zurückgezogenen Vorhang fiel EldringenS Blick in den Musilsalon. „Ah, Sie find jedenfalls musikalisch? Frau Gräfin fingen?" „Ein wenig, Durchlaucht! Man versucht sich so in den schönen Künsten." „Das wird ^ckardt, den begeisterten Musikfreund, jedenfalls sehr oeglücken." Keiner von beiden stimmte ihm zu. „Ich möchte Sie gern einmal singen hören, Gräfin, wenn es nicht unbescheiden ist?" Rosemarie fühlte, dass sie nicht imstande sein würde, auch nur einen Ton in Gegenwart ihres Mannes hervorzubrlngen. Groh und offen sah sie den Fürsten an. „Durchlaucht wollen gütigst entschuldigen, ich kann heute nicht singen. Wenn D-rnhlavHi uns einmal wieder die Ehre geben — ich bin zu armstlich, um eine inöglicherfveise recht ungchustio« Kritik heraurzu-, fordern." Aber Bernd Erbringen la» in diesen schönen Frauenaugen mehr — «ine Bitte. Und er drängte nicht weiter in sie, war wicht verstimmt über ihre Wei gerung, weil sie sicher einen Grund dazu hatte. Die rerschanzte sich gar Nicht erst hinter einer Indispo sition; sie sagte einfach und wahr: ich kann nicht! Hans Eckardt warf ihr einen zürnenden Blick ,u. Wie konnte sie den Gast durch Launen kränken? Fehlte Lhr da» Taktgefühl- Wollt^_lleLiL tuterellaut Ludendorff über die Befreiung DeutschlarSs. München, 18. Nov. Ueber Lie Vorgänge beim Hitlerputsch hat sich Ludendorff einem Pressevertreter gegenüber wie folgt ge äußert: Mich hat dauern- Las Sterben -es deutschen Volkes tief b» wogt. Zu dm Ereignissen im Büvgerbräu und in -er Gründung einet nationalen Regierung sah ich -en Anfang einer Besserung unsere» Zustände. Die innere Befreiung kann nur auf deutschvölkische» Grundlage erfolgen. Man hat hewte scheinbar kein Verständnis mehr dafür, daß man bereit sein kann und bereit sein muß, seine Person für eine Idee einzusetzen oder zu opfern. Schlimmer, als es jetzt für Deutschland sei, könne es nicht kommen. Durch die bisherige Politik des dauernden Nachgebens habe man dem Vernichtung»« willen -er Feinde nur Vorschub geleistet. München, 18. Nov. Ludendorff, -er nicht in Untersuch ungshaft zurllckkehrte, wie zuerst angekün-igt, hat an der Beerdigung der Todesopfer von Hitlers Kampfbund teilgenommen, st gestern an der seines Dieners Kurt Neubauer, Ler an seiner Seite am Odeons» platz fiel, und heute an der des Oberleutnants Dr. von Scheubner- Richter, politischen Beraters des Äampfbunües. Ludendorff führt« die Witwe. Er legte zum Abschied die Hand auf den Sarg und sagte: „Treuer Freund, daß ich noch am Leben bin und nicht an dein« Seite tödlich getroffen wurde, ist nicht mein« Schuld. Dir un- allen Toten vom letzten Freitag gelobe ich, daß ich weiter treu handeln werde, bis Deutschland wieder ehrlich, groß und stark sein wird. Diese Treue gelobe ich bis in den Tod." Italien gegm Frankreich. Rom, 18. November. Ministerpräsident Mussolini erklärt« in «inrr Reb« im Senat, di« italienisch« Regierung würde ein« w«it«r« Besetzung deutschen Gebiet» nicht Lilll- g«n können. (Sehr lebh. Deik.) Man müsse den Mut haben zu sa gen, -aß da» deutsche Volk noch am Leben sei. «1 Millionen Ein wohner befänden sich auf d«m Gebiet Deutschland«, weitere Millionen in Oesterreich und anderen Ländern. Man könne und dürfe nicht daran-enk«n,-i«ses Volk zu vernichten. (Beif. u. Händeklatschen.) Es sei «in Volk, welch«» s«in« Zivilisation hat und morgen vielleicht noch einen wichtigen Teil der europäischen Zivilist- tion bilden wird. Di« Richtlinien der italienischen Politik seien di« folgend«»: 1. Herabsetzung derdeutschen Schuld auf ein« vernünftig« Ziffer und infolgedessen eine entsprechende Herab setzung der interalliierten Schulden. 2. Lin genügend lan ge» Moratorium für Deutschland, außer für die Reparationen in natura. S. Ergreifung von Pfändern un- Garantien. 4. Räu- mung de» Ruhrgebietes nach Erlangung -er Pfänder und Garantien. 8. Keine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Deutschlands, aber moralische und politisch« Unterstützung einer Re- giernng, Lie die Ordnung im Reiche wieder herstellt und Deutschland zur finanziellen Gesundung führt. S. Keine Veränderung territoria ler Art. — Wie vor einem Jahr«, so ist Italien auch heute bereit, in dieser Richtung vorzugehn un- sich allen in diesem Sinne gemachten Versuchen anzuschließen. Di« Lösung d«s Reparationsproblems, die ich die italienische nennen möchte, liegt auf -er Linie eines Aus- gleichs -er entgegengesetzten Interessen. (Sehr lebh. Beif.) Schließ lich erklärte Mussolini, Italien fei einig, sei stark un- sein Heer sei -«rüstet. HStürm. Beif.) „Unser Verhältnis hat sich gegen früher noch verschlechtert. Du weißt ;a, wie wenig wir un» ver standen. Wir sehen uns kaum . Außerdem ist er ge zwungen, sehr zurückgezogen zu leben, da seine Frau durch den vor einigen Wochen erfolgten Tod ihrer Großmutter, der Gräfin Angersbach, in tiefe Trauer versetzt ist. Mein Vater lebt bei ihm aus Laubenberg; der alte Herr ist recht gealtert." „Um so mehr wird er sich gefreut haben, daß sein« beiden Söhne ihm zwei Töchter durch ihre Heirat zu- aeführt haben. Dein« Verlobungsanzeige kam mir sehr überraschend, Hans Eckardt, denn ich glaubte nicht, daß du bei deinen so oft gegen mich geäußerten Ansichten ko schnell anderen Sinnes würdest. Doch jetzt begreife ich vollkommen," da» mit einer leichten Verneigung und einem bewundernden Blick nach der Hausfrau bin, „wahrscheinlich «in: ich kam — ich sah, — ich wurde besiegt." „Nicht ganz so, Durchlaucht, nicht so romantisch," lächelt« Rosemart« etwas gezwungen; ihre Stimme klang spröde. Han- Eckardt schwieg. „Ah, und ich glaubte, bei HanS Eckardts Beran- loyung sei etwa- Derartiges bestimmend gewesen," mÄnte Lldringen arglos, „ich habe manchmal darüber nachaedacht — er hatte mir so gar nicht» geschrieben. Dafür muß er jetzt beichten." „Als ich meine Frau da» erstemal gesehen — e» war auf einer Fahrt nach dem Etbsee — wußte ich »och nicht, daß sie die für mich bestimmte Frau war, ich fühlte e» nur, und dann wurde e» doch Wirklich, feit» sagte Hans Eckardt ruhig. Rosemarie wurde flammend rat, sie verstand den feiner Worte in ni^t — machen? Er rang sich elnige entschuldigende Worte ab. Unwillig zog sie die feinen Augenbrauen zusam men. Da» hatte er nicht nötig; sie komrte selbst alle» vertreten, wa» si« sagte und tat. Und mit hinreißender Liebenswürdigkeit sucht« sie den Gast ihr« Ablehnung vergessen zu machen. Sie ging auf seine Jyteressen ein und fand mancherlei Be rührungspunkte, und da er ebenfalls ein begeisterter Amateurphotograph war, gab es genug Gesprächsstoff, um den Abend auszufüllen. ES war schon ziemlich spät, als er endlich ging, voll aufrichtigen Dankes für den hübschen Abend uno mit dem Versprechen, bald wiederzukommen. HanS Eckardt geleitete ihn ein Stück des Weges. Als er wieder zurückkehrte und vor seinem Hause stand, sah er gerade, wie im Schlafzimmer seiner Frau das Licht verlöschte. In der Diele seines Hauses wartete Hans Eckardt Laubenberg aus seine Frau. Als er die Handschuhe überstreifte, kam st« die Trepp« herunter, in einen Hellen Abendmantel gehüllt, ein Spttzentuch über dem schönen Haar. Er geleitete sie zu dem draußen war tenden Wagen, ließ sie etnsteixen und setzte sich ihr gegenüber in die andere Ecke, um bet der Enge des KupeeS jede nahe Berührung zu vermeiden. Sie wechselten nur einig« belanglos? Worte über die bevorstehende Festlichkeit im Hause de- Oberst und schwiegen dann, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Es war da- erstemal, daß der Rittmeister Gras Laubenberg und seine Frau an einem Solcher teil nahmen, und er wußte genau, was dieser erste offizielle Eintritt in die Gesellschaft für Rosemarie bedeutete. Sie war die einzig« bürgerlich Geborene unter den Damen de» Regiment», außer der Frau Oberst von Laffert, die einer Lübecker Patrtzierfamilte entstammte. Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie scharf man sie beobachten und gegebenenfalls streirg kritisieren würde — da» nicht nur wegen ihrer Herkunft, sondern weil sie schön dabei war. Ihren Reichtum, ihren bür gerlichen Namen Hütte man ihr lieber nachgesehen aN ihre auffallende Schönheit, gegen die kein« der t « Damen auskam. Englischer kkohlerSr«dit flr bk« RelchSboitz» Verl»«, 18. Nov. Nach Abbruch -er Verhandlungen mit da» deutschen Kohlenzechen durch die Miemn gelang e» der Reichsbahn» Verwaltung, zu den üblichen Bedingungen von führenden Dankfirmm der Litq »inen Kredit von 8 Millionen Pfund Ster« ltngfür Kohlenbeschaffung zu erhalten, -en st« nur im Umfang ihm» Bedarf«» in Anspruch zu nehm«» braucht. Di« Aufnahm« d«» Kredit« ist in rrster Linie der verständnisvollen Unterstützung -er V«ut< schrn Industrie und der Bürgschaft von führenden deute sehen Banke» zu verdanken. Für die Finanzierung de» Kredit» kamen von dem eigenen Besitz der Reichsbahn nur ihre unaufav- schloffen«» Braunkohlenfelder bei Bitterfeld und Lübbenau i» Am kracht. ' Lrstannlen km Einvernehmen «ft «merwa, ntztk-enfaN« auch ohne Frankreich, befürwortet, heißt es: Die Reis« und brr Aufenthalt de» ehemaligen Kronprinz«» sind in Wirklichkeit belang los. Alle», wa« über den früheren Kaiser bttichtet wird, ist leere» Alarm-« schrei. Die augenblcklich alle» überragend«, wirklich wichtig« Datsach«, «rlch« bi« britisch« Regierung in, Auge fassen muß, ist, -atz Europa mit Einschluß unserer eigenen Alliierten die vom Bersailler Vertrag gezogenen Linien durchbro chen hat, und daß e» neue un- gefährlich« Form«» annimmt, drren voll« Bedeutung man in England noch kaum anfängt zu begreifen.
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