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Sächsische Elbzeitung : 31.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-31
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187410319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18741031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18741031
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1874
- Monat1874-10
- Tag1874-10-31
- Monat1874-10
- Jahr1874
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 31.10.1874
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iN4. Schandau, Sonnabend, den 31. October Sächsische Gcheitung. Amts- und Anzeigeblatt für das Konisch. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. O Die Steigerung der Lebensmittel 21,033,583 wänden der Händler und diese be- stnnnieu den Preis. Lieber laßt der H> Körbe voll Früchte verfaulen, als daß er den jcuigcn Kreisen vermehrt, in denen früher wegen un ¬ günstiger Verhältnisse wenig oder vielleicht gar keine Bnlter, sondern mir Surrogate, verzehrt wurden. sind. Daß großer Futtermangel herrscht, ist unbestreit bar. Wahrscheinlich hat sich anch der Konsum iu dcn- fvrdcrn, als wir cö jetzt beim Dreier-Preise brau chen. Welchen Eingriff die Bäcker damit in den Haus halt der Fnmilicu begehen, das haben sich die Herren wohl schwerlich überlegt. Sehr treffend sagt ein Ber- : „Der Beschluß der Bäcker ist ein übcr- mchr. Ist cS nun zu rechtfertigen, daß im Dctail- vcrkauf der Preis um 90 bis 100 Proccnt höher ge schraubt wird, als der Einkauf gewesen ist? Ist cö ferner zu rechtfertigen, daß der Fleischer Schlachtvieh Diejenigen, die keinen Hintermann mehr haben, der zu rupfen ist, steht das große Heer der Beamten, aller Derjenigen, welche ans streng begrenzte Ein nahmen angewiesen sind, stehen die Wittwcn nnd die Armen, die noch immerhin leben wollen. Von da muß der Rückstau kommen." Nicht allein die Preise des Fleisches und der Back- zn 0 Ngr. cingckauft, ans den nicht bezahlten 300 Pfnnd profitirt er aber so viel, daß ihm das Pfand anf 3'/2 Ngr. zn stehen kommt. Bei dem Schlachtvieh der Fleischer des GcsammtgcwichtS, also 400 Pfnnd mit 80 Thalern, die anderen 300 Pfnnd bekommt er Tagcsgeschichtc. Sachse». Schandau. Auf sämmtlichcu Linien der sächs. StaatSbahncn tritt mit dem 1. November. von der Bevölkerung der Städte wie des flachen, . - - ... Landes gleich hart empfunden. Ein Keil treibt de» bcnngcrcr Onnlitat vcningcrt sich der Prcw no / , . l IN.'IlV ,,, link' »kN Nll'lnk andern, was Wunder also, wenn wir heute die Früchte ernten, welche die Sozialdemokratie mit ihren fort währenden Lohnerhöhungen gcsäct. ES gehört für- wahr kein großer Verstand dazu, nm zu begreifen, daß der Einzelne den Werth seiner Arbeit anf dem Welt märkte allein nicht bestimmen kann, sondern daß die ser Werth von unzähligen Einflüssen abhängig ist. Und trotz dem — was thaten die einzelne» Gewerke? Fiel cs cincm Manrcr ein, daß cr zu wenig Lohn be komme, so dccrctirtc cr: sämmtlichc Maurer müssen so lange müßig gehen, bis derribrige Theil der mensch lichen Gesellschaft unsere Forderungen erfüllt. War dies geschehen, so kam ein Herr mit dem Barbicr- beutcl nnd erklärte: das Scheeren des Bartes mnß besser bezahlt werden, und bis dies geschehen, werden alle Nasirmesscr in Nnhc verwiesen. Hatte die bc- thciligte Gesellschaft sich gefügt, dann ordnete ein Schuhmacher, Schneider, Bäcker, Fleischer, Zimmer mann u. s. w., jeden Tag ein anderer, die Arbcits einstcllnng an, bis ihren Ansprüchen Genüge geleistet war. Nnn liegt doch klar genug zu Tage, daß, wenn I waarcn sind ungerechtfertigt hohe, sondern anch die fast aller Feld- und Gartcnfrüchte. Fast jedes nach der Qualität der Waare sich richten. Der PreisIGemüse und namentlich das Obst ist vortrefflich gc- des Rindfleisches differirt pro Eentncr Schlachtgewicht Irathe»; wer sich davon überzeugen will, darf nur die von 22 bis 10 Thlr. Der Verkaufspreis wird aber Märkte besuchen, und cr wird über die Massen stan- gestellt, als kaufe mau nur Waare erster Qualität, uen, die da aufgchäuft sind. Und dennoch die hohen Die Frage liegt nahe, wo in diesem Falle das Schlacht- Preise? Woher kommt das? Die Waare ist längst, Vieh zweiter und dritter Qualität bleibt. Aber wem: der Konsument zum Einkauf auf den Markt selbst angenommen, dieses würde auf den Dörfer» kommt, in den Händen der Händler und diese bc- consnmirt, so bezahlt der Fleischer daö Vieh auf dem! stimmen den Preis. Lieber läßt der Händler ganze Markte nur nach dem Flcischgcwicht, d. h. er be zahlt nur das Fleisch dcö Thiercs, nicht anch Kno chen, Blut, Fell, Hörner und sonstige Abgänge. Daö Flcischgcwicht veranschlagt man ungefähr anf dcö GcsammtgcwichtS. Heißt eü also: auf dem Schlacht- vichmarkte wird pro 100 Pfund Rindfleisch erster Qualität 20 Thlr. gezahlt, so kommt dem Käufer na türlich das Pfund auf 6 Ngr. zu stehen. Nun soll z. B. ein solches Rind 700 Pfnnd wiegen, so bezahlt cötuö, dcö Collegiums der Real- und Bürgerschule re. statt. Zu Ostern 1878 soll das neue Gebäude voll endet sein. Die Kosten sind auf 130,000 Thlr. ver anschlagt. Dresden. Am 29. Qctbr. Vormittag 11 Uhr fand in der katholischen Hofkirche zum Gedächtnis; des vor einem Jahre verschiedenen hochscligcn Königs Johann ein feierliches Requiem statt. Ihre Maje stäten der König und die Königin, sowie Ihre Majestät die Königin Marie und Ihre königlichen Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg wohnten der Trancrfcicr bei. Ein zahlreiches Publiknm aller Stände füllte das Schiff der Kirche. Znr Aufführung kam daö Requiem vou Cherubini. Nachdem der Bau der Staatsciscubahnstreckcn 1) Plaucn-Oelsnitz und 2) Ebcröbach-Scifhen- ncrödorf soweit vollendet ist, daß diese Strecken dem Betriebe übergeben werden können, so hat daö Finanz ministerium beschlossen, dieselben am 1. November dieses Jahres für den allgemeinen Verkehr eröffnen zu lassen. Großenhain. Die Differenz, welche hier zwischen den Arbeitgebern nnd Arbeitnehmern der Tuchfabriken besteht, scheint erhebliche Dimensionen anznnchmen. Am vergangenen Sonnabend haben in zwei Fabriken die Weber an den mechanischen Stühlen, nach Ablauf Schon diese beiden Ursachen würden die Höhe der Bnttcrprcisc erklärlich machen. Znm Schluß wird der Leser nuu Vorschläge er warten, wie diesen Ucbelständen nbznhclfcn sei. Wir wollen sic ihm nicht schuldig bleiben. Zunächst lömi- tcn die Behörden etwas thnu. In jeder Stadt dürfte nur Z 43 der Berliner Marktordnung gehandhabt werden, welcher bestimmt: „Den Fleischern ist ver boten, Köpfe, Füße, Knochen und andere dergleichen weniger genießbare Gegenstände als Beilage zn dem Braten nnd dem Kochfleisch mit cinznwicgen. Diese Theile müssen vielmehr für sich allein und zu be sonderen Preisen verkauft werden." Schützt die Berliner Ortöbchördc ihre Einwohner durch solche Vorschriften, warum sollten die Behörden anderer Städte nicht ein Gleiches zu thun berechtigt sciu? Ferner könnte behördlich angeordnct werden, daß alle Ecrcalicu, Gemüse, Obst u. s. f. mir nach Gewicht verläuft werden dürfen. Hierbei ist eine Uebcrvor- thcilnng weit schwieriger anöznführcn und geschieht sic dennoch, daun ist sie strafbar. Ebenso könnten Maß regeln getroffen werden, den Produzenten selbst anf den Markt zu locken, indem man von ihm kein Stand geld verlangt, dieses vielmehr mir dem Händler ab- fordcrt. Wird ans diese Weise der Zwischenhandel vermieden, dann werden wir sehr bald die Preise sinken scheu. Doch diese und ähnliche Vorschläge sind nnr Pallia- ive, aber keine durchgreifenden Mittel. Als solches cunen wir nnr die Selbsthilfe — entsprechend dem alten Bibclwort: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott." In vielen Städten dcö deutschen Vaterlandes sind wreitö zahlreiche Familien zu Genossenschaften zu- ämmcngctrctcn, nm für deren Mitglieder selbst schlach- cn nnd backen zu lassen und Einkäufe aller Art iu großem Maße zu bewirken. Daö ist das rechte Heil mittel, überall wo man cö nachahmt, wird cs segens reiche Früchte tragen. Ding ist, nnd daß cö viele Gerupfte gicbt, die daraus Veranlassung nehmen, mit guten Proccntcn weiter zn rnpfeu nnd sich an Anderen zn entschädigen; aber die rupfende Kelle hat ein Ende; am Ende derselben stehen kämmtlichc Arbeitskräfte, welche znr Herstellung der Lebensbedürfnisse thätig sind, höhere Löhne erzielen,— anch die Lebensmittel nm so viel thcurcr werden müs-Iliucv Blatt: , . . scn, wie die Lohnerhöhung anömacht. Wenn beispiclö- »lüthiger. Wir stehen vor einer Getreideernte, wie weise der Landmann sonst dem Zimmcrgcscllcn täglich sic Europa seit langer Zeit nicht gemacht hat, die 20 Ngr. für dcu Bau seiner Scheune bezahlte »»d Mchlprcisc sind bereits sehr erheblich hcrabgegangcu, 1m Handumdrehen 1 Thlr. pro Tag geben mnßtc, sol^ Mahlstcner wird überall anfgchobcn, die Arbcitö hütete cr sich natürlich, das Plnö von 10 Ngr. ans >vhne sinken nnd kommen allmälig m ihr richtiges der eigenen Tasche zn zahlen; cr steigerte einfach diel Niveau; daß daö Feuerungömatcrial augenblicklich Preise seiner Produkte, um sich schadloö zu machen, hoch im Preise steht, ist cm zufälliges, durch dcu un- So ist cö gekommen, daß wir nach nnd nach z» gewöhnlich lange andauernden niedrigen Wasscrstand der enormen Höhe der Lcbcuömittelprcise gelangten,!bedingtes und jedenfalls bald vorübergehendes Ercig- übcr die jetzt allcrwürtö geklagt wird. Die Löhne "iß. Und dieser Sachlage gegenüber wird cmc Maß- sind nun zwar seit geraumer Zeit im Rückgänge bc- regel vorgcschlagcn, von der im Cougrcß offen zngc- griffcn, aber die einmal hochgeschraubten Preise un- stmidcu wnrde, daß sic anf eine Bcrbcsscrnng in der sercr Ernährungöfaktoren werden mit unerschütterlicher dcö Bückergcwcrbcs abziclt. Das ist gcradczn Festigkeit aufrecht erhalten. Ob dies recht und billig frivol. Das Publicum ist laugmüthig und vou gro- ist, wollen wir an einigen Beispielen nachzuwciscn im Güte. Aber sich nnnnögcsetzt von allen Seiten c„chcu. als Object betrachtet zu sehen, welches ausgcbentct, Wenden wir unS zunächst den Flcischprciscu "ls daö Hnhn, welches von Jedermann gerupft wcr- zu. Ihre Erhöhung beruht allerdings mit auf dem den soll, muß zuletzt die Geduld erschöpfen. Wohl größeren Consnm, der infolge des verbesserten Ein^w'sstu wir, daß dieses Publix in sich^ gcthciltcö kommens der arbeitenden Klassen cingctrcten ist. Denn je größer die Nachfrage nach einer Waare, desto höher steigt ihr Werth. Allein seit Jahresfrist sind die Flcischpreise anf den Schlachtvichmürktcn eher etwas gesnnkcn, als gestiegen. Wir belästigen die Leser hier nicht mit Ziffern, sind aber gern bereit, für unsere Bchanptung auf Erfordeu dcu statistische» Nachweis zu liefern. Trotz alledem fordert z. B. in Dresden und annähernd auch anderwärts der Fleischer für das Pfund Rindfleisch 7 bis 8 Ngr., für die übrigen Flcischsortcn pro Pfund 1 bis 1'/? Ngr. weniger. Er kennt beim Verkauf nur ei neu Preis, während beim Einkauf auf dem Schlachtvichmarkt die Preises der Wintcrfnhrplau iu Kraft. Die hierauf bezügliche Bekanntmachung befindet sich in heutiger Nummer. — Iu dcu 150 Sparkassen des Königreichs Sach en betrugen im Monat September die Einzahlungen ,032,400 Thlr., die Rückzahlungen 1,479,024 Thlr. In der Zeit vom 1. Januar bis mit Ende vorigen Monats beliefen sich die Einzahlungen anf"' Thlr., die Rückzahlungen anf 13,099,840 Thlr. Die Grundsteinlegung znm neuen Sciniuargcbäudc in Pirna fand am 20. d. M. unter Bcthcilignug der königl. nnd städtischen Behörden, des Scminnr- nnr nm eine Kleinigkeit hcrabsctzte. In Bezug auf die in der That hohen Butterpreisc läßt sich schwer entscheide», ob sie gerechtfertigt oder »»gerechtfertigt erster, zweiter n»d dritter Qualität kauft, im Einzclvcrläuf aber nicht ebenso viele variircnde Preise macht? Wir glauben, diese Fragen becmtwortcn sich selbst. Noch schlimmer soll cö nnö in Zukunft von den Hcrrm Bäckern gehen, die da jüngst in ciiicm Kon greß zn Berlin beschlossen, vom 1. Januar k. I. n! dcu 40 Millionen Deutschen nur Fünfpfcuuigbrotc als kleinste Backwanrc darznbictcn, als ob künftig daö Fünfpfcnnigstück die kleinste knrsirendc Münze wäre. Freilich sagen die Bäcker, Misere Waare wird cut- sprcchclid größer werden, allein derartige Versprechen kennt man. Daö Hörnchen, das Milchbrötchen und was sonst anf unserem Frühstückötisch als Jnibis figu- rirt, wird dann jedenfalls kein größeres Tablet cr- Pfm.d N« »Ech gerung dcö Preises erfahren haben, sondern die Verthencrung der nothwcndigstcn Lebensmittel wird
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