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Sächsische Elbzeitung : 12.08.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-08-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188508123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18850812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18850812
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1885
- Monat1885-08
- Tag1885-08-12
- Monat1885-08
- Jahr1885
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 12.08.1885
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MUchc Gltzeitmg. Amts- unö Avzeigeblatt für das König!. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dies. Bl. für 1 Mark vierteljährl. zu beziehen. — »V Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh V Uhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh v Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene Corpuszcile oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter 6 Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Uebcrcinkunft.) — Inserate für die Elbzcitung nehmen an in Hohnstein Herr Bürgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen-Bürcaus von Haasenstein L Bögler, Jnvalidcndank und Nud. Mosse. 64. Schandau, Mittwoch, den 12. August 1885. Politische Rundschau. Alle Nachrichten ans Gastein besagen, daß die Begegnung der österreichischen Majestäten, denen ii Gastein ei» überaus begeisterter Empfang zu Theil wurde, mit Kaiser Wilhelm auch diesmal dcu Cha- ractcr eines herzlichen und nngczwnngcncn Beisammen seins trug. Die erste Begrüßung fand am Donners tag Abend vor dem Badcschlossc, wo Kaiser Wilhelm bekanntlich stets Wohnung während seines Gastcincr Aufenthaltes nimmt, stall; der dcnlsche Kaiser küßte der Kaiserin Elisabeth die Hand und umarmte Kaiser Franz Josef dreimal auf'S Herzlichste. Hierauf be gaben sich die österreichischen Herrschaften mit Kaiser Wilhelm in dessen Gemächer, wo erstere etwa eine Viertelstunde verweilten, anch nahmen sic Abends den Thee daselbst ein. Am Freitag Vormittag 9 Uhr stattete Kaiser Wilhelm den österreichischen Majestäten im „Hotel Straubinger" einen Gegenbesuch ab; nach dem ersterer eine halbe Stunde verweilt halte, ver abschiedete sich Kaiserin Elisabeth, nm einen Spazier gang nach Böckstci» zu machen, und verblieben als dann beide Kaiser noch eine Viertelstunde allein. Nach einer beim Kaiser Wilhelm am Freitag Nachmittag stattgefnndcucn Hoftafcl kehrte das österreichische Kaiser- Paar gegen 5 Uhr nach dem „Hotel Straubinger" zurück, wo alsbald Kaiser Wilhelm in österreichischer Uniform erschien nnd sich von Kaiser Franz Josef und Kaiserin Elisabeth bei deren Weiterreise in derselben herzlichen Weise verabschiedete, in welcher am Tage zuvor die erste Begrüßung stattfand. Kaiser Wilhelm gedenkt an diesem Dienstag den 11. Anglist, seine Gastcincr Cnr zu beendigen und am folgenden Tage die Rückreise nach Berlin anzntrcten. Nach dem vorläufigen Programm wird der Kaiser die Fahrt in Salzburg unterbrechen, daselbst über nachten und am nächste» Morgen die Reise dircct nach Berlin rcsp. Ncu-BabclSbcrg fortsctzeu. Die jüngste hochpolitische, nach Paris gerichtete Kundgebung der „Nordd. Allg. Ztg." hat daselbst eine für die Gesinnung der Pariser Presse bezeichnende Aufnahme gefunden. Der betreffende Artikel dcö Berliner officiöscn Blattes wird von den meisten Pariser Zeitungen mir als ein Manöver der deutschen Negierung bezeichnet, darauf berechnet, bei den bevor stehenden allgemeinen Wahlen in Frankreich eine Nolle zn spielen. Andere Blätter meinen, dieser Anöfall der ,/Nordd. Allg. Ztg." solle die öffentliche Mein ung in Deutschland für die neuen Opfer vorbcrcitcn, welche von dem dcutschcu Ncichötag verlangt werden würden. In Berlin ist man über diese Commcntirnng keineswegs überrascht, da mau darauf vorbereitet war, daß ein Theil der französischen Presse den Spieß nm- kchrcn nnd Dcntschlaud anklagen würde, Bcunrnhig- ungcn Hervorrufen zu wollen. Mau übergeht somit in Frankreich stillschweigend die Thatsachc/dnß erst die französischen Wühlereien nnd Hetzereien leider mir zu genügenden Grund zn Beunruhigungen gegeben. Im AuSlandc wird man sich über diese Art des Vor gehens französischer Blätter nicht täuschen, nnd anch derjenige Theil der französischcn Bevölkerung, für den dasselbe hauptsächlich wohl iu erster Linie bestimmt war, wird sich durch die Verdrehung des Thalbcstan- dcS, wie dies jetzt iu Frankreich versucht wird, nicht irre führen lassen. In Berlin ist am Montag die internationale Tele graphen-Confcrcnz eröffnet worden, zu welcher fast fämmllichc civilisirtc Nationen ihre Vertreter cntscndct haben. Dieselbe gewinnt dadurch ein besonderes In teresse, daß auf ihr Deutschland mit seinen reformatori schen Vorschlägen ans dem Gebiete des intcrnationalcn Telcgraphcnwcscnö, die cö schon auf der Londoner Telegraphen-Confcrcnz im Jahre 1879 machte und welche damals infolge fiscnlischcr Bedenken nicht durch drangen, wiederum hcrvorgctrctcn ist. Dieselben be zwecken eine weitere Vereinfachung des im internatio nalen Dcpeschcuvcrkchr bestehenden Tarifsystemö und zwar wird deutscherseits für jedes Telegramm eine Grundtaxe von 50 Centimes nnd eine Worttaxe von 20 Centimes vorgcschlagen, wobei für Beförderung mittels Seekabels eine Znschlagötaxc hinznlrcten kann. Die Transitgcbührcn sollen in Land- und Scctransit- gcbührcn zerfallen nnd hierbei die ersteren für die eigentlichen Transitländcr, wie Belgien, Dänemark, Griechenland, Schweiz u. s. w. 2 Centimes für jedes Wort, für Deutschland, Frankreich, Oesterreich Ungarn, England, Italien, Rußland u. s. w. 4 Centimes für jedes Wort betragen. Den Anträgen ist eine Begründ ung beigclcgt, welche in klarer, überzeugender Meise die dcu dcutschcu Vorschlägen namentlich vom sinan- zicllcn Standpunkte ans gemachten Einwendungen cnt- gegentrilt und man darf daher wohl erwarten, daß die deutschen Anträge in Anbetracht dessen, daß sic eine bcdcutcndcre allgemeinere Ausdehnung des Telegraphen- Verkehrs zwischen den Ländern Europas bezwecken, als dies bisher der Fall war, diesmal auf der Berliner Telegraphen-Confcrcnz den wünschcnöwerthen Erfolg haben werden. Nachdem nnnmchr die Gastcincr Begegnung Kai ser Wilhelms mit Kaiser Franz Joscf wieder der Vergangenheit angchört, zieht die bevorstehende Zu sammenkunft zwischen dem österreichische» und dem rus sische» Herrscher die allgemeine Anfmcrksamkcit an sich. Dieselbe findet bekanntlich in der zweiten Hälfte dieses Monats in dem mährischen Landstädtchcn Krem- sicr statt, welches somit durch das in seinen Maner» bevorstehende Ercigniß urplötzlich ans seinem bisher! gen stillen Dasein hcranötritt. Bereits werden in Kremsicr die nöthigcn Vorbereitungen getroffen; die dortigen Hotels sind von einem Beamten des Wiener Obersthofmeistcr-Amtes für die Zeit vom 15. bis zmn 30. August gcmicthct nnd die NcnovirnngSarbcitcn im dortigen fürstcrzbischöflichcm Schlosse, wo jedenfalls die Besprechungen zwischen den beiden Kaisern nnd den sic begleitenden Ministern vor sich gehen werden, sind nahczn vollendet. Noch im Laufe dieser Woche wird ein Infanterie-Regiment in Kremsicr erwartet nnd soll dasselbe in den Baulichkeiten der Reitschule einguartiert werden. Da das russische Kaiserpanr für dcu 24. August iu Kicw erwartet wird, so dürfte die Zusammenkunft in Kremsicr noch einige Tage vor diesem Termin stattfindcn. Czar Alexander, welcher zur Zeit mit seiner Gemahlin in Finnland weilt, wird sich, wie man vernimmt, von HclsüigforS zunächst nach Warschau und dann nach Kremsicr begeben, von wo ans die rassischen Majestäten die Weiterreise nach Südrnßland und Kicw fortsctztcn. Herr von Gicrs, der russische Münster dcö Auswärtigen, welcher in voriger Woche znr Cnr in Franzcnöbad eingctrofscn ist, sowie Graf Kalnokh, der Leiter der auswärtigen An gelegenheiten Oesterreich-Ungarns, nnd Ministerpräsi dent Graf Taaffc werden nach den bisherigen Dis positionen iu Kremsicr mit anwesend sein und dieser Umstand allein deutet schon ans den hochpolitischen Charakter der Zusammenkunft zwischen dem Kaiser Franz Josef nnd Kaiser Alexander III. hin. Die parlamentarische Session in Frankreich ist am vorige» Donnerstag geschlossen worden, nachdem noch kurz vorher eine ganze Reihe von Vorlage» seitens der Kammern in aller Hast erledigt worden war. Da die 'Neuwahlen für die Dcputirtenkammcr auf )c» 4. Oclvbcr aubcraumt worden sind, so liegt zwi- chcn dem Schluß der Session und den Wahlen ein Zeitraum von gerade zwei Monaten und in Anbetracht dieser vcrhältnißmäßig kurzen Frist werden die frnn- zösischcii Parteien jedenfalls nnnmchr mit allcn Kräf- cn in die Wahlbcwcgung cintrctcn und dicsc wird ouach in dcn kommcudcn Wochen die politische Si- nation in Frankreich vollständig beherrsche». Wie im vorige» Jahre, so komme» nun anch jetzt wieder täglich CholcrabnlleliuS aus Marseille, der ichcrstc Beweis, daß sich die Marseiller Behörden um doch zur amtlichcii Ancrkcmumg des Ausbruches der Seuche haben gezwungen gesehen. Eine Depesche vom Freitag meldet, daß innerhalb der letzten 24 Stunden iu Marseille 26 Cholcrntodcöfälle vorgc- kommcn sind; cö steht leider zu befürchte», daß sich dicsc Zahl bald i» dic Huudcrte vergrößern wird. Die Cholcra-Epidcmie in Spanien trägt einen allgemein heftigen Charactcr, wovon die Zahl der täglichen Erkrankungen und Todesfälle ein leider nur zu beredtes Zeugniß ablegt. So wurden beispiels weise nm 5. August 4113 Erkrankungen nud 1668 Todesfälle an Cholera officicll gemeldet; dicsc Ziffern umfassen aber nur 17 Provinzen, da aber die Epi demie fakt das ganze Königreich ergriffen hat, so stellt sich dic Zahl der täglichen Erkrankungen und Todes fälle an der Cholera jedenfalls »och weit höher. Na mentlich schwer hcimgcsucht wird gegenwärtig die Provinz Barcelona, während in den Provinzen Mur cia und Valcnzia dic Seuche nahezu erloschen ist. Das englische Parlament erledigt die noch übrige» Gesetzvorlagen jetzt in einem Tempo, welches darauf schließen läßt, daß cs die chrcnwerthc» Parlaments mitglieder allgemein nach Mccrcsbrisc nnd Hochlands- liift zieht und daß daö Ende der Session unmittelbar bcvorsteht. Bon wichtigeren Vorlagen sind in den letz ten Tagen vom Unterhaus«: noch angenommen worden die Müdchcnschntz-Aill, der irische Landkauf-Entwnrf, die australische Bundcöraths-Bill und zuletzt das vom Staatsscerctär für Indien, Churchill, vorgclegte in dische Budget. Von Interesse sind die Erklärungen, welche Churchill bei letzteren abgab und zunächst dic Mehrausgaben beim indischen Budget hauptsächlich durch dic beträchtliche Verstärkung des anglo-iudischcn Heeres begründen. Dann aber hat Lord Churchill eine förmliche parlamentarische Untersuchung dcö bis- herigc» Vcrwaltnngssystcmö iu Indien für nächste Session augckündigt und scheinen demnach tiefgreifende Veränderungen in der Verwaltung dcö anglo-indischcn Reiches in Aussicht zn stehen. In der afghanischen Grenzfragc herrschen wieder einmal friedliche Klänge vor. Die „Morningpost" erfährt, daß die nenesten von Petersburg in Loudon eingelaufeucn Depeschen höchst versöhnlich seien nnd dic Aussicht auf eine möglicherweise unverzügliche Lösung der afghanischen Frage eröffneten. Den „Daily-News" zufolge betrachtet man im Londoner auswärtigen Amte die Frage des Schiedsgerichts in der Pcndjch-Angclegenheit als definitiv fallen gelassen. Sir Drnmmond Wolff, der außerordentliche Gc° 'andtc Englands nach Egypten, hat am Freitag seine Reise angctrctcn. Wolsf hat sich über Paris nnd Wien zunächst nach Constantiuopcl begebe», um mit der Pforte Rücksprache z» nehme». T a g e s q e s ch i ch t c. Sachsen. Schandau. Wie man uns soeben mitlhcilt, sind Sc. Exc. Admiral von Possict, kaiscrl. russischer Minister dcö Verkehrs und der kaiscrl. russ. Contre-Admiral von Fessou» zu längcrcm Aufenthalt sicr cüigctroffcn und haben im russ. Officicr-Kurhaus Wohmmg geuommcu; auch sind die russischen Excel- lenzen Geiicrallentiiant A. v. Soltikow, Generalin von Sokalowöky und Baronin v. Günne mit Familien hier ciugctroffeii. — Mit de» am vergangnen Sonntag von Leipzig nnd Berlin hier cingctroffcucn Exlrazügcn kamen viele Besucher imscrcr sächsischen Schweiz hier an, wodurch au diesem Tage nicht nur in unserem Orte, sondern überhaupt auf allcn auswärtigen Punkten ein recht reges Lebe» herrschte. — Betreffs dcö nm 12. Juli d. I. in Mittelu dorf stattgefundcncn Unglücks, wo in Folge Blitzschlag daö Ncumcistcr'schc Wohnhaus cingcäschcrt wurde und dcn Leute» nicht nur alle Habseligkeiten ver brannten, sondern Neumeister selbst vom Blitz gc- trosfcn wurde und jetzt noch krank und arbeitsunfähig dnrnicdcrliegt, ist demselben vom dasigcn Gemeinde- vorstand znr Erlangung von Liebesgaben eine Bc- cheinigung ausgestellt worden, weshalb wir uns ans Wunsch der so schwer Betroffenen gern zur Anmchme vou UntcrstütznngSbciträgcn bereit erklären, worüber dann öffentlich guiltirt werden wird. — Der Pcrscmcncxtrazug am Sonntag zn er mäßigten Fahrpreisen von Leipzig und Wurzen nach Dresden Schandau war sehr gut fregncnlirt und bc-
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